DE2146669B2 - Glasfarbfilter fuer die farbphotographie bei verwendung von weissem bzw. warmem weissen fluoreszenzlicht - Google Patents
Glasfarbfilter fuer die farbphotographie bei verwendung von weissem bzw. warmem weissen fluoreszenzlichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Glasfarbfilter für die Farbphotographien bei Verwendung von weißem bzw.
warmem weißem Fluoreszenzlicht.
Es ist bekannt, daß farbphotographische Filme vom Tageslicht-Typ korrekte Farben wiedergeben, wenn
sie natürlichem Licht (Sonnenlicht) ausgesetzt sind, daß sich jedoch unter unterschiedlichen Beleuchtungsbedingungen die Eigenschaften des Lichtes ändern
und die Filme keine korrekte Farbwiedergabe zeigen. Wenn die Farbtemperatur eines gegebenen Lichtes
nicht derjenigen des farbphotographischen Filmes entspricht, ist es allgemeine Praxis, die Farbrepoduktion
der Farbphotographie zu korrigieren, indem ein Filter zur Erhöhung oder Senkung der Farbtemperatur in
der Kamera eingebaut wird. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 ein Diagramm, das die spektralen Energieverteilungskurven
von Sonnenlicht, elektrischem Licht und weißem bzw. warmem weißem Fluoreszenzlicht
zeigt, und die
F i g. 2 ist ein Diagramm, das die spektralen Durchlässigkeitskurven
des Glasfarbfilters gemäß der Erfindung und eines Gelatinefilters zeigt.
Wie durch die Kurven 1 und 2 der F i g. 1 gezeigt, unterscheidet sich die spektrale Energieverteilungskurve
des weißen und warmen weißen Fluoreszenzlichtes erheblich von der spektralen Energieverteilungskurve
3 des Sonnenlichtes, und es ist bekannt, daß, falls eine Farbphotographie unter Anwendung
eines Farbfilters aufgenommen wird, die erhaltene Photographic bläulich-grünlich wird. Es ergibt sich
daraus, daß Farbkorrekturfilter zur Aufnahme von Farbphotographien bei der Beleuchtung mit weißen
und warmen weißen Fluoreszenzlampen notwendig sind. Weiterhin zeigt es sich aus der F i g. 1, daß im
Gegensatz zu der spektralen Energieverteilungskurve 4 des elektrischen Lichtes die spektrale Energieverteilungskurve
des Fluoreszenzlichtes scharfe leuchtende Linienspektren in der Gegend von 400, 450, 550 und
580 nm hat. Dies belegt, daß ein einfaches Farbtemperaturumwandlungsfilter keine korrekte Farbreproduktion
bewirkt.
Gelatinefilter, die eine ziemlich gute Farbkorrektur entsprechend den jeweiligen Fluoreszenzlampen ausführen,
sind bereits bekannt, wozu auf F i g. 2 verwiesen wird. Jedoch ist die Farbkorrektur mit Gelatinefiltern
nicht ausreichend, und es treten dabei Nachteile auf, wie schlechte Flachheit auf Grund der Schichtung
einer Mehrzahl von Filterelementen oder eine markante Farbverblassung auf Grund der organischen
Natur. Andererseits wird es als unmöglich betrachtet,
ίο Glasfilter mit derartigen spektralen Durchlässigkeitskurven
herzustellen.
Der Fachmann weiß ganz allgemein, daß Färbungsmittel bei abweichenden Glassorten völlig unterschiedliche
Lichtdurchlässigkeiten ergeben. So ergibt sich beispielsweise bei einem Glas gemäß der USA.-Patentschrift
2 378 769 bei Zusatz von MnO2 als Färbungsmittel eine grundlegend abweichende spektrale
Durchlässigkeitskurve gegenüber den im vorliegenden Fall eingesetzten basischen Grundgläsern.
Es wurden im Rahmen der Erfindung ausgedehnte Untersuchungen hinsichtlich von idealen Farbfiltern
auf der Basis der spektralen Energieverteilungskurve der Fluoreszenzlampen und der spektralen Empfindlichkeitskurven
von photographischen Farbfilmen und hinsichtlich der Zusammensetzung der Gläser vorgenommen.
Schließlich wurde dabei die erfolgreiche Herstellung eines stabilen Glasfarbfilters erreicht,
welches frei von Farbverblassung ist und eine überlegene Farbreproduzierung im Vergleich zu Gelatinefiltern
zeigt, wenn es zur Aufnahme von Farbphotographien unter Beleuchtung mit weißem bzw. warmem
weißem Fluoreszenzlicht unter Anwendung von farbphotographischen Filmen vom Tageslicht-Typ verwendet
wird.
In F i g. 2 zeigen die Kurven 5 und 6 die spektralen Durchlässigkeitskurven von Gelatinefiltern, welche
nach allgemeiner Ansicht eine gute Farbwiedergabe zeigen, wenn sie zur Aufnahme von Farbphotographien
vom Tageslicht-Typ bei Beleuchtung mit weißem bzw. warmem weißem Fluoreszenzlicht verwendet
werden. Auf Grund der vorliegenden Forschungen wurde nun erreicht, daß die Farbreproduktion
bei der Farbphotographie bei Beleuchtung mit weißen und warmen weißen Fluoreszenzlampen unter
Anwendung von farbphotographischen Filmen vom Tageslicht-Typ stark verbessert wird, wenn stufenweise
die spektrale Durchlässigkeit des Farbfilters im Grünbereich (500 bis 600 nm) und im Rotbereich (600 bis
700 nm) entsprechend der Art der Lichtquelle für die Farbphotographie verringert wird und die Durchlässigkeit
des Blaubereiches (400 bis 500 nm) sowenig wie möglich verringert wird und selektiv das leuchtende
Linienspektrum in der Gegend von 580 nm der Fluoreszenzlampen verringert wird, wie in F i g. 1 gezeigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Glasfarbfilters, dessen spektrale
Durchlässigkeitskurve diese Anfordernisse erfüllt.
Auf Grund der Erfindung ergibt sich ein Glasfarbfilter für die Farbphotographie bei Verwendung von
weißem bzw. warmem weißem Fluoreszenzlicht aus einem an sich bekannten Blei- bzw. Barium-Silikat,
bestehend aus 47,0 bis 60,0 Gewichtsprozent Kieselsäureanhydrid (SiO2), 0 bis 5,0 Gewichtsprozent Borsäureanhydrid
(B2O3), 10,0 bis 24,0 Gewichtsprozent
Natriumoxid (Na2O) und/oder Kaliumoxid (K2O),
3,0 bis 7,0 Gewichtsprozent Calciumoxid (CaO), 18,0 bis 35,0 Gewichtsprozent (BaO) und/oder Bleioxid
(PbO) und 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent Arsenoxid
(As2O3), dem ein Färbungsmittel zugesetzt ist, das
■— auf das Gewicht des Grundglases bezogen — aus 0,5 bis 1,8 Gewichtsprozent Mangandioxid (MnO2),
O bis 0,8 Gewichtsprozent Kupferoxid (CuO) und 0,3 bis 2,5 Gewichtsprozent Neodymoxid (Nd2O3) besteht.
Das Glasfilter wird durch Schmelzen eines Glasansatzes aus den vorstehenden Bestandteilen bei etwa
1400° C in Luft in üblicher Weise erhalten und hat die durch Kurve 7 in F i g. 2 dargestellte spektrale
Durchlässigkeitskurve bei Verwendung unter weißem Fluoreszenzlicht und die durch Kurve 8 dargestellte
Durchlässigkeitskurve bei Verwendung unter warmem weißem Fluoreszenzlicht.
Kieselsäureanhydrid ist ein Hauptbestandteil des Glasfilters gemäß der Erfindung. Falls er in einer
Menge von mehr als 60 Gewichtsprozent verwendet wird, ist der Glasansatz schwierig zu schmelzen, und
das erhaltene Glas ist für optische Verwendung auf Grund von Fehlern, wie Blasen oder Streifen, ungeeignet.
Falls die Menge jedoch unterhalb 47 Gewichtsprozent liegt, hat das erhaltene Glas eine
schlechte Witterungsbeständigkeit.
Durch Borsäureanhydrid wird die Schmelzbarkeit des Glasansatzes und die Witterungsbeständigkeit des
erhaltenen Glases verbessert. Diese Effekte werden jedoch nicht mehr erhalten, wenn mehr als 5,0 Gewichtsprozent
B2O3 vorliegen. Im Fall des Zusatzes
von Kupferoxid als färbendes Mittel verursacht eine derartige übermäßige Menge eine äußerst große Absorption
im Blaubereich.
Natrium und/oder Kaliumoxid sind wesentliche Bestandteile für die Glasbildung und sind wichtig zur
Erhöhung der Durchlässigkeit des als Färbungsmittel dienenden Mangandioxids im Blaubereich. Mengen
unterhalb 10 Gewichtsprozent ergeben keinen signifikanten Effekt, und Mengen von mehr als 24 Gewichtsprozent
verursachen äußerst unerwünschte Erscheinungen.
Calciumoxid dient der Erhöhung der Witterungsbeständigkeit des erhaltenen Glases. Mengen unterhalb
3 Gewichtsprozent ergeben den Effekt nicht, und Mengen oberhalb 7 Gewichtsprozent verursachen eine
Erhöhung der Viskosität des Glasansatzes und infolgedessen Schwierigkeiten beim Schmelzen.
Bariumoxid und/oder Bleioxid dienen zur Verbesserung der Absorptionseigenschaften von Mangandioxid,
und dazu, es in einem stabilen Zustand im Glas zu halten. Die Absorption von Manganoxid in einem
Glas auf Kalkbasis liegt bei etwa 500 nm, und die Absorption im Blaubereich und Rotbereich ist ebenfalls
relativ groß. Deshalb tritt ein Fehler im Ausgleich zwischen den Absorptionen im Blauen, Grünen und
Roten auf. Durch Zusatz von Bariumoxid und/oder Bleioxid verschiebt sich jedoch die Absorptionsstelle
in die Gegend von 520 nm, und die Durchlässigkeit von Mangandioxid im Blaubereich wird verbessert.
Der Zusatz von Bariumoxid und/oder Bleioxid verhindert auch übermäßige Absorption des Kupferoxids
im Rotbereich. Wenn die Menge an Bariumoxid und/ oder Bleioxid unterhalb von 18 Gewichtsprozent liegt,
wird die vorstehende Wirkung kaum erhalten, und Mengen oberhalb 35 Gewichtsprozent bringen keine
signifikante Verbesserung des Effekts.
Arsenoxid wird als Läutermittel zugesetzt. Dessen Menge wird entsprechend dem Gehalt der anderen
Bestandteile im Bereich von 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent eingestellt.
Die spektralen Eigenschaften des Glasfilters gemäß der Erfindung, obwohl sie sich entsprechend der Art
des verwendeten Fluoreszenzlichtes unterscheiden, sind so, daß die Durchlässigkeit im Blaubereich maximal
ist, ein Teil des Lichtes im Grünbereich und Rotbereich absorbiert und das Licht in der Gegend von
580 nm selektiv absorbiert wird (visuell ist die Farbe
ίο Blauviolett). Um diese Eigenschaften in den Gläsern
zu erhalten, wird Mangandioxid zur Absorption des Lichtes im Grünbereich und eines Teiles des Rotbereiches
verwendet. Kupferoxid wird zur Ergänzung der Absorption im Rotbereich von Mangandioxid
zugesetzt, wenn es notwendig ist, das Absorptionsverhältnis zwischen dem Grünbereich und dem Rotbereich
zu ändern, beispielsweise im Fall von Farbfiltern für die Verwendung unter warmem weißem
Fluoreszenzlicht. Neodymoxid hat eine scharfe Absorption in der Gegend von 580 nm und erweist sich
als sehr wirksam zur Absorption lediglich des leuchtenden Linienspektrums in der Gegend von 580 nm
des Fluoreszenzlichtes. Die Mengen der Färbungsbestandteile müssen so geändert werden, daß die spek-
trale Durchlässigkeitskurve konstant bei variierenden Stärken des Glases gehalten wird.
Einige Beispiele für Glasfilter gemäß der Erfindung werden nachfolgend gegeben. In jedem Beispiel
wurden die folgenden Bestandteile in einem Schmelztiegel geschmolzen und zu Glas in an sich bekannter
Weise gefertigt.
Bestandteile
Kieselsäureanhyd rid
Borsäureanhydrid ..
Natriumoxid
Kaliumoxid
Calciumoxid
Bariumoxid
Bleioxid
Arsenoxid
Mangandioxid
Kupferoxid
Neodymoxid
Beis | 1 | piele (Ge\ | vichtsproz |
49,9 | 2 | 3 | |
3,0 | 56,8 | 54,8 | |
3,0 | 0 | 0 | |
12,9 | 4,0 | 5,0 | |
4,0 | 13,9 | 15,9 | |
0 | 5,0 | 4,0 | |
26,9 | 19,9 | 14,9 | |
0,3 | 0 | 5,0 | |
1,5 | 0,4 | 0,4 | |
0 | 1,7 | 1,1 | |
1,6 | 0,02 | 0,3 | |
1,4 | 1,8 |
48,9
0
0
30,9
0,3
0,9
0,2
1,8
0,3
0,9
0,2
1,8
Die in diesen Beispielen enthaltenen Gläser wurden optisch zu einer Stärke von 2,5 mm poliert und die
spektrale Durchlässigkeit bestimmt. In den Beispielen 1 und 2 wurden Gläser mit einer spektralen Durchlässigkeit
entsprechend der Kurve 7 von F i g. 2 erhalten, die am geeignetsten als Farbfilter zur Verwendung bei
weißem Fluoreszenzlicht sind. In den Beispielen 3 und 4 wurden Gläser mit einer spektralen Durchlässigkeit
entsprechend der Kurve 8 von F i g. 2 erhalten, die am geeignetsten als Farbfilter zur Verwendung bei
warmem weißem Fluoreszenzlicht sind.
Die in diesen Beispielen erhaltenen Glasfarbfilter zeigen eine bessere Farbreproduzierung als Gelatinefarbfilter
und haben auch den Vorteil, daß die Flachheit leicht erhalten werden kann und daß sie keine
Schädigung oder Verschlechterung beim Gebrauch während langer Zeiträume zeigen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Glasfarbfilter für die Farbphotographie bei Verwendung von weißem bzw. warmem weißem Fluoreszenzlicht, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem an sich bekannten Bleibzw. Barium-Silikat-Grundglas besteht mit folgenden Bestandteilen in Gewichtsprozent:Grundglas:47,0 bis 60,0 SiO2,0 bis 5,0 B2O3,
10,0 bis 24,0 Na2O und/oder K2O,3,0 bis 7,0 CaO,
18,0 bis 35,0 BaO und/oder PbO,0,2 bis 0,5 % As2O3,Färbungsmittel als Zusatz zum Grundglas, auf dessen Gewicht bezogen:0,5 bis 1,8 MnO2,
0 bis 0,8 CuO,
0,3 bis 2,5 Nd2O3.
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