DE2144160A1 - Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2-chlor-2-bromaethan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2-chlor-2-bromaethanInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
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Description
21 A4160
Troisdorf, den 31. August 1971 OZ: 71 091 (1948)
DYNAMIT HOBEL AKTIENGESELLSCHAFT
" Verfobren zur Herstellung von 1 ,1 ,1~Trifluor-2-ch.lor-2-bromäthon
"
Vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung von 1,1, 1-Trif luor^-chlor^-bromäthan zum Gegenstand, bei dem
dieser unter dem Namen Halothan bekannte Halogenkohlenwasserstoff in höheren Ausbeuten anfällt.
Halothan wird in großem Umfang.als wertvolles Inhalationsanästhet
jkum verwendet. Seine Herstellung kann entweder in der "Weise erfolgen, daß man 1,1,2-Trifluor-2-chlor-1-bromäthan
durch Behandeln mit Aluminiumhalogeniden zum gewünschten Endprodukt umlagert ( DBP 1 041 937 ). Dieses Verfahren
besitzt mehrere Nachteile, indem einerseits das Ausgangsprodukt über teure Zwischenstufen herzustellen ist, zum anderen
die Umlagerung nur unvollständig erreicht wird und weiterhin die anschließende destillative Trennung von Ausgangs- und Endprodukt,
deren Siedepunktdifferenz nur 2 Grad beträgt, große Schwierigkeiten bereitet.
Nach einem weiteren Verfahren (vgl. DBP 1 018 853 ) wird
1,1,1-Trifluor-2-chlor-2-bromäthan durch Bromierung von 1,1,-1-Trifluor-?-chloräthan
oder Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-
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- 'ei -
bromäthan "bei Temperaturen zwischen 300 und 6000C hc-rgee bellt.
Diese Reaktionen lassen sich jedoch technisch nur schwer durchführen, da infolge der hohen Temperaturen in Verbindung
mit den aggressiven Halogenen "besondere Apparaturen erforderlich
sind. Zudem liegen die Ausbeuten,insbesondere bei der Chlorierung von CF^ -CHr1Br im Quarzreaktor, nur relativ
niedrig. Ca. 50 $ des eingesetzten wertvollen T'rifluorbrop.-äthans
geht in Form von Nebenprodukten verloren.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das dadurch gekennzeichnet ,ist, daß man 1 ,1 ,1-Trifluor-2-bromäthan in der Gasphase
bei 150° C bis 2700C, vorzugsweise zwischen 1800C und 25O0C,
mit Chlor im Molverhältnis von 1,1,1-Trifluor--2~bromäthnn zu
Chlor zwischen 1:1 und 10:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 5:1, unter Belichtung mit energiereichen Strahlen umsetzt.
Bei dieser Verfahrensweise treten die Nachteile der bisher bekannten
Verfahren nicht auf und es hat sich überraschend gezeigt, daR die auf diese Weise durchgeführte Chlorierung von
CF„-CHpBr mit sehr guten Ausbeuten und in technisch leicht
durchführbarer Form verläuft. Entgegen der Erwartung führt die UV-Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-bromäthan nicht zu
einer bevorzugten Polychlorierung sonüern es wird die monochlorierte
Verbindung CF^-CHClBr stark begünstigt. Die relativ niedrige Temperatur bewirkt eine sehr erwünschte Schonung
von Ausgangs- und Endverbindung, so daß der Anteil an Nebenprodukten, wie sie bei der bekannten Hochtemperaturchlorierung
■im Quarzreaktor infolge thermischer Spaltung, Polychlorierung und dadurch bedingter Sokundärreaktionen entstehen, extrem
V.
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21U16Q
nic?drig erhalten wird.
Da« erfjnäungsgeraäße Verfahren wird vorzugsweise in einem
Glasreaktor durchgeführt. Es eignen sich jedoch auch andere Rcaktormaterialien, die mit den Reaktionspartnern nicht reagieren.
Die Verweilzeiten und das Molverhältnis der Reaktionskoraponenten
im Reaktor können in weitem Bereich variiert werden;
dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß beim Einsatz von überstöchiometrischen
Mengen an Chlor zunehmend ungewünschte höher chlorierte Produkte entstehen oder auch ein Teil des Chlors
sich nicht umsetzt und demzufolge beseitigt oder aufgearbeitet
werden müsste, so daß es zweckmäßig ist, einen Überschuß an Trifluorbrornäthan einzusetzen. · Als besonders günstig hat sich
der Bereich zwischen 2 und 10 Mol CF„-CHoBr nro Mol Cl0 erwiesen.
Molverhältnisse größer als 10:1 sind infolge zu geringen Umsatzes ungeeignet.
Die erfinclungsgemäße Gasphasenchlorierung verläuft besonders
günstig im Temperaturbereich zwischen 1500C und 2700C. Da die
Reaktion ohne Volumenänderung ablä.uft, ist sie druckunabhängig.
Man arbeitet deshalb am einfachsten bei Normaldruck, es kann aber auch erhöhter oder reduzierter Druck angewendet v/erden.
Zur Durchführung der Reaktion leitet man zweckmäßigerweise das gasförmige Gemisch von 1,1,1-Trifluor-2-bromäthan und Chlor
im vorgewählten Mengenverhältnis nach Passieren einer dem Reaktor vorgeschalteten kurzen Mischzone durch den auf die ge-
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2U4160
wünschte- Temperatur erhitzten Reaktor. Dieser Gesteht aus
einem vorzugsweise zur Hälfte bis zwei Dritteln mit Glasfüllkörpern gefüllten Glasreaktor geeigneter Dimensionen, in
dessen Eingangsseite eine wassergekühlte UV-Strahlenquelle angebracht ist.
Als Strahlenquelle dient vorzugsweise eine UV-Lampe, es kann jedoch auch jede andere Strahlenquelle benutzt werden die
kurzwellige Strahlen erzeugt, wie z.B. ein elektrischer Lichtbogen. Die Strahlenquelle kann auch entlang öes genannten Reaktionsraums
angeordnet sein.
An Stelle von Glasfüllkörpern können auch andere Füllkörper verwendet werden, die mit den Reaktionsteilnehmern nicht reagieren,
wio z.B. Ringe oder Kugeln aus Ton oder Bimsstein.
Die Reaktionsprodukte werden nach Durchlaufen des Reaktors und Abkühlung auf Raumtemperatur zusammen mit nicht umgesetzten
Ausgangsverbindungen mit wässriger Natronlauge gewaschen, die
organische Phase abgetrennt, getrocknet und fraktioniert destilliert. Das erhaltene 1,1,1-Trifluor-2-chlor-2-bromäthan
wird durch IR-Spektrum, Gaschromatοgramm und seine physikalischen
Konstanten wie Siedepunkt, Dichte, Brechnungszahl identifiziert.
Ein geringer Anteil an organischen Verbindungen verbleibt gelöst in der wässrigen Phase. Er kann daraus durch Destillation
zurückgewonnen worden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern,
ohne den Umfang der Erfindung zu beschränken.
309810/1 1U
_ 5 —
Ee is T)JeI 1 ι
Durch einen senkrecht angeordneten Glasreaktor mit einem Innendurchmesser
von 30 mm und einer beheizten Länge von 800 mm, an dessen Eingangsseite sich eine wassergekühlte 150-Watt
UV-Lampe der Firma " Quarzlampen GmbH ", Hanau^befindet und
der zu 70 $ mit Glas-Raschigringen ( ca. 8 χ 8 mm ) angefüllt
ist, wird über einen Zeitraum von 50 Stunden eine gasförmige
Mischung aus 1 Mol 1 ,1,1-Trifluor-2-brornäthan und 0,5 Mol/h
Chlor geleitet. Die Temperatur im Reaktionsraum wird während der gesamten Reaktionszeit zwischen 1900C und 2100C gehalten.
Die Reaktionsprodukte werden nach Abkühlung auf Raumtemperatur in 12 folge wässrige Natronlauge geleitet, deren Menge so ausreichend
bemessen ist, daß während der Versuchsdauer in der wässrigen Phase ein pH-Wert >
7 aufrechterhalten wird. Es bildet sich ein Zweiphasengemisch. Die untere, organische Phase
wird nach Beendigung der Prozessführung abgetrennt. Aus der wässrigen Phase wird eine weitere, geringe Menge organischer
Substanz durch Destillation gewonnen und mit der zuvor abgetrennten Hauptmenge vereinigt. Nach kurzem Trocknen über Natriumsulfat
werden durch fraktionierte Destillation erhalten:
6505 g CF3-CH2Br
1480 g CF3-CHClBr
370 g CF3-CCl2Br
120 g CF3-CHBr2
25 g CF3-CCl3
30 g Nebenprodukt .
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Bei einem Gesamteinsatζ von 8150 g 1,1, 1~Trifluor-2-brornäthön
beträgt die Ausbeute an 1 ,1 ,1~Trifluor-2-chlor-2-"bromäthaJi
74,1 io, bezogen auf die verbrauchte Menge Trif luorbromäthari.
Der Kochpunkt des 1s1,1-Trifluor-2-bromäthans lag boi 48,9 0C
und sein Brechungsindex betrug 1,3700 ( 200G )
Be isOJejL_21
Ein senkrecht angeordneter,800 mm langer Gissreaktor mit einem
Innendurchmesser von 65 mm, der zu 65 $£ mit Glasfüllkörpern
versehen ist und an dessen Eingangsseite eine wasserge» kühlte UV-Strahlenquelle angebracht ist, wird von oben mit
einer Mischung aus 5,15 Mol/h CF„-CH2Br und 1,03 Mol/h Chlor
beschickt.
Bei einer Versuchsdauer von 14- Stunden werden insgesamt 11760
g Trifluorbromäthan eingesetzt. Die Temperatur im Reaktor beträgt
2000C bis 2200C.
Nach Beendigung der Prozessführung und Aufarbeitung der Produkte analog Beispiel 1 werden neben 9940 g unverbrauchtem
Trifluorbromäthan 1710 g 1,1,i-Trifluor-2-chlor-bromäthan und
insgesamt 51-2 g an Nebenprodukten erhalten, was einer Ausbeute von 77,6 ^ CF^-CHClBr, bezogen auf das umgesetzte Trifluorbromäthan,
entspricht.
* ο
Kenndaten des 1,1,1-Trifluor-2-chlor-2-bromäthans: Kp =48,9 C
n" =1,3700 * bei 735 Torr
309810/11 I, A
2H4160
In einer Yersuchsanoranung gemäß Beispiel 2 werden bei einer
Reaktionstemperatur von 22O0G bis 24O0G während 8 Stunden
insgesamt 9600 g Trifluorbromäthan mit Chlor im Molverhältnis
Clp = 3:1 umgesetzt. Man erhält nach entsprechender
Aufarbeitung 7795 g CP3-CHpBr, 1555 g CP3-CHClBr und insgesamt
660 g an Nebenprodukten. Die Ausbeute an ΟΡ,-CHClBr beträgt
71,1 Ιο.
Bei einem Einsotz von 1200 g CP3-CHpBr pro Stunde werden in
einer Apparatur analog Beispiel 2 durch Reaktion mit Chlor im Molverhältnis 3:1 bei einer· Reaktionstemperatur von 1850C
bis 2050C nach 12-stündiger Versuchsführung insgesamt 13090 g
CP3-CH2Br, 1315 g CP3-CHClBr sowie 255 g Nebenprodukte erhalten.
Die Ausbeute an 1,1,1-Trifluor-2-chlor-2~bromäthan beträgt 82,9 %
Die Ausbeute an 1,1,1-Trifluor-2-chlor-2~bromäthan beträgt 82,9 %
Kenndaten des 1,1 , i-Trifluor^-chlor^-bromäthans: Kp = 48,90C
nif = 1,3700
* bei 735 Torr
3098 1 0/ 1
Claims (3)
- 2H4160PatentansprücheΓΛ). Verfahren zur Herstellung von 1,1, ibroinäthan, dadurch gekennzeichnet, daß man 1, 1, 1-Trifluor-2-l)romäthan in der Gasphase bei 1500G bis 27O0G, vorzugsweise 1800C bis 25O0C, mit Chlor im Molverhältnis von 1,1,1-Trifluor-2-bromäthan zu Chlor zwischen 1:1 und 10:1, vorzugsweise 2:1 und 5:1» unter Belichtung mit energiereichen Strahlen umsetzt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in einem Glasreaktor durchführt.
- 3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion unter Belichtung mit ultravioletten Strahlen durchführt.Dr.Sk/Be v309810/1 1 kk
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GB (1) | GB1384419A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4145368A (en) * | 1977-10-20 | 1979-03-20 | Allied Chemical Corporation | Process for the production of 1,1,1-trifluoro-2,2-dichloroethane |
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---|---|---|---|---|
US3951770A (en) * | 1974-07-05 | 1976-04-20 | Texaco Inc. | Hydrocarbon conversion |
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1971
- 1971-09-03 DE DE2144160A patent/DE2144160A1/de active Pending
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1972
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- 1972-09-01 GB GB4076072A patent/GB1384419A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4145368A (en) * | 1977-10-20 | 1979-03-20 | Allied Chemical Corporation | Process for the production of 1,1,1-trifluoro-2,2-dichloroethane |
Also Published As
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CH572455A5 (de) | 1976-02-13 |
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US3790462A (en) | 1974-02-05 |
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