DE2143718C3 - Verfahren zur Herstellung von Dauermagnetwerkstoffen aus Ferriten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dauermagnetwerkstoffen aus FerritenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dauermagnetwerkstoffen auf der Basis von
Ferriten des Bariums und/oder des Strontiums sowie gegebenenfalls des Bleis, wobei anstelle je eines dieser
Metalle teilweise Calcium treten kann, mit einer Gitterstruktur von hoher einachsiger magnetischer
Kristallanisotropie, in dem in mindestens einem Untergitter die FeJ + -lonen mindestens teilweise durch
Ionen eines der Elemente As, Sb oder P substituiert sind, durch Sintern eines feinteiligen Gemisches von Oxiden
oder von diese Oxide beim Sintern ergebenden Verbindungen der betreffenden Metalle bzw. Elemente.
Die erwähnte Substitution durch die Elemente As, Sb, P ist bekannt als Mittel, die magnetischen Werte von
Dauermagneten auf Ferritbasis zu verbessern.
Ferner ist vor längerer Zeit ein Verfahren dieser Art vorgeschlagen worden, bei dem mittels Substitution
durch Ti-Ionen eine verringerte reversible Temperaturabhängigkeit des magnetischen Sättigungsmoments
erreicht werden sollte (G. Hcimke, Berichte der Arbeitsgemeinsachft Ferromagnetismus 1959, Düsseldorf
I960, Verlag Stahleisen, S. 213-221, insbesondere S. 217 — 220) und das in der erwähnten Hinsicht auch zu
einem gewissen Erfolgt führt. Dem stehen jedoch beträchtliche Einbußen in den magnetischen Werten
(beispielsweise der Koerzitivkraft) gegenüber, zudem
wurden einschränkende Bedingungen betreffend den chemischen Charakter der /u verwendenden Komponente
für wesentlich gehalten, die — wie sich gezeigt hat
— zumindest überflüssig sind, sofern sie nicht sogar von einem brauchbareren Lösungsweg ablenken. Der
,wo /v=Sättigungsmagnetisierung,
/ d σ . \
\d τ J'
\d τ J'
von dem Wert a. = 0,2%/° C
bei normalen Ba(Sr)-Ferriten zu senken auf einen Wert i\<O,l°/o/°C und darunter, abschnittsweise sogar bis
= 0, jedoch ohne daß die magnetischen Werte auf ein die Brauchbarkeit des Oxidmagnetwerkstoffes ausschließendes
Niveau herabgemindert würden.
Dabei erfolgt die Substitution vorzugsweise so, daß je
molekulare Einheit des Ferrits 0,5 bis I Fe!f-lon
substituiert wird. Bei einer weitergehenden Substitution sind Einbußen beim magnetischen Sättigungsmoment
zu gewärtigen. Die einen Teil des Sauerstoffs entziehende thermische Behandlung wird vorzugsweise so
vorgenommen, daß das Reaktionsprodukt je substituiertem Fe1 +-lon etwa '/2 oder I Sauerstoff-Atom abgibt.
Weitere Einzelheiten zur Erfindung sind der nachstehenden Beschreibung zusammen mit der Zeichnung zu
entnehmen. In letzterer stellen die Fi g. 1 und 2 in Form
von Kurvcnbildnern in Abhängigkeit von der Temperatur den Verlauf des magnetischen Sältigungsmoments
von Ba-Ferriten dar. die nach dem Verfahren der Erfindung mit Arsen bzw. Antimon substituiert sind,
jeweils im Vergleich mit nicht substituierten Ferriten.
Das Verfahren nach der Erfindung verwendet im wesentlichen die bei der Herstellung gesinterter
Oxidmagnetwerkstoffe auf Ferritbasis üblichen Schritte.
Als Bestandteile des zu verarbeitenden Gemisches dienen z.unächst Oxide bzw. diese Oxide beim Sintern
ergebenden Verbindungen der betreffenden Metalle bzw. Elemente. Das kann auch für die gemäß der
Erfindung zusätzlich zu verwendende^) Komponente^) vorausgesetzt werden, für deren Auswahl aber
generell die Wirksamkeit im Sinne der Erfindung maßgeblich sein muß.
Die Bestandteile samt der erwähnten Komponente werden gemäß der beabsichtigten Zusammensetzung
des fertigen Produkts in stöchiomctrisch entsprechenden Anteilen gemischt. Die Mischung wird brikettiert
und in dieser Form einer Sinterung in Luft unterworfen, die eine ferrilbildende Reaktion bewirkt. Danach
werden die Briketts gebrochen, die Bruchstücke gemahlen und das Malzprodukt abermals brikettiert.
Hieran schließt sich eine thermische Behandlung an, die nach Temperatur. Dauer und mich der verwendeten
Atmosphäre so eingestellt sein muß, daß das Sintergut einen oben genauer bezeichneten Teil seines Sauerstoffs
abgibt. Diese Sauerstoff entziehende Behandlung führt zu einer Art Gleichgew icht.s/.iisland oder mindestens in
die Nähe eines solchen, so daß eine nachfolgende
gleichartige, d.h. insbesondere nichtoxidn-rende Beumdlung
die erreichte chemische bzw. Gitter-Charakteristik des Produkts nicht mehr wesentlich ändert.
Dns nach der thermischen Behandlung vorliegende Produkt hat nun bereits ein Gitter, das die angestrebte
verminderte reversible Temperaturabhängigkeit des magnetischen Süitigungsmomenis mit sich bringt,
jedoch noch kein Mikrogefüge, das einen optimalen Wert der Koerzitivkraft ,W1 erreichen laßt. Aus diesem
Grunde muß in ..n sich bekannter Weise noch eine \
Behandlung in zwei Schritten folgen: 1. eine Feinmahlung auf Einbereichsieilchengröße, 2. eine Temperung,
und zwar nach dem oben Gesagten in niehtoxydierender Atmosphäre.
Diese Temperung ist als isolierter Schritt auf jeden Fall dann notwendig, wenn das durch die Feinmahlung
erzeugte Pulver zu kunststoffgebundenen Magnetkörpern
verarbeitet werden soll. Werden dagegen aus dem Pulver gesinterte Formteile hergestellt, so führt die
dafür nötige Sinterung zum gleichen Erfolg. Die Bedingung, daß eine nichtoxydierende Atmosphäre
verwendet werden muß, bleibt sCiuSivcrstiinti.ii..i
bestehen.
Ausführungsbeispiele :
1. As-substituierter Ba-Ferrit
Brufoformel: BaO(As2O1)O21(Fe2Oi)1.substituiert
Vj As-Ion je molekulare Einheit
Versatz: BaCOi 18.87 Gcw.-"/o
Feu^Farbenfabriken
Bayer AG 1640 HM) 76,40 Gew.-%
As,O, 4.73Gew.-üA>
Mischen: trocken mit ca. 0,5 Gew.-% Cyclohexanon als
Mahlhilfsmittel, 1Ah in Zentrifugal-Kugel-
mühle (Locke-Mühle)
Brikettieren
Brikettieren
Sintern: 1 h 12000C in Luft
Brechen
Brechen
Mahlen: naß (in H..O), >/2 h in Locke-Mühle
Trocknen und Brikettieren
thermische Behandlung: 1 h bei 1275°C in Stickstoff.
Das so erhaltene Produkt zeigt folgende Daten: ο = 58 Gem Vg,
tx = 0,1% pro 0C.
Anisotropiefeldstärkc /7,= 17 000 Oc
Grob zerkleinern
Mahlen: naß (in H2O), '/2 h in Schcibenschwingmühlc
Mahlen: naß (in H2O), '/2 h in Schcibenschwingmühlc
bis zu einer Feinheit entsprechend 4 m-7g spezifischer Oberhäche
Trocknen und Herstellen eines Preßkörpers. Sintern: 1 h 1100'C in Stickstoff.
Koerzitivkraft, gemessen am fertigen formteil: ,//. = 1550 Oe
Koerzitivkraft, gemessen am fertigen formteil: ,//. = 1550 Oe
Siehe hierzu F i g. 1. Die ausgezogene Kurve zeigt das magnetische Sä'ttigungsmoment des As-substituierten
Ferrits in Abhängigkeit von der Temperatur, die
gestrichelte Kurve dasselbe für den normalen Ba-Ferrit.
2. Sb-substituiener Ba-Ferrit Bruuolormcl: BaO(SbJOj)11Jj(Fe2O1)-,.substituiert
1/1 Sb-Ion je molekulare Einheit
, Versatz: BaCO1 18.47 Gew.-"/»
Fe .O ,(Farbenfabriken
Bayer ACi 1640 HM) 74.70 Gcv .-"/..
Bayer ACi 1640 HM) 74.70 Gcv .-"/..
Sb2O1 6.M Gew.-1Vu
Mischen: trocken mit ca. 0,5 Gew.-% Cyclohexanon als
, Mahlhilfsmittel 1Ai h in Zentrifugal-Kugel
mühle (Locke Mühle)
Brikettieren
Brikettieren
Sintern: 1 h 1200 Cm Luft
Brechen
Brechen
-, Mahlen: nal3(m HjO). '/j h in Locke-Mühle
Trocknen und Brikettieren
thermische Behandlung: 1 h 1300 C in Luft oder 1 h 1200 C in Stickstoff.
thermische Behandlung: 1 h 1300 C in Luft oder 1 h 1200 C in Stickstoff.
Das so erhaltene Produkt zeigt folgende Daten: ,„ ο = 64 Gem Vg
■t = 0.04%/ C
Anisotropiefeldstürke/71 = 6500 Oe
Brechen
Mahlen: naß (in HjO). 1 h in Locke-Mühle bis zu einer
j- Feinheit entsprechend 6.5 m-7g spezifischer
Oberfläche
Trocknen und Herstellen eines Preßkörpers. Sintern: 1 h bei 750c in Stickstoff
Koerzitivkraft, gemessen am fertigen Formteil: 4„ ,H1 = 700 Oe
Koerzitivkraft, gemessen am fertigen Formteil: 4„ ,H1 = 700 Oe
Siehe hierzu F i g. 2. Ausgezogene Kurve: Sb-sut -Mituicrter Ba-Ferrit. gestrichelte Kurve: normaler
Ba-Ferrit
Wie sich zeigt, wirken sich As und Sb als
■r, Substituenten verschieden aus. insofern, als As zwar den
Temperaturkoeffizienten λ nur auf etwa die Hiilfte
reduziert, dafür aber höhere Werte der Koerzitivkraft
zuläßt, während umgekehrt Sb λ fast um cmc
Größenordnung reduziert, teilweise sogar noch mehr.
-,» aber zu etwas niedrigen Werten der Koerzitivkraft
führt.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Dauermagnetwerkstoffen
auf der Basis von Ferriten des Bariums und/oder des Strontiums sowie gegebenenfalls des
Bleis, wobei anstelle je eines dieser Metalle teilweise Calcium treten kann, mit einer Gitterstruktur von
hoher einachsiger magnetischer Kristallanisotropie, in dem in mindestens einem Untergitter die
Fe1+-Ionen mindestens teilweise durch Ionen eines
der Elemente As, Sb oder P substituiert sind, durch Sintern eines feinteiligen Gemisches von Oxiden
oder von diese Oxide beim Sintern ergebenden Verbindungen der betreffenden Metalle bzw. Elemente,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch der Ausgangsstoffe durch Sintern in
oxydierender Atmosphäre zur Reaktion gebracht und hierauf das Reaktionsprodukt in geeigneter
Atmosphäre einer thermischen Behandlung derart unterworfen M-'rd, daß es einen Teil des Sauerstoffs
abgibt und daß die in das Kristallgitter durch Substitution eingebauten Ionen in dreiwertiger
Form vorliegen, woran sich in an sich bekannter Weise eine Feinmahlung auf Einbereiehsteilchengröße
sowie eine Temperung in nichtoxidierender Atmosphäre anschließen.
2. Anwendung des Verfahren·, nach Anspruch 1
auf einen solchen Anteil an Substituent(en), daß je molekulare Einheit des Ferrits 0,5 bis I Fc1 »-lon
substituiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine thermische Behandlung des Reaktionsproduktes derart, daß dieses je substituiertem
Fe' + -Ion etwa 1 Sauerstoff A>om abgibt.
erwähnte Vorschlag hai keine praktische Bedeutung erlangt.
Die Erfindung bringt hier nun einen wesentlichen Fortschritt. Danach soll das Gemisch der Ausgangsstoffe
durch Sintern in oxidierender Atmosphäre zur Reaktion gebracht und hierauf das Reaktionsprodukt in
geeigneter Atmosphäre einer thermischen Behandlung derart unterworfen werden, daß es einen Teil des
Sauerstoffs abgibt und daß die in das Kristallgitter d'irch Substitution eingebauten Ionen in dreiwertiger Form
vorliegen, woran sich in an sich bekannter Weise eine Feinmahlung auf Einbereichsteilchengröße sowie eine
Temperung in nichtoxidierender Atmosphäre anschließen.
Mittels des Verfahrens nach der Erfindung gelingt es, den Temperalurkoeffizienten κ der reversiblen Temperaturänderung
des magnetischen Sättigungsmoments ο
(Definition
Priority Applications (10)
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