DE2141036B2 - Selbstverloeschende polyamidformmassen - Google Patents
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Description
3. Selbstverlöschende Polyamidformmassen nach oder Eisenoxid und aus einem Carbonat, Oxalat,
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 20 Acetat, Formiat, Borat, Sulfit, Sulfid, Plumbat, Antidas
Gewichtsverhältnis von Zinkoxid oder Eisen- monat, Stannat oder Sihkat von Natrium, Kalium,
oxid zu dem Salz 10 : 1 bis 1 : 1 beträgt. Magnesium, Calcium, Barium oder Zink flammfest
ausrüstet.
Als organische Halogenverbindungen kommen alle
25 Chlor- und Bromverbindungen in Betracht, die die
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind selbst- Einarbeitung in die Polyamid-Formmassen bei Tempeverlöschende,
nicht abtropfende Polyamidformmassen, raturen um 300r C untersetzt überstehen, wie cyelodie
organische Halogenverbindungen und Gemische aliphatische, ein- und mehrkernige aromatische HaIoaus
Zinkoxid oder Eisenoxid und synergistischwirk- genverbindungen. Besonders geeignet sind Ci0-Ci2-sames
Salz enthalten. 30 (Dechlorane), Dekachlordiphenyl, Dekachlordiphenyl-
Es wurde bereits wiederholt versucht, Polyamide äther, Oktachlordiphenyläther, Hexabromdiphenylflammfest
auszurüsten. So wurden gemäß der bei- äther. Hexachlorbenzol, Oktachlornaphthalin, Oktagischen
Patentschrift 7 11 582 glasfaserverstärkte Poly- chloridbenzo-o-dioxin, Derivate der Tetrachlorphthalamide
mit einer Mischung aus Zinkoxid und einer säure. Derivate von Hexachlorcyclopentadien usw.
organischen Halogenverbindung flammfest ausge- 35 Diese Substanzen werden in Mengen von 2 bis 25 Gerüstet.
Vergleichsversuch 1 zeigt, daß man mi' dieser Wichtsprozent, vorzugsweise 6 bis 15 Gewichtsprozent,
Flammschutzmittelkombination keine Flammfestig- eingesetzt.
keit erreicht, die den Anforderungen gemäß Gruppe VI 1 bis 25 Gev ichtsprozent, vorzugsweise 4 bis 10 Genach
Underwriters' Laboratories, Subj. 94, genügt. wichtsprozent, der Gemische aus Zinkoxid oder
Auch die in der US-Patentschrift 34 18 263 mit 40 Eisenoxid und der genannten Salze bewirken in den
stark halogenhaltigen organischen Verbindungen und Polyamid-Formmassen in Verbindung mit den obenz.
B. Zinkoxid, Eisenoxid oder Bleioxid flammfest genannten Halogenverbindungen VI-Flammfestigkeit.
ausgerüsteten Polyamide entsprechen nicht den For- Hingegen sind 12 und mehr Gewichtsprozent von
derungen dieses Flammtestes. Diese so flaminfest Zinkoxid oder Eisenoxid allein zusammen mit den
! gemachte Produkte entsprechen in ihrem Brandver- 45 Halogenverbindungen dazu nicht in der Lage.
\ halten nui der amerikanischen Norm ASTM-D 635. Große Mengen Zinkoxid oder Eisenoxid für sich
In der DT-OS 18 08 130 werden Polyamide durch vermögen demgemäß als synergetische Zusätze (beZugabe
von Antimonoxid, einer halogenierten Kohlen- zogen auf die Halogenverbindung) viel weniger als
Wasserstoffverbindung oder Phosphorsäureester oder kleine Mengen von Gemischen aus Zinkoxid oder
von Gemischen dieser Komponenten flammfest aus- 50 Eisenoxid und einen der genannten Salze,
gerüstet. In den Gemischen sind Zinkoxid oder Eisenoxid
gerüstet. In den Gemischen sind Zinkoxid oder Eisenoxid
Die in der Anlehnung an die Lehre dieser Patent- (Fe2O3. FeZ)4) und die genannten Salze im Gewichtsschrift durchgeführten Vergleichsversuche 3 und 4 verhältnis 10 : 1 bis 1:1, vorzugsweise 5:1 bis
ergaben, daß das Brandverhalten nicht den Anforde- 2 : 1 enthalten.
rungen gemäß Gruppe VI nach Underwriters' Labo- 55 Ein besonderer Vorteil der Gemische aus Zinkoxid
ratories. Subject 94, entspricht, bei denen F'robestäbe und den obengenannten Salzen liegt darin, daß damit
von V4 und 1Z0 Zoll Dicke in senkrechter Stellung mit ausgerüstete Polyamid-Formmassen eine helle Fär-
H einer Normbunsenflamme (9 mm hoch) 10 sec be- bung besitzen. Man kann z. B. durch schwache
i| flammt wurden. Die Stäbe müssen spätestens 30 see Pigmentierung weiße und hellgraue Formmassen er-
nach der Beflammung erloschen sein und dürfen beim 6° zeugen, eine Möglichkeit, die bei Verwendung von
Jj Brennen nicht abtropfen. Eisenoxid als Bestandteil der flammhemmenden
"Somit bestehen die nach bekannten Methoden Mischung wegen dessen kräftiger Eigenfarbe nicht
Jf flammfest ausgerüsteten 6-Polyamidstäbe den er- gegeben ist.
forderiichen Flammtest nicht. Die dünnen Prüfstäbe Polyamide, die gemäß der Erfindung fiammfest
brennen leicht vollkommen ab. Mit Glasfasern, Asbest 65 ausgerüstet werden können, sind solche, die in den
öder anderen Füllstoffen verstärktes Material verhält US-Patentschriften 20 71 250, 20 71 253, 21 30 948
sich besonders ungünstig. Selbst bei Zusatz von bis zu und 30 15 652 generell beschrieben werden, so z. B,
15 Gewichtsprozent Zinkoxid oder Eisenoxid neben Homopolyamide, die man durch Polymerisation von
3 4
Aminosäure und/oder ihren Lactamen erhält wie ß . . ,,
I. B. von ε-Aminopronsäure, 11-Aminoundecansäure, P "
4,4-Dimethylacetidinon, jS-Pyrrolidon, ε-Caprolactam, Analog Beispiel 1 wurden an Stelle 20 g CaCO„
önanthlactam, Capryllactam oder Laurinlactam. Auch 18 g feinst gepulverte, wasserfreie Soda in das verPolyamide,
die man durch Polykondensation von 5 stärkte 6-Polyamid eingearbeitet. Die Probestäbe
Diaminen, wie z.B. Äthylendjamin, Hexamethylen- brannten bei dem Flammschutztest gemäß UL,
diamin, Decamethylendiamin, Dodecamethylendi- Subj. 94, nur 4 see nach und tropften nicht ab.
amin, 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, . .
p- oder m-xylylendiamin, bis-(4-Aminocycllohexyl)- Beispiel 3
methan, S-Aminomethyl-S.S^-Trimethyl-cyclohexyl- io In 1kg mit 30 Gewichtsprozent Glasfasern veramin oder 1,4-Diaminomethylcyclohexan mit Dicar- stärktes 6-Polyamid (wie in Beispiel 1) wurden im bonsäure, Sebacinsäure, Heptadecandicarbonsäure, Einwellenextruder 80 g Hexabromdiphenyläther und 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethyl-Adipinsäure, Isophthal- ein Gemisch aus 60 g Zinkoxid und 20 g Calciumsäure oder Terephthalsäure enthält, werden mit der oxalat (beide fein pulverisiert) bei etwa 2400C eingeerfindungsgemäßsn Kombination fiammfest ausge- 15 arbeitet. Die aus dem Material gefertigten weißen rüstet, ebenso wie Copolyamide, die man durch Poly- Probestäbe der in Beispiel 1 genannten Abmessungen merisation oder Polykondensation von mehreren der entsprachen in ihrem Brandverhalten der Gruppe VI genannten Verbindungen erhält. nach UL, Subj. 94, d. h., sie brannten nur 7 see nach
amin, 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, . .
p- oder m-xylylendiamin, bis-(4-Aminocycllohexyl)- Beispiel 3
methan, S-Aminomethyl-S.S^-Trimethyl-cyclohexyl- io In 1kg mit 30 Gewichtsprozent Glasfasern veramin oder 1,4-Diaminomethylcyclohexan mit Dicar- stärktes 6-Polyamid (wie in Beispiel 1) wurden im bonsäure, Sebacinsäure, Heptadecandicarbonsäure, Einwellenextruder 80 g Hexabromdiphenyläther und 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethyl-Adipinsäure, Isophthal- ein Gemisch aus 60 g Zinkoxid und 20 g Calciumsäure oder Terephthalsäure enthält, werden mit der oxalat (beide fein pulverisiert) bei etwa 2400C eingeerfindungsgemäßsn Kombination fiammfest ausge- 15 arbeitet. Die aus dem Material gefertigten weißen rüstet, ebenso wie Copolyamide, die man durch Poly- Probestäbe der in Beispiel 1 genannten Abmessungen merisation oder Polykondensation von mehreren der entsprachen in ihrem Brandverhalten der Gruppe VI genannten Verbindungen erhält. nach UL, Subj. 94, d. h., sie brannten nur 7 see nach
Neben dem Flammschutzmittel können die Poly- einer 10-sec-Beflammung mit einer Normbunsen-
»mide Zusätze wie Pigmente, Farbstoffe, Licht- und 20 flamme nach.
Hitzestabilisatoren, optische Aufheller, Weichmacher, Beispiel 4
Kettenabbrecher, Gleit- und Entformungsmittel und
Kettenabbrecher, Gleit- und Entformungsmittel und
1 bis 50 Gewichtsprozent Füll- und Verstärkungsstoffe In 1 kg Polyamidgemisch, bestehend aus 280 g
wie Kaolin, Glas- oder Asbestfasern, Talk, Kreide, 6,6-Polyamid, 420 g 6-Polyamid und 300 g Glas-Quarzpulver,
Kohlefasern, Mica- oder Feldspat ent- 25 fasern (mittlere Länge etwa 250 μ), wurde bei etwa
kalten. 250 C ein Gemisch aus 100 g Dekachlordiphenyl,
Die genannten Polyamid-Formmassen eignen sich 60 g Zinkoxid und 20 g Dolomit (alle Substanzen fein
vorzüglich zur Herstellung von flammfesten Spritz- pulverisiert) eingearbeitet. Die hellgrauen Probestäbe
guß-Teilen. brannten 5 see nach und tropften nicht ab.
Beispiel! 3° Beispiel 5
In 1 kg mit 30 Gewichtsprozent Glasfasern (mittlere 1 kg granuliertes 12-Polyamid wurde mit 300 g
Länge etwa 250 μ) verstärktes 6-Polyamid der rela- Glasfasern (mittlere Länge etwa 250 μ), 120 g Dekativen
Viskosität 3,04 (gemessen mit einer Lösung von chlordiphenyl, 70 g Zinkoxid und 25 g Kreide ver-1
g Polyamid in 99 g m-Kresol bei 25'C) wurden im 35 mischt, das Gemisch im Einwellenextruder bei etwa
IS Einwellenextruder 100 g feinst gepulvertem (mittlerer 210 C homogenisiert. Aus dem Material hergestellte
jj Teilchendurchmesser etwa 6 μ) Dekachlordiphenyl, weiße Probestäbe erlöschen 8 bis 10 see nach der
60 g Zinkoxid (feinst gepulvert) und 20 g Calcium- Beflammnng, ohne abzutropfen.
carbonat (gefällt, mittlerer Teilchendurchmesser 2 μ) . . . . ,
bei etwa 230=C gleichzeitig eingearbeitet. Aus dem 40 Beispiel
Produkt wurden im Spritzgußverfahren weiße Poly- In 1 kg mit 30 Gewichtsprozent Glasfasern verjsj amid-Probestäbe der Abmessungen 1,6 χ 12,7 y stärktes 6-Polyamid (wie in Beispiel 1) wurde im Ein-128 mm und 6,4 χ 12,7 χ 128 mm hergestellt. Im wellenextruder 80 g Oktachlornaphthalin, 60 g schwar- \i Brand versuch nach der Vorschrift von Underwriters' zes Eisenoxid und 20 g Bariumcarbonat (alle feinst Laboratories (UL), Subj. 94, bei dem die senkrecht 45 pulverisiert) bei etwa 240° C eingearbeitet. Die Probestehenden Probestäbe mit einer Normbunsenfiamme stäbe dieses Ansatzes brannten höchstens 14 see nach. 10 see beflammt wurden, brannten diese etwa 7 see, v , · , , ■ . , ,
höchstens jedoch 10 see, nach und tropften nicht ab. vergieicnsoeispiei i
Somit entsprach das Produkt der Gruppe VL In 1 kg mit 30 Gewichtsprozenten Glasfasern ver-
carbonat (gefällt, mittlerer Teilchendurchmesser 2 μ) . . . . ,
bei etwa 230=C gleichzeitig eingearbeitet. Aus dem 40 Beispiel
Produkt wurden im Spritzgußverfahren weiße Poly- In 1 kg mit 30 Gewichtsprozent Glasfasern verjsj amid-Probestäbe der Abmessungen 1,6 χ 12,7 y stärktes 6-Polyamid (wie in Beispiel 1) wurde im Ein-128 mm und 6,4 χ 12,7 χ 128 mm hergestellt. Im wellenextruder 80 g Oktachlornaphthalin, 60 g schwar- \i Brand versuch nach der Vorschrift von Underwriters' zes Eisenoxid und 20 g Bariumcarbonat (alle feinst Laboratories (UL), Subj. 94, bei dem die senkrecht 45 pulverisiert) bei etwa 240° C eingearbeitet. Die Probestehenden Probestäbe mit einer Normbunsenfiamme stäbe dieses Ansatzes brannten höchstens 14 see nach. 10 see beflammt wurden, brannten diese etwa 7 see, v , · , , ■ . , ,
höchstens jedoch 10 see, nach und tropften nicht ab. vergieicnsoeispiei i
Somit entsprach das Produkt der Gruppe VL In 1 kg mit 30 Gewichtsprozenten Glasfasern ver-
50 stärktes 6-Polyamid der relativen Viskosität 3,04
Vergleichsbeispiel 1 wurden im Einwellenextruder 50 g Antimonoxid und
Analog Beispiel 1 wurden an Stelle des ZnO1CaCO3- 80 g Triphenylphosphat bei etwa 2300C eingearbeitet.
Gemisches nur 150 g ZnO in das verstärkte 6-Poly- Aus dem Produkt wurden im Spritzgußverfahren
amid eingearbeitet und das Produkt dem Brandtest Polyamid-Probestäbe der Abmessungen 1,6 χ 12,7 χ
wie oben unterworfen. Die Probestäbe brannten teil- 55 128 mm und 6,4 χ 12,7 χ 128 mm hergestellt. Im
weise länger als 60 see nach. Einige dünne Stäbe Brandversuch nach der Vorschrift von Underwriters'
brannten vollkommen ab. Die Beflammung erfolgte, Laboratories, Subjekt 94, brannten die Prüfstäbe
wie gemäß Ul, Subj. 94. vorgeschrieben, 10 see lang völlig ab,
mit einer Ideinen Normbunsenfiamme. Vergleichsbeispiel 4
Vergleichsbeispiel 2 In 1 kg poiyamidgemisch, bestehend aus 280 g
Analog Beispiel 1 wurden an Stelle des ZnO/CaCO3- 66-Polyamid, 420 g 6-Polyamid und 300 g Glasfasern,
Gemisches 150 g rotes, feinst gepulvertes Eisenoxid wurden analog Vergleichsbeispiel 3 100 g Dekachlor-
eingearbeitet. Der Brandtest dieses Produktes verlief diphenyl und 80 g Antimonoxid eingearbeitet. Die
t ähnlich wie bei Beispiel 2. Die dünnen Prüfstäbe 65 daraus hergestellten Probestäbe mit den Abmessungen,
brannten teilweise vollkommen ab. Somit muß das wie im Vergleichsbeispiel 3 beschrieben, brannten im
Material gemäß UL, Subj. 94, als nicht selbstver- Brandversuch nach Underwriters' Laboratories, Sub-
1 «sehend bezeichnet werden. jeet 94, 40 bis 70 Sekunden nach.
Claims (2)
1. Selbstverlöschende Polyamidformmassen, d a- schlechten ein so großer Zusatz von Flammschutzdurch
gekennzeichnet, daß sie 1 bis 5 mittel die mechanischen Eigenschaften der Polyamid-50
Gewichtsprozent Füll- und Verstärkungsstoffe formmassen in untragbarer Weise.
und 2 bis 25 Gewichtsprozent einer organischen Außerdem neigen 6-Polyamid oder Gemische aus
Halogenverbindung und Ϊ bis 25 Gewichtsprozent 6,6-, 11-, 12-Polyamid mit überwiegend 6-Polyamid
eines Gemisches aus Zinkoxid oder Eisenoxid und bei der Beflammungstemperatur zur Depoiymeri-
aus einem Carbonat, Oxalat, Acetat, Formiat, io sation, und das entstehende Caprolactam bewirkt voll-
Borat, Sulfit, Sulfid, Plumbat, Antimonat, Stannat ständige Verbrennung der Formmassen. Besonders
oder Silikat von Natrium, Kalium, Magnesium, mit Glasfasern verstärktes 6-Polyamid zeigt dieses
Calcium, Barium oder Zink enthalten. ungünstige Verhalten im ausgeprägten Maße.
2. Selbstverlöschende Polyamidformmassen nach Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 15 selbstverlöschende verstärkte Polyamidformmassen
6 bis 15 Gewichtsprozent von organischen Halogen- erhält, wenn man sie mit 2 bis 25 Gewichtsprozent
verbindungen und 4 bis 10 Gewichtsprozent des einer organischen Halogenverbindung und 1 bis
Gemisches enthalten. 25 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Zinkoxid
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