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Fotografische Röntgenaufnabmeanordnung Die Erfindung-betrifft fotografische
Röntgenaufnahmeanordnungen, die zur Herstellung der zur Erzeugung harmonischer Röntgenbilder
geeigneten scharfen Bilder und dazu komplementären unscharfen Masken in nur einem
Belichtungsgang- zwei in Richtung der Röntgenstrahlen hintereinander liegende strahlenempfindliche
Schichten enthält, die in eine lichtdicht verschließbare Kassette eingelegt werden
und von denen die eine eine normale Fotoschicht ist, die beim Entwickeln ein Negativ
ergibt und die andere eine Umkehrschicht, die beim Entwickeln ein Positiv ergibt
und daß wenigstens einer der beiden Schichten in Abstand eine Fluoreszenzschicht
zugeordnet ist.
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Bei Röntgenbildern werden bekanntlich Maßnahmen getroffen, um zu harmonischen
Abbildungen zu kommen, weil dadurch die Verbesserung der Detailerkennbarkeit möglich
wird. So können Schwärzungsunterschiede sichtbar gemacht werden, die ansonsten in
zu großer oder zu kleiner Schwärzung verschwinden würden, wie z.B. von G.Spiegler
und K.Juris in "Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen" 42 (1930), Seite
509 bis 518 dargelegt ist und vom Erfinder vorliegender Anordnung in der deutschen
Auslegeschrift
1 131 085. Aus den vorgenannten Literaturstellen geh-t hervor, daß sehr viele Anstrengungen
gemacht worden sind, um die feinen Details in Röntgenstrahlenbildern auf Kosten
der Grobkontraste hervorzuheben. Gut reproduzierbare Ergebnisse werden erhalten,
wenn man bei der Betrachtung vor einem Schaukasten bzw. bei der Reproduktion dem
scharfen Bild ein komplementäres Bild zuordnet, welches so unscharf ist, daß es
nur noch die großen Helligkeitsunterschiede enthält. Dadurch wird erreicht, daß
an den hellen Stellen des Originalbildes entsprechend dunkle Filter liegen, die
an ihren Rändern verlaufen. Andererseits werden die den dunklen Teilen des Bildes
gegenüberliegenden Stellen nicht abgedeckt, weil dort die angelegte Maske durchlässig
ist. Im ganzen wird so ein Summenbild erhalten, bei welchem auf einem vereinheitlichten
Untergrund die nur in der scharfen Aufnahme enthaltenen Feinkontraste erscheinen,
so werden auch noch feine Kontraste dort sichtbar, wo sie ansonsten in zu hellen
bzw. zu dunklen Flächen untergehen würden.
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Bei bekannten Anordnungen werden die Abstände, welche zwischen der
Fluoreszenzschicht und der fotografisch empfindlichen Schicht einzuhalten sind,
in der Regel auf 1 bis 5 mm begrenzt.
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Derartige Abstände reichen nämlich aus, um Masken zu bekommen, die
nur noch die groben Hell-Dunkelunterschiede des scharfen Bildes aufweisen. Als abstandshaltende
Mittel sind dabei Rahmen und transparente Platten entsprechender Dicke vorgeschlagen
worden. Brauchbare Materialien ftir die Schichten sind etwa Kunststoffe, wie Polyester,
Polyvinylchlorid, Polystyrol oder auch Glas. Die Abstandshalter werden zusammen
mit den Fluoreszenzschichten, etwa den als Verstärkerfolien bei Röntgenaufnahmen
üblichen Fluoreszenzschirmen, in Kassetten eingelegt.
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Diese müssen ausreichend Raum haben, um auch die Abstandshalter und
den usätzlichen Film sowie die zusätzliche Verstärkerfolie
aufnehmen
zu können. Dies erfordert aber.von der Norm abweichende Spezialkassetten, die angepaßt
sind und damit eine unerwünschte Erweiterung des Sortiments, d.h. Extraherstellung,
die zu einer Verteuerung führt. Außerdem werden bei möglichen Verwechslungen mit
Normalkassetten, d.h. Beschickung mit der üblichen, aus Verstärkerfolie und einem
Film bestehenden Einlage, wegen mangelnder Anpressung unbrauchbare Ergebnisse erhalten.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, auch bei der gleichzeitigen Herstellung
scharfer Bilder und unscharfer Masken normale Kassetten verwenden zu können, dadurch,
daß der Abstand, der zur Erzielung der unscharfen Maske gebraucht wird, wenigstens
teilweise durch eine Streufolie ausgefüllt ist. Eine solche Streufolie kann etwa
aus einem Kunststoff bestehen, der streuende Teilchen enthält, welche das durchgehende
Licht der Fluoreszenzschicht durch Reflexion und Streuung seitlich ablenken. Bei
Verwendung einer trüben Polyesterfolie, die 0,25 mm dick ist, wird so eine Verminderung
des Abstandes auf etwa den vierten Teil möglich. Bei Anwendung der Erfindung genügt
also schon ein Abstand von 0,25mm, wenn bei bekannten Anordnungen ein solcher von
1 mm aus transparentem Material, wie etwa Glas, vorgesehen werden mußte. Statt der
bekannten Abstände von 1 bis 5 mm braucht man daher nur noch 0,25 bis 1,25 mm. Nach
der Erfindung ist an sich nur eine trübe Abstandsfolie erforderlich. Es sind aber
auch alle Kombinationen transparenter Abstandsschichten und Streufolien anwendbar,
um die angemessene Unschärfe zu erzielen. Die Streufolie kann dabei z.B. auch Teil
der bekannten Grundanordnung sein und etwa den Träger der strahlenempfindlichen
Schicht darstellen, auf der das unscharfe Bild entstehen soll.
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In der Zeichnung ist der Querschnitt durch eine Ausführungsform der
Erfindung gezeichnet, bei welcher in einer üblichen Aufnahmekassette zur Verminderung
der Einlagedicke eine Streufolie zusammen mit einer transparenten Schicht verwendet
ist.
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In der Figur ist die an sich bekannte Kassette 1 bezeichnet, die aus
Aluminium besteht und einen am Scharnier 2 aufklappbaren Röntgenstrahlen gleichmäßig
durchlassenden Teil 3, sowie einen Teil 4 aufweist, welcher den geschlossenen Kassettenraum
vervollständigt. Die an den Innenwänden der Teile 3 und 4 vorhandenen zusammendrückbaren
federnden Schichten, die zum Andrücken der Schichten der Einlage aneinander dienen,
sind vorwiegend der Ubersichtlichkeit halber weggelassen. An der Innenseite des
Deckels 3 befindet sich die Verstärkerfolie 5, die Kalziumwolframat und ein Bindemittel
enthält. An dieser Schicht 5 liegt die fotografische Schicht 6 an, die auf dem Kunststoffträger
7 angebracht ist. An der gegenUberliegenden Seite trägt der Träger 7 die Diffusions-Positivschicht
8, an welcher die Diffusions-Negativschicht 9 anliegt, die auf den transparenten
Träger 10 aufgetragen ist. Der Träger 10 liegt a;f der 0,1 mm dicken transparenten
Schicht 11 aus Polystyrol, welche den Abstand zu der als Verstärkerfolie dienenden
Fluoreszenzschicht 12 zusammen mit der dieser Schicht anliegenden 0,15 mm dicken
Streufolie aus Polyester auf 0,25 mm ergänzt. Den Abschluß bildet der Boden 4 der
Kassette 1.
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Bei der Herstellung eines Röntgenbildes, dh. beim Einstrahlen von
Röntgenstrahlen durch die Fläche des Teiles 3, wird in der Schicht 5 Licht ausgelöst,
welches in bekannter Weise auf die Schicht 6 unter Bildung eines latenten fotografischen
Bildes einwirkt. Die Strahlen durchdringen außerdem die gesamte Schichtung und erzeugen
auch in der Schicht 12 ein Lichtbild. Dieses wirkt durch die Streufolie 11', die
Platte 1t und den Träger 10 hindurch auf die Schicht 9 ein. Dort entsteht, wie in
der Schicht 6, ein latentes fotografisches Bild, welches wegen der Streuung und
des Abstandes ausreichend unscharf ist und nur noch die Grobkontraste andeutet.
Bei der Entwicklung wird dann in der Schicht 6 das übliche Negativ erhalten, während
in der Schicht 9 ein Negativ erzielt wird, welches durch Silbersalzdiffusion
in
der Schicht 8 ein positives Bild ergibt, Wird die Schicht 9 mit Beendigung des Diffusions-
und Entwicklungsvorganges zusammen mit ihrem Träger 10 von der Schicht 8 abgezogen
und das Bild zu Ende behandelt, indem es gewässert, fixiert etc. wird, so wird ein
Bild erhalten, welches in Durchsicht ein harmonisches Röntgenbild ist, bei dem in
bekannter Weise verschiedene Kontraste besser erkennbar sind als in einem normalen
Bild.
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In einer Ausführungp bei welcher die Streufolie 11' den Träger der
empfindlichen Schicht 9 darstellt, sollte sie 0,25 mm dick sein und aus trübem Mylar
bestehen. Die Folie 11' ersetzt in diesem Fall die Schichten 10 und 11, so daß die
Dicke der Einlage in der Kassette 1 weiter verringert wird.