DE2134057A1 - - Google Patents
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Description
VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin, den 6, 3· 70
116 Berlin
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Barstellung stationärer,
bewegter und farbiger Bilder, insbesondere in natürlichen Farben·
Zur Informationsdarstellung, z· B· der inzeige von Ziffern und Symbolen und zur Wiedergabe von Bildern sind eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen bzw. in die Produktion eingeführt worden« die auf dem Prinzip der Lichtemission infolge elektrischer Anregung beruhen·
Die Anregung von Feststoff schichten wird in einer Bildröhre mit
Hilfe eines Elektronenstrahls, bei Elektrolumineszenzanordnungen
auf der Basis des Destriaueffektes mit Hilfe hoher Wechselspannungsfelder und bei der Injektipnselektrolumineszenz mit Hilfe
der Injektion rekombinationsfähiger Ladungsträger über die Eontaktelektroden vorgenommen·
Die für das erstgenannte Verfahren benötigte Lochmaskenröhre bedingt in ihrer Anordnung ein große« Gewicht, große Bautiefe, mechanische Empfindlichkeit, einen gewölbten Bildschirm» Die Lösung
ist empfindlich gegen das Erdmagnetfeld, benötigt hohe Betriebsspannungen und ermöglicht keine parallaxenfreie Beobachtung·
Die Destriautypelektrolumineszenz erfordert höhere Spannungen
und gestattet infolge des Mechanismus der Ladungsträgertrennung und -zusammenführung in Heteromikrokontakten, e. B, im Ou2S-ZnS,
nur begrenzte Helligkeit und ist frequens- und temperaturabhängig.
Bei Lumineszenzanordnungen auf der Basis der Injektion von Ladungsträgern und der strahlenden Rekombination an Rekombinationsz en tr en in einkristallinen Halbleitern begrenzt die Temperaturabhängigkeit der Quantenausbeute im sichtbaren Bereich die Applikation« Hinsichtlich der Optimierung der Emission ist die Lös-
109887/1176
lichkeit der Fremdatome nur begrenzt ausnutzbar. Ferner sind zu*
Zeit'nicht alle gewünschten Emissionsbanden des sichtbaren Berei
ches mit vergleichbarer Effektivität erreichbar.
Neben den Peststoffschichten läßt sich auch das Gasplasma zur
Lichtaussendung elektrisch anregen. Der Hauptnachteil liegt hier darin, daß keine Graustufen bzw. Schattierungen möglich 3ind, da
die Helligkeitssteuerung bei der Plasmaentladung entfällt. Dies gilt sowohl beim Einfarbenbetrieb (TV) sowie beim Betrieb mit
natürlichen Farben. Die Darstellung natürlicher Farben durch eine additive Farbmischung scheint fast ausgeschlossen. V/eitere Möglichkeiten
zur Lichtemission sind bei der Chemielumineszenz von Flüssigkeiten gegeben.
Die naturwissenschaftliche Grundlage der hier möglichen Varianten beruht auf der Bildung elektronisch angeregter Zustände durch geeignete
chemische Reaktionen in Lösungen. B;Le günstigsten Reaktionen
sind Elektronen-Transfer-Reaktionen ohne Stoffübergang,
die adiabatisch im quantenmechanischen Sinne verlaufen. Die häufig
beobachteten nichtadiabatischen Elektronen-Transfer-Vorgänge,
die in der Regel vermittels Stoffübergang verlaufen, wad z.B. zur Sichtbarmachung von Strömungsprofilen vorgeschlagen v/orden
sind, sind dem gegenüber für die Anwendung zur Bilddarstellung weniger gut geeignet. Durch optimale Wahl des Reaktionsmediums
muß bei diesem Verfahren garantiert sein, daß der Anteil an strahlungslosen Vorgängen kleingehalten wird, so daß ein großer
Anteil an strahlenden übergängen wirksam werden kann. Anwendungs-
W konzeptionen auf der Bas.is der reinen Chemielumineszenz für eine
langdäuernde und im abgeschlossenen System ständig wiederholbare
Informationsdarstellung sind dadurch beeinträchtigt, daß die Lumineszenzintensitäten gewöhnlich mit der Abnahme der Reaktanten-'Konzentration
und damit der Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeiten absinken und daß die Lumineszenz im allgemeinen mit dem.
Ende der Reaktion gleichfalls beendet ist.
Ein erster Ausweg aus diesen technischen Unzulänglichkeiten bietet
sich über die elektrochemische Erzeugung und Nachlieferung
eines .schnellverarmenden Reaktionspartners, so daß die Chemialumineszenz
zunächst weiter ablaufen kann, bis der andere Reaktionspartner ebenfalls verarmt ist. Dann verschwindet die Chemielumineszenz
jedoch endgültig·
1 09887/111 β
Es ist bekannt, daß zur Behebung der Schwierigkeiten ein Verfahren
zur ständigen elektrochemischen Regeneration mit bevorzugter Anwendung der Wechselspannung solcher Reaktanten entwickelt
wurde.
Zur Illustration werden im folgenden die im Verlauf der elektrochemischen
Lumineszenz möglichen elektrochemischen und chemischer Elementarprozesse schematisch dargestellt (der für die elektrochemische
Lumineszenz geeignetste Stoff wird mit X bezeichnet)*
Primäre Elektrodenvorgänge:
X + e —* X" (Katodenvorgang) - -
X -> X+ + e (Anodenvorgänge).
Diese elektrochemischen Primärprozesse führen an der Katode zur
Bildung von Anionradikalen und an der Anode zur Bildung von
Kationradikalen. I1Ur die schnelle Elektronen-Transfer-Rekombi««*-
tion zwischen X+ und X~ kommen folgende Prozesse, jedoch nicht
ausschließlich, | + χ" | infrage: |
X+ | * X | • -^ χ* + χ |
X*- | χ" | + hv |
X+ + | *- X | " -> X* |
X^- | + X + hv |
wobei X Xr angeregte, besonders Singulettzustände und Xg " Λ.
Sxoimere bezeichnen.
Im allgemeinen sollten die an den Elektroden anzulegenden Spannungen
zumindest gleicii der Differenz .der polarographischen Halbstuf
enpotentiale für den katodischen und anodischen Teilprozaß seih, i.a. aber muß sie, bedingt durch den ohmschen Widerstand
der Elektrolytlösung größer sein. Die praktisch an die Elektroden zu legende Spannung einschließlich der ohraschen Verluste
liegt zwischen 3 bis'8 Volt.
Benutzte Elektrodenmaterialien sind Platin, Kohlenstoff und Tantal.
Die Konzentrationen der elektrochemisch-lumineszenzfähigen Substanzen liegen i,a. zwischen 1o -und 10 Mol/l·
Geeignete Substanzen sind Anthracen, Tetracen etc. und einige
Isobenzofuran- und Isoindolabkömmlinge.
Als Lösungsmittel sind z.B. Acetonitril, Dimethylformamid,
Tetrahydrofuran etc· geeignet. ^1-
1098 8 7/1176
Als Q-rundelektrolyt werden Tetra-n-butylamoniumchlorid,
i etc. verwendet.
Der entscheidende lachteil der beschriebenen elektrochemischen
Lumineszenz-Zellen besteht in der fehlenden Intensitätsmodulation,
wodurch "öle Darstellung· von Bildern in natürlichen Farben prin-.■zipiell
ersehwert ist«, Keine der angegebenen'Zellen ist geeignet
für eine Integration in einen Bildschirm, pas betrifft sowohl die
Form als auch die zu ersielende Informationsdichte auf dein Schirm.
Zweck der !Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend geschilderten
Mängel dee Standes dsi' Seohnik.
Per iSrfinäimg liegt die Aufgabe sugmraäe, eine Anordnung auf der
Basis' der elektrochemischen Ltsninsszens vorzuschlagen, die zur
DaratslXimg won farMg'®n9 ingb©@02id©3?e bewegten Bildern und Symbolen,
is natürlichen Farben geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird ein System gegeneinander isolierter zweckmäßig
geformter Elektroden aus issrtein leitfähigem Material orientiert
in einem Abstand von einem zweiten Elektrodensystem an~3-ordnet; und mindestens ein derartiges Elektrodenpaar in ein flaches,,
ti^ogförmiges, auf der Bsobachtungsseite durchsichtiges und
auf der Rückseite in,Beobschtungsrichtung reflektierendes ebenes
Gehäuse mit einem Gemisch ans einem elektrochemisch-lumineszensfähigen
Stoff, einem Lösungsmittel .und einem Trägerelektrolyt
eingeführt, so daß Jeder Kreuzungspunkt von zwei orthogonalen Elektroden eines Elektrodensystempaares über Durchführungen durch
-den Gehäuseboden bzw, -körper von der äußeren Anst euer schaltung
bei geringer Leistungsaufnahme mit einer Wechselspannung versorgt und das elektrochemisch-lumineszenzfähige Gemisch dortselbst zur
Emission angeregt wird.
Erfindungsgemäß wird zur Darstellung farbiger bewegter Bilder eine Modulation der Lichtintensität benutzt, die durch eine Modulation
über die Spannung im ansteigenden Teil der Strom-Spannungskurve erreicht wird· Dabei ist einer angelegten konstanten
Grundspannung, die etwas unterhalb der ansteigenden Teile dei
anodischen und katodischen Strom-Spannungskurven liegt, eine zusätzliche Modulationsspannung aufgeprägt. Dabei ist als Grundspannung
entweder eine Gleich- oder eine Wechselspannung verwendet worden.
1 09887/1T 7S
Die Intensitätsmodulation der Lichtemission ist über eine Strombegrenzerschaltung
realisiert. Die Variation der Stromstärke hat eine entsprechende Variation der Menge der gebildeten Kation- und
■Anionradikale zur Folge und führt über eine entsprechende linde-.rung
der Konzentration der angeregten Zustände zur Emissicnsintensitätsmodulation.
Erfindüngsgemäß sind die Elektrodensysteme auf Abdeckungen, zv/ischen
denen sich das'elektrochemisch-lumineszenzfähige Gemisch
befindet, aufgetragen, wobei insbesondere ein Elektrodensystem durch eine semipermeable Membrane von dem elektrochemisch-lumineszenzfähigen
Gemisch abgetrennt ist.
Erfindungsgemäß ist in dem Zwischenraum zwischen einem Elektrodensystempaar
ein isolierender, inerter Schichtkörper angeordnet,, der von senkrecht zur Schichtkörperebene verlaufenden, mit elektrochemisch-lumineszenzfähigem
Material gefüllten Hohlräume durchsetzt ist.
Erfindungsgemäß sind bei elektrochemischen Lumineszenz-Bilddarstellungsanordnungen
mit einem einzigen Schichtkörper die Hohlräume streifenförmig parallel zueinander verlaufen ausgeführt
uns insbesondere die nächsten Nachbarn ;jedes Hohlraumstreifens
mit einem andersfarbig emittierenden elektrochemisch-lumineszenzfähig
en Material gefüllt. Eine Weiterbildung der Erfindung be-'
steht darin, daß bei Schichtkörpern aus lichtdurchlässigem Material mehrere Schichtkörper mit den zugehörigen licht durchlässigen
Elektrodensystempaaren übereinander angeordnet sind, wobei
die bienenwabenförmig,.rund oder andersartig geformten Hohlräume
der verschiedenen Schichtkörper relativ zueinander justiert und mit andersfarbig elektrochemisch-lumineszenzfähigem Material gefüllt
sind.
Unabhängig von der Form und der relativen Lage der Hohlräume dm
Schichtkörper sind die in Nachbarschaft angeordneten elektrochemisch-lumineszenzfähigen
Materialien so gewählt, daß eine additive Farbmischung für jedes Parbtripel möglich ist. Diese
Farbtripel sind periodisch angeordnet· Erfindungsgemäß ist im elektrochemisch-lumineszenzfähigen Gemisch als inertes Lösungsmittel
ein pnsymetrisch oder symetrisch substituierter höher zu-
;einander aliphatischer Fluor-, Chlor-, Bromkohlenwasserstoff oder
j »in Gemisch derartiger Fluor-, Chlor-, Brom- Kohlenwasserstoffe
109187/117*
und/oder als elektrochemisch-lumineszenzfähige Verbindung Phthalocyanine
oder metallorganische Verbindungen und/oder als Trägerelektrolyt Tetraphenylaraoniumsalze.
Die Reaktion von Kation- und Anioradikalen führt zur Bildung
eines angeregten Singulettzustandes, der bedingt durch den adiabatischen
Verlauf mit ausreichender quantenmechanischer elektronischer
Kopplung der Redoxorbitale und der damit verbundenen quantenmechanischen Aufspaltung der Energieniveaus im Schnittpunkt
■ der Potentialenergieflächen von Reaktanten und Produkten unter
Einbeziehung der Potentialenergieflächen· der angeregten Produkte möglic-h sind. Die Geschwindigkeitskonstanten derartiger Elektronen-Transfer-Prozesse
können, jedoch nicht ausschließlich in die-
S 11 1 —1
sem Bereich, in der Größenordnung von 10 bis 10 Mol" /see
w liegen.
Uach der vorliegenden Erfindung ist es für die meisten Anwendungsfälle der Prozesse aur Darstellung bewegter farbiger Informatione.i
vorteilhaft, Wechselspannung an die Elektroden zu legen. Die dabei verwendeten Frequenzen sind bezüglich der Energieausbeute dann
optimal, wenn sie etwa der reziproken Lebensdauer der Radikalionen
entsprechen, die Spannung sollte zumindest den ansteigenden (Peil der Strom-Spannungs-Kurven der Elektrodenprozesse erreichen.
Die für die vorliegende Erfindung geeigneten Verbindungen umfassen
im Prinzip alle Stoffklassen, die bei einer ausreichenden Potentialdifferenz (für eine Emission im sichtbaren Gebiet zwi-
^ sehen 2 und 3,5 V) sowohl anodisch als auch katodisch durch heterogenen
Einelektronen-Transfer elektrochemisch umsetzbar sind und . einer schnellen Elektronen-Transfer-Synproportionierung unter
Rückbildung des Ausgangsstoffes (eines angeregten Zustandes desselben) unterliegen. Es handelt sich dabei in der Regel um ausgedehnte
IT - Elektronensysteme, bevorzugt polycyclische aromatische
Kohlenwasserstoffe oder polycyclische Heterocyclen.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Elementarprozesse können durch
Zusätze oder Verunreinigungen der Lösung, z.B. durch Donatoren (D) oder Akzeptoren (A) in unterschiedlicher Weise beeinflußt werden.
So körinen bestimmte Zusätze im Sinne einer Fluoreszenzlösung, also
negativ hinsichtlich der Energieausbeute wirken:
+ D (A) -*· X + D (A) (Pluoreszenzlöschung) ·
109887/117 S
Bei geeigneter Wahl der Donatoren oder Akzeptoren ist ferner eine Veränderung der Energiedifferenz zwischen Grundzustand und angeregtem .Zustand möglich, i.a. in Richtung niedriger Energien. Auf
diese Weise können von einer bestimmten Verbindung (X) durch geeignete Auswahl der Zustände verschiedene elektrochemische Lumineszenz-Farben
bzw. -frequenzen erhalten werden, erfindungsgemäß bevorzugt die Grundfarben für die Darstellung bewegter farbiger
Bilder grün, bleu und rot.
Bilder grün, bleu und rot.
. X + D(Ar -^ XD (A)Λ -r X + D (A) + hv1
Es ist vorteilhaft, daß die zur Anregung der Lichtemission und
deren Intensitätsmodulation in der vorgeschlagenen Anordnung benötigten I-, ü-pegel iC-kompatibel sind.
deren Intensitätsmodulation in der vorgeschlagenen Anordnung benötigten I-, ü-pegel iC-kompatibel sind.
1 09887/117S
Die Erfindung soll anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert werden:
Ausführungsbeispiel 1.
Das erste Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Anordnung , zur einfarbigen Darstellung alphanumerischer Zeichen mit einer
16-Balkenvariante·
Ein Gehäuseboden (1) aus Glas, 'der für die notwendige mechanische
Stabilität sorgt, besitzt am Rand eine Borte (2) aus Glas, durch die F-Drahtelektrodenanschlüsse (3) für die äußere Schaltung geführt
sind.·
Durch eine Maskenbedampfung des Bodens des Gehäuses mit Platin
wird ein Teil des Elektrodensystempaares der 16-Ba3envariante (4)
erzielt.
Der GefräusQboden wird unter sauer st of freiem Schutzgas aus Argon
unter vermindertem Druck mit einem grün ECL-fähigen Substanzgemisch
'(5) gefüllt.
Die Kontaktierung des ECL-Gemisches auf der vorderen (Beobachtungs-Seite,.
erfolgt durch eine lichtdurchlässige, elektrisch leitende
Schicht (6). die homogen auf eine Glasverschluß plat te (7) aufgedampft
und durch, eine semipermeable Membran vom ECL-fähigen Gemisch
getrennt ist.
Die Glasverschlußplatte wird derart am Gehäuseboden befestigt, daß die gesamte flache trogförmige Anordnung luftdicht verschlossen
wird,
, Ausführungsbeispiel 2,
Im zweiten Ausführungsbeispiel wird eine Anordnung zur zweifarbigen
Darstellung von alphanumerischen Zeichen erläutert.
In einem Gehäuseboden (8) aus Glas wird ein System parallel laufender
Leiterbahnen (9) aus SnOp durch eine Maske aufgedampft. Zur Erzeugung eines Substratko'rpers (10), der später in seinen
. Hohlräumen (11/12) das EOL-fähige Substanzgemisch aufnimmt, wird niedrig schiheizendes Glaspulver in den Gehäuseboden gebracht· Unter
Druck wird das Glaspulver derart zusammengesintert, daß eine 2 mm starke Glasschicht entsteht, in der lediglich die Hohlräume
für das EOI-Substanzgemisoh durch Dornen im Druckkörper freigehalten
werden*
109067/117«
Nach der Herstellung des Schichtkörpers mit zwei Punktraster systemen von je 36 kreisförmigen Hohlräumen wird ein
Rastersystem mit einer gelb-grün emittierenden ECL-Substanzmischung und das andere mit einer blau emittierenden
ECL-Substanzmischung gefüllt (13,14).
Nach der Bedampfung der Innenfläche einer Abdeckplatine (15) aus organischen Hochpolymeren mit parallellaufenden,
orthogonal zum ersten Elektrodensystem angeordneten Leiterbahnen (16) werden die beiden unabhängigen Punktrastersysteme
(13»Η) mit Hilfe dieser Leiterbahnen kontaktiert.
Schliesslich wird das Gehäuse verschlossen.
Ausführungsbeispiel 3·
Das dritte Ausführungsbeispiel betrifft eine Anordnung
zur Darstellung von Bildern in natürlichen Farben.
In einen Gehäueeboden (17) aus anorganischen Hochpolymeren,
z. B. aus Glas, werden durchsichtige Elektroden (18) aus Ni-Cr-Fe-Material 'aufgedampft und in ihrer z.B. streifenförmigen
Geometrie durch einen fotolithografischen Ätzprozess definiert.
Zur'Herstellung eines Substratkörpers (19), der in seinen
Hohlräumen (20) das ECL-fähige Substratgemisch aufnimmt, wird ein inertes organisches Polymeres in den Gehäuseboden
eingebracht. Dieser Substratkörper (19) besitzt ein eingeprägtes, streifenartiges Hohlraumraster (20).
Das Streifenraster wird in dem Gehäuseboden (17) so justiert, dass jeder Rasterstreifen parallel und zentriert
über einer Leiterbahnelektrode (18) liegt.
Die Hohlraumstreifen (20) des Substratkörpers (19) werden ·
mit ECL-fähigen Substratgemischen derart gefüllt, dass jeder der drei benachbarten Streifen (20.1, 20.2 und 20.3)
eine andersfarbige lumineszenzfähige Substanzmischung
(21, 22, 23) erhält.
V/enn bei der Auswahl der verschiedenfarbig ECL-fähigen Substanzgemische darauf geachtet wird, dass sich die
Oxydafcions- und Reduktionspotentiale der drei Substanzgemische
nicht zu stark unterscheiden, reicht als Gegenelektrode für die Ansteuerung dreier Farbpunkte eines
Bildpunktes eine für alle drei Farben zuständige Leiterbahn (24) aus. Über diese gemeinsame Leiterbahn wird bei
109887/1176
Ansteuerung der entsprechenden Bildzeile ein Gleichspannungshilfspotential
zugeführt, so daß die Potentialwerte für die Oxydation und Reduktion mit einer Wechselspannung erreicht werden. Als Material
für'die Leiterbahnen (24) des Gegenelektrodensystems wird
Au-SiO2 im "Volumenverhältnis von ca. 1:1 verwendet, daß auf eine
Deckplatte (25) aus Glas aufgefärbt ist. Während durch den Gehäuseboden (17) die Pinkdrahtdurchführungen (26) analog dem ersten
Durchführungsbeispiel geführt sind und mit den durchsichtigen Elektroden (18) in elektrischer Verbindung stehen, sind die Leiterbahnen
(24) des Gegenelektrodensystems mit F-Drahtelektroden (27)
verbunden, die'an der Deckplatte (25) befestigt sind. ITach der Befestigung
der Deckplatte und nach dem Verschluß des Gehäuses wird die Rückseite des Gehäusekörpers mit einer reflektierenden Aluminiumschicht
bedampft. ·
Ausführungsbeispiel 4·
Das vierte Ausführungsbeispiel beschreibt eine Anordnung zur Darstellung
bewegter Bilder in natürlichen Farben. Die technische Beherrschung von 10 bis 10 Bildpunkten unterschiedlicher Emissionsfarben in einer Ebene ist sehr kompliziert, so daß ein Ausweichen
auf drei Ebenen mit den drei Grundfarben grün, blau und rot erforderlich werden kann.
Entsprechend Fig. 4 werden die drei Substratschichten (28, 29, 30)
mit drei durchsichtigen gekreuzten unabhängigen Leiterbahnsystemen (31» 32)" versehen und in einem mechanisch tragenden Gerüst bzw.
Gehäuse (34, 35) aus Gl'as und Kunststoff untergebracht. Bei Draufsieht
auf die Bildebene sind die drei Farbpunkte jedes Bildpunktes als trigonales Tripel angeordnet. (Fig. 4 b)
Zur Realisierung der additiven Farbmischung ist es erforderlich, die Intensität der Emission zu steuern. Das geschieht durch Modu-. ·
lation des an den Elektrodensystemen angelegten Wechselstroms bzw. der angelegten Wechselspannung.
Für die erfindungsmäßige Variante der Darstellung bewegter farbiger
Bilde ist die Auswahl solcher Verbindungen, die bei der EGL die drei Grundfarben blau, grün und rot ergeben, bevorzugt* Di
meisten polycyclisehen aromatischen Kohlenwasserstoffe zeigen eine
ECL im"blauen Bereich, Z8B. 9|10-Diphenylanthraoen, 4a10°* llol/l
in Dimethylformamid und dem Grundelektrolyten 0,1 Mol/l ületrapropylammoniuraperchlorat.,
'einer Wechselstromfrequexu von 50 Uz
1Ö9887/117S
—2 2
und einer Stromdichte von 6,10 A/cm zeigt eine intensiv blaue
Farbe (Pt-Elektroden)· Einige Verbindungen zeigen ECL im grünen
Bereich, z.B· Rubren, U-Xthyl^tT-Di-p-Anisyl-Siß-Dipb-onylisoindol,
2,3»6,7rTetrapheny~Isobenzofran oder Uaphthacen in Dimethylformamid
mit 0,1 Mol/l Tetrabutylamoniurnperchlorat als Grund elektrolyt.
Eine rote ECL kann bei Verwendung von Pyren unter geeigneten Bedingungen
in Dimethylformamid bei Verwendung von Tetraäthylamoniuwbromid
als Grundelektrolyt erhalten werden·
Die zur ECL-fähigen Verbindungen werden in die Hohlräume (33) der
Substratschichten (28, 29, 30) eingefüllt·
109887/117$
Claims (1)
- Patentansprüche: ^*Anordnung auf der Basis der elektrochemischen Lumineszenz zur Darstellung von farbigen, insbesondere bewegten Bildern und Symbolen dadurch gekennzeichnet, daß ein ebenes System gegeneinander isolierter zweckmäßig geformter Elektroden vorzugsweise aus inertem leitfähigem Material in einem Abstand von einem zweiten Elektrodensystem angeordnet ist, und mindestens ein derartiges Elektrodensystempaar in ein flaches trogförmiges, auf der Beobachtungsseite durchsichtiges und auf der Rückseite in Beobachtungsrichtung reflektierendes ebenes Gehäusemit einem Gemisch aus einem elektrochemisch lumineszenzfähigen Stoff, einem Lösungsmittel und einem Tragerelektrolyt eingeführt ist,so daß jeder Kreugunggpunkt von zwei orthogonalen Elektroden. eines Slgkt3?ed@ngygtempaar"e"8 ütoea? Durchführtuigen durch den Gehäusekörper von einer äußeren Ansteuer-schaltung aus einer Quelle für eine alternierende, insbesondere periodisch alternierende Spannung ansteuerbarund die Helligkeit jedes angesteuerten Elementes durch Modulation der Spannung im ansteigenden Teil der Strom-Sp.annungskurve steuerbar oder /unddie Intensitätsmodulation der Lichtemission über eine Strombegrenzerschaltung realisierbar ist·Anordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodensysteme auf'Abdeckungen, zwischen denen sich das zur elektrochemischen .Lumineszenz fähige Gemisch befindet, aufgetragen sind, wobei insbesondere ein Elektrodensystem durch eine semipermeable Membran von dem zur elektrochemischen Lumineszenz fähigen Gemisch abgetrennt ist.Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem Zwischenraum zwischen einem Elektrodensystempaar ein isolierender, inerter Schichtkörper befindet, der vonsenkrecht zur Schichtkörperebene verlaufenden, mit zur elektrochemischen Lumineszenz fähigem Material gefüllten Hohlräumen durchsetzt ist, . . -Anordnung nach den Ansprüchen 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß bei der elektrochemischen Lumindeszenzanordnung zur BiIddarsteilung mit einem einzigen Schichtkörper die Hohlräume10 9887/1179streifenförmig parallel zueinander verlaufend ausgeführt und insbesondere die nächsten Nachbarn jedes Hohlraumstreifens mit einem andersfarbig emittierendem zur elektrochemischen lumineszenz fähigen Material gefüllt sind und eine für die additive Farbmischung geeignete Anordnung erzielbar ist.Anordnung nach den Ansprüchen 1 - j£ dadurch gekennzeichnet, daß bei Schichtkörpern aus lichtdurchlässigem Material mehrere Schichtkörper mit den zugehörigen Elektrodensystemen übereinander angeordnet sind, wobei die zweckmäßig geformten Hohlräume der verschiedenen Schichtkörper relativ zueinander justiert und mit anders farbigem zur elektrochemischen Lumineszenz fähigem Material gefüllt sind.Anordnung nach den Ansprüchen 1-5 dadurch gekennzeichnet, daß als inertes Lösungsmittel symmetriech und/ oder unsymmetrisch' substituierte höhersiedende aliphatische Fluor-, Chlor-, Bromkohlenwasserstoffe oder Gemischeund/oder als zur elektrocheraisehen Lumineszenz fähige Verbindung Phthalocyanine oder metallorganische Verbindungen und/oder als Trägerelektrolyt ietraphenylarsoniumsalze verwendet werden·1 0 9 8 8 7 / 1 1 1 S
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