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Führungsbeschlag für Schubfächer Die Erfindung betrifft einen Führungsbeschlag
für Schubfächer, deren Seitenwangen außen eine Führungsnut aufweisen, in welche
eine am Möbelstück oder dglo zu befestigende Führungsschiene eingreift, auf welcher
das hintere, ein Gleitstück tragende Schubfachende gleitend gelagert ist, während
die Führungsschiene am vorderen Ende eine in der Führungsnut liegende und das Schubfach
abstützende Laufrolle trägt0 Zur Führung von Schubfächern mit seitlichen Fuhrungsnuten
werden im allgemeinen möbelstückseitig Führungsstege oder -leisten vorgesehen, die
in die Fiihrungsnuten der Schubfächer eingreifen. Solche Schubfachführungen sind
jedoch wegen der verhältnismäßig großen gleitenden Reibung und der Gefahr eines
Verklemmens oder Verkantens bei Schrägzug
vielfach unerwünscht.
Andrerseits sind die bekannten Rollschubführungen bei Schubfächern mit seitlichen
Führungsnuten kaum verwendbar, da die bekannten Rollschubführungen im allgemeinen
zu breit gebaut sind. Dies trifft insbesondere für genormte Büromöbel zu, bei denen
die Wandstärke der Schubfachseitenwangen und damit die maximal mögliche Tiefe der
Führungsnuten festgelegt ist. Darüber Linaus sind die bekannten Rollschubführungen
verhältnismäßig teuer und aufwendig, was auch auf die wenigen bek@@nten Ausführungsformen
zutrifft, die so schmal gebaut sind, daß sie bei Schubfächern der hier behandelten
Art an sich Verwendung finden könnten.
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Zur Behebung dieser Schwierigkeiten ist in dem DT-GM 6 936 417 ein
Führungsbeschlag vorgeschlagen, bei welchem lediglich das hintere Schubfachende
gleitend auf der Führungsschiene gelagert ist, während die Führungsschiene am vorderen
Ende eine in der Führungsnut liegende und das Schubfach abstützende Laufrolle trägt.
Am hinteren Ende des Schubwelches ist dort ein besonderes Gleitstück, z. 30 aus
Polyamid, in die Führungsnut eingesetzt, das mit einem Führungsschlitz den abkragenden
Schenkel der Winkelprofi@-Führungsschiene aufnimmt. Dieser bekannte Führungsbeschlag
kann im erforderlichen Maße schmal und aus nur wenigen einfachen Teilen aufgebaut
werden und zeichnet sich neben geringen Herstellkosten auch durch gute Laufeigenschaften
aus. Allerdings hat es sich in der Praxis gezeigt, daß die Montage dieses Führungsbeschlages
schwierig
sein kann, da die hinteren Gleitstücke erst nach teilweisem Einschub der Schubfächer
in das Möbelstück an den Schubfächern befestigt werden können. Dies führt aber insbesondere
bei flachen Schubfächern zu umstandlichen Montagearbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Führungsbeschlag der
eingangs genannten Art zu schaffen, der sich durch geringe Herstellkosten und gute
Laufeigenschaften auszeichnen soll und zudem in sehr einfacher Weise montierbar
sein soll. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Laufrolle an einem
- bei teilweise eingeschobenem Schubfach in den im Möbelstück befindlichen Teil
der Führungsnut von vorne einschiebbaren - Steckglied angeordnet ist, welches auf
das vordere Ende der Füiiringsschiene aufsteckbar ist, und daß das Steckglied und
die Führungsschiene zusammenwirkende Verriegelungselemente besitzen.
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Der Führungsbeschlag nach der Erfindung bietet den besonderen Vorteil,
daß vor dem Einschieben der Schubfächer zunächst die hinteren Gleitstücke an den
Schubfächern und die Führungsschienen (ohne Laufrollen) an dem Möbelstück endgültig
befestigt werden, wobei also der Zugang zu den bnbringungsstellen noch nicht behindert
ist. Änschließend wird das Schubfach mit seinem Gleitstück auf die Führungsschienen
aufgesetzt und auf eine gewisse Tiefe in das
Möbelstück eingeschoben.
In dieser Schubfachstellung wird das die Laufrolle tragende Steckglied in den durch
Führungsnut und Schiene begrenzten Kanal eingeschoben und auf das vordere Ende der
Führungsschiene aufgesteckt, mit dem es sich verriegelt, so daß das Steckglied mit
seiner Laufrolle in Schubrichtung arretiert ist. Bei dem Führungsbeschlag nach der
Erfindung sind somit die kritischen, nac Einschieben der Schubfächer noch auszuführenden
Montagearbeiten lediglich darauf begrenzt, das die Laufrolle trägt gende Steckglied
von vorne her auf die Führungsschiene anfzustecken, was mit einem einfachen handgriff
ausgeführt we@@en kann.
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In Ausge@taltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß dss Steckglied
in verschiedenen, jeweils einer andereil Höhenlage der Laufrolle zugeordneten Stellungen
an der Führungsschiene feststeckbar ist. Infolgedessen besteht die Möglichkeit,
noch nachträglich die Höhenlage der vorderen Schubfachblende zu justieren, beispielsweise
auf Fluchtung mit benachbarten Schubfächern auszurichten. IIie1-durch können in
einfacher Weise Ferti gungsungenauigke iten bei den Schubfächern (Höhenlage der
seitlichen Führungsnuten) und Montageungenauigkeiten bei der Befestigung der Führungsschienen
am Möbelstück ausgeglichen werden. Diese bequeme nachträgliche Justiermöglichkeit
erlaubt größere toleranzen hinsichtlich der Anbringungsgenauigkeit der Führungsschienen
und erleichtert damit ebenfalls die Montagearbeiten.
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Bei Winkelprofil-Fhhrungsschienen wird der Erfindung zufolge gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß das Steckglied aus einer flachen,
innen an den Grundschenkel der Führungsschiene anzulegenden Lasche besteht, welche
im mittleren Bereich als Wippe auf einer gegenüber der Horizontalen geneigten Widerlagefläche
der Führungsschiene gelagert ist, am vorderen Ende die Laufrolle trägt und am hinteren
Ende eine nach oben gerichtete Verriegelungsnase trägt; welcher im abkragenden Schenkel
der Führungsschiene mehrere hintereinanderliegende Rastausnehmungen zugeordnet sind.
Das Wippenlager kann hierbei der Erfindung zufolge von aus dem Grundschenkel der
Führungsschiene und aus der Lasche ausgedrückten, sich gegenseitig hinterfassenden
Zungen gebildet sein.
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Bei dem Fuhrungsbeschlag nach der Erfindung beansprucht das Steckglied
eine gewisse Länge der seitlichen Schubfachführungsnuten, so daß hierdurch die mögliche
Auszugsweite des Schubfaches begrenzt wird0 Diesem Umstand kann bei Möbeln, deren
Tiefe größer als die Schubfachtiefe ist, der Erfindung zufolge dadurch begegnet
werden, daß das Gleitstück am Ende eines am Schubfach befestigten, nach hinten über
das Schubfach vorstehenden Trägers befestigt ist0 Auf diese Weise läßt sich beispielsweise
ein Vollauszug des Schubfaches erreichen.
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Bei Schubfächern mit Kunststoff-Hohlzargen, wie diese im allgemeinen
bei modernen Büro- oder Eüchenmöbeln verwendet werden, kann der Erfindung zufolge
vorgesehen werden, daß der Gleitstückträger aus einem in die hohle Rückwand des
Schubfaches mit einem Schenkel eingeschobenen Winkelstück und aus einer in die hohle
Seitenwand eingeschobenen Lasche besteht, die auf ihren nach hinten ragenden Abschnitten
aneinander befestigt, z. Bo festgeschraubt sind0 Hierdurch ist eine stabile Befestigung
des Gleitstückes gewährleistet, wobei weiterhin noch der Vorteil erreicht ist, daß
der Gleitstückträger die hinteren Schubfachecken versteift.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen Fig. la und 1b in perspektivischer Ansicht
die der rechten Schubfachseite zugeordnete Hälfte des puhrungsbeschlages nach der
Erfindung, Fig. 2 bis 7 Detaildarstellungen zu der zur linken Schubfachseite gehörenden
Führungsbeschlagshälfte, welche spiegelbildlich gleich der rechten Führungsbeschlaghälfte
ist, wobei im einzelnen zeigen
Fig0 2 eine Aufsicht auf die möbelstückseitnge
Führungsschiene, Fig. 3 von innen her gesehen eine Seitenansicht auf die Führungsschiene
nach Fig. 2, Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Stirnansicht auf die Führungsschiene,
in lig0 3 von links gesehen, Fig0 5 von innen her gesehen eine Seitenansicht auf
das die Laufrolle tragende Steckglied, Fig. 6 eine Aufsicht auf das Steckglied nach
Fig. 5, Fig0 7 einen Schnitt gemäß der Linie V11-VII in Fig. 5, Fig. 8 eine Seitenansicht
auf das Gleits@ück, Fig. 9 einen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 8, Fig.10
eine Aufsicht auf das Gleitstück nach Fig. 8, Fig.11 eine Aufsicht auf ein Winkelstück,
und
Fig. 12 eine Seitenansicht, und einen Querschnitt durch eine
Lasche, welche zusammen mit dem Winkelstück nach Fig. 11 einen Gleitstückträger
bildet.
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Die Fig. 8 bis 11 zeigen zur rechten Führungsbeschlaghälfte gehörende
Teile; die Lasche nach Fig. 12 ist rechts und links verwendbar.
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Die Fig. la und ib zeigen die rechte Seite eines Schubfaches, in deren
Seitenwange 1 eine Führungsnut 2 vorgesehen ist, die vorne durch die Schubfachblende
3 abgedeckt ist. Am hinteren Ende ist am Schubfach in Fluchtung mit der Führungsnut
2 ein Gleitstück 4 aus abriebfesten, gut gleitfähigem Eunststoff, z. B. aus Polyamid,
befestigt, welches einen Führungsschlitz 5 besitzt. Eine mit ihrem Grundschenkel
6 am Möbelstück zu befestigende Winkelprofil-Führungsschiene 7 ragt mit ihrem abkragenden
Schenkel 8 in die Führungsnut 2 und in den Schlitz 5, so daß das Schubfach an seinem
hinteren Ende gleitend auf der Führungsschiene gelagert ist. An ihrem vorderen Ende
ist die Führungsschiene 7 als Aufnahme für ein Steckglied in Form einer Lasche 9
ausgebildet, die an der Innenseite des Grundschenkels 6 anliegt und an ihrem vorderen
Ende eine Laufrolle 10 trägt, auf welcher die obere Begrenzungswand 11 der Führungsnut
2 beim Ausziehen des Schubfaches abläuft, Auf einem mittleren Abschnitt bei
Positonsziffer
12 ist die Lasche 9 mittels aus der Lasche und aus dem Grundschenkel 6 der Führungsschiene
ausgedrückten, sich gegenseitig hinterfassenden Zungen 13', 14' (vergleiche Fig0
4 und 7) nach Art einer Wippe gelagert, wobei der hintere Endabschnitt 15 der Lasche
einen Anschlag an der Unterseite des abkragenden Schenkels 8 findet. Die Wippen-Lagerflächen
bei 12 sind, wie aus den Detaildarstellungen noch deutlicher zu ersehen ist, nach
hinten ansteigend orientiert, so daß die Laufrolle 10 relativ zur Führungsschiene
7 umso höher zu liegen kommt, Je weiter die Lasche 9 in die Führungsschiene 7 eingesteckt
wird. Am hinteren Ende besitzt die Lasche 9 eine nach oben gerichtete Verriegelungsnase
16, welcher im auskragenden Schenkel 8 mehrere hintereinander liegende Rastausnehmungen
17 zugeordnet sind, durch welche die Lasche 9 in der jeweils gewählten Einstecktiefe
arretiert ist0 Zwischen dem Wippenlager bei 12 und den Rastausnehmungen 17 ist im
Schenkel 8 der Führungsschiene ein Fenster 18 von einer Breite etwa gleich der Material
stärke der Lasche 9 ausgenommen, in welche die Lasche 9 mit einem Ansatz 19 eingreift,
welcher die Lasche 9 gegen ein Kippen um die Längsachse der Füh rungsschiene 7 sichert,
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen in verschiedenen Ansichten die der linken Schubfachseite
zugeordneten Führungsschiene, die spiegelbildlich gleich der in den Fig. 1a und
Ib gezeigten
rechten Führungsschiene ist, Für die entsprechenden
Teile sind die gleichen, aber mit einem Strich versehenen Positionsziffern verwendet,
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist die Ehrungsschiene 7' an ihrem
vordersten Ende im Bereich des Wippenlagers nicht abgewinkelt, sondern um die Breite
des Schenkels 8' nach oben hin breiter. In diesem Bereich ist ein Fenster 20' aus
der Schiene ausgestanzt und darunter eine Zunge 14' zur Schubfachseite hin ausgedrückt,
deren Oberkante 21' kreisbogenförmig ausgebildet und insgesamt nach hinten ansteigend
orientiert ist und die schienenseitige Wippenlagerfläche bildet.
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Die Fig. 5 bis 7 veranschaulischen die zur linken Schubfachseite gehörige
Lasche 9'o AudShier sind wiederum für die entsprechenden Teile die gleichen, aber
mit einem Strich versehenen Positionsziffern verwendet. Im Bereich des Wippenlagers
ist aus der Lasche 9' ein U-förmiges Fenster 22' ausgestanzt, und die dazwischen
liegende Zunge 13' ist nach auBen hin, d. h. zum Möbelstück hin, ausgedrückt. Die
Fenster 20' und 22' und die Zungen 13' und 14' sind derart bemessen, daß die Zungen
übereinander und in gegenseitige Hintergreifung gebracht werden können, wonach dann
die Zunge 13' mit ihrer Fußknicklinie 23' auf der Oberkante 21' der Zunge 14' aufsitzt.
An ihrem vorderen Ende besitzt die Lasche 9' eine einwärts gerichtete,
warzenartige
und gelochte Eindrückung 24', an welcher die Laufrolle unter Verwendung beispielsweise
einer nietenartigen Achse befestigt wird.
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Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, ist der Schlitz 5 des Gleitstückes
4, von der Längsmitte ausgehend, Jeweils vorne nach oben und hinten nach unten keilförmig
erweitern, Diese Erweiterungen 25, 26 liefern den notigen Spielraum, um die Lasche
9 mit der in die Schubladennut gesteckten Rolle 10 durch leichte, nach oben gerichtete
Schrägstellung der weitgehend herausgezogenen Schublade 10 in die FUhrungsschiene
7 ein- und aushängen zu können und um durch mehr oder weniger weites Einstecken
der Lasche 9 in die Führungsschiene 7 die Höhenlage der Laufrolle 10 und damit die
der Schubfachblende 3 noch nachträglich Justieren zu können. Von den parallelen
Schlitzwänden 27 und 28 nimmt die Schlitzwand 28 die Gewichtsbelastung des Schubfaches
bei voll eingefahrenem Schubfach, die Wand 27 die Gewichtsbelastung bei voll ausgezogenem
Schubfach auf. Das Gleitstück 4 kann über die rückseitigen, stöpselartigen Ansätze
29 unmittelbar im Bereich der Führungsnut 2 in entsprechende Bohrungen in den Seitenwangen
1 des Schubfaches eingesteckt und befestigt sein, Eine vordere, federnde Ansatzzunge
30 sorgt für einen strammen Sitz des Gleitstückes 4 im Durchbruch 34 der Lasche
33e
Der Führungsbeschlag gemäß dem Ausfuhrungsbeispiel nach Fig.
1 für Möbelstücke bestimmt, deren Tiefe größer als die Tiefe der Schubfächer ist
und bei denen die Schubfächer aus Kunststoff-Hohlzargen bestehen In diesen Fällen
wird das Gleitstück 4 am hinteren Ende eines nach hinten über das Schubfachende
vorragenden Trägers 31 (vergleiche Fig.1) befestigt, der aus einem Winkelstück 32
(Fig0 11) und einer Lasche 33 (Fig. 12) besteht0 Das Winkelstück 32 wird mit einem
Schenkel in den Hohlraum der Schubfaohrückwand eingesteckt derart, daß der andere
Schenkel nach hinten vom Schubfach abragt, Die Lasche 33 wird auf einem Teil ihrer
Länge in den Hohlraum der Seiten wange 1 eingeschoben, wonach die beiden nach hinten
vorstehenden Abschnitte der Teile 32, 33 miteinander verbunden, e. Bo vernietet
oder verschraubt werden. An dem hintersten Ende der Lasche 33 sind Langlöcher 34
vorgesehen, die jeweils an ihrem vorderen Ende eine Erweiterung zur Durchführung
der Stöpsel 29 des Gleitstückes besitzen. Das Gleitstück 4 ist somit in sehr einfacher
Weise bei den bekannten Hohlrargen-Schubfächern montierbar, wobei der Gleitstückträger
31 zugleich eine Übereckversteifung des Schubfaches erbringt, Durch Auswölbungen
35 der Teile 32, 33 oder U-förmige Ausbildung sind diese der lichten Weite der Zargen-Hohlräume
angepaßt.