DE2131045B2 - Verfahren zur Führung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen - Google Patents
Verfahren zur Führung von Schachtöfen, insbesondere HochöfenInfo
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Description
läuft eine zweite Reaktion ab:
CO2 +C-
2CO,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Führung eines Schachtofens, insbesondere eines Hochofens,
der mit einer Charge aus natürlichen oder synthetischen Erzen, insbesondere Eisenerzen, und Koks
die unter dem Namen »Boudouard-Reaktion« oder »solution loss« bekannt ist. Diese zweite Reaktion
verbraucht Kohlenstoff und folglich Koks. Bei Kupfer können die Oxyde bei niedriger Temperatur reduziert
werden, und die vorstehende Reaktion findet nicht statt; hingegen findet beim Eisen diese letztere
Reaktion statt und verbraucht entsprechend dem Ofengang 70 bis 120 kg Koks pro Tonne erzeugter
Schmelze.
c) Bei Metallen, die stabile Kohlenstoffverbindungen bilden, dient eine kleine Menge des eingebrachten
Kokses dazu, um das geschmolzene Metall zu kohlen. Dies gilt genau beim Eisen; die durch Aufkohlung
verbrauchte Menge Koks liegt in der Größenordnung von 50 bis 70 kg Koks pro Tonne der
erzeugten Schmelze.
Ganz allgemein gesprochen, wird der Gesamtverbrauch an Koks bei einem Schachtofen durch die
Summe der einzelnen Verbrauchsanteile an Koks gebildet, die den obigen drei Reaktionsabläufen zuzuschreiben
sind.
Schließlich spielt der Koks auch eine mechanische Rolle, indem er eine feste Abstützung bildet, die von
den Fachleuten »Koksgerüst« genannt wird, die die Bewegung der Gase und der flüssigen Bestandteile
(Schlacken, Metalle, Verbindungen, Gesteine und Speisen) in Gegenrichtung sicherstellt. Dieser Effekt
ist ohne Verbrauch von Koks wirksam.
Auf Grund der wachsenden Schwierigkeiten bei
der Beschaffung von zu verkokenden Kohlen und auf Grund der dadurch bedingten Preiserhöhungen
des Kokses wird schon seit einigen Jahren versucht, den entscheidenden Einfluß, d. h. den Verbrauch des
Kokses im Schachtofen, herabzusetzen. Deshalb wurden auch insbesondere Injektionsverfahren von
Kohleschlamm (Slurries, d.h. pulverisierte Kohle, suspendiert in einer Flüssigkeit) durchgeführt sowie
von flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen,
durchführen, ohne daß die bekannten Schachtofen, insbesondere Hochöfen, baulich verändert werden
müßten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Reduktionsgas in an sich bekannter Weise aus einer gasförmigen
Mischung von CO, H2 und N2 besteht sowie gegebenenfalls
geringen Anteilen von CO2 und/oder H2O.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
dem darüber hinaus auch noch das Schmelzen des Metalls zu erzielen, wobei zusätzlich Heizkoks neben
Reduktionskoks erspart wird.
Disse Aufgabe wird nach der Erfindung im wesent-5 liehen dadurch gelöst, daß in den Ofen an Stelle von
Wind, unter Berücksichtigung der Zusammensetzung und der Temperatur eines aufzuarbeitenden Metalls,
einer Legierung, eines Steines oder einer Speise ein Reduktionsgas injiziert wird und daß dessen Tempe-
die einen Ersatz eines kleinen Anteils des Kokses io ratur und Menge entsprechend dem Wärmebedarf
ermöglichen (im allgemeinen lO°/o des gesamten des Ofens sowohl für die Reduktion als auch für das
Kokses). Diese Verfahren weisen jedoch Nachteile Schmelzen der Beschickung eingestellt wird,
auf, wie z. B. Abkühlen der Flamme infolge des Unter synthetischen Erzen sind in der Erfindung
Krackens der Kohlenwasserstoffe unmittelbar vor angereicherte, gesinterte oder sonst vorbehandelte,
den Windformen, so daß sich für die injizierbaren 15 beispielsweise pelletisierte, natürliche Erze zu ver-Mengen
«ine Grenze ergab. stehen. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich
Es ist eine Einrichtung bekannt (US-PS 32 36 628), - . . ~-
welche in ihrem oberen Teil einen Schachtofen zum Reduzieren eingegebener Mineralien und in ihrem
unteren Teil einen elektrischen Schmelzofen zum 20 Schmelzen der reduzierten Mineralien entspricht,
unten in den Schachtofenteil des kombinierten Ofens ein Reduktionsgas zu injizieren, jedoch mit einer
derart niederen Temperatur, die zum Schmelzen des
reduzierten Materials keinesfalls ausreicht. Auf die 25 ist es vorteilhaft, wenn das injizierte Reduktionsgas
Gewinnung der Schmelze hat die Injektion des Re- sich auf einer durch das auszuführende Verfahren
duktionsgases keinen Einfluß, da die Schmelzgewin- und/oder das zu erschmelzende Produkt bestimmten
nung bei diesem kombinierten Ofen erst in dem un- Temperatur befindet. Die Temperatur des Gases wird
ten angeschlossenen Elektroofen erfolgt. Es ist ferner in vorteilhafter Weise mittels eines Wärmetauschers,
eine Vorrichtung zum Schmelzen von Metallen, näm- 30 auf elektrischem Wege oder durch Kombination dielich
aus fein zermahlenem Mineral, bekannt (DT-AS ser beiden Verfahren auf die gewünschte Temperatur
10 33 902), in die ein reduzierendes Gasgemisch ein- gebracht.
geführt wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird In besonders vorteilhafter Weise wird der Ofen-
jedoch kein Koks gemeinsam mit den Materialien in gang durch Änderung der Temperatur des injizierten
den Schachtofen eingefüllt, so daß lediglich das Ein- 35 Reduktionsgases gesteuert. Dies erfolgt zweckmäßig
blasen eines Reduktionsgases in die Schmelzzone dadurch, daß die Temperatur des injizierten Redukeines
Hochofens bekannt ist. tionsgases variiert wird, indem gleichzeitig Mittel
Bei einem weiteren, der Reduktion von Mineralien zum Heizen oder Abkühlen injiziert werden,
dienenden bekannten Schachtofen (DT-PS 1 93 456), Gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung der Ererfolgt der Schmelzvorgang als solcher getrennt in 40 findung wird als aufheizendes oder abkühlendes Miteinem
anschließenden Elektroofen. Die Zuführung tel entweder ein mehr oder weniger heißes Redukvon
Reduktionsgasen in den Schachtofen dient auch tionsgas oder ein Gemisch aus reduzierenden Mitteln
hier lediglich zur Reduktion der Mineralien, nicht und oxydierenden Mitteln injiziert, die gemeinsam
auch zu deren Schmelzen. Auch dieser Schmelzofen miteinander unter Bildung von Reaktionsprodukten
wird offenbar nur allein mit Mineralien, nicht jedoch 45 mit einem Gehalt an CO, H2 und N2 reagieren,
zusätzlich mit Schmelzmitteln und/oder Koks gefüllt. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum
Bei einem anderen bekannten Verfahren zum Ge- Ausüben des vorstehend beschriebenen Verfahrens,
winnen von Eisen (BE-PS 7 15 424) wird Brennstoff das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein vorzugs-
und Möller derart in einen Schmelzschachtofen ein- weise im Inneren der Blasformen des Schachtofens
gebracht, daß von der Mitte des Ofens nach außen 50 angeordneter Plasmabogenbrenner vorgesehen ist,
konzentrisch eine zentrale, säulenartige Brennstoff- dessen Ausgang die Injektionsöffnung zum Injizieren
zone, eine ringförmige Möllerzone und eine an der des Reduktionsgases in den Schachtofen darstellt.
Innenwandung des Ofens befindliche, ringförmige Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt praktisch
Brennstoffzone gebildet werden, ein Teil der Ofen- den Verbrauch von verbranntem Koks an den Blasgase
durch die an der Innenwandung des Ofens be- 55 formen, d. h. zum Schmelzen, zu vermeiden sowie
findliche, ringförmige Brennstoffzone abgezogen und beinahe den Verbrauch an Koks für die Boudouarddanach
entstaubt, verdichtet und reformiert und da- Reaktion oder die »solution loss«, d. h. die Redukdurch
in ein reduzierend wirkendes Gas umgewandelt tion, völlig zu vermeiden sowie einen Großteil des
wird, das zusammen mit Sauerstoff durch Windfor- Kokses für die Aufkohlung einzusparen. Die für die
men in den Ofen geblasen wird, der übrige Teil der 60 Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Ofengase durch die ringförmige Möllerzone geführt verwendete gasförmige Mischung kann durch jegwird,
wodurch das Erz erhitzt und reduziert wird, liehen geeigneten Prozeß erhalten werden, beispiels-
und dieser Teil der Gase als Gichtgas vom oberen weise durch Reformierung eines Kohlenwasserstoffes.
Ende des Ofens abgeblasen wird. Unter »reformiertes Gas« ist jeder flüssiger Koh-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu- 65 lenwasserstoff zu verstehen, der einer oxydierenden
gründe, innerhalb eines außer mit den zu reduzieren- Umwandlung und/oder thermischen Krackung unterden
Materialien noch mit Koks gefüllten Schacht- zogen wurde, deren Resultat ein gasförmiges Genfens
nicht nur eine Reduktion der Mineralien, son- misch ist mit beträchtlichen Anteilen an Wasserstoff
und/oder Kohlenoxyd. Diese Behandlung wird im allgemeinen in einer geeigneten Vorrichtung (Spaltform)
außerhalb des Hochofens durctgeführt.
Die Höhe, in der das gasförmige Gemisch in den Ofen injiziert wird, kann beliebig sein; es wurde jedoch
als insbesondere vorteilhaft gefunden, die gasförmige Mischung durch die »klassischen« Windformen
zu injizieren.
Das Verfahren kann auch mit Vorteil angewendet werden, wenn das Reduktionsgas in den oberen Teil
des Schachtofens eingeführt wird, wobei ein Teil oder das gesamte Reduktionsgas in das Gestell des
Schachtofens eingeblasen wird.
Es wurde bereits betont, daß der Ofengang oder, mit anderen Worten, die Güte (Zusammensetzung
und Temoeratur) des erhaltenen Metalls oder der erhaltenen Verbindung von der Injektions-Temperatur
des Reduktionsgases abhängt. Es kann deshalb die
Steuerung des Ofenganges durch jegliches Mittel vorgenommen werden, das geeignet ist, diese Temperatur
zu beeinflussen. Es kann insbesondere auf direktem Wege auf die Heizeinrichtung für das Gas entsprechend
eingewirkt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Regelung in der Weise durchgeführt, indem die Injektionen unter Erwärmung
oder Abkühlung vorgenommen werden, insbesondere, indem gleichzeitig mit dem warmen Reduktions-
eas oder mittels entsprechender Vorrichtungen Mischungen
von reduzierenden Substanzen und von warmen oder kalten oxydierenden Substanzen injiziert
werden, wobei der Anteil derart ist, daß die Reaktionsprodukte dieser Substanzen CO, H2 und N2
enthalten. In der Praxis ergibt eine derartige Reaktion zwischen reduzierenden und oxydierenden Substanzen
ein Gas mit einem Gehalt an CO, H2 und N2 sowie
geringen Mengen an CO2, H2O und C (Ruß).
Die Erfindung wird an Hand von zwei Ausführungsbeispielen, die die metallurgische Behandlung von
Eisen betreffen, nachstehend näher erläutert:
Tabelle 1 | Schmelze | Erfin- | — | Tabelle 2 | Klassischer | r | 1852 | Erfin- | — |
Herstellung einer phosphorfreien | Klassischer | dungs- | Ofengang | 820 | dungs- | ||||
Ofengang | gemäßer | gemäßer | |||||||
Ciengang | Herstellung einer nicht phosphorfreien Schmelze | Ofengang | |||||||
0 | 450 | 0 | |||||||
301 | |||||||||
Vor den Blasformen | 30 | 139 | 29 | ||||||
verbrannter Koks, kg/tf *) | 145 | ||||||||
Koksanteil bei der direkten | 40 | Vor den Blasformen | 46 | 37 | |||||
Verbrennung, kg/tf | 54 | verbrannter Koks, kg/tf | |||||||
Koksanteil bei der Kohlung | 0,6 | Koksanteil bei der direkten | 21 | 1,4 | |||||
der Schmelze, kg/tf | 6 | Verbrennung, kg/tf | |||||||
Koksanteil im angefallenen | 70,6 | Koksanteil bei der Kohlung | 656 | 67,4 | |||||
Staub bzw. Rauch, kg/tf | 506 | der Schmelze, kg/tf | 50 | 0 | |||||
Gesamt, kg/tf | 4,57 0,57 0,13 |
Koksanteil im angefallenen | 3,94 0,49 |
3,94 0,49 |
|||||
Schmelze: | 4,57 0,57 0,13 |
Staub bzw. Rauch, kg/tf | 1,69 | 1,69 | |||||
C, Vo Si, ·/· P, ·/· |
Gesamt, kg/tf | ||||||||
Vor den Blasformen gebildetes | 1360 | In die Windformen injizierter | 2345 | ||||||
Gas: Menge, nWtf |
35,0 | Brennstoff, kg/tf Schmelze: C,°/o Si, °/o |
33,8 | ||||||
CO, Vo | 1,9 | P, % | 3,70 | ||||||
H2, Vo | 63,0 | Vor den Blasformen gebildetes Gas: |
62,5 | ||||||
N2, »/ο | 2314 | Menge, m3/tf | 1875 | ||||||
Temperatur, ° C | CO, Vo | ||||||||
In die Blasformen injiziertes | 1850 | H2, Vo | |||||||
Gas: | 37,8 | N2, Vo | 3172 | ||||||
Menge, nWtf | 29,6 | Temperatur, ° C | 37,8 | ||||||
CO, °/o | 32,6 | In die Blasformen injiziertes | 29,6 | ||||||
H2, Vo | 2314 | Gas: | 32,6 | ||||||
N2, ·/· | Menge, ms/tf | 1875 | |||||||
Temperatur, ° C | CO, Vo | ||||||||
In die Blasformen eingeblasener | 0 | H2, Vo | |||||||
Wind: | 1104 | N2, Vo | 0 | ||||||
Menge, mVtf | 1075 | Temperatur, ° C | |||||||
Temperatur, ° C | In die Blasformen eingeblasene | ||||||||
*) tf = Tonne Schmelze. | Wind: | ||||||||
Menge, m3/tf | |||||||||
Temperatur," ° C |
Unter reduzierenden Substanzen sind Kohlenwasserstoffe zu verstehen, feste oder gasförmige Produkte
mit einem Kohlenstoffgehalt, gasförmigen Kohlenwasserstoffen oder Gase mit CO, CO2, H2
ode H2O. Unter oxydierenden Substanzen sind Gase oder Dämpfe mit einem Gehalt an freiem Sauerstoff
oder in Verbindung mit Kohlenstoff und Wasserstoff zu verstehen, wie z. B. Luft, mit Sauerstoff angereicherte
Luft, Sauerstoff, CO2 und H2O.
Ein reformiertes warmes Gas wird derzeitig in speziellen Vorrichtungen, die in der Nähe des Hochofens
angeordnet sind, hergestellt. Jedoch kann das Gas, obwohl es auf Temperaturen von 1000 bis 1400° C
erhitzt ist, nicht in großen Mengen den Blasformen zugeführt werden, da es die untere Zone des Hochofens
abkühlen würde. Man muß deshalb die Injektion auf die Rast und den unteren Teil des Hochofens
beschränken und auf geringe Mengen durch die Windformen. Unter diesen. Bedingungen kann das injizierte
Gas nur diejenige Menge des Kokses ersetzen, die zur Reduzierung der Oxyde der Charge dient.
Die Erfindung zeigt einen zusätzlichen Weg, durch reformiertes warmes Gas größere Mengen Koks zu
ersetzen, insbesondere den Koks, der durch Verbrennung in den Blasformen die notwendige Wärme für
den Ablauf der Reduktionsreaktionen liefert, indem das reformierte Gas auf eine sehr hohe Temperatur
von mindestens 1800° C erhitzt und in die Blasformen
injiziert wird, wodurch mindestens zum Teil der warme »klassische« Wind ersetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das darin besteht, ein reformiertes Gas zu erzeugen oder ein derartiges
vorzugsweise reformiertes Gas zu erhitzen, indem es auf die Temperatur der Flamme des klassischen«
Ofenganges gebracht wird, erlaubt es, mindestens einen Teil des in den Ofen eingeblasenen
ίο Windes zu ersetzen. Daraus ergibt sich eine um so
höhere Einsparung an Koks, je stärker die Windmenge verringert wird, wobei die anderen Betriebsbedingungen
gleich gehalten werden, so daß Winderhitzer geringerer Leistung verwendet oder diese
ganz vermieden werden können, falls die Menge und die Temperatur des warmen reformierten und injizierten
Gases genügend groß bzw. hoch ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, den Aufwand an Koks auf einen sehr geringen Anteil
ao herabzusetzen, der theoretisch Null sein könnte, der
jedoch in der Praxis in der Größenordnung von 10 bis 80 kg pro Tonne liegt. Der Einfluß dieses Kokses
liegt darin, die Aufkohlung des aufbereiteten Metalls zu Ende zu führen, die durch injiziertes CO zum Teil
as bewirkt wurde, und gegebenenfalls die Boudouard-Reaktion
bzw. die »solution loss«-Reaktion entsprechend zu beeinflussen.
509550/1
Claims (8)
1. Verfahren zur Führang eines Schachtofens,
insbesondere eines Hochofens, der mit einer Charge aus natürlichen oder synthetischen Erzen,
insbesondere Eisenerzen, und Koks beschickt ist, in welchem die Erze reduziert und geschmolzen
werden, wobei von außen Reduktionsgas zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ofen an Stelle von Wind, unter Berücksichtigung
der Zusammensetzung und der Temperatur eines aufzuarbeitenden Metalls, einer
Legierung, eines Steines oder einer Speise, ein Reduktionsgas injiziert wird und daß dessen Temperatur
und Menge entsprechend dem Wärmebedarf des Ofens sowohl für die Reduktion ais auch für das Schmelzen der Beschickung eingestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsgas in an sich
bekannter Weise aus einer gasförmigen Mischung von CO, H2 und N2 besteht sowie gegebenenfalls
geringen Anteilen von CO2 und/oder H2O.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das injizierte Reduktionsgas
sich auf einer durch das auszuführende Verfahren und/oder das zu erschmelzende Produkt bestimmten
Temperatur befindet.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Gases mittels eines Wärmetauschers, auf elektrischem Wege oder durch
Kombination dieser beiden Verfahren auf die gewünschte Temperatur gebracht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ofengang durch Änderung der Temperatur des injizierten Reduktionsgases gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des injizierten Reduktionsgases dadurch variiert wird, daß gleichzeitig Mittel zum Heizen oder Abkühlen
injiziert v/erden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als aufheizende oder abkühlende
Mittel entweder ein mehr oder weniger heißes Fteduktionsgas oder ein Gemisch aus
reduzierenden Mitteln und oxydierenden Mitteln injiziert wird, die gemeinsam miteinander unter
Bildung von Reaktionsprodukten mit einem Gehalt an CO, H2 und N2 reagieren.
8. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein vorzugsweise im Inneren der Blasformen des Schachtofens angeordneter
Plasmabogenbrenner vorgesehen ist, dessen Ausgang die Injektionsöffnung zum Injizieren
des Reduktionsgases in den Schachtofen darstellt.
60 beschickt ist, in welchem die Erze reduziert und geschmolzen
werden, wobei von außen Reduktionsgas zugeführt wird.
Es ist bekannt, daß der Koks in Schachtofen einen
vielfältigen Einfluß hat, der kurz in folgender Weise beschrieben werden kann:
a) Der den Windformen zugeführte Wind ruft die Verbrennung eines großen Teiles oder des gesamten
Kokses der Charge hervor. Der Anteil des verbrannten Kokses liegt zwischen 60 und 100% entsprechend
physikalisch-chemischen Eigenschaften d?,r behandelten Mineralien bzw. Erze und der sie begleitenden
Metalle und hängt ab von den Bedingungen der Ofenführung, von der Temperatur, dem Gehalt
an Sauerstoff und der Feuchtigkeit des eingeblasenen Windes. Als Beispiele können Kupfer und Eisen genannt
werden. Während der Aufarbeitung von Kupfer entspricht der in Blasformen verbrannte Koks
100% des gesamten Verbrauchs an Koks, während beim Eisen dieser Anteil zwischen 60 und 70% des
gesamten Koksverbrauches beträgt. Diese Verbrennung gibt ein Gasgemisch frei, das im wesentlichen
aus CO, H2 und N2 besteht, das eine Temperatur
zwischen 1200 und 2700° C gemäß den Bedingungen des Ofenganges und den physikalisch-chemischen
Eigenschaften der behandelten Mineralien und der sie begleitenden Metalle aufweist. Dieses Gas übt
einen zweifachen Einfluß aus, nämlich die die Charge des Ofens bildenden Materialien zu erhitzen und zu
reduzieren.
b) Bei Metallen, deren Oxyde nur bei hoher Temperatur (T >
900° C) reduziert werden können, beispielsweise Eisenoxyd (FeO), bei dem die Reduktion
der folgenden Reaktion abläuft:
FeO+ CO-* Fe+ CO2
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE752793 | 1970-06-30 | ||
BE752793 | 1970-06-30 | ||
BE756555 | 1970-09-23 | ||
BE756555 | 1970-09-23 | ||
BE762676A BE762676A (en) | 1971-02-08 | 1971-02-08 | Injecting gas into a shaft furnace |
BE762676 | 1971-02-08 |
Publications (3)
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Also Published As
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---|---|
DE2166408A1 (de) | 1974-02-28 |
LU63434A1 (de) | 1971-09-24 |
DE2166408C3 (de) | 1978-08-31 |
DE2131045A1 (de) | 1972-01-27 |
NL7109013A (de) | 1972-01-03 |
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