DE2130266C3 - Vorrichtung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes - Google Patents
Vorrichtung zum Messen von Gradienten des SchwerefeldesInfo
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01V—GEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
- G01V7/00—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting
- G01V7/08—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances
- G01V7/10—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances using torsion balances, e.g. Eötvös balance
Description
Auf Grund geophysikalischer Untersuchungen ist es bekannt, daß verschiedene unter der Erdoberfläche
auftretende Strukturen oft auf mineralische Vorräte hinweisen, beispielsweise auf Gas- oder Erdöllager
und ähnliche Ansammlungen, wobei sehr geringe Veränderungen des Erdschwerefeldes auf der Erdoberfläche
im Bereich dieser unterirdischen Strukturen
ω auftreten. Es sind daher schon eine beträchtliche Anzahl
von Instrumenten und Geräten entwickelt worden, um das Erdschwerefeld und/oder Komponenten
desselben und Veränderungen seiner Gradienten zu messen mit der Absicht, die genaue Lage und das
Ausmaß solcher Lagerstätten zu bestimmen. Eine bekannte, bei geophysikalischen Lintersuchungen angewendete
Vorrichtung zur Messung von Schweregradienten ist die Eötvös-Torsionswaage, die zwei
Gleichgewichte benutzt, die in verschiedener Höhe
an einem horizontalen Balken befestigt sind, der an einem Torsionsdraht aufgehängt ist, so daß er in einer
Horizontalebene um den Draht frei rotieren kann. Der Balken dreht sich nur, wenn auf die Gewichte
verschiedene Horizontalkräfte einwirken. Dies ist dann der Fall, wenn das Gravitationsfeld verzerrt ist,
so daß die Horizontalkomponente an einem Ende des Balkens anders ist als am anderen. Es wird eine Vielzahl
von Messungen durchgeführt, bei denen der Balken verschiedene azimutale Ausrichtungen hat,
und es werden die Meßergebnisse in Gleichungen eingesetzt, die nach ihrer Auflösung eine Vielzahl von
Größen liefern, die den Gradienten und die Krümmung ergeben. Wegen der großen Zeit, die die Torsionswaage
zur Durchführung der Messungen benötigt, hat sie jedoch nur eine beschränkte Anwendbarkeit.
Eine weitere bekannte Vorrichtung zur Messung des Gradienten statischer Kraftfelder und damit
auch des Erdschwerefeldes ist aus der deutschen Auslegeschrift 1250138 bekannt. Bei dieser bekannten
Vorrichtung weist ein Stab an seinen Enden Massen auf und ist mit elektromechanischen Spannungsfühlern
versehen. Der Stab wird von einem Motor in schnelle mechanische Umdrehung versetzt, wobei
die Stabarme eine mechanische Eigenresonanz haben und vibrieren können. Es wird dann in diese Anordnung
Energie in Form eines periodisch variierenden komplexen Signals induziert, das Gradienten abhängige
Komponenten mit zur Frequenz der periodischen Bewegung harmonische Frequenzen enthält, wobei
der Stab bei einer einem ausgewählten Gradienten entsprechenden ausgewählten Frequenzkomponente
eine Eigen resonanz aufweist und diese abgetastet wird. Rim; solche Vorrichtung ist kompliziert und benötigt
einen starken Fncrgieerzeuger, um das den Schwerkraftgradientcn abtastende System in eine schnelle
mechanische Bewegung zu versetzen.
Weitere bekannte Anordnungen für die geophysikalische
Erforschunp Kind die Gravimeter, bei denen
es sich um außerordentlich empfindliche Schweremesser
handelt, die mit Gewichten arbeiten, üblicherweise wird bei den Gravimetern eine bekannte Masse
mittels einer Feder gehaltert, wobei sich die auf die Masse bzw. Feder auswirkende Schwerebeschleunigung
mit dem Erdschwerefeld verändert. Es wird dann entweder die Federlänge oder die Kraft gemessen,
die notwendig ist, um die Masse in eine Null-Position zurückzuführen. Ein bekanntes Gravimeter ist
z.B. der Patentschrift 19117 des Amtes für Erfindungs-
und Patentwesen in Ost-Berlin zu entnehmen, bei welchem Abweichungen von einem neutralen
Auftrieb eines Schwebekörpers verwendet werden, um kleine Druckänderungen in einem Fluidum zu
Antrieb zur Bewirkung einer Drehbewegung des
schwingungsfähigen Energiespeiebers nicht notwendig
ist und daß trotzdem mit extrem großer Genauigkeit
Meßergebnisse erhalten werden können. Weiterhin
ist vorteilhaft, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
im allgemeinen wesentlich einfacher und störungsfreier
aufgebaut ist.
schwingungsfähigen Energiespeiebers nicht notwendig
ist und daß trotzdem mit extrem großer Genauigkeit
Meßergebnisse erhalten werden können. Weiterhin
ist vorteilhaft, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
im allgemeinen wesentlich einfacher und störungsfreier
aufgebaut ist.
Demnach besteht die erfindungsgemäße verbesserte
Vorrichtung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes im wesentlichen aus einem symmetrisch aufgebauten Schwebekörper, der in einer hochdidwen, eine geringe Viskosität aufweisenden Flüssigkeit innerhalb eines ebenfalls symmetrisch ausgebildeten Gehäuses von geringfügig größeren Abmessungen
Vorrichtung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes im wesentlichen aus einem symmetrisch aufgebauten Schwebekörper, der in einer hochdidwen, eine geringe Viskosität aufweisenden Flüssigkeit innerhalb eines ebenfalls symmetrisch ausgebildeten Gehäuses von geringfügig größeren Abmessungen
bestimmen, wobei diese Druckänderungen dann aus- 15 schwimmfähig, d.h. schwebend ist. Die Massenkongewertet
werden. Hierbei wird eine sich auf eine figuration des Schwebekörpers ist dabei so, daß er
^,.=_-:_i„:.„„s..i„ „..„„„-,i,«-^- :— o.L..._ _,.__,, m der Suspensionsflüssigkeit in einem im wesentlichen
neutralen Schwebezustand gehalten ist, so daß eine
vernachlässigbare Kraft notwendig ist, um den
rückzuf g vraus, daß der
Schwebekörper aus kompressiblem Material besteht, so daß sein Auftrieb vom Druck beeinträchtigt werden
kann; es gelingt auf diese Weise, den Schwebekörper in einer bestimmten Stellung zu halten.
Ein Aufhängesystem bei einem Gravimeter ist schließlich noch dem Aufsatz »A Superconducting
Gravimeter« in der Zeitschrift »The Review of Scientific Instruments«, Bd. 39, Nr. 9, auf der S. 1257 zu ent
Flüssigkeitssäule auswirkende, von einer Schwerkraftanomalie versuchte Druckänderung mit einer Druckänderung
ausgeglichen, uie auf eine Verdrängung der ._. —D ^
Flüssigkeit mittels einer Mikrometerschraube zu- 20 Schwebekörper innerhalb des Gehäuses für sämtliche
rückzuführen ist. Die Messung setzt voraus, daß der Gravitationswerte und lineare Beschleunigung zentriert
zu halten. Dieser Zustand eines neutralen Aufschwimmens
wird durch ein hochpräzises thermisches Regelsystem noch genauer gewonnen und aufrecht-25
erhalten. Darüber hinaus wird in Verbindung mit dem thermischen System eine empfindliche interne Zentrierungsanordnung
verwendet, um die Konfiguration des Schwebekörpers so darzustellen und aufrecht-
U1IW..„ , , _... zuerhalten, daß sich geringe Drehmomente so ausnehmen.
Die Kugel des Gravimeters ist dabei in 30 wirken, daß eine Winkelbeschleunigung des Schwebeflüssiges
Helium untergetaucht und wird dort von körpers durch sämtliche möglichen Schwerkrafteinsuperleitenden
Spulen auf Grund magnetischer Ein- flüsse und lineare Beschleunigungen hervorgerufen
wirkung gehalten; eine Bewegung der Kugel wird wird. Mit anderen Worten, der Entwurf des Instrusowohl
abgetastet durch Änderungen des magneti- mentes ist so getroffen worden, daß die Notwendigkeit
sehen Flusses als auch durch kapazitive Abtastplatten, 35 des Vorhandenseins starker elektrischer oder magnetiwobei
ein von dem kapazitiven Netzwerk herrühren- scher Felder in dem Meßvorgang eliminiert ist; darüber
des Signal auf Änderungen in der Sch werebeschleuni- hinaus ist das Meßproblerr^ auf arbeitsgerechte Gegung
zurückzuführen ist. Die gesamte Anordnung
muß dann noch in einem Dewarschen Gefäß unter ^ , ,
—. -- . .
starker Abschirmung gehalten werden. 40 ment erzeugt wird, welches so wirkt, daß eine Winkel-
Bci der Auswertung der von Gravimetern gelieferten
Meßdaten ist es weiterhin noch notwendig, die
relative Erhebung jedes Beobachtungspunktes innerhalb des erforschten und überwachten Bereiches mit .„. „_ _
relative Erhebung jedes Beobachtungspunktes innerhalb des erforschten und überwachten Bereiches mit .„. „_ _
außerordentlicher Genauigkeit zu bestimmen. Schließ- 45 bzw. die gewünschte Kombination von zu messenden
lieh reduziert sich die Empfindlichkeit von Gravi- Schwerkraftkomponenten die Komponente eines
metern in sich bewegenden Fahrzeugen auf Grund der Drehmomentes um eine bestimmte angegebene Achse
dort auftretenden Beschleunigungen und Vibrationen der Schwebekörpersymmetrie erzeugt,
beträchtlich, so daß die Feststellung von geologischen Die Messung der gewünschten Komponenten t>z\v.
Einzelheiten entsprechenden charakteristischen An- 50 der Komponentenkombination des Schwerlcraitgraomalien
erschwert ist. dienten erfolgt über ein emphndhehes und hochge-
Ausgehend von den bekannten Anordnungen ist naues elektrisches oder magnetisches System (Suspenes
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrich- sionssystem), welches elektrisch oder magnetisch um
lung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes die Symmetrieachse ein bekanntes Drehmoment anzu
schaffen, die einfach und unkompliziert aufgebaut 5S legt, und so dem von dem achwwkraftgradienten a™"
ist, keines externen mechanischen Antriebs bedarf
nauigkeiten zugeschnitten. Die Massenverteilung des Schwebekörpers ist so bestimmt, daß ein Drehmoment
erzeugt wird, welches so wirkt, daß eine Winkelbeschleunigung des Schwebekörpers verursacht wird
als Folge der Einwirkung des Schwerkraftgradienten, der gemessen werden soll, d. h., die Massenverteilung
ist so bestimmt, daß die gewünschte Komponente
und in der Lage ist, mit hoher Genauigkeit auch dann eine geophysikalische Erforschung der Erdoberfläche
und des Erdinneren durchzuführen, wenn die Vorrichtung von einem sich bewegenden Fahrzeug getragen
wird.
Bei einer Vorrichtung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes wird diese Aufgabe durch die im
Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß im Vergleich /u
der aus der deutschen Auslegeschrift 1 250 1?X hervorgehenden Vorrichtung zum Messen von Gi.1·
dienten des Schwerefeldes ein externer mechanischer
geübten Drehmoment entgegenwirkt. Verfehlt das bekannte Drehmoment eine vollkommen genaue
Gegenwirkung gegenüber dem auf den Schwerkniftgiadienten
zurückzuführenden Drehmoment, dann
I ird eine Winkelbeschleunigung des Schwebekörpers
um den von der Symmetrie vorgesehenen Freiheitsgrad erzeugt. Diese Winkelbesehleunigung fuhrt zu
einer Drehung des Schwebekörpers relativ zu dem Gehäuse um die Symmetrieachse Diese Drehung
II iederum wird elektrisch oder magnetisch über das
wirkt sich also so aus, daß eine vernachlässigbar geringe
Drehung des Schwebekörpers verbleibt, wodurch ein Kräftegleichgewicht der durchschnittlichen
bekannten Drehmomente und der durchschnittlichen Schwerkraftdrehmomente hergestellt wird.
Bei einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung handelt es sich um ein in axialsymmetrisches
Instrument, wobei Schwimmkörper und Gehäuse als Zylinder ausgebildet sind und wobei ein
kapazitives Suspensionssystem verwendet wird.
Weiterhin können ein oder mehrere der erfindungsgemäßen Vorrichtungen, die im folgenden als Gradiometer
bezeichnet werden, auf einer trägheitsmäßig stabilisierten Plattform verwendet werden in Verbindung
mit notwendigen Trägheitsmeßkompcr.enten, um ein System zur Messung von Schwere nomalien
und/oder vertikalen Abweichungen in frei." Luft zu bilden. Die Anzahl der in einem System verwendeten
Gradiometer hängt von dem speziellen Anwendungsfall und von der speziellen Massenkonfiguration des
Gradiometer-Schwimmkörpers.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden, in welchen
Aufbau und Wirkungsweise von Ausfiihrungsbeispielen der Erfindung im einzelnen näher erläutert
werden. Dabei zeigt
Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung ein Gradiometer,
F i g. 2 den Schwebekörper eines Gradionicters
mit einer axialsymmetrischen Massenkonfiguration,
F i g. 3 den Schwebekörper eines anderen Ausführungsbeispiels
eines Gradiometers mit einer anderen Massenkonfiguration,
F i g. 4 den Schwebekörper eines weiteren Ausführungsbeispiels
in einer Ausbildung mit vierMassen,
F i g. 5A vier radiale Suspensionselektroden, die
einen Teil des kapazitiven Suspensionssystems bilden;
F i g. 5 B und 5 C stellen Querschnitte durch axiale
Suspensionselektroden dar, die Teil eines Instrumentes mit kapazitivem Snspensionssystem sind;
F i g. 6 zeigt ein Blockdiagramm eines kapazitiven Suspensionssystems für ein Gradiometer,
F i g. 7 zeigt das thermische System des Gradiometers;
F i g. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispie! eines
Gradiometers unter Verwendung eines sphärisch ausgebildeten Schwebekörpers;
F i g. 9 zeigt ein Flußdiagramm der Instrumentierung
für ein grundsätzliches Gleichungssystem eines Gradiometers,
Fig/10 zeigt ein gyroskopisch stabilisiertes System
zur Verwendung zweier Gradiometer mit axialsymmetrischer Massenkonfiguration;
Fig. 11 zeigt ein gyroskopisch stabilisiertes System
zur Verwendung von drei Gradiometern mit abgeschrägter Massenkonfiguration;
Fig. 12 zeigt ein System unter Venvendung von
drei Gradiometern mit axialsymmetriiächer Massenkonfiguration,
und die
Fig. 13 zeigt ein System unter Verwendung von
drei Gradiometern mit sphärisch ausgebildeten Schwebekörpern.
Bei der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung soll zunächst
auf die mathematischen Grundlagen und Voraussetzungen genauer eingegangen werden. Gemäß
der Erfindung ist eine spezielle Massenkonfiguration des Schwebekörpers erforderlich, um die folgenden
Bedingungen zu erfüllen: Die Konfiguration muß so sein, daß vernachlässigbare Kräfte notwendig sind,
um den Schwebekörper bei sämtlichen Schwerefeldwerten und Werten einer linearen Beschleunigung in
dem Gehäuse zentriert zu halten; die Konfiguration muß weiterhin so sein, daß sie zu vernachlässigbaren
Drehmomenten führt, die sich so auswirken, daß sie eine Winkelbeschleunigung des Schwebekörpers bei
Schwerkraftseinflüssen und einer linearen Beschleunigung verursachen.
Diese Bedingungen werden in der nachfolgenden Diskussion methematisch definiert. So sei mit O def
Ursprung eines Koordinatensystems bezeichnet, welches auf der bzw. auf den Symmetrieachsen lokalisiert
ist. Das Koordinatensystem dreht sich mit der Erde. Die Beschleunigung von O ist gleich öj,. Der Gravitationswert
bei O ist gfa. Somit sei die Beschleunigung bei
Odetiniert als
Ao = ob - fifo · (1)
Die Komponenten der auftretenden Beschleunigung innerhalb des Gradiometers können somit gut durch
die folgenden Gleichungen angenähert werden:
cy
Die obigen Gleichungen definieren die Komponenten des Gravitations- bzw. Schwerkraftgradienten.
Es sein A n. ein Element der Schwebekörpermasse
und A mB ein Element der verdrängten Auftriebsmasse.
Weiterhin stellt Fw das Gewicht des Schwimmkörpers
als Reaktion zu der auftretenden Beschleunigung und FB die sich auf den Schwimmkörper von dem hydrostatischen
Druckgradienten auswirkende Auftriebskraft dar, wobei der Druckgradient aus der Reaktion
der Dichte der homogenen Flüssigkeit zu der auftretenden Beschleunigung resultiert. Aus diesen Definitionen
folgen zwei Gleichungen.
Fw= -
Dabei muß jede Komponente in Fw gleich und entgegengesetzt
ihrer Gegenkomponente in FB für vernachlässigbare
benötigte zentrierende Kräfte sein. Es folgt
X- AmB) = 0.
(4)
Die folgenden Bedingungen sind notwendig, um der Gleichung (4) zu genügen, sie gelten für willkürliche
Werte für Beschleunigung, Gravitation und die Komponenten des Gravitationsgradienten an.
X.lmH. = ,lm8. ·
]T.x(,lmw- AmB) = 0,
Die Bedingung der Gleichung (5) ist von praktischer Bedeutung zur Erlangung eines zentrierenden Kräftegleichgewichts.
Es wird nun ein Element der Schwebekörpermasse oder ein verdrängtes Flüssigkeitselement am Punkte P
innerhalb des Schwebekörpers betrachtet. Die Drehmomente, die dem Schwebekörper um den Ursprungspunkt O als Reaktion dieser Massenelemente auf eine
auftretende Beschleunigung verliehen werden, sind
AMW = RopX/i,
Λ JV?B = R*Op χ/IF*B =
Λ JV?B = R*Op χ/IF*B =
= -ROpxÄ
1mB.
(7)
Dabei bedeuten AMW das auf ein Element der
Schwebekörperrnasse am Punkte P ausgeübte Drehmoment und A MB das auf ein Element der vci drängten
Flüssigkeit im Punkte P ausgeübte Drehmoment dar, ROp bedeutet den Positionsvektor vom Ursprungspurikt
zum Punkte P, und M ist das auf dem Schwebekörper gesamt ausgeübte Drehmoment.
Das Aufsummieren über sämtliche Massenelemente des Schwebekörpers und der von ihm verdrängten
Flüssigkeit und das Addieren der obigen beiden Beziehungen ergibt das gesamte auf den Schwebekörper
ausgeübte Drehmoment M. Zur Vereinfachung wird noch ein neuer Term A m eingeführt.
M = -^Σ-RopXA(Am„ - AmB) = -ΣϊϊΟρχΑ Am.
I»)
Das Einsetzen der Gleichung (2) und der Komponenten von RO,, löst die Gleichung (8) in die folgenden
Komponenten auf.
Mx= — A0.
. & dy)
+ /4Ov ^ ζ Am
yzAm
Im
dx
My =
χ ν Am—^ ">
xrJm
σχ ^—
zJm + y40. V~~ χJm + h.
(9)
M. = -A0. y~ xAm + AOx
Eine genauere Untersuchung der Gleichung (9) ergibt, daß die drei Bedingungen der Gleichung (6)
genauestens erfüllt werden müssen, wenn praktisch vernachlässigbare Drehmomente aus der Einwirkung
von Schweregradienten und einer linearen Beschleunigung resultieren sollen. Die folgenden Zusammenhänge
sind aus der Potentialtheorie gut bekannt
dy
dx
7 _
dz dy
(10)
οχ (?z '
Ein Einsetzen der Gleichung (10) und die Annahme,
daß die Bedingungen der Gleichung (6) genau genuc
erfüllt sind, führt zu der folgenden Vereinfachung von Gleichung (9):
M„ =
dx
^5I ,«.dm-^
xz Am,
■ —ih.-Iwj
dz
zxAm—J^ y~ zyAm.
OZ *-
Die folgenden Beziehungen stellen Definitionen der bekannten Trägheits- und Deviationsmomente
der klassischen Mechanik dar:
(/ + ζ2) Im,
(z2 + X2VJm,
(x2
(z2 + X2VJm,
(x2
xyAm,
yzAm,
zxAm.
Ixx wird Hauptträgheitsmoment, wenn Ixy und Lx
Null werden; Iyy wird Hauptträgheitsmoment, wenn
I d I Nll d / id Hähi
Ixy und
Ixy
; Iyy
Null
werden; lz, wird Hauptträgheitsmoment,
wenn J,,. und Lx Null werden.
Es ist ersichtlich, daß die Gleichung (11) in anderer
Form wie folgt ausgedrückt werden kann:
dy
^I -dx *>
dx
My =( ~ - ψ- Lx + ^(Jx, - /-)
T \ dx dz dz
T \ dx dz dz
dy 3^ dx **'
(13)
' \d d
λ.
^(I -I
1 ;
dz1" dy '''
Das erfindungsgemäße, verbesserte Gradiometer ist in der Lage, einen oder mehrere der in der Gleichung
(13) angegebenen Gravitationsgradienten genauestens zu messen. Dabei wird die Messung des
erwünschten Schwerkraftgradienten unter Verwendung einer Gesamtmassenverteihmg durchgeführt,
um so das gewünschte Trägheitsverhalten zu maximieren. Es sei angenommen, daß es erwünscht ist,
die Komponente des Gravitationsgradienten ^ zu
messen, welche als die Änderungsrate definiert ist, mit der sich die vertikale Schwerkraftkornponente g(z)
bei Verschiebungen in y ändert, wobei x, y, ζ die
Achsen eines orthogonalen Koordinatensystems be-
409 633/157
zeichnen. Es folgt daraus, daß die Mx-Gleichung der
Gleichungsfolge (13) gelöst werden muß. Bei diesem Beispiel, bei welchem das Moment M um die x-Symmetrieachse
des Instrumentes gemessen werden soll, muß die Massenkonfiguration des Instrumentes so
sein, daß die Unterschiede in den Trägheitsmomenten/rz
— Iyy maximiert sind. Weiterhin müssen die
Werte ,Γνν. /,.. und Lx sämtlich deich Null sein.
Für eine ausgedehntere Diskussion von Schwerkraftgradienten und Trägheitsmomenten wird verwiesen
auf die Veröffentlichung »The Horizontal Gradients of Gravity in Geodesy« von Ivan Müller,
Ohio State University, Abt. für geodätische Wissenschaften, 1964, auf die Veröffentlichung »The Earth
and its Gravity Field«, McGraw-Hill Company, Inc., 1958, von W.A. Heiskanen und F.A. Vening
M e i η e s ζ und die Veröffentlichung »Classical Mechanics«, Addison-Wesley Publishing Company, Inc.,
1950, von Herbert Goldstein, um nur einige in diesem Zusammenhang anwendbare Veröffentlichungen
zu nennen. Schließlich wird noch kurz auf folgende Definitionen verwiesen, um für ein volles Verständnis
der Erfindung den Hintergrund genauer zu erläutern, bevor auf die Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
selbst eingegangen wird. In der Potentialtheorie gibt es neun Ableitungen des Schwerevektors.
CX
Sy
dx 'dx
dy dy
(14)
Pz dz
dz
Im folgenden wird nun genauer auf den Aufbau eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Gravitations-Gradiometers,
wie in F i g. 1 dargestellt, eingegangen. Dieses besteht aus einem zylindrisch geformten
äußeren Gehäuse 10, innerhalb welchem ein zylindrisch ausgebildeter Schwebekörper 100 freischwebend angeordnet ist; die Achse des Schwebekörperzylinders
bildet die Ausgangsachse (OA) des Instrumentes. (Bei einem perfekt schwebenden Instrument
sind die Achsen des Zylinders des äußeren Gehäuses 10 und diejenige des Schwebekörpers 100
identisch.) Innerhalb des Schwebekörpers sind Massenkonzentrationen bzw. Massenkörper Jn1 und m2
entlang entgegengesetzter Seiten des Durchmessers angeordnet, wie dies im übrigen genauer der F i g. 2
entnommen werden kann, die in Verbindung mit Fig. 1 gleichfalls im folgenden besprochen wird.
Zwischen dem Schwebekörper 100 und dem Gehäuse 10 ist ein geringes Spiel bzw. ein einen Abstand
bildender Raum 30, welcher mit einer Suspensionsfiüssigkeit außerordentlich geringer Viskosität und
hoher Dichte aufgefüllt ist, um die notwendige Schwebung und eine gewisse viskose Hemmung bzw. Fesselung
zu erzeugen.
Wie weiter vorn schon erwähnt, ist die Massenkonfiguration des Schwebekörpers derart, daß der
Schwebekörper in der Suspensionsflüssigkeit in einem Zustand im wesentlichen neutraler Schwebefähigkeit
gelagert ist, was zu vernachlässigbaren Kräften führt, die notwendig sind, um den Schwebekörper innerhalb
des Gehäuses für sämtliche Werte von Schwerkraft und linearer Beschleunigung zu zentrieren. Diese
zentrierende Kraftbedingung einer neutralen
Schwebefähigkeit, wie sie in Gleichung (5) definiert ist, wird eingestellt und aufrechterhalten von einem
thermischen Regelsystem, welches weiter hinten noch genauer erläutert wird. Darüber hinaus ist, wie ebenfalls
schon erwähnt, die Massenkonfiguration des Schwebekörpers 100 so, daß sie zu vernachlässigbaren
Drehmomenten führt, die so wirken, daß sie eine Winkelbeschleunigung des Schwebekörpers als Folge
der Einwirkung von Schwerkraft und linearer Beschleunigung herbeiführen. Diese beiden letzteren Bedingungen,
wie sie durch die Gleichungen der Gleichungsfolge (6) ausgedrückt sind, werden erreicht und
aufrechterhalten durch eine empfindliche interne Gleichgewichtsanordnung, die in Verbindung mit
dem thermischen System beschrieben werden soll.
Darüber hinaus wird zur Abtastung einer Verschiebung des Schwebekörpers 100 aus seiner Nenn- bzw.
Nullposition und zur Einwirkung kleiner Trimm- bzw. Korrekturkräfte ein kapazitives Suspensionssystem
verwendet. Dieses Suspensionssystem, auf welches ebenfalls weiter hinten noch genauer eingegangen
werden soll, wird außerdem noch dazu verwendet, Drehmomente auszuüben und Drehungen um die
Ausgangsachse des Instrumentes zu messen. Kurz gesagt gewährleistet dieses Suspensionssystem die
Aufhängung des Schwebekörpers in sechs Freiheitsgraden. Die radiale Aufhängung erfolgt dabei über
Elektroden 201A. 201B, 2011C und 201D, die in geeigneter
Weise entlang der inneren Oberfläche des Gehäuses 10 an einem Ende des Schwimmkörpers 100
angeordnet sind und über Elektroden 203/1, 203 B, 203 C, 203 D, die in ähnlicher Weise im Gebiet des
anderen Endes des Schwimmkörpers 100 angebracht sind. Wie später noch zu erläutern, erfolgt die Drehaufhängung
über in den Figuren nicht dargestellte Elektroden auf der inneren Oberfläche des Gehäuses
10 in Verbindung mit einer Schaltungsianordnung 207 auf der äußeren Oberfläche des Schwebekörpers,
während die axiale Aufhängung gleichfalls durch nicht dargestellte Elektroden auf der inneren Oberfläche
des Gehäuses 10 bewirkt wird. An beiden Endteilen des Schwimmkörpers 100 längs der Achse des Zylinders
sind Drehzapfen 11A und HB vorgesehen, die
als Anschläge lediglich während der Lagerung des Instrumentes dienen. Diese Drehzapfen werden nicht
bei der Aufhängung des Schwimmkörpers verwendet
Das in F i g. 2 dargestellte bevorzugte Ausführungs-
beispiel eines Schwebekörpers weist eine Massenkonfiguration von axialer Symmetrie auf, wobei aus Gründen
der Genauigkeit angenommen wird, daß das Instrument auf dem Erdboden oder auf einer stabilisierten
Plattform ruht. Wie schon erwähnt, sind die Massen Hi1 und m2 innerhalb der inneren Oberfläche
des Schwebungskörpers 100 an entgegengesetzten Enden des Durchmessers eingebaut. Die Konfiguration
der Gesamtheit sämtlicher Schwebungskörper-Massenelemente J m^ abzüglich der Gesamtheit sämtlicher
verdrängter Flüssigkeits-Massenelemente \mB ist so ausgelegt und ausbalanciert, daß sie genauestens
auf die weiter vorn erwähnten Bedingungen einer neutralen Schwimmfähigkeit, ausgedrückt durch Gleichung
(5) und eines präzisen Ausgleichs, ausgedrückt
durch Gleichungsfolge (6) zutrifft. Darüber hinaus ist für eine axialsymmetrische Konfiguration die Gesamtmassenverteilung
so getroffen, daß sie die folgenden Bedingungen für geeignete Trägheitsmomente um
If
den UrsprungO und die Symmetrieachse des Schwebungskörpers
erfüllt:
/„ - I„
> 0 (wesentlicher Wert)
= 0,
= o,
= 0.
(15)
Indem man die Gesamtmassen verteilung so trifft, daß sämtliche der vorerwähnten Bedingungen erfüllt
werden, bewirken sehr geringe Kräfte und Drehmomente eine Beschleunigung des Schwebungskörpers
100 relativ zu dem Gehäuse 10 als Folge der Einwirkung von Beschleunigung oder Schwerkraft auf
das Instrument. Wendet man die obigen Bedingungen auf die Gleichungsfolge (13) an, dann erzeugt eine gewünschte
Komponente des Schwerkraftgradienten folgendes Drehmoment um die Symmetrieachse χ:
,)■ (16)
4°
45
Bei dem axialsymmetrischen Entwurf der F i g. 2 ist die Symmetrieachse (Ausgangsachse) die x-Achse
eines orthogonalen Koordinatensystems.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Fig 2 im axialsymmetrischen Fall sind zwei Massenkonzentrationen
m, und M2 dargestellt Es kann jedoch
jede beliebige Massenkonzentration in Betracht gezogen werden, die die vorerwähnten, durch die Gleichungen
(5), (6) und (15) gestellten Bedingungen erfüllt. _, .. , _ , .
Das gemäß Gleichung (16) ausgedruckte Ergebnis wird weiterhin mit Bezug auf Fig. 2 verifiziert. Es
sei angenommen, daß die Massenkonzentrationen my
und m2 durch ihre angenäherten Equivalents also
gleiche punktförmige Massen m in der Nahe der Massenzentren von m, und Hi2 ersetzt sind. Ihre Urter
können sich sorni* auf der y-Acbse bei +r und -r
befinden. Die Bedingungen der Gleichungen (5) und (6) würden noch immer erfüllt sein, vorausgesetzt daß
der Ursprung O sich sowohl am Flächenschwerpunkt der Schwebefähigkeit als auch auf der Symmetrieachse
befindet. Die Bedingungen der Gleichung (15) wurden auch mit (I1x - I„) = 2mr>
erfüllt werden. Die nach »unten« (minus z) gerichtete Schwerkrattkomponente
bei M1 wäre die gleiche wie beim Ursprung
Ο, reduziert um r|*. die nach »unten« gerichtete
Kraft auf die Masse /H1 würde sein m\g0 - r -^J.
DasMomentumdie + x-Achse würde -rm ^q0 - r -J^)
sein. Entsprechend würde die nach »unten« gerichtete Schwerkraftkomponente bei m2 um r ^ vergrößert
werden. In der gleichen Weise würde das Moment um die +x-Achse +rm R0 + r ^ betragen. Die ^
Addition dieser nahezu gleichen, jedoch entgegengesetzt gerichteten Momente würde em kleines Restmoment
Imr2 Ijk übriglassen. Dieses Ergebnis steht
erkennbar in Einklang mit der Gleichung (16).
Die Messung der gewünschten Komponente oder der Kombination von Komponenten des Schwerkraftgradienten,
wie beispielsweise die in Gleichung
(16) ausgedrückte Komponente des Schwerkraftgradienten -~ wird mittels eines hochpräzisen und empfindlichen
kapazitiven Suspensions- bzw. Aufhänge-
systems durchgeführt. Dabei wird ein bekannter Wert für das Drehmoment Mx um die x-Symmetrieachse
ausgeübt, um dem von dem Schwerkraftgradienten herrührenden Drehmoment entgegenzuwirken. Eine
mögliche Differenz zwischen dem von dem Schwer-
kraftgradienten ausgeübten Drehmoment und dem ihm entgegenwirkenden bekannten Drehmoment führt
zu einer Winkelbeschleunigung des Schwebekörpers 100 relativ zu dem Gehäuse 10 um die x-Symmetrieachse.
Diese Winkelbeschleunigung führt zu einer Drehung des Schwebekörpers 10 relativ zu dem Gehäuse um
die x-Achse. Diese Drehung wird dann wiederum abgetastet und in einer Rückkopplungsschleife verwendet,
um das bekannte, zur Einwirkung gebrachte
Drehmoment Mx auszusteuern und zu regeln. Die
Rückkopplungsschleife hält die Drehung des Schwebekörpers 100 auf einem vernachlässigbar niedrigen
Niveau, wodurch Gleichgewichtsbedingungen des Mittelwertes der bekannten Drehmomente und des Mittelwertes
der Gradienten-Drehmomente erzielt werden. Bevor noch genauer auf das Suspensionssystem
und die anderen, den Schwerkraftmesser bildenden Komponenten eingegangen wird, muß darauf hingewiesen
werden, daß auch andere Massenkonfigurationen zusätzlich zu dem axialsymmetrischen Entwurf
möglich sind.
So zeigt F i g. 3 beispielsweise die Massen Wi1 und m2
in einer nicht axialsymmetrischen Konfiguration. Wiederum ist jedoch die Massenkonfiguration im
Gleichgewicht so getroffen, daß sie genauestens die Bedingungen der Gleichung (12) erfüllt Für die in
Fig. 3 dargestellte Konfiguration werden die zu denen der Gleichung (15) analogen Bedingungen wiej
folgt: '
hy
1,X
< 0 (wesentlicher Wert),
= 0.
= 0 (wesentlicher Wert).
Erwünschte Komponenten des Schwerkraftgradien
ten erzeugen ein Drehmoment um die Symmetrieachse ζ gemäß der Gleichung (13).
M1= -
δχ
-U-
Wird diese Konfiguration verwendet, um Anomaliei
von Schwerkraftgradienten anzuzeigen, dann win die Zylinderachse vertikal auf eine stabilisierte Platt
form aufgebracht. Es werden drei dieser Gradiomete in dem System verwendet
Eine andere unterschiedliche Massenkonfiguratioi
ist in F i g. 4 dargestellt wobei vier Massen verwende werden. Die Massen Bi1, m2 und m3 sind von gleichen
Gewicht und identischer Konfiguration und sind a: den Kanten des Schwebungskörpers angebracht. Ein
vierte, gleiche Masse/n4 ist notwendig, um die Be
dingungen der Gleichung (12) zu erfüllen. Für die i
4267
F i g. 4 dargestellte Konfiguration werden die der Gleichung (15) analogen Bedingungen !folgende:
(19)
= 0,
= 0,
= 0 (wesentlicher Wert).
= 0,
= 0 (wesentlicher Wert).
Gemäß Gleichung (13) erzeugt eine gewünschte Komponente des Gravitationsgradienten ein Drehmoment
um die Symmetrieachse z:
M2= -
(20)
Wo diese Konfigurationsart zur Anzeige von Anomalien der Schwerkraftgradienten in ixägheitsmäßig
stabilisierten Systemen verwendet wird, wird die Achse des Zylinders vertikal auf die stabilisierte Plattform
montiert In einem System werden zwei solcher Gradiometer verwendet.
Die Vorteile dieser verschiedene Massen aufweisenden Konfigurationen hängen von der Art des stabilisierten
Systems, innerhalb welcher das Instrument angeordnet ist und von der besonderen zu lösenden
Aufgabe ab. Auf typische Anwendungsbeispiele wird später noch genauer eingegangen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht der Schwebekörper aus Beryllium, mit Ausnahme jedoch
der weiter vorn schon erwähnten Massenkonzentrationen bzw. Massenkörper. Beryllium weist eine
besonders hohe Stabilität auf; seine guten thermischen Leitfähigkeitseigenschaften tragen zur Abschwächung
von Temperaturgradienten bei. Die Massenkonzentrationen bestehen aus nicht strahlendem Uran;
dies hat den Vorteil hoher Dichte und einen dem Beryllium ähnlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Wie weiter vorn schon erwähnt, ist der Schwebekörper 100 innerhalb des äußeren Gehäuses 10 über
ein kapazitives Aufhängungssystem gellagert, welches eine Lagerung in sechs Freiheitsgraden erlaubt und
welches sowohl eine Verschiebung des Schwebekörpers aus seiner Nullposition abtastet als auch in
e'er Richtung wirkt, die Verschiebung wieder rückgängig zu machen. Eine Querschnittsdarstellung des
Sehwebekörpers 100 mit Darstellung der Suspensionselemente ist in den Fig. 5A, 5B, 5C dargestellt.
Der Fig. 5A kann entnommen werden, daß zur radialcn
Aufhängung urn das eine Ende des Schwebekörpers 100 Elektroden 201/1 bis 201 D angeordnet
sind. In ähnlicher V/eise sind vier andere Elektroden 203/4 bis 203D zu Zwecken der radialen Aufhängung
am anderen Ende des Schwebekörpers 100 angebracht, jedoch in den Figuren nicht dargestellt.
Die axiale Aufhängung erfolgt über Elektroden 205 Λ und 205 C, wie in F i g. 5 B dargestellt, während die
Aufhängung um die Ausgangsachse des Schwebekörpers 100 über Elektrodenfolgen 206 A, 206 B, wie to
in F i g. 5 C dargestellt, erfolgt. Die an der inneren Oberfläche des Gehäuses 10 befestigten Elektroden
werden paarweise verwendet, wobei die in einem Paar befindlichen Elektroden von einer Wechselspannung
gleiche Amplitude, jedoch gegenphasig erregt werden. Die Elektrodenfolge 206 A und 206 B umfaßt eine
Reihe von abwechselnd angebrachter Platten A und ß, wobei sämtliche /4-Platten miteinander parallel und
sämtliche B-Platten ebenfalls miteinander parallel geschaltet sind; die Λ-Platten und B-Platten werden
von einer Wechselspannung gleicher Größe, jedoch entgegengesetzter Phase erregt (Die weiterhin roch
in Fig. 5B dargestellten Platten230^4 und 230B
bilden gemeinsame Platten 230 aus, die in sämtlichen Kanälen verwendet werden. Diese Platten sind
parallel geschaltet)
Um nun die Wirkungsweise des Systems zu erläutern, wird im folgenden ein einfacher, aus einer
einzigen Achse bestehender Fall unter Einschluß einer Aufhängung entlang eines radialen Freiheitsgrades mit Bezug auf die Fig. 5A und die Fig. 6
genauer beschrieben. Wie Fi g. 6 entnommen werden
kann, ist ein Schalter 13 geöffiiet und zeigt damit an,
daß das System sich in einer Ablese- bzw. Abtaststellung befindet; die Schalter Sl und S 2 sind offen
und zeigen an, dc3 die Kapazitäten über dem Elektrodenpaar 201 A und 201C angeschlossen werden
können; die SchalterS3 bis S12 sind geschlossen
bzw. an Masse ge!egt und erlauben somit keine Ablesung über den zugeordneten Elektroden.
Wie der Darstellung der F i g. 6 entnommen werden
kann, werden diametral gegenüberliegende Elektroden 201A und 201C mittels eines Transformators 202
mit Mittelabgriff erregt Befindet sich der Schwebekörper 100 exakt zwischen den beiden Elektroden
zentriert, d. h. in seinerO-Posilion, dann sind die über
beiden Elektroden gemessenen Kapazitätswerte in ihrer Größe gleich, jedoch von entgegengesetzter Polarität
(beispielsweise ist die Elektrode 201 A positiv
aufgeladen, während die Elektrode 201B negativ geladen
ist). Infolgedessen kann über der allen gemeinsamen Kapazität 230 keine Spannung abgelesen
werden, d. h. P0 = 0·
Beginnt sich der Schwebekörper 100 näher auf eine
der beiden Platten zu 2:u bewegen, dann vergrößert sich die Kapazität der einen Elektrode, während sich die
Kapazität der anderen Elektrode verringert, es werden Potentialänderungen an dem Schwebekörper induziert,
was zu einer Wechselspannung über der gemeinsamen Kapazität 230 führt, diese Spannung ist in
Phase und Amplitude proportional dieser Differenz bzw. dem Potential. Dieses »Differenzsignal« F0 wird
von einem rauscharmen Bandpaßverstärker 240 verstärkt und von einem damit zusammenhängenden
Detektor 242 abgetastet.
Die Spannung F0 wird integriert und von einem
Tiefpaßfilter 244 gespeichert. Das Vorzeichen der Spannung F0 wird von dem Detektor 246 festgestellt
und die sich ergebende Information einer Steuerlogik 248 übermitielt. Diese Steuerlogik, die aus bekannten
logischen Torschaltungselementen und Gattern besteht, leitet das Wiederherstellungs- bzw. Drehmomentverfahren ein, welches in der Richtung wirkt,
den Schwebekörper IiOO wieder auf seine Gleichgewichts-Ausgangsposition
relativ zu dem Elektrodenpaar 201Λ/201C zurückzuführen. Bei der Einführung
dieses rückdrehenden Drehmomentverfahrens veranlaßt die Steuer logik das Tiefpaßfilter 244 als Pulsbreitenmodulator zu arbeiten. Die eingespeicherten
F0-Daten bestimmten die Dauer des rückdrehenden Drehmomentimpulses, der den Platten über die Steuerlogik
zugeführt wird.
Im folgenden wird, wiederum mit Bezug auf die F i g. 6, dieses restaurierende Drehmomentverfahren
für den vorerwähnten, einfachen einachsigen Fdij
genauer erläutert. Es sei angenommen, daß das Si-
(ö
g V0 während des vorhergehenden Abtastverfahrens
angezeigt hat, daß sich der Schwebekörper 100 aus seiner Null-Position in Richtung auf die Elektrode
201C verschoben hat. In diesem Fall erzeugt die Steuerlogik 248 eine Reihe von Signalen, die sicherstellen,
daß die Schalter S3 bis S12 geschlossen (an
Masse gelegt) bleiben, ein Signal schließt Schalter S2 (legt die Elektrode 201C an Masse), ein Signal schließt
Schalter S13 (legt die gemeinsame Kapazität 230 an
Masse). Die Logikschaltung bewirkt dann, daß eine Spannung zwischen Masse und der Platte 201A angelegt
wird, wobei die Dauer ihrer Spannung proportional ist zu der Verschiebung des Schwebekörpers
aus seiner Null-Lage, d. h. proportional zu dem V0,
welches während des Abfragezyklus gemessen worden ist. Die relative Höhe der elektrischen Feldstärke
zwischen der Platte 201A und dem Schwebekörper 100
führt zu einer Anziehung des Schwebekörpers in Richtung auf die Platte, wodurch dieser in seine Null-Position
zurückgeführt wird. zo
Sämtliche sechs Freiheitsgrade werden dabei zyklisch in identischer Weise wie soeben beschrieben
abgetastet bzw. abgefragt und durch Erzeugung eines Drehmomentes zurückgeführt. Beispielsweisie werden
die sogenannten »Suspensions-Kapazitäten« über den Elektroden 201 B/201 D abgetastet und, wenn notwendig,
ein restaurierendes Moment aufgebracht. Anschließend werden die Kapazitäten über den Elektroden
203.4/203 C abgetastet und ein restaurierendes Moment aufgebracht; dies setzt sich über den gesamten
Zyklus fort, woraufhin dann die Messungen wiederholt werden. Dabei wird die zyklische Wirkungsweise
von zeitlichen Steuersignalen aus einer Multiplex-Zeitsteuerlogik 250 gesteuert. Bei einem bevorzugten
Ausfübrungsbeispiel der Erfindung erleidet jeder Freiheitsgrad viermal pro Sekunde einen abtastenden
Wirkungszyklus.
Ein Moment um die Zylinderachse (Ausgangsachse) des Schwebekörpers, die ebenfalls den zu messenden
Schwerkraftgradienten repräsentiert, wird in der genau gleichen Weise ausgelesen, wie- schon beschrieben.
Dabei unterscheidet sich jedoch die Elektrodenanordnung etwas von den anderen radialen/axialen Elektrodenpaaren,
obwohl elektrisch Identität besteht. In den Fig. 5El und 5C ist ein Paar diametral angeordneter
Plattenfolgen 206A und 206 B in der inneren Oberfläche des Gehäuses 10 eingebaut. Auf der äußeren
Oberfläche des Schwebekörpers 100 und in dem gleichen Drehbereich der Plattenfolgen ist eine Schaltungsanordnung
207 aufgebracht. Die Plattenfolgen so bestehen aus abwechselnd angeordneten Platten A
und B, wobei die /4-Platten sämtlich miteinander in
Parallelschaltung wie auch die B- Platten durch verbunden sind, so daß hinsichtlich ihrer Wirkungsweise
Elektrodenpaare 206 A und 206 B gebildet sind, die erregt werden von dem in F i g. 6 dargestellten mittelangezapften
Transformator 212. Die Schaltungsanordnung 207 wiederum umfaßt zwei parallel verbundene,
in Uhrzeigerrichtung angeordnete Schaltkreise und zwei parallel verbundene, in Gegenuhrzeigerrichtung
angeordnete Schaltkreise. Rein körperlich sind die Schaltkreisfolgen 207 gebildet durch abwechselnd
mit einem Epoxy-Harz (oder einem anderen isolierenden Material) angefüllte Schlitze und von nicht angefüllten,
d. h. unverändert gelassenen Schwebekörperab- «5 schnitten. Sobald sich der Schwebekörper 100 um
seine Ausgangsachse als Antwort auf ein von einer Komponenten des zu messenden Schwerkraftgradienten
induziertes Moment dreht, verändert sich die Position der Platten relativ zu der Schaltkreisfolge der
Schlitze, so daß wie weiter vorn schon, die Kapazität auf einer Etektrode vergrößert (beispielsweise die
Summe der Kapazitäten auf den A-Platten), während
sich die Kapazität auf der anderen Elektrode verringert (beispielsweise also die Summe der Kapazitäten
auf den B-Platten). Dies führt wie weiter vorn schon zu einer Wechselspannung, die in Phase und Amplitude
proportional zu der Kapazitätsdifferenz ist Diese Spannung wird in schon beschriebener Weise
abgetastet bzw. ausgelesen, wobei dann das rückdrehende Drehmomentverfahren das gleiche wie schon
beschrieben ist
Die Wirkung der in multiplexer Weise gepulstem Fixierung ist äquivalent einer Aufhängung (Suspension)
bzw. Lagerung jeder der sechs Freiheitsgrade bei kontinuierlich arbeitender, gedämpfter Dretimornent-RückkoppJungsschleife
zweiter Ordnung Die Spannung V0 entspricht der Verschiebung des Freiheit
sgrades. Die Verschiebung wird dem Schwebekörper als restaurierende Beschleunigung durch periodische
Impulse mit einer zu der Spannung V0 proportionalen Dauer und mit geeigneter Amplitude
wieder zugeführt. Die resultierende, sich auf diese Weise zwischen Schwebekörper und Gehäuse entwickelnde
relative Geschwindigkeit wird auf Grund der viskosen Wirkung des Suspensions-Fluidums
gegensätzlich beeinflußt, so daß sich eine Schleifendämpfung ergibt. Die Geometrie und die Viskosität
des Suspensionsfluidunis Führt zu überkritisch gedämpften
Schleifeneigenschaften für die fünf nicht symmetrischen Freiheitsgrade. Durch geeignete Auswählung
der Verstärkungsgrade kann dem symmetrischen Freiheitsgrad eine Schleifenfrequenz nahe einem
Zyklus pro Minute mit einem Dämpfungsverhäicnis nahe der Hälfte der kritischen Dämpfung gegeben
werden. Eine niedrige Frequenz für diese Schleife ist ausgewählt worden, um Rauscheffekte klein zu halten.
Das Signal, welches das bekannte, der Ausgangsachse des Schwebekörpers zugeführte Drehmoment
repräsentiert, wird zusätzlich zu seiner Verwendung bei der Zurückfühpjng des Schwebekörpers während
jedes Zyklus der Steuerlogik 248 entnommen. Es stellt das Ausgangssignal des erfindungsgemäßen Gradiometers
dar. Dieses angezeigte »Gradienten«-Signal wird von Zyklus zu Zyklus genau integriert. Die
Genauigkeit dieses Integrals bzw. ein davon abgeleiteter Mittelwert bestimmt die Genauigkeit der Anzeige
der Schwerkraftanomalie und damit die Gesamtwirkungsweise des Systems. Bei dem bevorzugt *n Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das, das bekannte aufgewendete Drehmoment repräsentierende Signal
sauber und befindet sich auf einer relativ hohen Spannungsebene. Dies trift selbst dann zu. wenn das
Auslesen der Kanäle mit Rauschen durchsetzt ist. Infolgedessen beeinflußt ein Rauschen in dem Abtastzyklus
in vernachlässigbarer Weise die Genauigkeit der Messung des integrierten Gradienten und damit
die Genauigkeit der angezeigten Schwerkraftanomalie.
Das das bekannte Rückführdrehmoment repräsentierende Signal wird über die Ausgangsachse des
Schwebekörpers mittels einer stabilen kapazitiven Geometrie und einer stabilen Spannung angelegt.
Der Eingangsgradient wirkt auf eine stabile Trägheitskonfiguration ein und erzeugt ein zweites, auf
den Schwebekörper wirkendes Drehmoment. Der
2 130 2i
Schwebekörper summiert diese beiden Drehmomente genauestens und zusätzlich das von der Viskosität
des Suspension-Fluidums herrührende Drehmoment auf. Die Wirkung der weiter vorn erwähnten Drehmoment-Rückführschleife
hält die Drehung und die Winkelgeschwindigkeit des Schwebekörpers 100 relativ
zu dem Gehäuse 10 auf einem vernachlässigbar niedrigen Niveau und hält damit das Integral der soeben
erwähnten Summe genauestens nahe einem Nullwert Auf diese Weise erzielt man eine Äquivalenz
bzw. einen Ausgleich zwischen dem Mittelwert oder dem Integral des bekannten aufgebrachten Drehmomentes
und dem Mittelwert oder dem Integral des von dem Schwerkraftgradienten herrührenden Drehmomentes.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist für die Elektroden eine 20-Volt-Erregerspannung verfügbar.
Diese Spannung ist ausreichend, um die kapazitive Aufhängung in die Lage zu versetzen, in der
Gegenwart eines anfänglichen groben Schwimmkörper-Ungleichgewichts wirksam zu arbeiten.
Wie weiter hinten noch genauer erläutert wird, wird das Aufhängungssystem bei dem Feinausgleich zur
Messung von Ungleichgewichten verwendet. Sowie das Ungleichgewicht reduziert wird, verringert sich die
Spannung in mehreren Stufen. Erregungen in der Größenordnung von einem Volt sind dann ausreichend,
um den Schwebekörper zu lagern, wenn die Ungleichheiten bzw. das Ungleichgewicht sich im
Bereich von Millidyn · cm befindet, d. h. während den tatsächlichen Arbeitsbedingungen des Instrumentes.
Das Abtasten bzw. das Auslesen einer Drehung bzw. Verschiebung wird mit angenähert den gleichen
Erregungsspannungen auf den Platten durchgerührt, wie die Rückführvorgänge. Zu diesem Zweck wird ein
rauscharmer Leseverstärkei verwendet. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist so ausgelegt, daß eine
Drehung von 0,2 Bogensekunden mit einem sinnvollen Signal/Rauschverhällnis bei einer Kondensatorerregung
von 1 Volt abgetastet werden kann.
Die thermische Konfiguration des erfindungemäßen Gradicmeters ist in F i g. 7 dargestellt. Ge?eigt ist der
Schwebekörper 100 (der die Massen m, und m2 enthält)
und der in dem Spalt 30 von der Flüssigkeit umgeben ist. Die Flüssigkeit wiederum ist innerhalb
der dicken Beryllium-Wände des äußeren Gehäuses 10 enthalten. Um das Gehäuse 10 sind Teile zum Abgleich
der zulässigen Wänr.ewicklung 250 angeordnet,
die so beschaffen sind, daß sie etwa eine Wärmeenergie von 1 Milliwatt verbrauchen, um eine geregelte
Temperaturdifferenz von etwa 0,28° C zwischen dem Gehäuse 10 und einem umgebenden Vakuum-Hüügchäuse
252 aufrechtzuerhalten.
Das Vakuum-Hüllgehäuse 252 besteht aus dickwandigem
Aluminium. Die Innenseite des Vakuum-Gehäuses 252 und die Außenseite des Gehäuses I./
sind, beide goldplattiert, um einen auf Strahlung zurückzuführenden Wärmeausgleich klein zu halter,.
Um die Außenseile des Vakuumgehäuses 252 sind Fühlwicklungen 254 angeordnet, weiterhin Wärmewicklungen
256 und eine Isolierschicht 258. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die mittlere
Temperatur der äußeren Oberfläche des Vakuumgehäuses 252 mit einer Genauigkeit von 0.00055C C geregelt.
Das Gehäuse 10 ist im Inneren des Vakuum-Hüllgehäuses
252 von relativ dünnen unter Spannung stehenden Verstrebungen gelagert. Die Form dieser
Verstrebungen ist so, daB ein Viereck gebildet ist, dessen
zwei gegenüberliegende Ecken an dem Vakuum-Hüllgehäuse 252 befestigt sind, während die beider
übrigen Eckenteile das Gehäuse 10 lagern und tragen. Die Verstrebungen sind querschnittsmäßig sehr sorgfältig
aufeinander angepaßt, so daß die gesamte, von ihnen gebildete Tragekonstruktion 260 wie eine thermische
Wheatstone-Brücke arbeitet. Die von einem Temperaturgradienten über den Durchmesser des
Vakuum-Hüllgehäuses 252 herrührende Wärme wird
dabei gleichmäßig in den beiden Armen des Verstrebungsnetzwerkes geleitet. Daher liegt über den Befest:3ungspunkten
mit dem Gehäuse 10 eine Temperatur Null vor.
Der Grund für diesen thermischen Aufbau ist darin
zu sehen, daß der Schwebekörper 100 und das Fluidum30
mit einem hohen Isolationsgrad gegenübei thermischen Gradienten der Umgebung abgeschirmt
und isoliert werden sollen. Berechnungen ergeben daß das Vakuum-Hüllgehäuse 252 bei Abschirmung
durch die äußere Isolierung 258 einen Temperaturunterschied von annähernd 0,055° C aufweist. Weitei
wurde berechnet, daß dieser Hüllgshätase-Gradieni
mittels Strahlung Wärme überträgt, was zu einem Temperaturgradienten von Bruchteilen eines Betrages
von 0,00055° C in dem äußeren Gehäuse 10 de? Meßinstrumentes führt. Dieser thermische Gehäusegradient
verursacht, wenn er sich schließlich dein Fluidum mitteilt, eine annehmbare, kleine ausgleichende
Veränderung, die herrührt von der differentiellen Ausdehnung von Fluidum und Schwebekörper.
Weiterhin ist in dem bevorzugten Ausrührungsbeispiel der Erfindung in der thermischen Gesamtkonfiguration
ein präzises thermisches Regelsystem einge-
baut. Dieses thermische Regelsystem hat zwei Aufgaben: Einmal muß in dem Suspensions-Fluidum 3C
mit einer Genauigkeit von O,OO55°C die korrekte
Temperatur für eine neutrale Schwebefähigkeit errichtet werden, wenn die kapazitive Aufhängung bzw
Suspension mit ihrer geringsten Erregung von 1 Voll betrieben wird; weiterhin sind außerordentlich niedrige
Veränderungsgeschwindigkeiten hinsichtlich der absoluten Temperatur erforderlich, damit in dem
Schwebekörper, dem Fluidum und dem äußeren Gehause ausreichend kleine thermische Gradienten vor
liegen.
Die Abtastung bzw. Messung der Temperatur füi das erwähnte Temperatur-Regelsystem basiert auf dei
außerordentlich empfindlichen Wirkung einei Schwebekörper-Nettogewichtsveränderung mit dei
Temperatur. Das Fluidum dehnt sich mit wachsendei Temperatur mit einer wesentlich schnelleren Geschwindigkeit
als der Schwebekörper aus. Die Folge ist ein anwachsendes Nettogewicht des Schwebekörpers
in der Flüssigkeit mit wachsender Temperatur Somit ist es möglich, das gleiche, schon vorher erwähnte
kapazitive Aufhängungssystem, welches zui Messung von auf den Schwerkraftgradienten zurückzuführende
Drehmomente verwendet worden ist während anderer Perioden des Multiplexzyklus zur
Messung der Aufhängungskräfte bzw. der Suspensionskräfte des Schwebekörpers zu benutzen. Diese Meßergebnisse
geben wiederum mit außerordentlicher Genauigkeit eine Anzeige des Nettogewichts dei
f>5 Schwebekörpers in dem Fluidum an und werden dazu
verwendet, den inneren Wärmeerzeuger mit Bruchteilen eines Milliwatts zu modulieren, was zu einet
außerordentlich präzisen Temperaturregelung führi
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die thermische Rückführungsregelschleife eine Bandbreite
von angenähert einem Zyklus pro Stunde. Dies ist langsam, verglichen mit der Verzögerung bzw. der
Auslösezeit bei den auf die Gewichte einwirkenden Schaltkreisen, jedoch schnell, verglichen mit der 50
oder 60 Stunden andauernden Zeitkonstanten, die sich ergibt aus dem Quotienten der thermischen Leitfähigkeit
des Hauptgehäuses geteilt durch die Leitfähigkeit der Verstrebungen. ι ο
Temperaturschwankungen des Vakuum-Hüngehäuses werden um den Faktor 400 in dem kritischen Frequenzbereich
von 1Z4. bis 1 Zyklus pro Stunde abgeschwächt.
Die mittlere Temperaturregelung des Vakuum-Hüllgehäuses mit einer Genauigkeit von !5
0,0110C, kombiniert mit dieser Abschwächung ergibt
den gewünschten Auftriebsausgleich.
Die Genauigkeit der Arbeitsweise des Instrumentes hängt auch in einem hohen Grad von einer genauen
Ausbalancierung bzw. einer gen uen Ausrichtung des Schwebekörpers vor der Verwendung des Instrumentes
ab.
Kurz gesagt erfolgt ein Rohabgleich des Schwebekörpers 100 bis auf ein Niveau von mehreren dyn · cm,
bevor der Schwebekörper in dem äußeren Gehäuse 10 eingebaut wird. Unter Verwendung der weiter vorn
beschriebenen Suspensions- bzw. Aufhängungssysteme zusammen mit bekannten Zerstäubungstechniken
(sputtering techniques) wird dann ein Feinabgleich durchgeführt, um jeden Gleichgewichtsfehler bzw.
jede Ungleichheit zwischen dem Massenzentrum und dem Auftriebs- bzw. Schwebezentrum des Schwebekörpers
zu reduzieren. Die Zerstäubungstechniken (sputtering techniques) werden verwendet, um Massen
innerhalb des Schwebekörpers zu verschieben und zu übertragen und so das gewünschte Gleichgewicht
zu erreichen.
Im folgenden wird noch genauer auf eine andere Ausbildung des Schwebekörpers im Rahmen einer
erfindungsgemäßen Ausgestaltung eingegangen. Ein solcher anderer Körper kann F i g. 8 entnommen
werden; dabei besteht das erfindungsgemäße Gradiometer
aus einem sphärischen bzw. kugeligen äußeren Gehäuse 20, innerhalb welchem ein sphärisch ausgebildeter
Schwebekörper 120 aufgehängt ist. Die Massen sind in zwei Körpern m10 und m20 an entgegengesetzten
Endbereichen des Durchmessers konzentriert. Eine solche Konfiguration besitzt zwei Symmetrieachsen.
und zwar die x- und y-Richtung in Fig. 8. Infolgedessen
können zwei unabhängige Komponenten bzw. Kombinationen von Komponenten des Schwerkraftgradienten
gleichzeitig mit einem einzigen Instrument gemessen werden.
Der sphärische Schwebekörper ist auf Gi und seiner Schwebefahigkeit in dem Suspensions-FIuidum gelagert.
Dieses Fluidum befindet sich in dem schmalen Raum 25 zwischen dem Schwebekörper und dem
sphärischen Gehäuse in genau derselben Weise, wie weiter vorn für ein anderes Ausführungsbeispiel
schon beschrieben. Auf gleiche Weise tastet ein kapa- ho
zitives Suspensionssystem Verschiebungen ab und erzeugt kleine Korrekturkriifte in sechs Freiheitsgraden. Zur Anpassung an die sphärische Geometrie
ist eine Neuanordnung der Elektroden gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel weiter vorn not- 6s
wendig. Die Komponenten des Schwerkraftgradienten sind wiederum durch die gemessenen Drehmomente
angezeigt, die um die x- und die y-Achse notwendig
sind um eine relative Bewegung zwischen dem Schwebekörper und dem Gehäuse zu verhindern.
Die sphärische Konfiguration ist so ausgelegt und ausbalanciert, daß ihre Massenkonfiguration genauestens
den Bedingungen der Gleichung (12) entspricht und diese erfüllt. Für die in F i g. 8 dargestellte Konfiguration
ergeben sich folgende, den Gleichungen (13) analoge Bedingungen:
/„ -1„ < ο,
lxx - Lx
> 0,
ι, = ο.
ι« =
ο·
(21)
Gemäß der Gleichung (13) erzeugen die gewünschten Komponenten des Schwerkraftgradienten Drehmomente
um die x- und y-Symmetrieachsen:
(22)
Wird diese sphärische Konfiguration in einem gyroskopisch stabilisierten System verwendet, um Anomalien
von Schwerkraftgradienten anzuzeigen, dann wird sie auf der stabilisierten Plattform mit den Gewichten
in einer vertikalen Linie ausgerichtet montiert. In dem System wird ein Gradiometer verwendet.
Im folgenden wird auf die Systemkonfiguration genauer eingegangen, wobei das erfindungsgemäße Gradiometer-Instrument
zur Verwendung in einem gyroskopisch stabilisierten Meßsystem zur Bestimmung des Gravitationsgradienten beim Betrieb in einem sich
bewegenden Fahrzeug ausgelegt ist. Bevor ein solches System genauer beschrieben wird, erscheint es notwendig,
die mathematischen Voraussetzungen und Grundlagen innerhalb dieses Systems kurz darzulegen.
Wie weiter vorn schon erwähnt, soll die Gravitations-Anomalie \gea in freier Luft angezeigt und gemessen
werden. Die Freiluft-Gravitationsanomalie ist der Betrag des tatsächlichen Gravitationsvektors g'„
abzüglich des Betrages des Referenzgravita.Honsvektors ge. Der tatsächliche Gravitationsvektor an einem
bestimmten Punkt ist derjenige, der von einem sich mit Bezug auf die Erde in Ruhe befindlichen Istruinent
gemessen werden kann. Der Referenzgruvitationsvektor
ist durch ein bestimmtes Refererizgravitationsmodell
definiert, wie beispielsweise die »internationale Gravitationsfotrmel« und das internationale
Ellipsoid« (»e« gekennzeichnete Terrnc bedeuten Ellipsoid).
Die gemessene Gravitationsanomalie \gem soll die
Freiluft-Gravitationsaromalie \gea repräsentieren.
Diese Größen unterscheiden sich auf Grund von Instrumentenfehlern und Annäherungen.
Die Werte von l<jMund \gem verändern sich über
die Zeit, wenn sich der Meßpunkt mit der Geschwindigkeit
[/relativ zur Erde bewegt. Es sei k'der Einheitsvektor
entlang der z-Achse. die nach oben entlang der örtlichen Vertikalen verläuft. Dann ergibt sich:
- Ulca = k-g'a - kg'e.
(23)
- U,cm = k-clm - k (υ,. (24)
2 130
Berechnet man die Ableitungen nach der Zeit, ergibt sich:
dt
1gem _ dfe - r.
dt ~ dt gm+ dt dt
M τ 7.. dg,
~d7 *'-*-■
_ dk m - _ ■
■ *" ritt
**
dt '
dt '
(25) (26)
Im folgenden sollen nunmehr der Gradient des tatsächlichen Gravitationsvektors, der Gradient des
Referenzgravitationsvektors und der Gradient des gemessenen Gravitationsvektors jeweils von den aus
mehreren Bestandteilen zusammengesetzten Termen bzw. aus den Tensoren G0, Ge und Gn dargestellt sein.
Jeder Tensor weist als Komponenten Terme wie Hk -Jj**- und fcf ^i auf. Aus diesen Definitionen
-Jj**-
folgen die folgenden Differentialgleichungen:
%'"■■'■
dt
(27)
(28)
(29)
Durch Einsetzen der Gleichungen (27), (28), (29) in die Gleichungen (25), (26) ergeben sich die Ausdrücke:
dt
r dk_ (ft.-ge). (3D
"■* dt
"■* dt
Die Gleichung (31) kann durch Messung realisiert werden, um die Gravitationsanomalie anzuzeigen.
Die Komponenten von Gn, werden von Instrumenten
gemessen, die auf einer stabilisierten Plattform montiert sind. Die Komponenten von ΰ" können in diesem
Plattformraum aufgelöst werden. Es kann ein Schema angegeben werden, um diese Plattform genauestens
mit der örtlichen Vertikalen Tc ausgerichtet zu halten.
Auf diese Weise läßt sich der Term Γ · [Gn, -Tf\ ausrechnen.
Ge ist in einem Raum bestimmt, dessen vertikale
Achse senkrecht zu dem Ellipsoid verläuft. Urn G,, in
dem Piattformnmm zu transformieren, benötigt man
di ίο die Kenntnis der vertikalen Ablenkung. Es kann ein
Schema entworfen werden, um dies genau anzuzeigen. Dieselbe Art von vertikalen Ablenkungsdaten sind
notwendig für die Berechnung des letzten Terms der Gleichung (31). Ein solches System benötigt beispielsweise
fünf axialsymmetrische Graviations-Gradiometer und sehr genaue Gyroskope und Beschleunigungsmeßgeräte.
Die vollständige Ausrechnung bzw. Realisierung (31)
zeigt eine nicht übliche Freiluft-Gravitationsanomalie an.
Die Freiluft-Reduktion für diese Anomalie basiert auf Erhebungen relativ zu dem Referenz-Ellipsoid.
Die übliche Freiluft-Reduktion basiert auf Erhebungen relativ zur Meereshöhe oder zum Geoid. Die beiden
unterscheiden sich um das Produkt des vertikalen Gravitations-Gradienten mit der lokalen Geoid-Höhe.
Im folgenden wird auf eine Modifikation der Glei-
Im folgenden wird auf eine Modifikation der Glei-
df chung(31) näher eingegangen. Der Term ~ wird voll-
Q' ständig vernachlässigt; Ge wird räumlich gedreht
(ohne Translation) aus dem ellipsoiden Raum in den lokalen vertikalen Raum. Für diese Modifikation gibt
es drei Gründe. Zunächst sind der vernachlässigte Term und die nicht strenge Transformation äquivalent
einem Gradiometer-Instrumentenfehler von nur 1 3 Eöivös-Einheit, wenn die Ablenkung bzw. Abweichung
der Vertikalen 20 Bogensekunden beträgt. Diese Vereinfachung stellt daher eine sinnvolle Annäherung
dar, da ihr Fehler mit dem zu erwartenden Instrumentenfehkr vergleichbar ist. Zweitens wird die
Komplexität des Systems reduziert, indem keine Gradiometer zur Anzeige der vertikalen Abweichung hinzugefügt
werden. Drittens kann gezeigt werden, da£ die sich ergebende Gleichung fast perfekt die üblicher
weise definierte Freiluft-Gravitationsanomalie an gibt. Das Fallenlassen des obigen Terms und di<
fehlerbehaftete Transformation ist alles, was notwen
dig ist, um der Geoid-Höhe und dem vertikalen Gra
so dienten Rechnung zu tragen. Die Gleichung (31) win
dann
(32)
mit geringer unterschiedlicher Definition für igem und Ge. In skalarer Form wird die Gleichung (32) zu
Ein Blockdiagramm zur Verwirklichung der Gleichung (33) ist in F i g. 9 unter Verwendung von zwei
Gradiometern in einem System dargestellt. Die Gradiometerinformationen werden zunächst auf Grund
bekannter Einwirkungen und Effekte kompensiert. Die Gradienten werden genau aius dem Referenz-Graviationsmodell
errechnet und von der Gradiometeriniormation abgezogen. Die sich ergebende
sich Komponenten der gemessenen Anomalie ai Gravitationsgradienten werden mit Komponente
der Geschwindigkeit multipliziert und summiert. Dies Summe stellt die zeitliche Änderung der Freiluf
Gravitationsanomalie dar. Eine Integration ergi die angezeigte Anomalie. In F i g. 9 wurde der Term
4267
der Gleichung (33) fallengelassen und 'dadurch die Notwendigkeit für ein oder mehrere zusätzliche Gradiometer
vermieden. Dies sollte für die meisten Anwendungsfäile bei der Erforschung und überwachung
der Gravitation akzeptierbar sein. So sollte es beispielsweise bei einer von einem Flugzeug in geringer
Höhe über einem relativ flachen Terrain durchgeführten Erkundung bzw. Vermessung durchführbar sein,
das Flugzeug mit konstanter Höhe innerhalb eines Bereiches von 15 m für eine Entfernung von etwa
1,6 km oder mehr zu fliegen. Gravitationsanomalie-Gradienten liegen typischerweise in einer Größenordnung
von 30 Eötvös-Einheiten. Das Produkt der Höhenänderung mal dem Gradienten ergibt die Größenordnung
des möglichen, sich aus dem Fallenlassen des Terms ü2 ergebenden Fehlers. Dieser Fehler ist
der gleiche, der sich aus einem Gradiometerfehler von einer 1/3 Eötvös-Einheit über 1,6 km ergeben würde
oder angenähert 0,05 milligals.
In Fig. 10 ist ein System zur Vermessung von
Gravitationsanomalien dargestellt. Wie der Figur entnommen werden kann, besteht das System aus zwei
axialsymmetrischen Gradiometern 400 und 410. die auf einer stabilisierten Plattform 500 montiert sind.
Definiert man zueinander orthogonale Plattformachsen x, y und z, wobei ζ sich in Richtung der Vertikalen
erstreckt, dann siend die beiden Gradiometer auf der Plattform so angeordnet, daß die Ausgangsachse
des Gradiometers 400 mit der Plattformachse χ
koinzidiert und die Ausgangsachse des Gradiometers 410 mit der Plattformachse y. Mit anderen Worten
befinden sich die Achsen der Zylinder der axialsymmetrischen Gradiometer in der horizontalen, von der
stabilisierten Plattform definierten Ebene, sind jedoch zueinander rechtwinklig angeordnet.
Die von den Gradiometern 400 und 410 gemessenen Momente werden gemäß Gleichung (13):
für Gradiometer 400,
und zwar indem auf die Plattform mittels Motoren 421, 422 über die von den Kardanrahmen gewährleisteten
Freiheitsgrade Drehmomente übertragen werden. In F i g. 11 ist ein anderes Ausführungsbeispiel
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind an Stelle der beiden axialsymmetrischen Gradiometer
gemäß dem soeben beschriebenen Ausführungsbeispiel drei, schräng angeordnete Massen aufweisende
Gradiometer 420, 440 und 460 verwendet. In jeder
ίο anderen Beziehung ist das System der Fig. 11 identisch
mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10.
Die gemäß Gleichung (13) von den Gradiometern 420, 440 und 460 gemessenen Drehmomente werden:
Hz1 Hy
für Gradiometer 420,
für Gradiometer 440,
dx
für Gradiometer 460.
Die Gradienten-Komponente -^ beeinträchtigt
jedes der drei Drehmomente und ist für die Anzeige der Gravitationsanomalie unerwünscht. Insofern ist
es möglich, die unerwünschte Komponente aus der obigen Drehmomentgleichungsfolge mit Hilfe genauer
mathematischen Techniken zu eliminieren, wodurch die gewünschten Komponenten -M und -β1 ,
die durch Kombinationen der gemessenen Momente bestimmt sind, wie folgt gegeben sind:
β& = 1 /M1 - M2N
dx Ip V 2 J'
(34)
für Gradiometer 410.
Die Plattform ist unter Verwendung von bekannten Stabilisierungstechniken für Trägheitss3'steme stabilisiert,
jedoch unter Verwendung eines Präzisionsaufbaus, um Fehler bei der Gradientenauflösung, von
Rauschen und Zittereffekten klein zu halten. Es sind drei Gyroskope, nämlich die Gyroskope X, Gyroskope
Υ und Gyroskope Z mit ihren Eingangsachsen in Längsrichtung der drei Plattformachsen aufgebaut,
wobei zwei oder drei Beschleunigungsmesser, von denen lediglich einer, nämlich der z-Beschleunigungsmesser,
dargestellt ist, gleichfalls mit der Plattform zusammengebaut sind. Dies alles entspricht den üblichen
Herstellungstechniken in Verbindung mit Trägheitssystemen, auf die hier nicht genauer eingegangen
werden soll. Die Plattform 500 ist in dem das System transportierende Fahrzeug mittels Kardanrahmen
gelagert Diese Kardanrahmen gewährleisten drei Freiheitsgrade zwischen der Plattform und dem
Fahrzeug. Die Gyroskope messen die Fehler in der Plattformorientierung. Es werden stabilisierende Servoanordnungen
verwendet, um die von den Gyroskopen gemessenen Fehler auf Null zurückzuführen, wobei /„ der Betrag des Trägheitsmoments ist.
Ein weiteres mögliches Gradiometersystem verwendet in einer anderen Anordnung zwei Gradiometer
mit der in F i g. 4 dargestellten Massenkonfiguration, die mit der Ausgangsachse in Richtung
der z-Achse der stabilisierten Plattform montiert sind Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kanr
auch ein Gradiometer des in Fig. 8 dargestellter
55 Ausführungsbeispiels auf der stabilisierten Plattforn
500, wie schon mit Bezug auf Fig. 10 erläutert, ver
wendet werden. Die um die x- und y-Gradiometer achse gemessenen Momente ergeben direkt die ge
wünschten Gradienten-Komponenten -^ und -^
Im folgenden wird noch genauer auf die vertikal Abweichung eingegangen, die eine Abweichung de
Richtung des tatsächlichen Gravitationsvektors g"a au
Richtung des Referenz-Gravitationsvektors ge dar
65 stellt. Die beiden Komponenten der vertikalen Ab weichung können als Folge der beiden horizontale]
Komponenten der Schwereabweichung von ihrer Referenzwert betrachtet werden. Die vertikale At
weichung wird aus der Kenntnis dieser beiden horizontalen
Komponenten der Gravitations-Deviation und einem angenäherten Wert des Betrages der Gravitation
genau berechnet. Die horizontalen Komponenten der Gravitationsstörung werden von einem
Gravitationsgradiometersystem in ähnlicher Weise wie weiter vorn zur Messung der vertikalen Komponente
der Gravitations-Deviation bei Anzeigen der Freiluft-Gravitationsanomalie beschrieben, gemessen.
Das mathematische Rahmenwerk zur Anzeige dieser horizontalen Komponenten der Gravitations-Deviation
ist demjenigen eng analog, das für die vertikale Komponente dargelegt worden ist. Die für die Messung
dieser beiden horizontalen Komponenten notwendige
gen Gravitationsgradienten-Komponenten sind -£*■,
gen Gravitationsgradienten-Komponenten sind -£*■,
-41- und -& die in demselben orthogonalen Achsensystem
x, y, ζ mit vertikaler Erstreckung von ζ definiert
sind.
Drei axialsymmetrische Gradiometer 470, 475 und 480 sind auf einer gyroskopisch stabilisierten Plattform
500 montiert und werden zur Messung dieser Komponenten des Gravitationsgradienten verwendet.
Eine solche Konfiguration ist in Fig. 12 genauer dargestellt. Dabei sind die Ausgangsachsen der Gradiometer
470 und 475 auf die Vertikale ausgerichtet, während das Gradiometer 480 orthogonal dazu ausgerichtet
ist. Die Plattform selbst ist in identischer Weise wie bei F i g. 10 stabilisiert. Die von den Gradiometern
47O1475 und 480 gemessenen Drehmomente
werden gemäß Gleichung (13):
dy dx
(37)
für Gradiometer 475,
{,dx* dz) 7"
für Gradiometer 480.
Die unerwünschte Gradienten-Komponente -&■
wird unter Verwendung der bekannten Poisonschen Gleichung eliminiert, die in einen Raum gilt, der sich
mit der Winkelgeschwindigkeit der Erde WIE dreht.
«&+*&+ «f. = 2.^-4*6·,,, (38)
dx dy dz
dx dy dz
(37)
für Gradiometer 470,
wobei ρ die Dichte des Mediums und b die universelle
Gravitationskonstante bezeichnet.
Die Gravitationsgradienten-Komponente J*' kann
durch einen Winkel von 22,5° in das nicht gestri- ;io chene Koordinatensystem transformiert werden.
Der zusammen mit der Poisonschen Gleichung die Drehmomente angebende Gleichungssatz und die
vorerwähnte Transformation können zusammen gelöst werden und ergeben die gewünschten Komponenten
des Schweregradienten in expliziter Form. Es wird daraufhingewiesen, daß gilt:
dx' 2\dy dx) 2]/2\dy dx) ίϊ. dx"
(40)
dann ist
= i„-i„ = ir„= -2/;;,
dx AI
Sg1 dgx _ M2
dy dx Al
(41)
dy dx
3 AI 3 IA2
Al
Ein kombiniertes Sysiem zur gleichzeitigen Messung sowphl der vertikalen Abweichung als auch der Freiluft-Gravitationsanomalie
erhält man, indem man die in den Fig. 10 und 11 gezeigten axialsymmetrischen
Gradiometeranordnungen zusammen auf einer stabilen Plattform montiert
Ein anderes Ausführungsbeispiel für ein kombiniertes System verwendet drei sphärische Gradiometer
an Stelle von fünf axialsymmetrischen. Ein solches Ausfuhrungsbeispiel ist in Fig. 13 dargestellt Wie
der Zeichnung entnommen werden kann, ist die durch die Massen diametral verlaufende Achse jedes der
Gradiometer 482,484 und 486 in derselben Anordnung wie eine solche Achse bei dem Gegenstück der
axialsymmetrischen Gradiometer des Systems nach Fig. 12 ausgerichtet. Jedes der Gradiometer482,
484 und 486 mißt zwei Drehmomente um Achsen, die orthogonal zu dem Durchmesser der Massen
liegen. Jedes Gradiometer ist so um den Durchmesser der Massen ausgerichtet, daß eine dieser
Achsen die gleiche Orientierung hinsichtlich des Freiheitsgrades wie ihr Gegenstück bei den axialsymmetri-
sehen Gradiometern aufweist Diese Achsen sind in
F i g. 13 mit M1, M2 und M3 bezeichnet Die um diese
Achsen gemessenen Momente sind identisch mit den jeweiligen in dem System der Fig. 12 gemessenen
und sich durch die Gleichung (35) ergebenden Momente M1, M2 und M3. Die Messungen werden verwendet,
um die vertikale Abweichung in der gleichen Weise, wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 12,
anzugeben.
Darüber hinaus mißt jedoch, wie in F i g. 13 angezeigt,
das kombinierte System mit seinen sphärischen Gradiometern 482, 484, 486 jeweils auch die Drehmomente
M4, M5 und M6. Diese Momente werden
gemäß der Gleichung (13):
M4 = M,= - -
dar und sind notwendig für die Anzeige der Freiluft-Gravitationsanomalie.
Nominal ist
daraus folgt
dft
dx
Ögz
By
„ + Ky = 'zz -
1/
M4-
(45)
(46)
,1/
Das Moment M6 gibt eine redundante Information
auf eine Kombination schon gemessener Komponenten des Gravitationsgradienten, Diese Messung
wird mit den anderen kombiniert, um so. eine genauere
71
(44)
dy
Abschätzung dieser Variablen, insbesondere 2I& zu
oy
20 ergeben. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können
geringere Adjustierungen hinsichtlich der grundlegenden Geometrie der Fig. 13 vorgenommien werden,
um einen optimaleren Ausgleich wahrscheinlicher Fehler in den Messungen der verschiedenem Kom-Die
Momente M4 und M5 stellen Messungen der 15 ponenten des Gravitationsgradienten zu erzielen.
Die Erfindung wird nur in dem durch die Ansprüche bezeichneten Gegenstand gesehen.
= -^= {M'z' + M'x' cos (22,5°) + M'y' sin (22,5°).
Gravitationsgradienten-Komponenten
und -^
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Messen von Gradienten des Schwerefeldes, dadurch gekennzeichnet,
daß, wie bei Gravimetem bekannt, sich ein geometrisch symmeirischer, senkrecht zur
Symmetrieachse verlaufende Querachsen aufweisender Schwebekörper (100), der von einer Flüssigkeit
hinreichender Dichte unmittelbar umgeben ist, um in einer im wesentlichen neutralen Auftriebsschwebestellung
gehalten zu werden, innerhalb eines symmetrisch ausgebildeten Gehäuses (10) in geringem Abstand (30) von diesem befindet, jedoch
derart, daß der Schwebekörper (100) eine vorgegebene Trägheitseigenschaften maximierende Massenverteilung
aufweist, wodurch der zu messende Schwerkraftgradient ein erstes Drehmoment um
mindestens eine der Symmetrieachsen des Schwebekörpers entwickelt, daß den Schwebekörper in der
Flüssigkeit in sechs Freiheitsgraden aufhängende Anordnungen (201Λ bis 201D;203/4 bis 203 D;
205 A bis 205 D; 206 A bis 206 B) Vorgesehen sind, mit Mitteln (202,204 ...; S t bis S12,230,240,242),
die in Abhängigkeit von einer Drehung des Schwebekörpers aus einer Referenzposition relativ zum
Gehäuse und um die Symmetrieachse ein Signal erzeugen und daß Anordnungen (248, 250/1), die
als Folge dieses Signals ein zweites, den Schwebekörper (100) auf die Referenzposition zurückdrehendes
Drehmoment erzeugen sowie Meßanordnungen zur Bestimmung von Richtung und
Größe des zweiten Drehmoments vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Temperatur regelnde Anordnungen
zur Aufrechterhaltuni, der Temperatur der Flüssigkeit, des Gehäuses (10) und des Schwebelkörpers
(100) auf einen im wesentlichen konstanten Wert vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gehäuse (10) und Schwebekörper
(100) zylinderförmig ausgebildet sind.
4. Vomchtung nach einem der Ansprüche t bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenverteilung
des Schwebekörpers (100) axialsymmetrisch ist, und zwar derart, daß die Differenz zwischen den
Trägheitsmomenten /„ und l}y maximiert ist.
5. Vorrichtung nach einem a-r Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwebekörper (100) eine unsymmetrische Massenverteilung (m,,
In2) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwebekörper eine solche
Massenverteilung aufweist, daß, wenn χ die Sym-Inetrieachse
darstellt, die Differenz zwischen den Trägheitsmomenten /„ und In maximiert ist und
die Deviationsmomente lxy, ly2 und I1x identisch
Verschwinden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gehäuse und Schwebekörper
Sphären (20, 120) sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn χ und y erste bzw. zweite
Symmetrieachsen des Schwebekörpers in einem rechtwinkligen Koordinatensystem (v, y, z) bezeichnen,
der Schwebekörper eine derartige Massenverteilung aufweist, daß die Differenzbeträge
zwischen den Trägheitsmomenten /'„. und /.. sowie
zwischen J1x und Ixz maximiert sind und die
Deviationsmomente Ix^ J^3 und I2x alle identisch
verschwinden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptträgheitsmoment I1x
um die erste Symmetrieachse (x) gleich ist dem Hauptträgheitsmoment I^ um die zweite Symmetrieachse
(y).
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