DE2127163B2 - Gaswasch- und Zugregelvorrichtung - Google Patents
Gaswasch- und ZugregelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gaswaschvorrichtung zur Verwendung in einem Abzugskanal zwischen
einer Quelle verunreinigter Gase, beispielsweise der Verbrennungskammer eines Ofens, einem Müllverbrenner,
einer Materialbearbeitungs- oder Verarbeitungsvorrichtung od. dgl., und einer Austrittsstelle, wobei
zwischen einer oberen und einer unteren Trageinrichtung mehrere vertikal langgestreckte Elemente in
mehreren sich quer zur Kanalrichtung erstreckenden Reihen gehalten sind, die in Längsrichtung des Kanals
Abstand voneinander aufweisen und wobei diese Elemente mondsichelförmige Horizontalquerschnitt mit
einer konkaven und einer konvexen Außenfläche aufweisen, von denen die mit Einrichtungen zur
Erzeugung eines kontinuierlichen, abwärtsgerichteten Flüssigkeitsstroms ausgerüsteten konkaven Außenflächen
dem Gasstrom im allgemeinen entgegen gerichtet sind, während die konvexen Flächen im allgemeinen
vom Gasstrom abgewendet sind.
Aus der GB-PS 4 50 439 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, in der das Gas mit vertikal gerichteten,
langgestreckten Elementen in Kontakt gebracht wird, die einen mondsichelförmigen Querschnitt haben und
die andauernd mit der Waschflüssigkeit benetzt werden und in mehreren Reihen hintereinander jeweils so
angeordnet sind, daß ihre konkaven Flächen der Gasströmungsrichtung entgegengesetzt gerichtet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
deren Reinigungswirkung besser ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Elemente als Behälter ausgebildet sind, die im Winkel
derart einstellbar sind, daß die Eintrittsöffnungen von zwischen benachbarten Behältern gebildeten Gaswegen
weiter sind als die Austrittsöffnungen und daß die Behälter einer Reihe zur Bildung sanfter Zick-Zack-Umlenkungen
jeweils versetzt und im Winkel umgekehrt angeordnet sind im Verhältnis zu den Behältern in
einer benachbarten Reihe.
In den Gasen enthaltene lösliche und unlösliche Verunreinigungen und Nebenproduktsubstanzen werden
von der Flüssigkeit mitgerissen oder in dieser gelöst und von ihr fortgeführt. Die so behandelten Gase, die (in
der Regel in die Atmosphäre) entlassen werden, sind verhältnismäßig frei von bedenklichen Verunreinigungen
und befinden sich auf einer anzustrebenden Temperatur.
Die Flüssigkeit, die in Schleiern an den konkaven Wänden der Behälter abwärts fließt, wird am Boden
■to gesammelt und zur Verarbeitung oder zur Beseitigung
fortgeführt. Die unter Winkeln ausgerichteten konkaven Wände der Behälter fördern einen verhältnismäßig
glatt geführten Gasstrom in dem System. Ein wesentlicher Teil der Gase trifft schon auf die benetzten
f5 konkaven Wände der ersten Reihe von Behältern auf,
wobei eine Menge der Verunreinigungen in die Flüssigkeit gelangt und beseitigt wird. Die düsenförmige
Anordnung der Behälter in der ersten Reihe lenkt die Gase auf die benetzten konkaven Wände der Behälter
in der zweiten Reihe. Hier werden weitere Verunreinigungen beseitigt, und die Gase werden zur dritten Reihe
der Behälter gelenkt usw. Durch die Anordnung der von den Gasen bespülten Wände wird die Neigung zur
Turbulenz und somit der von dem Gaswaschsystem erzeugte Druckabfall des Zuges aufs äußerste vermindert.
Zweckmäßigerweise weist die Vorrichtung Einrichtungen für die drehbare Lagerung zumindest einiger der
Behälter an ihren Trageeinrichtungen sowie Einrichtungen zum Verdrehen der Behälter zwischen einer
Schließstellung auf, in der innerhalb derselben Reihe benachbarte Behälter den Durchflußquerschnitt im
wesentlichen verschließen, und vorherbestimmten geöffneten Stellungen zur Erzeugung einer einstellbaren
Zugregelung zur Beeinflussung der Gasströmungswege durch die Vorrichtung. Dadurch kann der Gasstrom
durch völligen Verschluß der Elemente auch unterbrochen werden, fo daß auch Reparatur- und Wartungsar-
beiten durchgeführt werden können.
Vorteilhafterweise haben die konkaven Außenflächen der Behälter eine aufgerauhte Oberflächenbeschaffenheit,
durch die die Flüssigkeit besser zurückgehalten und die Waschwirkung gefördert wird
Schließlich weist eine zweckmäßige Ausführung der Vorrichtung konkave Außenflächen der Behälter auf,
die im Abstand voneinander Längsrippen haben, die im Zusammenwirken verhindern, daß die auftretenden
verunreinigten Gase die Flüssigkeit von den Flächen seitlich fortblasen.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform zur Verwendung bei einem Ofen beispielsweise
dargestellt, wobei jedoch zu bemerken ist, daß die Erfindung auch bei anderen Gasquellen anwendbar ist.
F i g. 1 zeigt eine schematische, teilweise geschnittene Draufsicht auf eine mit einer Gaswasch- und Zugregelvorrichtung
gemäß der Erfindung ausgestattete Anlage mit zwei öfen;
F i g. 2 ist eine schematische, teilweise geschnittene
Ansicht der Ofenanlage nach F i g. 1; m
F i g. 3 ist eine teilweise weggebrochene Draufsicht auf eine Gaswasch- und Zugregel vor richtung gemäß
der Erfindung;
Fig.4 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 4-4 in
Fig.3;
F i g. 5 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 5-5 in Fig.4;
F i g. 6 ist eine perspektivische Teilansicht einer Ausführungsform eines Behälters mit mondsichelförmi- jo
gern Querschnitt zur Verwendung gemäß der Erfindung;
F i g. 7 ist eine auseinandergezogene, teilweise geschnittene Ansicht einer aus mehreren Teilen zusammengesetzten
Ausführungsform des mondsichelförmigen Behälters zur Verwendung gemäß der Erfindung;
F i g. 8 ist ein Schnitt entlang der Linie 8-8 in F i g. 7;
F i g. 9 ist eine Ansicht des in F i g. 7 gezeigten Behälters von unten;
Fig. 10 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 10-10 in
Fig. 7; und
Fig. 11 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 11-11 in
Fig. 10.
Fig. 1 und 2 veranschaulichen eine Form einer Ofenanlage, bei der die Gaswasch- und Zugregelvorrichtung
gemäß der Erfindung angewendet ist. Diese Anlage besteht aus zwei öfen mit je einer eigenen
Gaswasch- und Zugregelvorrichtung, einem einzigen Gebläse zur Erzeugung des künstlichen Zuges, einer
einzigen Esse für natürlichen Zug und das Ausführen der Gase und entsprechenden Rauchabzugs- und Rauchkanalgliedern.
F i g. 2 veranschaulicht die Verwendung der Gaswasch- und Zugregelvorrichtung gemäß der Erfindung
bei einer aus einem Ofen bestehenden Anlage.
Wie F i g. 1 und 2 zeigen, weist ein Ofen 15 oder eine sonstige Quelle verunreinigter Gase einen Abzug 16 auf,
der zu der Gaswasch- und Zugregel vorrichtung 17 gemäß der Erfindung führt, die ihrerseits einen Abzug
aufweist, der durch ein Gebläse 19 für künstlichen Zug w)
und einen weiteren Abzug 20 zur Esse 21 führt. Ein Umgehungskanal 22 mit einem herkömmlichen Zugregler
23 führt von dem Abzug 16 um die Gaswasch- und Zugregelvorrichtung 17 zu einem Anschluß mit dem
Abzug 20 an einem Anschlußpunkt 24 (F i g. 2). Die 6:>
Behälter in der in Strömungsrichtung gesehen letzten Reihe der Vorrichtung 17 sind in geschlossener Stellung
dargestellt, so daß der Gasstrom durch den Umgehungskanal 22 und den Zugregler 23 geführt ist.
Ein zweiter Ofen 25 oder eine sonstige Quelle verunreinigter Gase weist einen Abzug 26 auf, der zu
der Gaswasch- und Zugregelvorrichtung 27 führt, an die sich ebenfalls der bereits genannte Abzug 18 anschließt.
Die Verbrennungsprodukte aus dem Ofen 25 werden nach Durchtritt durch die Vorrichtung 27 durch das
Gebläse 19 und den Ausgangsabzug 20 zur Esse 21 geführt. Von dem Abzug 26 zur Vorrichtung 27 ist auch
hier ein Umgehungskanal 28 mit einem herkömmlichen Zugregler 29 abgezweigt, und dieser Umgehungskanal
mündet ebenfalls an dem Anschluß 24 in den Ausgangsabzug 20.
Die beiden Abzüge 16 und 26 sind vor den Gaswasch- und Zugregelvorrichtungen 17 und 27 durch eine
Trennwand 30 voneinander getrennt.
Die Gaswasch- und Zugregelvorrichtungen 17 und 27 erfüllen zwei Hauptfunktionen. Sie beseitigen erstens in
wirksamer Weise lösliche und unlösliche Verunreinigungen und Nebenprodukte aus den Verbrennungsprodukten
oder sonstigen verunreinigten Gasen, so daß die zur Atmosphäre entlassenen Verunreinigungen auf einem
Mindestmaß gehalten werden, und sie arbeiten zweitens als (entweder feste oder bewegliche) Zugregler, die
einen gewünschten Druckabfall bewirken, der mit dem verfügbaren Zug vereinbar ist. Wenn mindestens einer
beweglich ausgebildet ist, ist dieser im Fall eines Versagens des künstlichen Zuges durch das Gebläse 19
oder im Falle einer Störung der Flüssigkeitszufuhr zu der Vorrichtung oder bei Bedarf, wenn mindestens ein
Ofen oder eine Gasquelle stillgesetzt oder repariert werden soll, schließbar.
In F i g. 3 bis 5 ist die Gaswasch- und Zugregelvorrichtung gemäß der Erfindung mit 35 bezeichnet. Die
Vorrichtung ist, wie bereits bemerkt, in dem Abzug 16, 18 zwischen einem Ofen oder einer sonstigen Gasquelle
und einem Gebläse zur Erzeugung des künstlichen Zuges angeordnet. Wenn in der Anlage kein Gebläse
verwendet wird, schließt sich an die Vorrichtung 35 der Abzug 18 an, der direkt zu einer entsprechenden Esse
oder einer sonstigen Gasabgabeeinrichtung führt.
Die Gaswasch- und Zugregelvorrichtung 35 weist eine obere, allgemein mit 36 bezeichnete Trageinrichtung
(F i g. 4 und S) und eine untere Trageinrichtung 37 auf, und die obere und untere Trageinrichtung 36 und 37
tragen im Verein eine Anzahl stehender, langer Behälter 40 mit mondsichelförmigem Horizontalschnitt.
Wie am besten aus F i g. 1 und 3 ersichtlich, sind die im Querschnitt mondsicheiförmigen Behälter 40 in mehreren
Reihen 41, 42 usw. angeordnet, die sich quer zum Abzug 16,18 erstrecken, und die Behälter in jeder Reihe
befinden sich normalerweise in Abständen voneinander, und ihre konkaven Wände 45 sind dem ankommenden
Gasstrom, d. h. der Brennkammer oder sonstigen Gasquellen, allgemein zugewendet. Die Reihen befinden
sich in Abständen voneinander in der Längsrichtung des Abzuges, und die Behälter aufeinanderfolgender Reihen
sind gestaffelt angeordnet. Jedem Behälter 40 wird in noch zu beschreibender Weise ein kontinuierlicher
Strom einer Flüssigkeit, normalerweise Wasser, zugeführt, der den Behälter bis oben hin füllt und an der dem
ankommenden Gasstrom zugewendeten konkaven Wand 45 überströmt. Die Flüssigkeit fließt dann an der
Aiiknfläche jeder Wand 45 abwärts und bildet
Flüssigkeitsschleier in der Bahn der durch die Vorrichtung strömenden verunreinigten Gase. Die Gase
und etwaige mitgeführte Teilchen treffen auf einen oder mehrere der Flüssigkeitsschleier und geben an die
fließende Flüssigkeit lösliche und unlösliche Verunreinigungen, wie Staub SO2, SO3, CO1 usw. ab. Die mit
Verunreinigungen beladene Flüssigkeit wird im Bereich der unteren Trageinrichtung 37 gesammelt, wo sie durch
eine Rinne 47 (Fig.4) od.dgl. zum Abwassersystem oder zu Behältern für die Behandlung und Wiederverwendung
geleitet wird.
Die Flüssigkeit wird den Behältern 40 aus einem Verteiler 50 mit einer T-Kopplung 51 (F i g. 3 und 5) für
jede Reihe der Behälter zugeführt. Ein Rohr 54, das ein Verteilerrohr 55 speist, ist in Fig.5 dargestellt. Von
dem Verteilerrohr 55 führt zu den Behältern 40 jeder Querreihe ein eigenes feststehendes Rohr 56 (F i g. 5).
An jedem Behälter 40 ist ein Rohr 60 befestigt, das sich im wesentlichen über die Länge drs Behälters
erstreckt und kurz oberhalb des Bodens des Behälters, wie bei 61 in F i g. 4 und 5 gezeigt, endet. Nach oben
erstreckt sich das Rohr 60 über den Behälter 40 hinaus zum Anschluß an das bereits genannte feststehende
Rohr 56, an das es mittels einer Kupplung 63 angeschlossen ist, die im Fall eines drehbaren Behälters
eine Drehkupplung ist. Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung bilden ein feststehendes Rohr
56 und die zugeordnete Kupplung 63 die obere Aufhängung für den betreffenden Behälter 40.
Das untere Ende jedes Behälters 40 weist ein vorspringendes Glied 65 (F i g. 4 und 5) auf, das in einer
Steckfassung 66 od. dgl. in der unteren Trageinrichtung 37 aufgenommen ist. Das Glied 65 ist auf diese Weise,
wenn erwünscht, auf der Trageinrichtung 37 drehbar.
im Falle einer Drehkupplung 63 gestattet diese im Verein mit dem vorspringenden Glied 65 nicht nur das
Festlegen eines Behälters 40 sondern auch die Änderung seiner Winkelausrichtung. Bei einer solchen
Anordnung sind einige oder sämtliche Behälter 40 der Vorrichtung im Interesse der Erzeugung der optimalen
Strömungswege für die Verbrennungsprodukte oder sonstigen Gase und zur Veränderung des Druckabfalles
des Zuges drehbar. Durch die letztere Maßnahme kann natürlich die Strömungsgeschwindigkeit der Gase durch
die Vorrichtung beeinflußt werden.
Obwohl drehbare Behälter 40 einzeln einstellbar sind, ist es üblicherweise erwünscht, einige oder sämtliche
Behälter gemeinsam zu verstellen. Wie beispielsweise in F i g. 3 bis 5 gezeigt, sind die Behälter jeder Querreihe
41,42 usw. zusammengefaßt und geimeinsam betätigbar. An jedem Behälterrohr 60 einer Reihe ist ein Hebel 67
(F i g. 3 urH 4) befestigt, und sämtliche Hebel 67 sind in bezug auf die Rohre 60 und die zugeordneten Behälter
40 gleich ausgerichtet. Die freien linden der Hebel 67 jeder Reihe sind an einem Betätigungsglied 70
angelenkt, dessen von außen zugängliches Ende mit einem Querstab 71 (Fig.4 und 5) oder einer anderen
Einrichtung für den Anschluß an einen (nicht dargestellten) beispielsweise pneumatischen oder hydraulischen
Antrieb ausgestattet ist.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, bewirkt eine Längsbewegung
des Betätigungsgliedes 70 in der einen oder anderen Richtung eine Drehung der Behälter 40 in
solcher Weise, daß der Strom der Verbrennungsprodukte durch die Vorrichtung mehr od::r minder gedrosselt
wird und die Länge der Strömungsbahn der verunreinigten Gase etwas verändert wird.
Bei der bevorzugten Ausfühi'ungsform sind die
Behälter 40 in jeder der Querreihei 41,42 usw. drehbar &r>
und mit einem Betätigungsglied 70 versehen. Mit dieser Anordnung ist es möglich, sämtliche Behälter 40 schnell
einzustellen, und sie werden gewöhnlich hinsichtlich ihrer Winkelausrichtung übereinstimmend eingestellt,
so daß in der Vorrichtung für die Gase gewundene Strömungswege mit gewünschtem Druckabfall des
Zuges geschaffen werden bzw. die Vorrichtung für den Durchtritt von Gasen im wesentlichen vollständig
geschlossen wird.
Wie aus Fig.6 ersichtlich, ist der dort gezeigte Behälter 40 aus zwei vorgeformten Metallplatten 72 und
73 hergestellt, die sich durch ihre Krümmung unterscheiden und auf diese Weise den mondsichelförmigen
Horizontalquerschnitt des Behälters erzeugen. Diese beiden Platten sind entlang ihrer Stoßkanten 75 und 76,
beispielsweise durch Schweißung, verbunden. Der Behälter 40 ist an seinem Boden durch eine Bodenplatte
mit dem genannten vorspringenden Glied 65 verschlossen, das an der unteren Trageinrichtung 37 drehbar
gelagert ist.
Die dem ankommenden Gasstrom abgewendete konvexe Wand 77 des Behälters 40 erstreckt sich nach
oben über die Oberkante 78 der dem ankommenden Gasstrom zugewendeten konkaven Wand 45 hinaus, so
daß die Flüssigkeit aus dem Behälter an der Oberkante der Wand 45 überströmt und nur entlang dieser Wand
abwärtsfließt. Eine oben an der dem Gasstrom abgewendeten Wand 77 montierte Ablenkplatte 79
stellt eine Sicherheitsvorkehrung dar, die die Arbeiter vor Dampfstrahlen schützt, wenn während Reparaturarbeiten
Flüssigkeit in trockene heiße Behälter eingeführt wird.
Es hat sich gezeigt, daß die Gaswaschwirkung gefördert wird, wenn die äußere Fläche der konkaven
Wand 45 mit einer aufgerauhten Oberflächenbeschaffenheit ausgebildet wird. Dementsprechend ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform die Wand 45 auf einen Rauheitsgrad aufgerauht, der dem groben Sandpapiers
entspricht, wie dies in Fig.6 schematisch bei 80 angedeutet ist. Diese Oberflächenrauheit dient dazu, die
an der Wand 45 abwärtsströmende Flüssigkeit an der Wandfläche zurückzuhalten und dem auftreffenden Gas
bei seinem Bestreben entgegenzuwirken, die Flüssigkeit von der Wandfläche fortzublasen.
Eine abgewandelte Ausführungsform eines mondsichelförmigen Behälters zur Verwendung bei der
Erfindung ist in Fig.7 bis 11 dargestellt. Hier ist der
Behälter aus einer Anzahl kurzer Abschnitte aus einem zweckmäßigen Material, beispielsweise Gußeisen oder
Keramikmaterial, zusammengesetzt. Wie in Fig. 7, 9 und 11 gezeigt, hat der untere Abschnitt 85 einen nach
unten vorspringenden Ansatz 86, der den Behälter trägt und dessen Drehung gestattet. Die Behälterzwischenabschnitte
87 sind von gleicher Größe und, abgesehen von dem Vorsprung, von gleicher Gestalt, und beide
Abschnitte 85 und 87 haben einen oberen Rand 88 von verminderten Abmessungen, der in den zugehörigen
darüberliegetiden Abschnitt einsteckbar ist. Der obere Abschnitt 90 ist an der Oberkante der konkaven Wand
91, wie bei 92 gezeigt, zur Bildung der geforderten Überströmkante des Behälters nur an der konkaver
Wand ausgeschnitten. Am oberen Ende des oberer Abschnittes 90 ist wieder aus Sicherheitsvorkehrung
zum Schutz der Arbeiter eine Ablenkplatte 93 montiert.
Ein aus Abschnitten zusammengesetzter Behälter gemäß F i g. 7 ist vorzugsweise mit im Abstand
voneinander liegenden Längsrippen 95 (Fig. 7 bis* 10] an der Außenfläche der konkaven Wand 91 versehen
und die Wandflächc weist die bei 96 angedeutete rauhe Oberflächenbeschaffenheit auf. Die Rippen 95 halten die
abwärtsfließende Flüssigkeit an der Wand und verhin-
dem ein Wegblasen derselben in Seitenrichtung durch die Gase.
Gemäß Fig. 10 weist der untere Abschnitt 85 zwischen der konkaven Wand 91 und der konvexen
Wand 99 Stege 98 auf, und das gleiche gilt für die Abschnitte 87 und 90. Die Stege 98 begrenzen
kreisrunde öffnungen 100, und ein Flüssigkeitszuleitungsrohr 101 (F i g. 7) erstreckt sich durch die öffnung
der Abschnitte. Das Rohr 101 ist mit einem der Abschnitte fest verbunden, beispielsweise durch Gewindeeingriff
mit den Stegen 98 in dem unteren Abschnitt 85 (F i g. 11), so daß der Behälter mittels dieses Rohres
101 verdrehbar ist In diesem Fall strömt die Flüssigkeit aus dem Rohr 101 durch seitliche Durchlässe 102 in den
Stegen in den Behälter ein.
Wie F i g. 3 bis 5 zeigen, ist der obere Träger 36 für die Behälter 40 von einem Blechgehäuse 103 umgeben, das
oberhalb der oberen Enden der Behälter 40 angeordnet ist (F i g. 4 und 5). Bei 105 ist ein Deckel 104 (F i g. 5)
angelenkt, der dazu dient, das Eindringen von Luft von außen her in den Bereich hohen Zuges innerhalb des
Gehäuses auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Der Boden des Gehäuses 103 ist durch abnehmbare horizontale Abdeckplatten 106 (F i g. 3 bis 5) geschlossen,
die verhindern, daß Ofengase in das Gehäuse eintreten, die Behälter 40 umgehen und sich der
Waschwirkung entziehen. Außerdem sind querstehende vertikale Lenkplatten 107 (F i g. 4 und 5) vorgesehen, die
sich vom Boden des Gehäuses 103 zwischen die Reihen der Behälter 40 nach unten erstrecken und deren untere
Kanten etwas unterhalb der Oberkanten der Behälter liegen. Die vertikalen Lenkplatten 107, die den
horizontalen Platten 106 als Auflager dienen, lenken die Ofengase von den oberen Enden der Behälter 40 fort
und verhindern dadurch den Gasdurchtritt durch die Räume zwischen den Behälteroberkanten und den
horizontalen Abschlußplatten 106. Wie ferner in Fig. 3 und 5 gezeigt, haben die seitlichen Wände 110 und 111
der Abzüge 16 und 18 im Abstand voneinander liegende vertikale Lenkplatten 112 am einen Ende jeder
Behälterreihe, so daß auch verhindert wird, daß die Gase entlang der Wände strömen und auf diese Weise
die Behälter umgehen.
Wie am deutlichsten bei der in Strömungsrichtung hintersten Behälterreihe der Vorrichtung 17 in Fig. 1
gezeigt, ist der Abstand zwischen den Behältern 40 einer Querreihe derart, daß sich benachbarte Behälter nach
Drehung derselben in die Schließstellung in einem geringen Maß überlappen, so daß der Gasstrom
blockiert wird. Wenn die Behälter aus der Schließstellung herausgedreht werden, wird zwischen benachbarten
Behältern Raum für den Gasdurchtritt geschaffen.
Eine geöffnete Stellung für die Behälter 40 ist in F i g. 3 veranschaulicht. Bei dieser Stellung, wie auch bei
anderen geöffneten Stellungen, bestehen in der Vorrichtung gewundene Führungsbahnen für die
verunreinigten Gase. Die Behälter 40 in der in Strömungsrichtung vordersten Behälterreihe 41 sind
unter gleichem Winkel ausgerichtet, d, h. die konkaven Wände dieser Behälter sind alle der gleichen Richtung
zugewendet. Die Behälter 40 in der benachbarten Reihe 42 sind ebenfalls unter übereinstimmenden Winkeln
ausgerichtet, jedoch stimmt diese Ausrichtung nicht mit
ίο der der Behälter der Reihe 41 überein. Die Ausrichtung
der Behälter in der Reihe 42 ist, was die Richtung der
erzeugten Strömungswege betrifft, mehr oder weniger entgegengesetzt derjenigen für die Reihe 41. Die
gemeinsame Ausrichtung der Behälter der nächsten Reihe in Strömungsrichtung ist die gleiche wie die für
die Reihe 41 und ist derjenigen in der Reihe 42 entgegengesetzt.
Bei der gezeigten Ausrichtung der Behälter folgen die verunreinigten Gase glatt durchgeführten Zickzackbahnen
durch die Vorrichtung und erleiden eine minimale Verwirbelung. Die dem ankommenden Gasstrom
zugewendeten konkaven Wände der Behälter der Reihe 41 lenken die Gase durch die Zwischenräume zwischen
den Behältern dieser Reihe und zur Berührung mit den entgegengesetzt ausgerichteten konkaven Wänden der
Behälter in der nächsten Reihe 42, in der dann die Richtung des Gasstromes im wesentlichen gegenüber
der durch die Behälter der Reihe 41 festgelegten Richtung umgekehrt wird.
Die wiederholte Richtungsumkehr erfolgt in jeder Reihe des Systems und hat zur Folge, daß die Gase eine
Strecke durchströmen, die wesentlich länger als die Längsausdehnung der Vorrichtung ist Die Gase treffen
auf dieser verlängerten Bewegungsbahn auf zahlreiche Flüssigkeitsschleier auf und geben wesentliche Mengen
an Verunreinigungen und sonstigen Materialien, die bei Wiedergewinnung als Nebenprodukte wertvoll sein
können, ab.
Material in Form von Teilchen, wie Staub, wird durch die Flüssigkeitsschleier eingefangen, und Gase, wie
giftige Gase oder als Nebenprodukte anfallende, wiedergewinnungswürdige Gase, wie SO2, SO3, CO usw.
werden von den Flüssigkeitsschleiern absorbiert Die Flüssigkeit der Schleier wird, wie bereits erwähnt, dem
Abwasser zugeführt oder zur Neutralisierung, Reinigung oder Wiedergewinnung der Nebenprodukte und
Wiederverwendung behandelt
Die bei der Vorrichtung verwendete Flüssigkeit kann in vielen Fällen ohne umfangreiche Reinigung oder
so sogar ganz ungereinigt wiederverwendet werden, da sich die Flüssigkeit jederzeit unter geringem Druck
befindet und keine Sprühdüsen, Ventile oder sonstige gegen Feststoffe kleiner Abmessungen in der Flüssigkeit
störanfällige Teile vorhanden sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gaswaschvorrichtung zur Verwendung in einem Abzugskanal zwischen einer Quelle verunreinigter
Gase, beispielsweise der Verbrennungskammer eines Ofens, einem Müllverbrenner, einer
Materialbearbeitungs- oder -verarbeitungsvorrichtung od. dgl, und einer Austrittsstelle, wobei
zwischen einer oberen und einer unteren Trageinrichtung mehrere vertikal langgestreckte Elemente
in mehreren sich quer zur Kanalrichtung erstreckenden Reihen gehalten sind, die in Längsrichtung des
Kanals Abstand voneinander aufweisen und wobei diese Elemente mondsichelförmigen Horizontalquerschnitt
mit einer konkaven und einer konvexen Außenfläche aufweisen, von denen die mit Einrichtungen
zur Erzeugung eines kontinuierlichen, abwärtsgerichteten Flüssigkeitsstrcms ausgerüsteten
konkaven Außenflächen dem Gasstrom im allgemeinen entgegen gerichtet sind, während die konvexen
Flächen im allgemeinen vom Gasstrom abgewendet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elemente als Behälter (40) ausgebildet sind, die im Winkel derart einstellbar sind, daß die Eintrittsöffnungen
von zwischen benachbarten Behältern gebildeten Gaswegen weiter sind, als die Austrittsöffnungen und daß die Behälter (40) einer Reihe (41,
42) zur Bildung sanfter Zick-Zack-Umlenkungen jeweils versetzt und im Winkel umgekehrt angeordnet
sind im Verhältnis zu den Behältern in einer benachbarten Reihe (41,42).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen für die drehbare Lagerung
zumindest einiger der Behälter an ihren Trageinrichtungen sowie Einrichtungen zum Verdrehen der
Behälter zwischen einer Schließstellung, in der innerhalb derselben Reihe benachbarte Behälterden
Durchflußquerschnitt im wesentlichen verschließen, und vorherbestimmten geöffneten Stellungen zur
Erzeugung einer einstellbaren Zugregelung und zur Beeinflussung der Gasströmungswege durch die
Vorrichtung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konkaven Außenflächen
der Behälter eine aufgerauhte Oberflächenbeschaffenheit haben, durch die die Flüssigkeit besser
zurückgehalten und die Waschwirkung gefördert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konkaven Außenflächen
der Behälter in Abstand voneinander Längsrippen aufweisen, die im Zusammenwirken verhindern, daß
die auftreffenden verunreinigten Gase die Flüssigkeit von den Flächen seitlich fortblasen.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
US4304270A | 1970-06-03 | 1970-06-03 |
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