DE2125641C2 - Verwendung eines Schweinefuttermittels - Google Patents

Verwendung eines Schweinefuttermittels

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DE2125641C2
DE2125641C2 DE2125641A DE2125641A DE2125641C2 DE 2125641 C2 DE2125641 C2 DE 2125641C2 DE 2125641 A DE2125641 A DE 2125641A DE 2125641 A DE2125641 A DE 2125641A DE 2125641 C2 DE2125641 C2 DE 2125641C2
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Description

Weybridge- Internationale Serotypen- K88a,b (L)
Klassifikation Klassifikation
G7 08:K87(B)
E65 045: K
E57 0138 :K81 (B) ► K85a,c(B)
E4 0139 :K82 (B) K8Sa,c(L)
E68II 0141 :K85a,b-^ K88a,c(L)
G1253 0147 :K89 (B)
»Abbotstown« 0149 :K91
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Schweinefuttermittels, wodurch die Anfälligkeit von Schweinen gegenüber Störungen des Magen-Darm-Traktes vermindert wird.
Diese Störungen treten oft als Folge der Anwesenheit eines oder mehrerer pathogener Stämme oes Bakteriums Escherichia coli im Eingeweide auf, wobei es sich im besonderen um solche Stämme handelt, welche die folgenden Serotypen aufweisen:
Wenn die Umgebung oder die Kost des Schweines geändert wird, z. B. wenn es wieder in den Stall gebracht oder abgestillt wird, so läßt der Wechsel der Umstände das System des Schweines in einem Zustande, der für die Wucherung der pathcgenen E. coü-Stämme günstig ist. und die Störungen des Magen-Darm-Traktes, die sich dann ergeben können, beeinträchtigen den allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres, reduzieren die Geschwindigkeit der Gewichtszunahme und verursachen oft Tod.
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Schweinefuttermittels, insbesondere für Jungschweine, das neben den üblichen Futtermittelbestandteilen ein aus inaktivierten Zellen von Escherichia CoIi erhaltbares Antigenmaterial enthält.
Die vorliegende Erfindung geht auf die Feststellung zurück, daß das Eingeweide des Schweines dadurch
angeregt werden kann. Antikörper gegen die bereits vorhandenen pathogenen E. coli-Stämme zu produzieren,
daß man in das Eingeweide (zum Unterschied von der Einführung in den Blutstrom, wie bei Injektion) die
Endotoxine eines oder mehrerer der erwähnten E. coli-Serotypen. im wesentlichen frei von den lebenden
E. coli-Organismen, einführt.
Aus der DD-PS 62 894 ist ein Oralimpfstoff bekannt, der hergestellt wird durch Abtötung von Escherichia CoIi Bakterien mittels Formalin. Dabei werden die Endotoxine in eine unlösliche Form übergeführt und der erfindungsgemäßen Verwendung entzogen.
Die vorveröffentlichte NL-PA 69 12 159. die der nachveröffentlichten US-PS 36 51 214 entspricht, betrifft die Hersteilung oraler Vaccine aus Bakterien, die für die Gas'ro-enteritis in Kälbern verantwortlich sind. Dieses
bekannte Vaccin wird aus abgetöteten Bakterien hergestellt, und es kenn mit Futtermitteln gemischt werden.
Wenngleich hierbei die Bakterien abgetötet und Endotoxine aus den Bakterien freigesetzt werden, werden
solche freigesetzten Endotoxine nach der bekannten Arbeitsweise verworfen.
Demgegenüber werden in dem erfindungsgemäß verwendeten Schweinefuttermittel als Antigenmaterial Endotoxine eingesetzt, die erhalten worden sind durch Züchten von Bakterien einer oder mehrerer der Escherichia CoIi Serotypen 08, 045, 0138, 0139, 0141, 0147 und 0149 und Abtöten der gezüchteten Bakterienkulturen unter Freisetzen der Endotoxine. wobei die Endotoxine jedes Serotyps in einer Menge von 104 bis 105 Einheiten pro kg Futtermittel anwesend sind.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung eines Schweinefuttermittels insbesonders für Jung-
schweine. das neben den üblichen Futtermittelbestandteilen ein aus inaktivierten Zellen von Escherichia Coli erhallbares Antigenmaterial enthält zum Schutz der Schweine gegenüber Störungen des Magen-Darm-Traktes.
dadurch gekennzeichnet, daß als Antigenmaterial Endotoxine eingesetzt werden, die erhalten worden sind durch
Züchten von Bakterien einer oder mehrerer der Escherichia-Coli-Serotypen 08, 045, 0138, 0139. 0141, 0147 und 0149 und Abtöten der gezüchteten Bakterienkulturen unter Freisetzen der Endotoxine und daß das Schweine-
futtermittel in einer solchen Menge zur Verfügung gestellt wird, daß mindestens 1 bis 5 Hämaggluiinations-
Hemmeinheiten jeder Escherichia-Coli-Serogruppe pro Schwein pro Tag aufgenommen werden.
Wenn das Material, welches in das Eingeweide des Schweines eingeführt werden soll, als »Endotoxine« bezeichnet wird, so soll damit nicht gesagt sein, daß von diesem Material Exotoxine oder Zellmaterial, innerhalb
t dessen die Endotoxine im lebenden Bakterium eingeschlossen sind, ausgeschlossen sein müssen: es soll lediglich
zu verstehen gegeben werden, daß die Endotoxine für Erzielung des gewünschten immunologischen Effektes
, von pri märer Wichtigkeit sind, während dies für die Exotoxine und die Zellrückstände nicht zutrifft Gelegentlich
wird es jedoch bequem sein, entweder Exotoxine oder Zellrückstände oder beide mit den Endotoxinen vergesellschaftet zu lassen, erstens um sich die Mühe ihrer Abtrennung zu ersparen und zweitens um tieren antigene Kapazität, soweit sie sie besitzen, nützen zu können.
Wie bereits angegeben, bringt die Einführung der Endotoxine von nur einem der erwähnten E coli-Serotypen in das Eingeweide eine gewisse günstige Wirkung, insoweit als die Fähigkeit des betreffenden Serotyps, schidlich zu wirken, dann vermindert sein wird. Jedoch ist es vorzuziehen, die Endotoxine von allen Serotypen zu verabreichen. Die zu verabreichenden Endotoxine können durch Züchtung jedes Serotyps (eine Probe von jedem ist aus dem Central Veterinary Laboratory des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischereiwesen, New Haw, Weybridge, Surrey, UK, erhältlich) und, wenn Wachstum des Mikroorganismus — und somit Produktion von Endotoxinen — in geeignetem Ausmaß vorangekommen ist, durch Abtötung der wuchernuen Mikroorganismen und Freisetzung der Endotoxine gewonnen werden. Dies kann durch Sieden oder Autoklavieren erfolgen. Die gesamten sterilisierten Kulturen, von denen jede Exotoxine und Zellrückstände neben Endotoxinen enthält, können dann vereinigt und verabreicht werden. Statt jedoch die gesamten Kulturen zu sterilisieren, werden vorzugsweise die Bakterien abgetrennt (bequemerweise durch Zentrifugierung) und in einem kleinen v Volumen eines wäßrigen Mediums (z. B. Wasser oder Salzlösung) behandelt, um die Bakterien zu töten und
v Freikommen tvji Endotoxinen zu verursachen.
1^ Der einfachste und wirtschaftlichste Weg, die abgetrennten Bakterien zu töten, besteht in Erhitzung. Wenn
>tl Erhitzung genügend ausgedehnt wird — z. B. 1 Stunde bei 1000C, 20 Minuten bei 125° C — wird ein großer Teil
der Endotoxine aus ihrer Vergesellschaftung mit den Zellwänden der abgetöteten Bakterien in das Medium, in
i, welchem die Erhitzung erfolgt, freigesetzt Die restlichen gebundenen Endotoxine können, wie gefunden wurde,
durch Behandlung mit einem Enzym, wie z. B. Trypsin, Lysozym, Pepsin, Lipase oder deren Mischungen, in
Lösung gebracht werden. Die Ergebnisse typischer Behandlungsmethoden sind in Tabelle 1 zusammengefaßt,
£ welche die relativen Mengen (Titer) von Endotoxinen, ins Wasser freigesetzt durch eine vorhergehende Behandlung zur Abtötung der Bakterien, gefolgt von einer Enzymbehandlung, um an die Bakterienzellwände gebunden gelassenes Endotoxin freizusetzen, zeigt
Tabelle I
*) Freisetzung infolge natürlicher Lysis von Mikroorganismen.
In der Praxis erfolgt die Verabreichung der Endotoxine an das Schwein zweckmäßigerweise als ein Bestandteil eines Schweinefuttermittels, geeigneterweise eines solchen, welches Protein, Kohlehydratquelle, z. B. Getreide und die Vitamine sowie die mineralischen Elemente enthält, welche wesentliche Komponenten der Schweinekost sind.
Es wurde gefunden, daßSchweinefutterbestandteile, wie z. B. Heringmehl, Hefe, Weizenmehl, Haferflocken, gemahlene Gerste und Magermilchpulver die Neigung haben, E. coli-Endotoxine bei pH 5,9 und darüber an sich zu binden, wie in Tabelle II gezeigt ist.
Abtötungsbeharvdlung Um Gesamte Endotoxine, freigesetzt durch Abtötungsbehandlung, Lysozym 5C Pepsin Lipase Lipase Lysozym Lysozym
— Exponierung gegen gesetzte gefolgt von Behandlung der getöteten Bakterien mit Enzym Trypsin Trypsin -f
Pepsin
En- j- 1 Stunde lang bei 37' 640 2560 1280 1280 1280 5120
toxine Trypsin 1280 5120 2560 2560 5120 5120
2500 5120 5120 5120
320*) 1280 640 1280 1280 1280 640 320
100°C 20 Min. lang 1280 2560
125°C20Min.lang 2560 2560
Ultraschallwellen 640 2560 320 640 320 1280 2560 5120
(9 mm Sonde; 1,5 Amp.)
bei 00C 30 Min. lang 2560 1280 1280 2560 1280
pH3,5bei45°C 640 640
60 Min. lang
5% wäßrig. Butanol 640 2560
bei 3715C 2 Std. lang
Tabelle II
Futterbestandteil Titer von gebundenem Endotoxin pro Gewichtseinheit
des Bestandteils bei pH
5,3 5,9 6,3 6,8 7,2
Weizenmehl Haferflocken gemahlene Gerste 10 Heringmehl Hefe Magermilchpulver
Es wurde auch gefunden, daß proteolytische Enzyme, wie z. B. Trypsin, in der Lage sind, die auf diese Weise gebundenen Endotoxine freizusetzen. So setzt bei pH 7,2 Trypsin etwa die Hälfte des oben angeführten gebundenen Endotoxingehaltes von Hefe und Magermilchpulver frei. Des weiteren wurde gefunden, daß E. coli-Endoto:-:ine aus wäßrigen Systemen bei einem pH-Wert unterhalb 5 gefällt werden, wie in Tabelle III gezeigt wird.
Tabelle III
0 480 480 480 560
0 0 0 320 560
0 0 320 320 480
0 480 480 480 560
0 320 480 480 560
0 320 480 480 560
pH Titer von Endotoxin, vorhanden in
Standardlösung nach Einstellung auf den angegebenen pH-Wert
7,0 320
6,5 320
6,0 320
5,5 320
5,0 320
4,5 16Q
4,0 80
3,2 40
2,5 40
Es ist bequem, die Endotoxine in ein Futtermittel dadurch einzuverleiben, da3 man zunächst ein Vorgemisch der Endotoxine mit einem der Futtermittelbestandteiie (geeigneterweise Magermilch) und Wasser herstellt und dann das Vorgemisch mit den übrigen Futtermittelbestandteilen vermischt. Wenn man so vorgeht, ist es wünschenswert, die in den Tabellen II und III verzeichneten Resultate zu berücksichtigen, d. h. das Vorgen.isch auf einen -iH-Wert im Bereich 5—6 einzustellen, um sicherzustellen, daß bei der Nahrungsaufnahme zumindest ein Teil des Endotoxingehaltes des Futters für die Anregung des Eingeweide-Immunsystems des Schweines unmittelbar verfügbar gemacht wird.
Die Erfindung hat besondere Bedeutung für die Verbesserung der Infektions-Widerstandsfähigkeit von Schweinen in der Abstillungsperiode, wenn sie Beanspruchung besonders unterworfen sind. Durch Fütterung des Endotoxinmaterials vor Abstillung des Schweines, beginnend, sagen wir, bei einem Alter «on 4—10 Tagen und fortgesetzt bis zum Abs-.'llen, kann das Eingeweide des Schweines angeregt werden, die angemessenen Antikörper zu produzieren, so daß zu dem Zeitpunkt, an welchem das Ferkel von der Sau genommen wird, genügend hohe Antikörper-Zirkulation im Eingeweide vorhanden ist, um jeglicher E. coli-Wucherung gewachsen zu sein oder zumindest um die Ernstlichkeit jeglichen Krankheitszustandes, der sich entwickelt, zu mindern. Das Endotoxinmaisrial kann für diesen Zweck in einem sogenannten »creep feed« einverleibt werden, d. h. in einem Futter, welches speziell dafür formuliert ist, den Ernährungsbedürfnissen von Ferkeln im Stadium vor dem Abstillen gerecht zu werden. Das Futter muß den Ferkeln unter Vorsichtsmaßnahmen zur Verfugung gestellt werden, um zu verhüten, daß die Sau es auffrißt; im allgemeinen geschieht dies dadurch, daß man das Futter nur über einen engen Eingang zugänglich macht.
Minimale Dosierungen liegen im Bereich 1 —5 Einheiten (bezüglich Messung einer Einheit sei auf die folgenden Beispiele verwiesen) der Endotoxine von jedem E. coli-Serotyp pro Schwein pro Tag. Es wurde jedoch beobachtet, daß Schweine keine üblen Wirkungen zeigen, wenn ihnen die tausendfachen Mengen zugeführt werden. Eine sehr geeignete Dosierung für Einverleibung in ein Schweinefuttermittel beträgt 104 — 103 Einheiten der Endotoxine von jedem Serotyp pro kg Futtermittel.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiel 1
Herstellung und Isolierung von Endotoxinen
Endotoxine wurden von jedem der 7 E. coli-Sprotypen, die zu Beginn der Beschreibung angeführt sind, hergestellt, wöbe' m allgemeinen die Methode von Westphal, Luderitz und Bister (1952) Z. Natur. Forsch. 7,148, befolgt wurde. Eine gefriergetrocknete Kultur von E. coli wurde in Peptonwasser rekonstituiert und 6 Stunden lang bei 370C inkubiert. Nach geeignetem Wachstum wurde die Kultur an einer Platte mit gereinigtem Schaf-
blut-Agar auf Reinheit kontrolliert und dann verwendet, um geneigte Flächen von Nähragar (Oxoid) in Roux-Flasciien zu beimpfen. Die Kultur ließ man Ober Nacht bei 37°C wachsen, und die Bakterien wurden in sterilem destilliertem Wasser geerntet. Die erhaltene Bakteriensuspension wurde aseptisch in 30 ml Universal-Flaschen verteilf und 10 Minuten lang bei 4000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde entfernt und die zurückbleibenden ßukterienkügelchen wurden in 4 rn! sterilen destillierten Wassers resuspendiert und dann gefriergetrocknet.
Um Endotoxine zu isolieren, wurden 0,5 g gefriergetrocknete E. coli in 5 ml 0,15 M NaCl suspendiert, und es wurden 10 ml 90%igen wäßrigen Phenols als Lysierungsmittel zugesetzt. Die Mischung wurde bei 68°C 30 Minuten lang unter ständigem Rühren erhitzt, hernach bei 4000 U/Min, zentrifugiert, um die Zeilrückstande zu verdichten. Die wäßrige Phase wurde entfernt und auf 4"C gekühlt, dann wurden ihr langsam 10 Volumina eiskalten Äthanols zugefügt. Der so gebildete Niederschlag wurde in Wasser wieder gelöst, und durch Zugabe von 2 Voluminas Äthanols wurden Nukleinsäuren aus der Lösung gefällt, welche entfernt wurden. Aus der verbliebenen Lösung wurden durch Zugabe weiterer 8 Voluminas Äthanols Endotoxine gefällt. Diese wurden durch Zentrifugierung abgetrennt, mit eiskaltem Äthanol gewaschen und in 0.15 M NaCI wieder gelöst (diese Lösung von Endotoxinen wird als Reagens 1 bezeichnet).
Prüfung von Endotoxinen a) Herstellung von Antiserum
Spezifische Hyperimmunseren (»Antiseren«) wurden in weißen Neuseeland-Kaninchen gegen gewaschene, hitzegelötete (100°C, 2'I2 Stunden) Organismen jedes der E. coli-Serotypen hergestellt.
Suspensionen der hitzegetöteten Organismen wurden in 0.15 M NaCI (angenähert 3 χ ΙΟ9 Organismen pro ml) hergestellt und intravenös injiziert. Das Immunisierungsprogramm begann mit einem Injektionsvolumen von 0.1 rn! und wurde an jedem 4. Tag mit verdoppelten Voluminas bis !,6 ml fortgesetzt. Die Kaninchen ließ man 10 Tage nach Beendigung des Programms ausbluten und das erhaltene Blut wurde zentrifugiert. Die· obere Schicht von Hyperimmunserum wurde gesammelt (dieses Antiserum wird als Reagens 2 bezeichnet).
b) Messung von Antikörper- (Anii-Endotoxin-)Aktivität in Antiserum
Schuf-Erythrozyten wurden durch Behandlung einer 5°/bigen Suspension gewaschener gepackter Zellen mit einem gleichen Volumen der Endotoxin-Lösung Reagens 1 bei 37 0C 30 Minuten lang sensibiiisiert. Die sensibilisierten Zellen wurden durch Zentrifugierung abgetrennt, durch Waschen von überschüssigen Endotoxinen befreit und in 0,15 M NaCI resuspendiert, um eine 2,5%ige Suspension von Endotoxin-sensibilisierten Schaf-Erythroz\ ten zu bilden (diese wird als Reagens 3 bezeichnet).
Reagens 2 (das Antiserum) wurde serienmäßig mit 0,15 M NaCl verdünnt, um eine Serie von Lösungen ^lpirhcri Volumens Π νοΙΛ von AnLikörnerkonzentration !/5, 1/10, 1/20, l-'4O ... 1/(5x2""'^ ClCrJeHi0Cn von Reagens 2 zu erhalten, und zu jeder dieser Lösungen wurde 1/5 Vol. von Reagens 3 zugesetzt. In den stärkeren •Xntiserumlösungen trat Hämagglutination ein, aber nicht in den schwächeren, und als Endpunkt der Titration (festgestellt bei 4CC) wurde diejenige Lösung genommen, in welcher Hämagglutination nur gerade noch auftrat. Bei einer t> ptschen Vorgangsweise mag der Endpunkt bei der 12. Lösung liegen, d. h. bei der Losung, welche eine ^ir.tikorperkonzentration 1/(5 χ 2:l) derjenigen von Reagens 2 aufweist. Man würde angeben, daß Reagens 2 einen Aniiserumuter von 5 x2p ( = 10 240) besitzt.
c) Messung der Endotoxin-Konzentration in einer Lösung unbekannter Konzentration
Die Lösung (Y), die zu prüfen war, wurde mit 0,15 M NaCI serienmäßig verdünnt, um eine Serie von Lösungen gleichen Volumens (3 Vol.) von Endotoxinkonzentration 1/3. 1/6, 1/12. 1/24 etc. derjenigen der Lösung Y zu erhalten, leder dieser Lösungen wurde 1 Vol. von Reagens 2 (Antiserum) so verdünnt, daß sich ein Titer von 20 (siehe oben b)) ergibt, und dann (nach wenigen Minuten) 1 Vol. von Reagens 3 (sensibilisierte Schaf-Erythrozyten) zugefügt: ei, ergaben sich schließliche Endotoxinkonzentrationen 1/5, 1/10. 1/20 ... 1/(5 χ 2'i-l) derjenigen von Losung Y. Hämagglutination wurde in den stärkeren Endotoxinlösungen inhibiert, trat aber in den schwächeren auf. und als Endpunkt der Titration wurde diejenige Lösung genommen, in welcher Hämagglutination nur gerade noch inhibiert wurde. Bei einer typischen Vorgangsweise mag dies bei der sechsten Lösung sein, mit Endotoxinkonzentration 1/(5 χ 25) derjenigen von Lösung Y. Man würde dann sagen, daß Lösung Y einen Titer von 5 χ 2U = iöOi besitzt, äquivalent 160 Einheiten von Endotoxin pro ml.
A. Herstellung von Endotoxinmaterial
Die folgende Vorgangsweise wurde getrennt für jeden der zu Beginn der Beschreibung angeführten E coli-
Serot ν pen befolgt.
a) Das Bakterium wurde von einem Kultur-Verwahrungsvorrat auf Platten mit gereinigtem Blutagar ausgestrichen und 24 Stunden lang bei 37'C inkubiert. Die Platten wurden dann in herkömmlicher Weise auf Reinheit des Stammes kontrolliert.
b) Kolonien des Bakteriums wurden von den Platten in 50 ml Oxoid-Nährbrühe Nr. 2 (Katalog-Nr. CM 67) überführt. Die Brühe wurde 24 Stunden bei 37 C gehalten.
c) Die ginze Kultur, erhalten gemäß b), wurde zum Impfen von I1A Liter Oxoid-Nährbrühe Nr. 2 verwendet, und die Brühe wurde, unter Schütteln. 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Jede so hergestellte schließliche Kultur enthielt etwa 10'° lebensfähige Bakterien pro ml und eine Probe der Kultur, wenn 2 Stunden lang bei 125°C gedämpft und dem Prüfungsvorgang unterworfen, ergab einen Titer von 2560, entsprechend 2560 Einheiten Endotoxin pro ml gedämpfter Kultur.
Die Kulturen aller Serotypen wurden vereinigt und die vereinigten Kulturen wurden 2 Stunden lang in einem 5 Autoklaven(125°C) gedämpft, um die Bakterien abzutöten.
B. Herstellung von Schweinefuttermittel
Die gesamte sterilisierte Brühe, erhalten gemäß A, wurde auf pH 5 eingestellt und im Gewichtsverhältnis ίο 15 : 85 einem herkömmlichen Schwulneabstillfutter folgender Zusammensetzung einverleibt:
Gewichtsprozente
walzengetrocknete Magermilch 20
Weißfischmehl 25
15 walzengetrocknete Hafergrütze (Haferflocken) 36
Zucker(Saccharose) 10
getrocknete Hefe(75% unextrahiert) 5,5
Düi'SChicbcriräFi 2
Natriumchlorid 0,5
20 mineralische Ergänzung 1,0
Das erhaltene Gemisch wurde bei 650C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% getrocknet.
Beispiel 2
Die schließliche Kultur jedes Serotyps, erhalten gemäß vorgehender Arbeitsweise A, wurde zentrifugiert, um die Bakterien abzutrennen, die dann in Wasser resuspendiert und 30 Minuten lang bei 125°C erhitzt wurden. Die abgetöteten Bakterien wurden dann 3 Stunden lang bei 370C mit einer Mischung der Enzyme Lysozym und Pepsin behandelt, und das gesamte Endotoxinmaterial, resultierend aus der Abtötungsbehandlung und der 30 Enzymbehandlung, wurde geprüft. Die geprüften Endotoxinmaterialien von allen Serotypen wurden vereinigt, auf pH 5 eingestellt und an Magermilch zugefügt. Diese Mischung wurde dann einer herkömmlichen Schweinefuttermittelkomposition einverleibt, so daß sich eine Konzentration von 104 Einheiten der Endotoxine jedes Serotyps pro kg Futtermittel ergab.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung eines Schweinefuttermittels insbesondere für Jungschweine, das neben den üblichen Futtermittelbestandteilen ein aus inaktivierten Zellen von Escherichia CoIi erhaltbares Antigenmaterial enthält zum Schutz der Schweine gegenüber Störungen des Magen-Darm-Traktes, dadurch gekennzeichnet, daß als Antigenmaterial Endotoxine eingesetzt werden, die erhalten worden sind durch Züchten von Bakterien einer oder mehrerer der Escherichia CoIi Serotypen 08, 045, 0138, 0139, 0141, 0147 und 0149 und Abtöten der gezüchteten BakLerienkulturen unter Freisetzen der Endotoxine und daß das Schweinefuttermittel in einer solchen Menge zur Verfügung gestellt wird, daß mindestens 1 bis 5 Hämagglutinations-Hemmeinheiten jeder Escherichia-Coli-Serogruppe pro Schwein pro Tag aufgenommen werden.
DE2125641A 1970-06-03 1971-05-24 Verwendung eines Schweinefuttermittels Expired DE2125641C2 (de)

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