DE2124142C - Vorrichtung zum Gießen und an scbliessenden Abgraten von Werkstucken - Google Patents
Vorrichtung zum Gießen und an scbliessenden Abgraten von WerkstuckenInfo
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Description
Bekannte Entnahmegeräte greifen nach öffnen der beiden Gießformenhälftün das gegossene Teil und
entnehmen dieses aus dem Preßraum der Maschine. Anschließend wird dieses Teil einer Kühlvorrichtung
und danach einer Abgratpresse zugeführt.
Die Verkettung von Druckgußmaschine und anschließende Abgratpresse durch einen automatischen
Greifer bekannter Bauart hat jedoch eine Reihe von Nachteilen technischer und auch finanzieller Art, da
die Anschaffungskosten bedeutend über den der hier neu zu beschreibenden Vorrichtung liegen.
Durch das Abkühlen der Gußteile, sei es nun mittels Luftdusche oder Flüssigkeitsdusche oder auch
durch Eintauchen in eine Kühlflüssigkeit, ergeben sich unterschiedliche Spannungen, die ein Verziehen
der Gießlinge zur Folge haben können. Es sei denn, die Gußteile werden zur Vermeidung von Verzug
noch in eine Kalibriervorrichtung gebracht. Diese zusätzlichen Arbeitsgänge bringen jedoch eine Verteuerung
oder sogar die Unmöglichkeit einer Automatisierung mit gegebenen Mitteln mit sich. Insbesondere
deshalb, weil man bestrebt ist, die Gießzyklen immer weiter zu reduzieren. In der Praxis heißt das, es ist die
Zeit überhaupt nicht mehr vorhanden, ein Teil automatisch aus einer Kalibriervorrichtung zu nehmen
und anschließend in ein Abgratwerkzeug einzulegen. Erwähnenswert ist weiterhin, daß sich beim Abkühlen
Rückstände auf dem Gießling bilden können, die dann notfalls wieder entfernt werden müssen.
Beim Eintauchen in eine Kühlflüssigkeit entsteht — zumindest bei vielen Aluminiumlegierungen —
eine Aushärtung der Oberfläche. Diese ist wegen der ίο meistens folgenden Nachbearbeitung, sei es durch
Stanzen, Fräsen, Bohren, Gewinden usw., wegen der Standzeit der Werkzeuge unerwünscht.
Die Erfindung bezweckt, alle diese Nachteile zu vermeiden und gleichzeitig die Anschaffungskosten zu
verringern und Kalibriervorrichtungen einzusparen."
Zur Lösung dieser Aufgaben sieht die Erfindung vor, daß die Einrichtungen zum kraftschlüssigen Einspannen
des Werkstückes aus zwei oder mehreren, den Konturen des Werkstückes angepaßten, gegebenenfalls
mit Kühleinrichtungen versehenen Formteilen bestehen, die in Abhängigkeit vom Schwindungsverhalten
des sich abkühlenden Werkstückes unter einstellbarem Druck gegeneinander nachfahrbar sind.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht danach im wesentlichen aus einer Presse horizontaler
Bauart und aus einer Greifer- und Transporteinrichtung. Dabei ist die Positionierung der Abgratpress·
gegenüber der Druckgußmaschine unerheblich, viel mehr können durch geeignete Bewegungen des Ar
mes eine Verkettung zwischen Gießmaschine unci Abgratpresse und alle denkbaren Positionen gewähr
werden. Der Einfachheit halber wird jedoch eine Posi tion bevorzugt, die die beiden Pressenräume der Gieß
maschine und der Abgratmaschine nebeneinander parallel zu den Öffnungsrichtungen beider Maschiner
ermöglicht. Entscheidend für die Erfindung ist, dal'. das aus der Gießmaschine entnommene Teil in der,
Preßraum der Abgratpresse transportiert wird. Denk bar sind: Greifereinrichtungen, die hinter der Abgrat
maschine montiert sind und durch die geöffnete Abgratpresse in die geöffnete Druckgußmaschine hinein
fahren und auf demselben Wege wieder das Teil zu rücktransportieren, oder über den beiden Pressen ist
eine Transfer-Einrichtung angebracht, die es erlaubt, von oben jeweils das Teil über eine Zange zu entnehmen
und ebenso in den Raum der Abgratpresse einzubringen.
Erfindungsgemäß ist es wichtig, daß das heiße Gießteil nun in ein besonderes Werkzeug der Abgratpresse
eingelegt wird, welches nicht für heiße, sondern für eine abgekühlte Bearbeitung eingerichtet ist, beispielsweise
Raumtemperatur.
Ein entscheidender Vorteil liegt darin, daß mit wesentlich engeren Toleranzen gearbeitet werden kann
und ein Herstellen des Abgratwerkzeuges keine Sondermaßnahmen erfordert, da zum Anpassen Gießteile
mit Raumtemperatur verwendet werden können. Der Schwindungsprozeß des Gießteiles ist infolge seiner
erhöhten Temperatur sofort nach dem Entformen (die in der Praxis zwischen ICK) bis 400°C liegen kann)
noch nicht abgeschlossen, und ein Einlegen in die Aufnahme des Nachbearbeitungswerkzeuges in der Abgratpresse
ist deshalb nicht ohne weiteres möglich. Deshalb sind — soweit nichi: vorhanden — am Gießteil
an geeigneter Stelle konische Stifte oder Formkörper anzugießen, die eine Vorzentrierung erlauben.
Nach dem Einrühren des gegenüber der Aufnahme noch größeien Teiles in die Vorzentrierung wird die
Abgratpresse so weit geschlossen, daß das Gießteil über geeignete Gegenhalter in die Voraufnahme gepreßt
wird.
Nach diesem ersten Schließweg wird die Zange das Gießteil freigeben und sich aus dem Abgratraum der
Presse bewegen.
Gleichzeitig mit dem Aridrücken des Gießlings über Gegenhalter in die Vorzentrienmg setzt ein Abkühlungsprozeß
ein. Die Abkühlung kann über natürliche Abstrahlung oder unterstützt durch entsprechende
Gebläse vorgenommen werden. In besonderen Fällen ist auch eine Abkühlung über Kühlflüssigkeit
denkbar. Dies geschieht, während der Greifer wieder in Warteposition für das nächste Gießteil be-
Fig. 1 schematisch eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, .
Fig. 2 schematisch und im Schnitt em erfindungsgemäßes
Abgratwerkzeug, wobei dieses in der linian
Zeichnungshälfte in dem ersten abgesenkten Zustand und in der rechten Zeichnungshältte in voll geschlossenem
Zustand dargestellt ist, und
Fig. 3 eine Einzelheit der Fig.2 in größerem
Maßstab. , , ,
Fig. 1 zeigt eine nur schematisch angedeutete Gießmaschine 1, die eine Druckgußmaschine, eine
Spritzgußmaschine oder dergleichen sein kann und die
liegend angeordnet ist. Die Säulenführungen der Gießmaschine sind mit ία bezeichnet. Neben der
*egt wird. Nach einer wählbaren Zeit kann die Presse 15 Gießmaschine I und parallel zu ihrer Arbeitsrichtung
weiter geschlossen werden und das Teil entsprechend ist eine Abgratpresse 2 angeordnet, deren tunning
- ■ - mit 2 α bezeichnet sind. Die Abgratpresse 2 tragt auf
mit ihr verbundenen Führungen 3 eine Greifvorncri-
β tung4, an deren Enden geeignete zangenartige ürei-
-;.n anzupassen. Dies geschieht entweder kontinuier- ao fer5 angebracht sind. Die Greifvorrichtung ist von
dem Schrumpfungsprozeß in die Aufnahme des Nach- !-.■iirbeitungswerkzeuges gepreßt werden. Dabei ist
: ich zusätzlich die Gegenhaltekraft den Erforderniseiner
gesonderten, nicht dargestellten Steuervorrichtung so gesteuert, daß die Greifer 5 geöffnet und geschlossen
werden können und daß die Greifvorrichtung im ganzen sowohl in Richtung der Pfeile 6 als
iich oder in Schritten durch gleichmäßiges langsames
Schließen der Presse oder durch eine vorgewählte Er-• öhungder Schließkraft.
Durch die herbeigeführte Abkühlung wird nun der ^..6 .... fc—-—
- -
Zeitpunkt eintreten, wo das Teil, unterstützt durch die as auch quer dazu bewegbar ist. Die Greifvorrichtung
Anpreßkraft, auf oder in die Aufnahme gleitet und dient dazu, ein Werkzeug aus der Gießmaschine 1 zu
Jort bis zum endgültiger Abkühlen, ähnlich wie es auf entnehmen und lagegenau in das Werkzeug der Ab-Kalibriervorrichtungen
geschieht, in eine bestimmte gratpresse 2 einzulegen.
Form gezwungen wird. Gießmaschine und Abgratpresse brauchen nicht,
Nachdem dieser Zustand erreicht ist, wird die Ab- 30 wie dargestellt, liegend angeordnet zu sein. Die brtin-
dung ist selbstverständlich auch bei stehend angeordneten Anlageteilen anwendbar.
In F i g. 2 ist mit 20 das Werkstück, mit 21 di«. .:'-
M„„ „„„.. W11V „„.„^„.„.„„„6 „U1 UI^ u„. tere Formhälfte und mit 22 die obere Formhälfte be-
cinsetzen. Nach Abschluß dieser Bearbeitungsvor- 35 zeichnet. Jede der beiden Formhälften ist Bestandteil
tiänge öffnet die Presse, das Gießteil und der Abgrat eines Werkzeuges, dessen untere Hälfte mit ZJ und
dessen obere Hälfte mit 24 bezeichnet ist und dessen
Hälften an Halteplatten 10, Π befestigt sind. Die
gratform zur endgültigen Nachbearbeitung geschlossen, sei es durch Abstanzen der Angüsse und der
Oberläufer, der Grate und sonstigen Gießreste, auch kann dann eine Nachbearbeitung auf die übliche Art
Formhälften können mittels Federn 25 in dem Werk-
werden abgestoßen, und die Anlage ist bereit für das
nächste Gießteil. Wenn es wünschenswert ist, den Arbeitszyklus kurz zu halten, so beispielsweise bei sehr . v,...„.„..*~..
nächste Gießteil. Wenn es wünschenswert ist, den Arbeitszyklus kurz zu halten, so beispielsweise bei sehr . v,...„.„..*~..
schneller Gießfolge, dann kann — wie bereits er- 40 zeug gehalten sein oder mittels eigener Antriebskolwähnt,
gleichzeitig mit dem langsamen Schließen des ben 26 steuerbar angetrieben sein.
Das Werkzeug umfaßt außerdem elastisch arbeitende Zentrierelemente 27,28, die an den Angüssen 29
men ircsi-iiicuiiigi wtiucu. in SUIkIiVIi ι «UV,, .O1^11W1- des Werkstückes 20 angreifen und für die Zentrierung
wendig für Abgrat- oder auch Nachbearbeitungswerk- 45 des Werkstückes mit Ausnehmungen 30 ausgebildet
zeuge eine geeignete Auswahl von Materialien und -:--1 ·■»·■--- crQma„»Q ^„„,..n opoenüher dem Werk-
Werkzeuges und dem Gegenhaltcn —der Kühlprozeß
durch Kühlflüssigkeiten oder andere geeignete Medien beschleunigt werden. In solchen Fällen ist es not
sind. Diese Elemente können gegenüber dem Werk eine entsprechende Konstruktionsart vorzusehen. stück, wie bei 31 angedeutet, abgefedert sein oder mit
Die hier aufgezeigte Arbeitsweise einer erfin- eigenen Antriebskolben 32 versehen sein,
dungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es, durch ge- Die Ausnehmungen 30 der Zentierelemente 27
steuerte, rasche Abkühlung verzugsfreie Gießteile zu 50 sind für den Angriff an Zentrierkörpern 33 ausgebil-
det, die mit den Angüssen 29 verbunden sind.
Die Ausnehmungen 30 sind so gestaltet, daß sie bei
dem warmen, noch ausgedehnten Werkstück die Zen-
|jiuMiii^m-ii tvuimaus·uivii νινί 5.v,..,ww ^w..*.„.,;,.—. trierkörper gerade erfassen können und daß sie beim
ten erreicht werden und gegenüber dem Abgraten ab- 55 endgültigen Absenken der Formhälfte auf das Werkgekühlter
Gießlinge eine Vereinfachung sowie eine ei.-sMr λ;»™= nmün nässend eineesDannt halten (rechte
Einsparung von Arbeitsgängen und Einrichtungen erfolgt. Weiterhin läßt sich der Abkühlprozeß am Formteil
so steuern, daß beispielsweise Hingußkanäle grö-
ßeren Querschnittes und der vorhandene Preßkuchen 60 vorrichtungen 26. Nach dem Einspannen des Werk-(Anßüsse)
nicht mitgeküiilt werden müssen. Eine so- Stücks werden durch Gegeneinanderfaliren der Werk-
erhalten, die gleichzeitig noch in demselben Werkzeug abgegratet werden können, wobei eine wesentliche
Rolle die Tatsache spielt, daß gegenüber dem bis jetzt praktizierten Warmabgraten viel größere Genauigkei-
stück dieses genau passend eingespannt halten (rechte Hälfte der Fig. 2).
Zum kraftschlüssigen Einspannen des Werkstücks 20 dienen die Federn 25 bzw. die hydraulischen Hub-
(Angüsse) nicht mitgekühlt
fortige Rückführung noch warmer Metallstücke in den Schmelzofen zwecks Energieersparnis ist denkbar. Ebenso läßt sich die Abkühlung bei Verwendung
fortige Rückführung noch warmer Metallstücke in den Schmelzofen zwecks Energieersparnis ist denkbar. Ebenso läßt sich die Abkühlung bei Verwendung
zeugliälften 23, 24 die Angüsse 29 mittels den Schneiden
24« abgetrennt.
Das Abgratwerkzeug kann mit Kühlbohrungen 40
von flüssigen Medien so steuern, daß die Restwärme 65 versehen sein. Statt dessen oder zusätzlich können
eine Verdunstung der Flüssigkeit ermöglicht. Kühlvorrichtungen 41 oder 42 zum Aufsprühen einer
In den Zeichnungen ist die Erfindung beisp.els- Kühlflüssigkeit oder zum Aufströmen von Dampf auf
weise dargestellt, und zwar zeigt
das Werkstück an der Abgratpresse vorgesehen sein.
Die Abgratpresse kann ferner zusätzliche Bearbeitungseinrichtungen,
z. B. einen Fräser 43 aufweisen, der, von einem Antriebskolben 44 gesteuert, eine Öffnung
45 in dem Werkstück 20 auf das gewünschte Maß bringt.
Die Arbeitsweise der dargestellten und vorstehend beschriebenen VorrichUingen ergibt sich aus dem weiter
oben erläuterten Verfahren, so daß hier nicht näher darauf eingegangen zu werden braucht.
Es ist ersichtlich, daß Einzelheiten der Erfindung dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt werden
können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Gießen und nachfolgendem Abgraten von Werkstücken aus Leichtmetall, bestehend
aus einer Druckgußmaschine, einer Greifvorrichtung und einer Abgratpresse, die zu einem
zwangläufigen Arbeitszyklus miteinander gekoppelt sind, wobei die Abgratpresse zur Vorzentrierung
und Halterung des von der Greifvorrichtung eingelegten Werkstückes mit elastisch arbeitenden
Zentner-Elementen ausgerüstet ist und Einrichtungen zum kraftschlüssigen Einspannen des
Werkstückes beim Entgraten und entsprechend gestaltete Schneidmesser aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zum kraftschlüssigen Einspannen des Werkstükkes
aus zwei oder mehreren, den Konturen des Werkstückes angepaßten Formteilen (21, 22) bestehen,
die in Abhängigkeit vom Schwindungsverhalten des sich abkühlenden Werkstückes unter
einstellbarem Druck (25, 26) gegeneinander nachfahrbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastisch arbeitenden Zentrierelemente (27) Ausnehmungen (30) zur Aufnahme
von am Werkstück (20) angegossenen (29) Zentrierkörpern (33) aufweisen, wobei diese Ausnehmungen
am Eintrittsende größer als das erfaßte Ende der Zentrierkörper sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (21, 22)
mit Kühleinrichtungen (40) versehen sind.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH264072A CH540732A (de) | 1971-05-14 | 1972-02-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Giessen und anschliessenden Abgraten von Werkstücken |
FR7208700A FR2137470B1 (de) | 1971-05-14 | 1972-03-13 | |
US00248051A US3785045A (en) | 1971-05-14 | 1972-04-27 | Method of casting and subsequently deburring of workpieces and a device for carrying out the method |
IT24132/72A IT955350B (it) | 1971-05-14 | 1972-05-10 | Procedimento e dispositivo per la colata e la successiva sbavatura di pezzi d opera |
GB2169972A GB1386296A (en) | 1971-05-14 | 1972-05-10 | Method of casting and subsequently deburring of workpieces and a device for carrying out the method |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2124142C true DE2124142C (de) | 1973-05-10 |
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ID=
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