DE2123480C3 - Verfahren zur photoelektrischen Erfassung von Temperaturen - Google Patents
Verfahren zur photoelektrischen Erfassung von TemperaturenInfo
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Classifications
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Description
Die nachstehend erläuterte Erfindung betrifft ein farbpyrometrisches Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruchs 1 für ein Meßgerät mit photoelektrischen Strahlungsdetektoren, womit die während der
Messung gleichzeitige Erfassung und Berücksichtigung des Wellenlängen- und temperaturabhängigen Emissionskoeffizienten
ermöglicht wird.
Sofern man die Strahlungsintensitäten eines temperaturstrahlenden Körpers auf wenigstens zwei Wellenlängen
vergleichsweise zur Temperaturbestimmung auswertet, wobei das Quotientenverfahren bevorzugt wird,
so führt der wellenlängenabhängige Emissionskoeffizient zu fehlerhaften Bestimmungen.
Meßobjekte mit temperatur- und legierungsabhängiger unterschiedlicher Oxydation und verhältnismäßig
tiefen Gebrauchs- oder Verarbeitungstemperaturen, wie sie beispielsweise in der Aluminiumlegierungen
verarbeitenden Halbzeugindustrie auftreten, haben bisher keine befriedigende Verwendung von herkömmlichen
berührungslos arbeitenden Färb- oder Spektralphotometern zugelassen. Die Meßobjekte sind im
physikalischen Sinne keine »grauen Strahler«. Demnach verbietet sich die einfache Auswertung des Wien-Planckschen
Strahlungsgesetzes durch Verhältnisrechnungen der Intensitäten von zwei Wellenlängen oder
schmalbandigen Wellenlängenbereichen.
Es bleibt daher die Forderung, daß man zunächst bei
ίο mindestens zwei Wellenlängen oder schmalbandigen
Wellenlängenbereichen eine weitgehende Erfassung des Emissionskoeffizienten vorgenommen und diese
Information im Gesamtergebnis der objektiven Temperaturmessung als wahre Temperatur berücksichtigt
wird. Da bei der Formgebung meistens die Abmessungen der Produkte starken geometrischen Schwankungen
unterliegen, ist es nicht möglich, um die Erzeugnisse immer einen »schwarzen Raum« aufzubauen, vielmehr
muß es gelingen, die Eliminierung des Emissionskoeffizienten durch pyrometerseitige Einrichtungen herbeizuführen.
Bedingt durch die Verschiebung des spektralen Intensitätsmaximums und zur Ausschaltung von störenden
Einflüssen des sichtbaren Umgebungslichtes ist es vorteilhaft, die Messungen im Gebiet der infraroten
Temperaturstrahlung vorzunehmen. Zur Unterdrükkung des störenden Emissionsfaktors sind Verfahren
vorgeschlagen worden, die mit Kompensatioiisspannungen arbeiten, die von zusätzlichen thermoelektrischen
Vergleichsmessungen gewonnen wurden. Eine derartige
.ίο Arbeitsweise ist aber umständlich und teuer, sowie bei
bewegten Festkörpern nur schwierig zu realisieren. Es ist auch bekannt, daß man empfangene Gesamtstrahlung
pyrometerseitig sowohl unter reflektierenden als auch absorbierenden Bedingungen mißt und vergleicht.
Dabei erhält man aus Differenz- oder Quotientenmessungen in diskontinuierlicher Weise ein Maß für den
Emissionskoeffizienten.
Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, dieses Verfahren auf farbpyrometrische Messungen auszudehnen
und so verbesserte Temperaturmessungen erreichen zu können.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 gekennzeichneten Maßnahmen.
Das Verfahren wird nach einem Bild schematisch erläutert.
Vier photoelektrische Detektoren, die vorzugsweise aus Halbleiterwiderständen bestehen können, werden
zur Verbesserung des Signal-Rauschverhältnisses und zur Abwendung von aufgestauter Wärme wassergekühlt.
Sie erhalten von einem erwärmten Profil über Tubus-Vorsätze aus der Gesamtstrahlung gefilterte
Teilstrahlung. Dabei verwertet die linke Gruppe der Strahlungsdetektoren eine Wellenlänge Ai und die
rechte Gruppe von Strahlungsdetektoren eine von Ai genügend weit entfernte Wellenlänge λι In beiden
Wellenlängen wird nun ein Vergleich unter reflektierenden und absorbierenden Bedingungen dadurch erreicht,
daß die Gesamtstrahlung zunächst auf Vorsätze in Form von Tuben fällt, deren Innenwandungen mit reflektierenden
(»r«) und absorbierenden (»s«) Substanzen, beispielsweise Gold- und Schwarzlackschichten ausgekleidet
sind. Die Vergleichsmessungen von »r« zu »s« auf jeweils einer Wellenlänge oder einem schmalbandigen
Wellenlängenbereich durch die vor den Detektoren
<>'. liegenden gleichartigen Filter ermöglicht nun die
Erfassung des weilenlängen- und temperaturabhängigen Emissionsfaktors bei einer bestimmten Wellenlänge.
Die gleiche Methodik wird nun mindestens noch
einmal bei einer genügend weit entfernten weiteren Wellenlänge, hier λι genannt, wiederholt. Nun kommen
Jie aus der Vergleichsmessung »Reflektierend zu Absorbierend« resultierenden Signale erneut in eine
elektrische Vergleichsschaltung, die vorzugsweise nach dem Quotientenverfahren arbeitet. Hieraus leitet sich in
bekannter Weise die Temperaturanzeige ab. Für die technische Ausführung des Gerätes haben sich einige
Ergänzungen bewährt, die nachfolgend beschrieben werden. <>.
Es ist ratsam, das Anvisieren der Meßstelle mit den Vorsätzen so vorzunehmen, daß nur eine repräsentative
Stelle des Meßkörpers erfaßt wird. Dieses Merkmal wird für den praktischen Gebrauch in kompakten
Geräteausführungen insofern verbessert, als nach ij
Anspruch 2 zunächst nur ein fokussiertes Strahlenbündel in das Gerät gelangt und dann über optische
Teilungsvorrichtungen, etwa metallbedampfte Pyramidenspiegel, intensitätsgleich zerlegt, gegebenenfalls
depolarisiert und dann den einzelnen Detektoren zugeleitet wird. Das Problem der Sauberhaltung des
Meßsystems von besonders den zur Messung herangezogenen Infrarotanteil des Spektrums störenden Dämpfen
und Stäuben wird nach Anspruch 3 dadurch gelöst, daß zwischen Pyrometer und Meßobjekt kontinuierlich
ein die Messung nicht störendes Gas zur Verwendung kommt. Zur weiteren Emprindlichkeitssteigerung ist es
nach Anspruch 4 ferner möglich, für jeden ausgefilterien Wellenlängenanteil, der diskret oder schmalbandig
vorliegt, hinsichtlich ihrer wellenlängenabhängigen Intensität verschiedene und optimale Detektoren zu
verwenden, wobei auch verschiedene photoelektrische Systeme wie Halbleiterwiderstände und Sekundärelektronenvervielfacher,
verwendet werden können. Die Kühlung des Meßsystems, mit Anspruch 5 gekennzeichnet,
hat sich in jedem Fall technisch bewährt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur photoelektrischen Erfassung von Temperaturen durch farbpyrometrische Vergleichsmessungen einer von einem Körper ausgehenden
Temperaturstrahlung in mindestens zwei ausgefilterten Wellenlängen oder schmalbandigen Wellenlängenbereichen,
dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder über Filter ausgewählten
Wellenlänge oder jedem ausgefilterten Wellenlängenbereich durch den Detektoren vorgeschaltete
tubenartige Vorsätze mit jeweils reflektierendem (»r«) und absorbierendem (»s«) Innenbelag gleichzeitig
nebeneinander Messungen durchgeführt werden, aus denen ein vergleichendes Signal in
Differenzschaltung zur Ermittlung des Emissionskoeffizienten gtwonnen wird, und diese resultierenden
wellenlängenabhängigen Differenzsignale in einer weiteren elektrischen Vergleichsschaltung nach dem
Quotientenprinzip zur Ermittlung der Temperatur des strahlenden Körpers dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom strahlenden Körper ausgehendes
fokussiertes Strahlenbündel über optische Teilungsrichtungen in intensitätsgleiche Anteile
zerlegt wird und diese Strahlungsdetektoren getrennt nach dem Durchtritt in reflektierenden und
absorbierenden Vorsätzen zugeleitet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem strahlenden
Körper zugewendeten Seite der Vorsätze ein die Messung nicht störendes Gas zur Sauberhaltung
des Systems kontinuierlich aufgegeben wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jede auszuwertende
Wellenlänge oder jeden schmalbandigen Wellenlängenbereich getrennte Detektoren mit verschiedenen
Halbleitersubstanzen zur Eneichung optimaler Intensitätsausbeute benutzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erfassung des
wellenlängenabhängigen Emissionskoeffizienten dienenden absorbierenden und reflektierenden Vorsätze
ständig gekühlt und auf gleicher Temperatur gehalten werden.
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1971
- 1971-05-12 DE DE19712123480 patent/DE2123480C3/de not_active Expired
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