DE2121748A1 - Verfahren zur Herstellung eines Silberkatalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines SilberkatalysatorsInfo
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Description
3 O, April
1371
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFi Erlangen, den
Berlin und München Werner-von-Siemens-Str.
Unser Zeichen: VPA 71/7536 Bh/Koe
Verfahren zur Herstellung eines Silberkatalysators
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur.Herstellung eines
Sirberkatalysators durch Reduktion eines Silbersalzes und Niederschlagen des metallischen Silbers auf Metallhydroxidgel,
das zu 0,5 bis 5 Gew.-#, bezogen auf das Silber, im einsatzbereiten Katalysator enthalten ist,, sowie einen nach
diesem Verfahren hergestellten Silberkatalysator.
Es ist bereits bekannt, in Kathoden von Brennstoffelementen und Brennstoffbatterien Silber als Katalysator für die Sauerstoffreduktion
zu verwenden. In Brennstoffbatterien mit alkalischem Elektrolyten hat sich beispielsweise Raney-Silber als
Katalysator gut bewährt.
Zur Darstellung von Raney-Silber ist das Erschmelzen von Silberlegierungen, die zwei oder mehrere Komponenten enthalten,
beispielsweise einer Silber/Aluminium-Legierung geeigneter Zusammensetzung, erforderlich. Der dabei entstehende
Schmelzregulus muß dann nach dem Abkühlen durch Mahlen in Pulverform überführt werden. Dies ist ein langwieriger und
arbeitsintensiver Prozess, insbesondere wenn Kornfraktionen mit einem Korndurchmesser kleiner als 50 /u erzielt werden
sollen, was bei der Verwendung als Katalysatormaterial in der Regel der Pail ist. Die Schwierigkeit beim Mahlen ergibt sich
dabei aus der Duktilität der Silber-Legierungen. Aus der
erhaltenen pulverförmigen Legierung wird anschließend zur Darstellung von Raney-Silber die inaktive Komponente herausgelöst.
Um die bei der Darstellung von Raney-Silber auftretenden-Schwierigkeiten
zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, Silberkatalysatoren in der Welse herzustellen, daß durch
Reduktion einer Silbersalzlösung zunächst metallisches Silber
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auf einem gelartigen Metallhydroxid niedergeschlagen und das
Metallhydroxid anschließend herausgelöst wird. Dabei wird das
Metallhydroxid vorteilhaft nicht vollständig herausgelöst,
sondern es sollen vorzugsweise Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-$
Metallhydroxid, bezogen auf das Silber, im fertigen Katalysator enthalten sein. Für das als Träger verwendete Metallhydroxid
sind entweder Aluminiumhydroxid, Kobalthydroxid, Cadmiumhydroxid oder Nickelhydroxid vorgeschlagen.
Ein derartiges Verfahren ist aber in gewissem Maße noch etwas
aufwendig, weil mehrere Verf.ahren3schritte erforderlich sind. Darüber hinaus wird der größte Teil des ursprünglichen Trägermaterials
wieder entfernt, was aus der Sicht der Wirtschaftlichkeit unerfreulich ist. . ■
Aufgabe der Erfindung ist es, ein vereinfachtes und weiter
verbessertes Verfahren, zur Herstellung eines Silberkatalysators durch Reduktion eines Silbersalzes und Niederschlagen des
metallischen Silbers auf Metallhydroxidgel anzugeben. Darüber hinaus sollen Silberkatalysatoren mit weiter gesteigerter
Aktivität erhalten werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß nebeneinander Hydroxide von wenigstens zweien der Metalle Titan, Eisen,
Kobalt, Nickel und Wismut in einer Menge verwendet werden, wie
sie für den einsatzbereiten Katalysator benötigt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß nebeneinander Hydroxide mehrerer Metalle verwendet
werden und zwar Hydroxide von wenigstens zweien der
Metalle Titan, Eisen, Kobalt, Nickel oder Wismut. Vorzugsweise
ist eines der verwendeten Metallhydroxide Wismuthydroxid <> Die
Katalysatoren, die nach diesem Verfahren hergestellt werdea,
zeichnen sich durch- eine gesteigerte Aktivität gegenüber den
bisher bekannten Katalysatoren aus, wi@ im. folgenden noch
gezeigt wird.
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Ferner hat sich überraschenderweise gezeigt, daß es nicht erforderlich ist, das Silber zunächst auf einer relativ großen
Menge an Trägermaterial niederzuschlagen und dieses anschließend zum größten Teil wieder herauszulösen. Vielmehr
genügt es, das Gel aus den Metallhydroxiden von vorneherein in einer Menge zu verwenden, wie sie für den einsatzbereiten
Katalysator benötigt wird. Diese Menge beträgt 0,5 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Silber im .Silberkatalysator.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist demnach neben der erreichten Aktivitätssteigerung die Zahl der Verfahrensschritte
gegenüber dem bereits vorgeschlagenen Verfahren verringert, weil kein Herauslösen von Trägermaterial mehr erforderlich
ist. Außerdem ist die Menge an benötigtem Metallhydroxid erheblich reduziert, weil es nicht mehr als Trägermaterial
dient, das nach der Ausfällung des Silbers entfernt wird. Auch die zum Herauslösen des Trägermaterials erforderlichen
Reagentien, wie Alkalilauge oder Ammoniak, sind nicht mehr erforderlich.
Zur Reduktion des Silbersalzes kann vorteilhaft eine wäßrige Formaldehydlösung verwendet werden. Mit Formaldehyd als
Reduktionsmittel werden die besten Ergebnisse erzielt. Die Reduktion kann aber auch in bekannter Weise mit anderen Reduktionsmitteln,
wie Hydrazin, Hydroxylamin oder alkalischer Stannitlösung, vorgenommen werden. Bei der Verwendung von
Stannitlösungen ist aber die Reproduzierbarkeit der hergestellten
Katalysatoren nicht vollständig gewährleistet. Als Silbersalz wird vorzugsweise Silbernitrat verwendet, jedoch
können auch andere lösliche Silbersalze eingesetzt werden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann beispielsweise in der Weise durchgeführt werden, daß zu einer gelartigen Suspension
der Metallhydroxide in Alkalilauge unter Kühlung und unter Rühren eine wäßrige oder schwach saure Lösung des Silbersalzes
und eines Reduktionsmittels, vorzugsweise Formaldehyd, zugetropft wird. Dabei kann dae vorgelegte Stoffgemisch, d.h. die
alkalische Suspension, während dsr Reduktion vort-aiiliaft
kr^ftig iurctTiecht werden. Es hat sich gezeigt, daß dadurch
Katalysatoren mit besonders hoher Aktivität erhalten werden.
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Während der Reduktion scheidet sich das Silber in Form eines grauschwarzen Niederschlages auf den suspendierten Metallhydroxiden
ab. Nach beendeter Reduktion wird vom Reaktionsgemisch die überstehende Alkalilauge abgetrennt und der Niederschlag
durch Waschen und Trocknen zum fertigen Katalysator aufgearbeitet.
Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Silberkatalysatoren ist eines der im Katalysator enthaltenen
Metallhydroxide vorteilhaft Wismuthydroxid, wobei der Wismutgehalt
des Katalysators vorzugsweise 0,7 bis 0,8 Gew.-$, bezogen auf Silber, beträgt.
Vorteilhaft enthalten die Sllberkatalysatoren darüber hinaus
neben Wismuthydroxid weitere Metallhydroxide mit folgender Zusammensetzung:
a) Kobalthydroxid und Nickelhydroxid, wobei der Kobaltgehalt des Katalysators vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-$ und der
Nickelgehalt vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-^, jeweils
bezogen auf Silber, beträgt;
b) Titanhydroxid und Nickelhydroxid, wobei der Titangehalt des Katalysators vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-^ und der Nickelgehalt
vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-^, jeweils bezogen auf
Silber, beträgt;
c) Titanhydroxid, Eisenhydroxid und Nickelhydroxid, wobei der Titangehalt des Katalysators vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-^,
der Eisengehalt vorzugsweise 0,3 bis 0,6 Gew.-^ und der
Nickelgehalt vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-$, jeweils bezogen auf Silber, beträgt.
Der besseren Übersichtlichkeit halber ist dabei jeweils anstelle des Gehaltes des Katalysators an Metallhydroxid der
Gehalt an Metall angegeben.
Die Metallhydroxide können in den Katalysatoren jedoch auch in anderen Kombinationen enthalten sein, beispielsweise folgender
Art: Bi und Ti; Bi und Co; Bi und Ni; Bi, Ti und Pe; Bi, Fe und Ni; Bi, Ti, Co und Ni. Ebenso wie in den genannten, vor-
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teilhaft anzuwendenden Katalysatoren liegt in allen diesen ■Katalysatoren der Gehalt der einzelnen Metalle, bezogen auf
, Silber, in der gleichen Größenordnung, etwa im Bereich von 0,1
: bis 1,0 Gew'.-#. »
1 Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Katalysatoren
werden vorzugsweise in Elektroden .für Brennstoffelemente und Brennstoffbatterien verwendet. Die Verarbeitung des
Katalysatormaterials zu Elektroden kann dabei in an sich bekannter Weise erfolgen'; das Katalysatormaterial kann in den Elektroden
beispielsweise in Form von Pulverschüttungen vorliegen. Vorteilhaft kann zur Herstellung der Elektroden aber ein Sedimentationsverfahren
angewendet werden. Dazu läßt man vorzugsweise eine wäßrige Suspension, die das Katalysatormaterial und
Asbestfasern enthält, auf einer Unterlage absetzen. Der Suspension kann gegebenenfalls ein Bindemittel für das Katalysatormaterial
zugegeben werden. Nach diesem Verfahren erhält man Silberelektroden, die gut handhabbar und sehr stabil, sind, und
die eine hohe katalytische Aktivität auch dann aufweisen, wenn die Katalysatorbelegung sehr niedrig gehalten wird, beispielsweise
bei etwa 50 mg/cm .
Anhand einiger Ausführungsbeispiele und figuren soll die
Erfindung noch näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 Strom-Spannungskurven mehrerer Elektroden mit Silberkatalysatoren
nach der Erfindung,
Fig. 2 in graphischer Darstellung das Dauerversuchsverhalten von Elektroden mit dem neuen Katalysator und
Fig. 3 Strom-Spannungskurven zweier Brennstoffbatterien.
2,8 Liter 6 η KOH werden mit Lösungen von 10 g Ni(N0,)2 ·
6 H2O in 50 ml Wasser und 10 g Go(N05)2 · 6 H2O in 50 ml Wasser
versetzt. Dabei fallen die Metallhydroxide gelartig aus. Dann kühlt man mit Eis auf etwa 0° bis 1O0C und tropft im Verlauf
von etwa 5 Stunden zur Suspension der Metallhydroxide in KOH ein Gemisch folgender Lösungen: 680 g AgNO, in 4 1 Wasser,
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4,8 g BiONQ,-H2O (basisches Wismut(lII)-nitrat) in 40 ml
konzentrierter HNO, und·800 ml einer 35$-igen wäßrigen Formaid
ehy dl ö sung (Formalin). Während des Zutropfens wird-das
Reaktionsgemisch kräftig durchmischt. Die Reaktionstemperatur soll 150C nicht übersteigen. Nach beendeter Reduktion Iä3b
man den gebildeten Niederschlag absetzen und dekantiert die überstehende KOH ab« Der Niederschlag wird solange mit '
Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral reagiert. Dann saugt man das restliche Wasser ab, wäscht den erhaltenen
Silberkatalysator mit Aceton und trocknet im Wasserstrahlvakuum
ungefähr 3 Stunden bei etwa 1TO0 bis 1200G,
Die lösung des basischen Wismut(III)-nitrats in konzentrierter
Salpetersäure, kann auch, wie die lösungen der anderen
Metallsalze, der Kalilauge- vor der Zugabe der Silbernitrat/
Formaldehyd-Iiösung - zugesetzt werden, wobei ebenfalls das
Metallhydroxid ausfällt, Ih-diesem Fall ist es zweckmäßig,
die wäßrige Silbern! tfat/Formaldehydr-Lö sung etwas anzusäuern,
beispielsweise durch Zugabe von 20 ml cone. HNO,, um eine vorzeitige
Reduktion des Silbernitrats.zu verhindern. Der erhaltene Silberkatalysator, der Kobalt, Nickel und Wismut
enthält, wird in folgender Weise zu einer Elektrode verarbeitet,
0,5 g Asbeatfasern.werden in 500 ml Wasser mit einem Turborührer
aufgeschlossen. Die erhaltene wäßrige Asbestfaser- * suspension wird unter Rühren mi\ 2,0 g eines 40^-j.gen
wäßrigen Polytetrafluoräthylen-Iatex und mit 1,5 g eines
40^-igen wäßrigen Latex eines Aerylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeriaabea
versetzt. Zu dieaer Aabestfaser/Bindemittel-Suspension
gibt man unter Rühren etwa 21 g des Silberkatalyaators.
Die erhaltene homogene Suspension gießt man in einen mit einem Filterpapier versehenen Blattbildner mit ©inem
Innendurchmesser von etwa 21 cm» Man wirbelt die Suspension
mit einem Vibrator kurz auf und läßt sie dann absetzen. Anschließend
wird das Wasser abgesaugt und das Filterpapier mit dem Filterkuchen im Wasserstrahlvakuum zwei Stunden bei 110°
bis 1200G getrocknet. Nach deia Trocknen zieht-man das Filterpapier
ab und erhält auf diese V/eise eine Folie mit sehr
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guter mechanischer Stabilität, aus der Elektroden in der gewünschten Größe herausgeschnitten werden können. Diese
Elektroden weisen eine äußerst gleichmäßige Verteilung des
Katalysatormaterials und eine Belegung von etwa 60 mg/cm auf.
Die katalytische Aktivität und das Dauerverhalten der die Silberkatalysatoren nach der Erfindung enthaltenden Elektroden
wurde in einer Halbzellenanordnung getestet. Als Elektrolytflüssigkeit diente 6 η KOH bei einer Betriebstemperatur von
600G bzw. 800C, als Reaktionsgas Sauerstoff bei einem Druck
von 0,16 N/mm . Als Vergleichselektrode wurde eine Hg/HgO-Elektrode verwendet.
Die bei der untersuchung erhaltenen Ergebnisse sind in Fig.
als Strom-Spannungskurven wiedergegeben. Auf der Abszisse ist die Stromdichte i in mA/cm aufgetragen, auf der Ordinate die
Spannung U in mV, gemessen gegen eine Hg/HgO-Bezugselektrode.
Die Kurven 1 und 2 gelten für Elektroden.mit dem gemäß Beispiel
1 dargestellten Silberkatalysator (mit Bi, Co und Ni), Belegung jeweils 50 mg/cm . Kurve 1 wurde bei einer Elektrolyttemperatur
von 600C, Kurve 2 bei einer Elektrolyttemperatur von 800C gemessen.
Entsprechend Beispiel 1 wird ein Silberkatalysator hergestellt, der Titan-, Nickel- und Wismuthydroxid enthält. Dazu werden
2,8 Liter 6 η KOH mit einer Lösung von 10 g Ni(NO,)2 ·
6 HgO in 50 ml Wasser und 9»2 g einer wäßrigen 15$-igen Lösung
von TiCl, versetzt, wobei die Metallhydroxide gelartig ausfallen.
Unter Rühren und in der Kälte tropft man dazu innerhalb fünf Stunden das in Beispiel 1 verwendete Gemisch der
Lösungen von Silbernitrat, basischem Wismut(III)-nitrat und
Formaldehyd und arbeitet entsprechend auf.
Aus dem dabei erhaltenen Silberkatalysator(mit Bi, Ti und Ni) werden entsprechend dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
Elektroden hergestellt und getestet. Die Meßergebnisse sind in Fig. 1 als Kurven 3 und 4 dargestellt. Sie gelten für Elektro-.
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den mit einer Belegung von etwa 50 mg/cm für eine Temperatur von 600C (Kurve 3) bzw. 800C (Kurve 4).
Entsprechend Beispiel 1 wird ein Silberkatalysator hergestellt', der Titan-, Eisen-, Nickel- und Wismuthydroxid enthält. Dazu
werden 2,8 Liter 6 η KOH mit Lösungen von 10g Ni(NO^)2 ·
6 H2O und 10 g FeSO. · 7 H2O jeweils in 50 ml Wasser sowie
9,2 g einer wäßrigen 15%-igen Lösung von TiCl, versetzt. Dazu
gibt man innerhalb 5 Stunden das in Beispiel 1 genannte Gemisch der Lösungen von Silbernitrat, basischem Wismut(III)-nitrat
und Formaldehyd und arbeitet entsprechend auf.
Aus dem dabei erhaltenen Sil'berkatalysator (mit Bi, Ti, Fe und
) Ni) werden Elektroden in Form von Pulverschüttungen hergestellt
und entsprechend dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren getestet. Die Meßergebnisse sind in Fig. 1 als Kurven
5 und 6 dargestellt. Sie gelten für Elektroden mit einer Belegung von etwa 100 mg/cm für eine Temperatur von 600G
(Kurve 5) bzw. 800C (Kurve 6).
Bei einem Vergleich der Kurven 1 bis 6 in Fig. 1 ergibt sich, daß der Bi/Ti/Ni-Silberkatalysator (Kurven 3 und 4) eine etwas
bessere katalytische Aktivität zeigt als der Bi/Co/Ni-Silberkatalysator
(Kurven 1 und 2). Der Bi/Ti/Fe/Ni-Silberkatalysator zeigt eine Aktivität, die etwa der Aktivität des Bi/Ti/Ni-Silberkatalysators
entspricht. Die Kurven 5 und 6 sind mit den " Kurven 1 bis 4 nicht direkt vergleichbar, da sie mit Elektroden
erhalten wurden, die eine höhere Belegung aufwiesen und nach einem anderen Verfahren hergestellt wurden.
Fig. 2 zeigt das Dauerbetriebsverhalten zweier Elektroden mit Silberkatalysatoren nach der Erfindung. Auf der Abszisse ist
die Zeit t in Stunden aufgetragen, auf der Ordinate die Spannung U in mV, gemessen gegen eine Hg/HgO-Bezugselektrode. Als
Elektrolyt diente 6 η KOH, als Reaktionsgas Sauerstoff mit
ρ ι
einem Druck von.0,16 N/mm . Die Elektroden wiesen eine Belegung
von 100 mg Katalysator/cm auf, sie wurden bei einer Belastung von 240 mA/cm getestet.
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Kurve 7 gibt die Meßergebnisse für einen Bi/Co/Ni-Silberkatalysator
(mit einem Gehalt von etwa 0,7 Gew.-$ Bi, 0,4 Gew.-$
Co und 0,4 Gew.-^ Ni, jeweils bezogen auf Silber) bei einer
Elektrolyttemperatur ( 6 η KOH) von 600C wieder. Kurve 8 zeigt
die Meßergebnisse für einen Bi/Ti/Ni-Silberkatalysator (mit
einem Gehalt von etwa 0,7 Gew.-^ Bi, 0,1 Gew.-$ Ti und 0,4
.-$ Ni, jeweils bezogen auf Silber) bei einer Temperatur
der Elektrolytflüssigkeit von 800C. Die an der Elektrode mit
dem Bi/Co/Ni-Silberkatalysator gegen Hg/HgO gemessene Spannung
stieg von anfänglich etwa -40 mY nach ungefähr 1300 Stunden
auf etwa -25 mV, bei der Elektrolyttemperatur von 600C. Die an
der Elektrode mit dem Bi/Ti/Ni-Silberkatalysator (bei einer Elektrolyttemperatur von 800C) ermittelte Spannung fiel innerhalb
1000 Stunden von einem Anfangswert von etwa +5 mV auf etwa -45 mV ab und blieb bei diesem Wert während der weiteren Versuchsdauer
konstant. Der Bi/Ti/Ni-Silberkatalysator zeichnet sich durch seine große Beständigkeit auch bei hohen Elektrolyttemperaturen,
wie 8O0C, aus. Der Bi/Co/Ni-Silberkatalysator zeigt das bessere Verhalten bei Temperaturen bis zu etwa 600C.
In Pig. 3 ist das Verhalten von Raney-Silber und dem Silberkatalysator
nach der Erfindung in einer Brennstoffbatterie einander gegenübergestellt. Die Katalysatoren fanden jeweils in den
Sauerstoffelektroden (Kathoden) einer Hp/Qp-Brennstoff batterie
aus 33 Brennstoffelementen Verwendung. Die Elektrodenfläche·
2
betrug pro Elektrode 288 cm . Sauerstoffdruck und Wasserstoffdruck betrugen jeweils 0,17 N/mm , als Elektrolytflüssigkeit diente 6 η KOH bei 750C.
betrug pro Elektrode 288 cm . Sauerstoffdruck und Wasserstoffdruck betrugen jeweils 0,17 N/mm , als Elektrolytflüssigkeit diente 6 η KOH bei 750C.
Auf der Abszisse ist in Fig. 3 der Strom I in Ampere bzw. die
Stromdichte i in mA/cm aufgetragen, auf der Ordinate die Spannung U in Volt. Kurve 9 gibt die Strom-Spannungskurve für
die Brennstoffbatterie mit Raney-Silber enthaltenden Kathoden wieder. Die Elektroden enthielten Polytetrafluoräthylen als
Bindemittel und waren durch Auswalzen hergestellt worden. Die Belegung betrug 150 mg Raney-Silber/cm . Die Kurve 10 zeigt
die Strom-Spannungskurve für eine Brennstoffbatterie mit Kathoden, die einen Bi/Ti/Ni-Silberkatalysator nach der Erfindung
enthielten. Der Silberkatalysator war nach dem erfindungsge-
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mäßen Verfahren hergestellt worden, er enthielt etwa 0,7 Gew.-$ Bi, 0,1 Gew.-^ Ti und 0,4 .Gew.-$ Ni, jeweils bezogen
auf Silber. Die Elektroden waren nach dem beschriebenen Sedimentationsverfahren hergestellt.worden, die Belegung betrug
50 mg Bi/li/Ni-Silberkatalysatorpro cm Elektrodenfläche.'
In beiden Fällen wurden als Anoden gewalzte, mit Polytetrafluoräthylen gebundene. Elektroden aus Raney-Nickel verwendet.
Aus Fig. 3 ergibt sich deutlich, daß die Silberkatalysatoren
nach der Erfindung erhebliche Vorteile gegenüber dem bisher verwendeten Raney-Silber aufweisen. Die neuen Silberkatalysatoren
zeigen nicht nur eine erheblich gesteigerte Aktivität, * sie zeigen diese Aktivität darüber hinaus auch bei niederen
Belegungsdichten. Die Belegungsdichte läßt sich beispielsweise bis auf 50 mg Silberkatalysator/em verringern,.ohne eine
Aktivitätseinbuße in Kauf nehmen zu müssen. Dies führt nicht zuletzt zu einer erheblichen Reduzierung der Kosten für den
Katalysator.
Die Aktivitätssteigerung der Silberkatalysatoren nach der Erfindung im Vergleich zu den bekannten Raney-Katalysatoren
läßt sich aus den Kurven der Fig. 3 entnehmen, die unter vergleichbaren Betriebsbedingungen erhalten wurden. Bezogen
auf eine Spannung von beispielsweise 24 V ergibt sich eine Erhöhung des Batteriestromes von 47 A auf etwa 69 A, d.h.
eine Leistungssteigerung von etwa 45 i° (von 1,13 kW auf 1,66 kW) im Dauerbetrieb,
7 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
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Claims (1)
- Patentansprüche(ι J Verfahren zur Herstellung eines Silbe'rkatalysators durch Reduktion eines Silbersalzes und Niederschlagen des metallischen Silbers auf Metallhydroxidgel, das zu 0,5 bis 5 Gew.-^, bezogen auf das Silber, im einsatzbereiten Katalysator enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinander Hydroxide. von wenigstens zweien der Metalle Titan, Eisen, Kobalt, Nickel und Wismut in einer Menge verwendet werden, wie sie für den einsatzbereiten Katalysator benötigt wird.2i Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduktion des Silbersalzes wäßrige Formaldehydlösung verwendet wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Reduktion das Stoffgemisch kräftig durchmischt wird.4-. Silberkatalysator, hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines der im Katalysator enthaltenen Metallhydroxide V/ismuthydroxid ist, wobei der Wismutgehalt des Katalysators vorzugsweise 0,7 bis 0,8 Gew.-^, bezogen auf Silber, beträgt.5. Silberkatalysator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er neben Wismuthydroxid Kobalthydroxid und Nickelhydroxid enthält, wobei der Kobaltgehalt des Katalysators vorzugsweise 0,4- bis 0,5 Gew.-^ und der Nickelgehalt vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-^, jeweils bezogen auf Silber, beträgt.6. Silberkatalysator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er neben Wismuthydroxid Titanhydroxid und Nickelhydroxid enthält, wobei der Titangehalt des Katalysators vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-$ und der Nickelgehalt vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-$>, jeweils bezogen auf Silber, beträgt.- 12 -209847/0941YPA 71/75367. Silberkatalysator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er neben Wismuthydroxid Titanhydroxid, Eisenhydroxid und Nickelhydroxid enthält, wobei der Titangehalt des Katalysators vorzugsweise etwa 0,1 Gew.-^, der Eisengehalt vorzugsweise 0,3 bis 0,6 Gew.-$ und der Nickelgehalt vorzugsweise 0,4 bis 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf Silber, beträgt.209847/P9i
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
BI | Miscellaneous see part 2 | ||
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