DE2117875C3 - Vorrichtung zur Bestimmung der Gerinnungszeit von Blutplasma - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Gerinnungszeit von BlutplasmaInfo
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- G01N33/4905—Determining clotting time of blood
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung der Gerinnungs/eit von Blutplasma tier im
Obei begriff des Anspruchs I angegebenen Bauart. Eine solche Vonkhtiing ist aus den US PS M 07 i°2 und
M ">K 287 bekannt. Bei dem in der erstgenannten US PS
beschriebenen Gerät wird die erste Ableitung eines
Si>Mi ils Iu-StIiIiIIIl, welches piopoi lion.il zu dem von
einer Mischung aus Blut und Rcagcnzmittel hindurchgelassenem Licht ist. Die Genauigkeit dieser Vorrichtung
hängt von der Möglichkeit ab, festzustellen, wann die erste Ableitung dieses Signals einen Minimalwert
ϊ oder nach einem ersten Minimalwert einen Maximalwert erreicht. Eine exakte Feststellung dieser Werte hl
schwierig und daher ist dieses Gerät mit einer relativ hohen Ungcnauigkeit belastet.
Die in der US-PS 34 58 287 beschriebene Vorrichtung
ίο stellt eine Weiterentwicklung des in der US-PS
33 07 392 beschriebenen Gerätes dar. Hierbei wird die zweite Ableitung jenes Signals gemessen, das proportional
zu der Lichtmenge ist, die durch das Blut hindurchgelassen wird. Die Messung erfolgt dabei, wenn
die zweite Ableitung ihr Vorzeichen ändert. Bei beiden bekannten Geräten sind jedoch die Zeitkonstanten der
in den Diagrammen dargestellten Exponentialkurven extrem groß. Dadurch wird die Zeit, in der die Ableitung
tatsächlich einen Maximalwert (oder einen Minimalwert) erreicht, infolge der langsamen Änderung der
Neigung der Kurve äußerst ungenau. Dadurch, daß bei der Vorrichtung gemäß der US-PS 34 58 287 die zweite
Ableitung benutzt wird, ergibt sich zwar eine gewisse Verbesserung, weil der Übergang von einer negativen
-r> Neigung auf eine positive Neigung besser bestimmbar
ist. Jedoch wird bei dieser Vorrichtung die Verläßlichkeit bei der Messung der Gerinnungszeit vermindert.
Aus der Patentschrift ist beispielsweise zu entnehmen, daß dir Gerinnungszeit nicht präzise bekannt ist und
i" daß der Endpunkt gemessen werden kann, entweder als
Zeitpunkt, zu dem die erste Ableitung einen Minimalwert besitzt, oder als Zeitpunkt, zu dem die erste
Ableitung ein Maximum erreicht, nachdem bereits ein erster Minimalwert erreicht worden ist. Es wird weiter
»· ausgeführt, daß der Endpunkt der Gerinnungszeit auch
irgendwo zwischen dem Minimalwcrt und dem Maximalwert liegen kann. Demgemäß stellt die Gerinnungs-/eit
tatsächlich einen Bereich von Werten dar und die Wahl des jeweiligen Wertes innerhalb des Bereichs ist
■"' durch denjenigen, der die Analyse durchführt, frei
wählbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs I
angegebenen Bauart hinsichtlich der Genauigkeit und
■· > Verläßlichkeit der Messung dadurch zu verbessern, daß
eine zeitlich eindeutig ausgeprägte Anzeige geliefert wird.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs I angegebenen
'" Merkmale.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Wendepunkt der Kurve der Ableitung, der infolge der geringen
Anstiegsänderung direkt nur schwer zu beobachten oder festzuhalten ist, bezüglich seiner zeitlichen Lage
^ genau fixierbar ist, so daß vergleichbare reproduzierbare
Ergebnisse erlangt werden können.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wurde erstmalig festgestellt, daß menschliches Blut tatsächlich
sehr viel schneller gerinnt als dies nach den bisherigen
w) Meßmethoden angenommen wurde. Fin besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine genaue
Anzeige auch dann gewährleistet wird, wenn bei entsprechender Dosierung lange Bliitgerinnungszeiien
von beispielsweise JO see auftreten. Durch diese
'" Genauigkeit der Anzeige wird beispielsweise die
Möglichkeil geschalfen, jeweils vor Beginn einer Operation die entsprechenden Feststellungen zu Helfen,
was für die Operiiion von enlsi tuidiiidiT Bedeutung
sein kann, weil ein Unterschied von nur wenigen Sekunden ausschlaggebend dafür sein kann, ob ein
Patient während einer Operation blutet oder nicht Außerdem ist die zeitlich genaue Bestimmung wichtig
für die Überwachung der Wirkung von Blutverdünnungsmedikamenten,
die ein an einem Herzleiden erkrankter Patient benutzt
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung a.ihand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigt
F i g. I ein Schaltbild einer Vorrichtung zur Bestimmung
der Gerinnungszeit von Blutplasma;
F i g. 2 eine graphische Darstellung von Gerinnungskurven,
die mit der Schaltung nach F i g. 1 gewonnen wurden;
F i g. 3 eine graphische Darstellung weiterer Gerinnungskurven, die mit der Schaltung nach F i g. 1
gewonnen wurden;
F i g. 4 eine Kurvenschar, die von der Zeitschaltung abgeleitet ist;
F i g. 5 eine Modifikation der Zeitschaltung.
F i g. 2 veranschaulicht graphisch Kurven, die durch die Schaltung nach F i g. 1 erzeugt werden, wenn ein 2ί
Versuch bei einem Plasma durchgeführt wird, das als Anti-Gerinnungsmittel eine Oxalverbindung enthält.
)ede Kurve der graphischen Darstellung repräsentiert eine Spannung als Funktion der Zeit, gewonnen durch
ein Streifenaufzeichnungsgerät. Die Kurve A repräsen- w
tiert den Ausgang eines Photowiderstandes, der ein Spannungssignal erzeugt, das proportional der auf ihn
fallenden I .ichImenge ist Wenn man den ersten
Abschnitt der Kurve A vernachlässigt, ergibt sich, daß sie einen giatten langsamen Anstieg für eine gewisse a
Zeit aufweist. Nach Erreichen des Maximalwertes fällt die Kurve schnell ab. Darauf folgt ein Wendepunkt und
die Kurve verläuft asymptotisch nach einem festen Ordinatenwert hin. In beiden Fällen sind die Änderungen
der Steigung der Kurve A relativ gering, wobei der erste Umkehrpunkt, der bei I 3,6 Sekunden liegt, die
Gerinnungszeit angibt
Die Kurve B stellt die erste AW. itung der Kurve A
nach der Zeit dar. Dies zeigt, daß der Endzcitpunkl, der durch Änderungen der Neigung der Kurve der ersten t>
Ableitung angezeigt wird (B I und BI in Fig. 2), glatt
verläuft und nicht abrupt. Dies trifft insbesondere für den Punkt zu, der in F i g. 2 mit B 1 bezeichnet ist. Diese
Punkte lassen sich daher ziemlich schwer genju messen. Die Kurve ("in Fi g. 2 stellt die Ausgangsspannung der >i>
Schaltung nach F i g. I dar und wird im einzelnen weiter unten diskutiert. Der Endzeitpunkt ist bei Cl angegeben.
Dieser Endzeitpunkt ist ziemlich abrupt im Vergleich mit dem Endzeilpunkt, der durch die Kurve B
bei B I angegeben wird. Der Maßstab der Ordinate für ··>
> die Kurven B und C ist identisch. Natürlich ist der Zeitmaßstab für alle drei Kurven A. /fund Cgieich.
Fig. 3 zeigt die gleichen Kurven wie jene in Fig. 2
mit dem Unterschied, daß diese Kurven ('as Ergebnis darstellen, das erhalten wird, wenn als Anti Gerinnungs-
<><> mittel eine Zitronensäureverbindung dem Blutplasma zugesetzt wird. In diesem Fall ist die Schwierigkeit
sogar noch großer als dann, wenn ein Plasma mit einer Oxalverbindung benutzt wird. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, ist die Kurve I), die ilen Ausgang der
Photozclle repräsentiert, nur sehr schwach gekrümmt,
und ebenso sind die Änderungen der Spannung, die die
Gerinnung beispielweise hei I) I .in/cigcn, wenig
ausgeprägt Wegen dieser schwachen Krümmung der Kurve D ist die Ableitungskurve E ebenfalls nur
schwach gekrümmt und zwar auch an den Endpunkten EI und E2, die den Endzeitpunkt angeben. Außerdem
sind die Kurven D und E anfälliger für eine Reflexion
von Störungen der elektrischen Schaltung sowie anderer Störungen, die durch Turbulenz erzeugt
werden, wie dies in dem Anfangsabschnitt der Kurven angedeutet ist So ist eine Ablesung der ei sten Ableitung
der Zitratkurve der optischen Dichte sehr schwierig.
Die Kurve F repräsentiert den Ausgang der in F i g. 1 dargestellten Schaltung. Eis ist erkennbar, daß der
Endzeitpunkt Fi deutlich ausgeprägt ist im Vergleich mit den Punkten £"1 und £2, wodurch eine Ablesung
und/oder eine Abnahme wesentlich einfacher wird.
Im folgenden wird auf Fig. 1 der Zeichnung Bezug
genommen. Hier ist eine Schaltung dargestellt, die die Kurven C und F liefert und die Gerinnungszeit zu
messen gestattet
Ein Testrohr 12 mit einer Mischung von Plasma und Reagenz wird von einem Träger 14 zwischen einer
Lichtquelle 16 und einem Photowiderstand 18 getragen. Die Kurven A und D repräsentieren den Spannungsausgang
des Photowiderstandes 18. Diese Spannung wird durch ein Koaxialkabel 20 an die Schaltung 10 angelegt.
Das Spannungsausgangssignal, das zwischen Photowiderstand 18 und Widerstand 22 abgenommen wird.
der mit der positiven Seite einer Gleichspannungsquelle verbunden ist, wi^d gefiltert, d. h. es werden Wechselstrom-Störkomponenten
bzw. Wclligkeiten über einen Widerstand 2* und einen Kondensator 26 abgeleitet.
Das zwischen Widerstand 24 und Kondensator 26 vorhandene Signal wird in einer Differenzierstufe
differenziert, die einen Widerstand 30 und einen Kondensator 28 aufweist. Kondensator 28 und Widerstand
30 sind mit in Gegentaktschaltung angeordneten Dioden 32 und J4 verbunden, die ihrerseits über einen
Widerstand 38 an Masse gelegt sind. Der Widerstand 200 und der Kondensator 202 parallel hierzu bilden den
Rückkopplungszweig des Funktionsverstärkers 36. Der Widerstand 204 und die Kondensatoren 206 und 208
bilden die Gegenkopplung. Das .Spannungssignal, das an der Eingangsklemme des Funktionsverstärkers 36
auftritt, ist die erste Ableitung der Spannung, die von dem Photowiderstand 18 geliefert wird.
Die Spannungsversorgung des Verstärkers 16 erfolgt durch einen Widerstand 40 und einen Leiter 42. Die
negative Klemme der Gleichspannungsquelle ist über einen Widerstand 44 und einen Leiter 46 mit dem
Funktionsverstärker 36 verbunden. Wechselstronikom
ponente werden über Kondensatoren 47 und 48 abgeleitet. Der Verstärker 16 hat einen hohen
Verstärkungsgrad, weil die Zeilkonstante des Signals so groß ist, daß die Differenzierstufe das Signal in hohem
Maße abschwächt. Der Verstärker 36 liefert außerdem eine gute lineare Verstärkung für das differenzierte
Signal.
Die verstärkte und sich mit der Zeit ändernde Ausgangsspannung des Funktionsverstärkers 36 wird
über den Kondensator 50 und Begrenzungswiderstände 52 und 54 der Basis des Transistors 56 zugeführt. Der
Koppelkondensator 50 sperrt den Gleichstromanteil des Ausgaiigssignals des Verstärkers 36. Der rrjiisistnr
56 bildet eine Hälfte eines Differen/vcrslarkers. dessen
FunKlion darin besteht, das lingangssii'na! /n verstärken.
Die andere Hälfte iles Verstärkers besieht .iii-i
einem lr.insisti>r 58, dessen il.tsis .in ein Potentiometer
W) .ιημι·Μ hlossen ist. Dieses Potentiometer W) liefen
cine Bc/ugsspannung gegenüber der das vom Verstärker
36 angekoppelte Signal angepaßt wird.
Die Emitter der Transistoren 56 und 58 sind gemeinsam über einen Widerstand 62 mit der negativen
Klemme du- Spannungsquelle verbunden. Der Kollcktor
des T ransistors 56 ist an die Basis des Transistors 64 angebt i'uitei. Der Kollektor des Transistors 58 ist an
den limitier des Transistors 64 angeschaltet. Der Kollektor des Transistors 58 ist außerdem über einen
Widerstand 66 mit der positiven Klemme der Spannungsquclle verbunden. Die Basis des Transistors 64 ist
über einen Widerstand 68 mit der positiven Klemme der Spannungsquellc verbunden. Der Kollektor des Transistors
64 ist über einen Widerstand 70 mit Masse verbunden und er ist außerdem in Reihe mit dem is
Widerstand 72 an die Basis des Transistors 74 angeschaltet.
Die vorstehend beschriebene Schaltung dient zur Messung der Differenz der Spannungspcgcl an den
Basiselektroden der Transistoren 56 und 58. Sobald die y>
Spannung an der Basis des Transistors 56 größer als der vorgegebene .Spannungspegel an der Basis des Transistors
58 wird, schallet der Transistor 64 den Transistor 74 in den Sperrzustand. Der Transistor 74 wird somit
durch den Transistor 64 normalerweise in dem 2r>
Sperr/ustand gehalten. Der Transistor 64 wird seinerseits in Abhängigkeit von der an dem Differenzverstärker
anliegenden Differenzspannung gesteuert. Der Transistor 64 ist so vorgespannt, daß er rasch in den
Satligungszustand gelangt, sobald der Spannungspegel so an der Basis des Transistors 56 den Spannungspegel an
der Basis des Transistors 5Jt übersteigt. Hierdurch wird praktisch das Diffcren/sipnal in ein Rcchtecksignal
umgewandelt. F.ine derartige Kcchteck-Impulsform ist
vorteilhaft, da ihre kurze Anstiegszeil zum Triggern von ir·
Zeitgcbcrschaltungcn verwendet werden kann, wie weiter unten beschrieben.
Der Imitier des Transistors 74 liegt an Masse. Der Kollektor ist über einen Widerstand 76 mit der
Gleiclispanntingsquellc verbunden. w
i'iviin ! iuscha'tcn des Transistors 74 in seiner.
l.eitzuMand wird ein Spannungsimpuls erzeugt, der
ciniT I Ιιρ-Πορ Schaltung in dem Zähler 78 zugeführt
wild Der Zähler 78 ist ein Digital Zähler, der bei
Zugabe eines Reagens in das Probenrohr 12 in Gang 4r>
gesetzt wird. Der Zähler 78 zeigt die Zeit an. die verstreicht, bis die an du' Basis des Transistors 56
angelegte Spannung einen vorgegebenen Pegel überstcigt
Die Basis des Transistors 56 ist mit der Kollektor- ">(>
I nnucr-Strecke zweier in Kreuzschaltung liegender I lansiMorcn 80 und 82 \erblinden, die einen Transistorsi
halter bildi-n. Die andere Kollektor I.mittcr-Streckc
der T r.tnsisloren 80 und 82 liegt an Masse. Die
Basis Elektroden der Transistoren 80 und 82 sind über v>
gleiche Widei stände 84 und 86 mit dem einen Ende eines Widerstands 88 \ erblinden. Dieser Widerstand 88
seinerseits ist mit der posimcn Seite einer Spannungsqiitllf
VCiblinden, deren .Spannungswert etwas kleiner
ist ;ils du· an den Vcrstäikcrn 36 angelegte Spannung. w>
Du- Widerstände 84 und 86 sind ferner mit einer AusiastM haltung 90 vcibunden. die bei !Erregung die
Spannut!}' von der Spciscspannungsqucllc durchschallt·!,
wodurch die Transistoren 80 und 82 in den
Sätlijiiinj's/ustand gelangen und damit die Basis des hr>
T ransistors 56 an Masse lepcn
Die Abtastschaltung 40 erzeugt während einer
vorgesehenen Zeitdauer eine zur Sättigung der
Transistoren 80 und 82 dienende Atistastspannung und sperrt sodann unter Abschaltung dieser Spannung
Sobald die Austaslspannung nicht mehr an den
Transistoren 80 und 82 anliegt, ist die Basis des Transistors 56 nicht mehr an Massepotential gebunden.
Dies hat zur Folge, daß als Eingangsspannung an der Basis des Transistors 56 nunmehr die zcitvcränderlichc
Ausgangsspannung des Funklionsverstärkers 36 wirksam wird. Die Austastschaltung 90 enthält eine
integrierte Zeitgeberschaltung zur Steuerung einer entsprechenden Treiberspannung. Sobald der Zeitgeber
einen vorgegebenen Zählerstand erreicht, wird die Aiistastspannung abgeschaltet.
D'c Funktion und Wirkungsweise der Abtastschaltung
läßt sich am besten anhand der Kurven ('und /in den F i g. 2 und 3 veranschaulichen. Wie ersichtlich, wird
die Kurve C etwa 9 Sekunden lang auf einer festen Spannung (Massepotential) gehallen. Entsprechend
wird auch die der Kurve /·' entsprechende Spannung annähernd 9 Sekunden lang auf Massepotential
gehalten und sodann freigegeben. Der Vorteil der Festlegung der diesen Kurvenverläufen entsprechenden
Spannungen an Massepotential besteht darin, daß hierdurch schaltungsbedingte Einschwing- und Übergangsspannungen
als Folge der Anfangsturbulenz.cn bei Zugabe des Reagens zu dem Plasma vermieden werden.
Auf diese Weise kann die Ausgangsspannung sich auf einen ausreichend stationären Wert beruhigen und
einspielen, der erheblich unter dem in der Basis des Transistors 58 durch das Potentiometer 60 eingestellten
Spannungspegel liegt. Fs hat sich ergeben, daß 9 Sekunden ein für diesen Zweck ausreichender Zeitraum
sind.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, liegt das Potentiometer 60 zwischen Masse und den Widerständen 92 und 94. Der
Widersland 92 ist mit einem Kondensator 96 verbunden,
der seinerseits an Masse liegt. Entsprechend ist der Widersland 94 mit einem Kondensator 98 verbunden,
der ebenfalls an Masse liegt. Die Kondensatoren 96 und 98 dienen der Ausfilterung des Schaltungsraiischcns.
Durch einen Schalter !00 wird entweder der Widerstand
92 oder der Widerstand 94 in Reihe mit dem Potentiometer 60 und mit der Speisespannungsqucllc
gelegt, um die Basis des Transistors 58 in geeigneter Weise vorzuspannen. Der Widerstand 92 dient zui
Grobjustierung bei Verwendung des Gerätes mit einem Oxalat-Plasnia. Der Widerstand 94 dient zur Grobiii
stierung bei Verwendung der Schaltung 10 mit einem Z.itrat Plasma Die Feineinstellung erfolgt mit dein
Potentiometer 60.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Das Probenrohr 12 wird zwischen die Lichtquelle 16 und der
Photowiderstand 18 eingesetzt. Dann wird dem in den Probenrohr befindlichen Plasma ein Reagens zugcsclzi
und gleichzeitig ein Slartschaltcr betätigt. Die Aus gangsspannung des Photowiderstandes 18 wird diffc
renziert, verstärkt und der Basis des Transistors 5f zugeführt. Durch die Austastschaltung 90 wird jcdocl
diese Spannung während des Anfangsteils dei Koagula
tionszeitdauer auf Massepotential oder einem anderer vorgegebenen stationären Potential gehalten. Nad
dieser Anfangspt riodc wird durch die Austastschallunj
90 die an ilen Transistoren 80 und 82 angelegte Sältigungsspannung abgeschaltet. Diese Anfangszcitpc
riodc betiägt vorzugsweise etwa 9 Sekunden, kam
jedoch selbstverständlich wahlweise veränderbar sein Danach ist die der Basis des Transistors 56 zugcführK
Spannung eine über den Koppelkondcnsator 5(
angekoppelte zeitveränderliche Spannung. Der Differenzverstärker mit den Transistoren 56 und 58 ist
solcher Art, daß er nur die Differenz der an die Basis des
Transistors 56 angelegten Spannung mißt. Auf diese Art wird bei der erfindungsgemäßen Schaltung das Problem
der Auswertung der das erste Differential der Photozellenspannung wiedergebenden langsam veränderlichen Kurve vermieden. Sobald die Spannung an der
Basis 55 den vorgegebenen Wert der an die Basis des Transistors 58 angelegten Spannung übersteigt, wird
der Transistor 74 leitend. Es wird eine Rechteckimpulsspannung erzeugt und der Zähler 78 abgeschaltet Der
Zähler 78 kann sodann zur Bestimmung der Blutgerinnungszeit abgelesen werden.
indem mar. den an den Differenzverstärker angelegen Spannungspegel während einer vorgegebenen
Zeitdauer auf Null hält, werden sämtliche Turbulenzen und anderweitigen äußeren Faktoren aus dem Kurvenverlauf entfernt. Somit kann, wenn der Zeitschalter in
die Aus-Stellung gctriggert wird, der Gerätebenutzer
gewiß sein, daß auch wirklich d;e tatsächliche Gerinnungsdauer und nicht irgend ein äußerlicher
Faktor gemessen wurde. Außerdem braucht sich der Gerätebenutzer nicht darum zu kümmern, ob das Signal
von positiv nach negativ oder umgekehrt wechselt
In F i g. 4 ist eine Kurvenschar G1 bis G 9 dargestellt
welche das der Basis des Transistors 56 zugeführte Signal wiedergeben. Dieses Signal zeigt mit fortschreitender Zeit abnehmende Amplitude. Daher ist der
Endzeitpunkt für normales Blut in einem Bereich von 10 bis 15 Sekunden wesentlich leichter nachzuweisen als
der Zeitpunkt für Blut in dem 50-Sekunden-Bereich, wo die Amplitude des Signals um ein Vielfaches niedriger
ist Dies ist natürlich ein unmittelbares Ergebnis des Umstandes, daß die Änderung der optischen Durchlässigkeit des Blutplasmas im Endzeitpunkt wesentlich
kleiner als für normales Blut ist Die an die Kurvenfamilie Gl bis G 9 gelegte Kurventangente
veranschaulicht die im wesentlichen asymptotische Abnahme des Signalpegels.
Aufgrund der Verringerung der Signalintensität ist es vorteilhaft, mit einem Signal mit ziemlich hohem Pegel
an der Basis des Transistors 58 zu beginnen und dann schrittweise diesen Pegel mit fortschreitender Zeit zu
verringern. Dadurch wird die Schaltung bei der Messung von Signalpegel für lange Gerinnungszeiten
genauer gemacht
Die in Fig.5 dargestellte Schaltung stellt ein
derartiges Mittel zur Verringerung des Pegels der an die
ίο Basis des Transistors 58 angelegten Spannung dar. Da
die Schaltung wesentliche Teile der in F i g. 1 dargestellten Schaltung einschließt ist lediglich so viel dargestellt,
wie zur Erklräung der Abänderung erforderlich ist
Der Ausgang der Differenzierschaltung wird in dem
ι -i Verstärker 36 verstärkt und über den Koppelkondensator 50 in den Differenzverstärker 100' eingekoppelt In
gleicher Weise legt die Austastschaltung 90 ein Signal Ober den gesättigten Steuerschalter 102 an, wie dies
weiter oben in Verbindung mit der in F i g. 1
dargestellten Schaltung beschrieben wurde. Weiterhin
entspricht der Differenzverstärker 100' im wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten Verstärker mit dem
Unterschied, daß die an die Basis des Transistors 58 angelegte Spannungspegelsteuerung nunmehr in dem
Der Spannungsausgang jeder Stufe des Binärzählers 78 kann aufeinanderfolgend in Reihe geschalteten
Widerständen 104 zugeführt werden, um den Spannungspegel kontinuierlich zu verringern, wenn die
Zählung fortschreitet Das Ergebnis ist ein stufenförmiges asymptotisches Signal. Dieses Signal kann dem
Kondensator 106 zugeführt werden, so daß eine ziemlich gleichförmige asymptotische Kurve ähnlich der
Kurve H in Fig.4 dem Differenzverstärker 100*
zugeführt wird. Als Ergebnis wird der Spannungspegel,
der von dem von dem Verstärker 36 abgeleiteten Signal überschritten werden muß, fortlaufend mit fortschreitender Zeit verringert Somit wird die Schaltung für
längere Gerinnungszeiten wesentlich empfindlicher wie
dies erforderlich ist
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Gerinnungszeit von Blutplasma mit einer Lichtquelle, einem auf
die Lichtquelle ansprechenden Wandler, einer Probenhalterung zwischen der Lichtquelle und dem
Wandler, einer Differenzierschaltung zur Bildung der ersten Ableitung des Signalausgangs des
Wandlers, einem Verstärker zur Verstärkung des differenzierten Signals sowie einer Einrichtung zur
Anzeige der Gerinnungszeit, gekennzeichnet durch einen Differenzverstärker (56, 58), einen
Vergleichssignalgenerator (100, 92, 60), der dem Differenzverstärker (56, 58) ein Vergleichssignal
zuführt, einen Kondensator (50), der nur eine sich zeitlich ändernde Komponente des verstärkten
differenzierten Signals in den Differenzvers.'ärker
(56, 58) einkoppelt, sowie eine Schaltung (80 bis 90) zum Festhalten dieser zeitlich sich ändernden
Komponente während einer vorbestimmten Zeitdauer unter dem Pegel des Vergleichssignals und zur
darauffolgenden Freigabe des Signals, wobei die Anzeigevorrichtung (78) auf das Ausgangssignal des
Differenzverstärkers anspricht, sobald der Wert der sich zeitlich ändernden Komponente des differenzierten
Signals den Wert des Vergleichssignals überschreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung zum Festhalten der
zeitlich sich ändernden Komponente eine Austastschaltung (90) und einen hiervon betätigten eleknronischen
Schalter (80,82) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Austastschaltung (90) zugeordneter
Zeitgeber die zeitlich sich ändernde Komponente anschaltet, nachdem anfängliche Störungen
des differenzierten Signals abgeklungen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung als Digital/ähler
(78) ausgebildet ist, der bei Zugabe eiiies Reagenz in das Probenrohr (12) angestellt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung an unterschiedliche Reagenzinethoden (Oxalat bzw. Zitrat als Antigerin
nungsmittel) ein Umschalter (100) vorgesehen ist, der eine der Schaltungen (92, % bzw. 94, 98) an den
Eingang des Differenzvcrsiärkers (56,58) legt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feineinstellung zwischen der
Schaltung (92,96 bzw. 94,98) ein Potentiometer (60) vorgesehen ist, das den Eingang des Differenzverstärkers
speist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis b, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsausgang
jeder Stufe des Binärzählers (78) über in Reihe geschaltete Widerständt: (104) und einen Kondensator
(106) der Differenzierstufe (100') zugeführt wird.
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