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Bezeichnung: Vorrichtung zum Abtransport des bei der Reinigung von
Tankschiften anfallenden Strahlgrittes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Abtransport des bei der Reinigung von Tankschiffen anfallenden Strahlgrittes aus
dem Tank mittels einer pneumatischen Fördereinrichtung, die aus einer auf dem Schiffdeck
aufstellbaren, mobilen Abscheider- und Entstaubungsstation und aus einem durch ein
Mannloch in den Tankraum einführbaren Saugrohr besteht.
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Die Innenwände der Tanks oder Tankzellen von Tankschiffen müssen bekanntlich
in gewissen Zeitabständen gereinigt werden, wozu man diese Innenw-ände nach Art
eines Sandstrahlverfahrens bearbeitet, hierbei jedoch keinen Sand, sondern Strahlgritt
verwendet. Bei diesem Strahlgritt handelt es sich um spezifisch verhältnismäßig
schwere (spezifisches Gewicht von 2,2 bis 2,6), kristallartige, scharfkantige, harte
Körper. Nach der Reinigung liegen auf dem Tankboden große Mengen dieses Strahlgrittes,
die entfernt werden müssen. Bei geringen Tankhöhen von beispielsweise 16 Meter hat
man diesen Abtransport bisher mit pneumatischen Saugfördereinrichtungen durchgeführt,
d.h. man hat einen Schlauch durch das Mannloch auf den Tankboden herabgelassen und
den Strahlgritt nach Art eines Staubsaugers herausgesaugt. Dabei müssen große Luftmengen
mit hoher Geschwindigkeit aufgewendet werden,
um einerseits den
Strahlgritt vom Tankboden aufeunehmen und in den Saugschlauch zu bringen und andererseits
den Strahlgritt durch den Saugschlauch zur Abscheider- und Entstaubungsstation auf
dem Schiffsdeck hochzufördern.
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Bei den zunehmend an Bedeutung gewinnenden Tankschiffen mit großer
Tankhöhe ist diese Saugförderung zur Entfernung des Strahlgrittes aus den Tanks
nicht mehr durchführbar. Daher hat man bisher bei großen Tankschiffen, d.h. bei
Tankschiffen mit großer Tankhöhe, die Schiffe ins Trockendock gebracht und einen
Teil der Tank- und Schiffswand aufgeschweißt, um den Strahlgritt durch diese Öffnung
auseuwerfen. Anschließend wurde die Schiffswand wieder verschlossen. Dieses Verfahren
ist offenbar kostspielig und zeitaufwendig und außerdem auch wegen des wiederholten
Autschweißens der Sehiffswand riskant. Man hat diese schwerwiegenden Nachteile jedoch
bisher in Kauf genommen, da eine zweckmäßigere, wirtschaftlichere und einfachere
Beseitigung des Strah?grittes aus dem Tank nicht möglich schien.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abtransport
des bei der Reinigung von Tankschiffen anfallenden Strahlgrittes aus dem Tank zu
schaffen, die bei kleineren Schiffen mit besserem Wirkungsgrad als die bekannten
Vorrichtungen dieser Art arbeitet und die darüber hinaus auch bei den modernen,
sehr großen Tanks schiffen anwendbar ist Die Vorrichtung gemäß der Brfindung soll
schnell und einfach am Einsatz ort auSstellbar und leicht bedienbar sein, praktisch
staubfrei und kontinuierlich arbeiten und mit vergleichsweise geringem Luftvolumen
bzw-. Energieaufwand arbeiten, wobei zugleich der WartungsauSwand gering sein soll.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer Vonichtung der eingangs
beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch, daß das Saugrohr an seinem unteren
Erde ein Spund stück aufweist, das aus einem im wesentlichen kegelstumpfförmigen
Ring besteht, der um das untere Ende des Saugrohres
mit obenliegendem
größerem Durchmesser angeordnet ist, und das ferner aus einem im wesentlichen zylindrischen
Ring besteht, der konzentrisch um das Saugrohr derart angeordnet ist, daß sein unterer
Rand mit dem oberen Hand des kegelstumpfförmigen Ringes einen Luftzwt;rittsspalt
bildet, so daß der Luftzutritt zum eingang des Saugrohres derart gestaltet ist,
daß mit einem verhältnismässig kleinen Luftvolumen der Strahlgritt aufgegriffen
und selbst über große Höhen durch das Saugrohr zur Abscheider-und Sntstaubungsstation
gefördert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgeseien,
daß das Saugrohr an seinem oberen Ende mit einem luftdichten kugelgelenk in einen
aul dem Schiffsdeck stehenden Kugelbehälter mündet, der einen hnschlußstutzen l-<r
die zur-Abscheider- und Enstaubungsstation führende Leitung aufweist. Dieser anschluBstutzen
ragt vorzugsweise mit einem ersten 'Peil größeren Durchmessers in den Kugelbehälter
hinein, während ein zweiter Teil kleineren Durchmessers koaxial zum ersten Deil
in diesen hineinragt una den Ansciftuß für die zur Abscheider- und ßntstaubungsstation
führende Leitung aufweist, so daß der Strahlgritt sich zu Beginn des Betriebes auf
der Innenseite der Wand dieses Fugelbehälters derart anlagert, daß in dem angelagerten
Strahlgritt ein Umlenkkanal gebildet wird, in dem der weitere Strahlgrittstrom in
die zur hbscheider- und Entslaubungsstation führende Leitung umgelenkt wird, ohne
einen nennenswerten Abrieb im Kugelbehälter zu erzeugen. Auch an den Wänden des
Saugrohres und der weiterführenden Leitung lagert sich Strahlgritt an, so daß auch
diese Rohrwände vom Strahigritt praktisch nicht angegriffen werden.
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Das Saugrohr besteht vorzugsweise aus zwei teleskopartig ineinander
geführten, aus- und einfahrbaren Rohrabschnitten, die zweckmäßig mittels einer Kolben-n,ylinder-Anordnung
verbunden sind.
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Die Abscheider- und Entstaubungsstation weist vorzugsweise einen mit
einer Schleuse versehenen Materialaustrag und ein dem Hauptfilter nachgeschaltetes
Feinfilter auf, um einerseits eine kontinuierliche Abfuhr des herausgeförderten
Strahlgrittes zu ermöglichen und andererseits eine automatische Abschaltung der
Anlage sicherzustellen, falls der Hauptfilter aus irgendeinem Grunde versagt.
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Weitere Aufgaben, Merkmale' und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung
des. Erfindungsgedankens dienenden Ausführungsbeispiels, wobei auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 einen schematischen
Längsschnitt durch das Saugrohr der Vorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 2 eine
schematische Seitenansicht der Abscheider-und Entstaubungsstation.
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Die allgemein mit 10 bezeichnete und in Fig. 2 dargestellte Abscheider-
und Entstaubungsstation der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist eine mobile, auf
dem Deck des zu reinigenden Tankschiffes aufstellbare Vorrichtung, mit der einerseits
die Saugluft zur Herausförderung des Strahlgrittes erzeugt wird und andererseits
der herausgeförderte Strahlgritt aus dem Luftstrom abgeschieden wird. Das in Fig.
2 dargestellte und allgemeinnit 12 bezeichnete Saugrohr wird durch ein Mannloch
in den Tank bzw. die Tankzelle gesenkt, um vom Boden des Tanks den Strahlgritt aufzus
augen.
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Im einzelnen besteht das Saugrohr 12 beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem oberen Rohr 14 und einem teleskopartig mit geringem Spiel in diesem oberen
Rohr 14 geführten unteren Rohr 16, wobei eine außenliegende Kolben-Zylinder-
Anordnung
18 mit ihrem Zylinder am oberen Rohr 14 und mit ihrer Kolbenstange 19 am unteren
Rohr 16 befestigt ist, um über eine nicht dargestellte Steuervorrichtung die beiden
Rohre 14,, 16 mehr oder weniger weit aus- oder einzufahren. Man kann auf diese Weise
die Länge des Saugrohres der Tiefe des Tankes anpassen und erforderlichen Falles
auch eine Verlängerung des Saugrohres vornehmen, wenn das Saugrohr seitlich verschwenkt
wird, um den Strahlgritt aufzunehmen. Beim dargestellten Ausführungsbelspiel sind
sowohl das obere Rohr 14 als auch das untere Rohr 16 aus mehreren durch Flansche
17 verbundenen Rohrabschnitten zusammengesetzt.
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Ein wesentliches Merkmal der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist die
Ausbildung des Mundstückes am unteren Ende des Saugrohres. Dieses Mundstück besteht
gemäß der Darstellung aus einem kegelstumpfförmigen Ring 20, der derart um das untere
Ende des Rohres 16 befestigt ist, daß sein größerer Durchmesser oben liegt. Das
Mundstück besteht ferner aus einem konzentrisch um das Rohr 16 und den Ring 20 angeordneten
Zylinderring 22, der mit Radialarmen 23 am Rohr 16 befestigt ist und dessen unterer
Rand etwas über den oberen Rand des kegelstumpfförmigen Ringes 20 greift, so daß
ein Luftspalt zwischen beiden vorhanden ist. Diese Ausbildung des Mundstückes bewirkt,
daß die angesaugte und in Richtung des Pfeiles 24 zuströmende Luft im Spalt zwischen
dem Ring 20 und dem Zylinderring 22 ac der mit dem Pfeil 26 bezeichneten Stelle
wegen der geringen Querschnittsfläche dieses Spaltes eine starke Beschleunigung
erfährt, wodurch der Strahlgritt vom Boden des Tanks besser als bei den bekannten
Vorrichtungen aufgewirbelt und dann mit dem Luftstrom in das Saugrohr 12 geschleppt
wird. Es hat sich erwiesen, daß durch diese Ausgestaltung des Mundstückes des Saugrohres
12 nicht nur die Aufnahme des Strahlgrittes vom Tankboden sondern auch die Wegförderung
des Strahlgrittes durch das Saugrohr 12 wesentlich verbessert wird, so daß sehr
große; bisher
nicht realisierbare Steighöhen und damit ganghöhen
mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung bedient werden können.
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Das obere Ende des Rohres 14 ist mit einem luftdichten Kugelgelenk
32 bei 30 an einen Kugelbehälter 28 angeflanschs. Der Kugelbehälter 28 steht mit
schematisch bei 29 angedeuteten Standfüßen, die desgleichen bei 30 angeflanscht
sind, auf dem Schiffsdeck über dem Mannloch, durch das das Saugrohr 12 in den Tank
eingeführt wird.
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Mit dem Kugelgelenk 32 kann das Rohr 14 im unteren Ende des Kugelbehälters
28 verschwenkt werden.
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Der Kugelbehälter 28 ist ferner mit einem Anschlußstutzen 34 für die
zur Abscheider- und Entstaubungsstation 10 führende Leitung 38 (nur durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet) versehen. Dieser Anschlußstutzen 34 besteht aus einem in den Kugelbehälter
28 hineinragenden ersten, rohrfö'rmigen Teil 35, in dessen Boden 33 koaxial ein
zweiter, rohrförmiger Teil 36 hineinragt, an dessen äußerem Ende ein Flansch 37
sum Anschluß der Leitung 38 angeordnet ist. Selbstverständlich kann die Leitung
38 auch auf andere Weise, beispielsweise angeschraubt oder dergleichen, werden.
Der Durchmesser des rohrförmigen Teils 36 ist kleiner als der Durchmesser des rohrförmigen
Teils 35.
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Die Punktierung 31 im Inneren des Kugelbehälters 28 und des Anschlußstutzens
34 deutet an, wie sich der Strahlgritt zu Beginn des Betriebes an den innenwänden
des Kugelbehälters 28 und des Anschlußstutzens 34 anlagert, so daß im Inneren dieses
angelagerten Strahlgrittes 31 ein Umlenkkanal für den weiteren im Luftstrom fließenden
Strahlgritt entsteht. Man erkennt, daß der Strahlgrit bei seiner Umlenkung aus dem
Steigrohr in die weiterführende Leitung 38 folglich nicht an den Wänden des Zugebehälters
28 und des Anschlußstutzens 34 reib, so das diese Teile keinem erhöhten Abrieb ausgesetzt
sind.
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an den Wänden der Rohre 14, 16 und der Leitung 38 lagert sich wegen
der Wandreibung eine dünne Schicht Strahlgritt an, der im Betrieb der Vorrichtung
diese Rohre vor dem Abrieb durch den Strahlgritt schützt.
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Die Leitung 38 ist mit einem Anschlußstutzen 39 an den hbscheiderbehälter
40 der in Fig. 2 dargestellten hbscheider- und Entstaubungsstation 10 angeschlossen.
Dieser Abscheiderbehälter 40 enthält einen nur schematisch angedeuteten Druckluftspülfilter
42, mit dem der Strahltritt auf dem Förderiuftstrom kontinuierlich ausgeschieden
wird. Der Abscheiderbehälter 40 steht mit Füßen 41 auf Kufen 43, die eine Verscniebung
der Station 10 auf dem Schiffsdeck erlauben. Am unteren bnde des Abscheiderbehälters
40 ist eine MaserialaustraguIfnung 44 zum Austrag des ausgeschiedenen Stranlgrittes
angeordnet. Der Abscheidebehälter 40 enthält eine im einzelnen nicht dargestellte
Schieuse für den ausgefilterten Strahlgritt, so daß ein kontinuierlicher Betrieb
der Vorrichtung gemäß der Erfindung möglich ist. Die Förderluft wird beim dargestellten
Ausführungsbeispiel mit einer Drehkolbensaugpumpe 48 erzeugt. In die die Pumpe 48
mit dem hbscheidebehälter 40 verbindenue Leitung 46 ist ein Feinstfilter 47 eingeschaltet.
Sollte der Druckluftspülfilter 42 des Abscheidebehälters 40 einmal versagen, dann
setzt sich der Feinstfilter 47 sofort zu una bewirkt automatisch die Abschaltung
der Anlage. Die auStretende, gefilterte Förderluft ist praktisch staubfrei.
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Die Erfindung ist selbstverstänulich nicht auf die Einzelheiten des
der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung des brfindungsgedankens dienenden
Ausführungsbeispiels beschränkt. So kann beispielsweise der Ring 20 des Saugrohrmundstückes
auch eine etwas andere Außenkontur haben und auch der Zylinderring 22 kann gegebenenfalls
in seiner Gestalt variiert werden, sofern nur die zum Aufgreifen des Strahlgrittes
erstrebte Beschleunigung und Turbulenz des Luftstromes erreicht wird.