DE2115312B2 - Beheizbarer Spinnschacht - Google Patents
Beheizbarer SpinnschachtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Spinnschacht zum Erwärmen frisch gesponnener Fäden, der
beidseitig offen ist und eine Strahlungsheizung und einen Reflektor aufweist.
Fäden mit hoher Festigkeit können nur erhalten werden, wenn sie sehr hoch verstreckt werden. Eine
hohe Verstreckung aber kann nur an Fäden mit niedriger Vororientierung erzielt werden. Bei der Herstellung
hochfester Fäden, wie sie z. B. für Reifencord eingesetzt werden, muß deshalb bereits der Spinnprozeß
so durchgeführt werden, daß dabei Fäden mit möglichst geringer Vororientierung entstehen. Ein
weiteres Problem ist die erforderliche Gleichmäßigkeit, da die Fäden nur dann hoch verstreckt werden
können, wenn jeder einzelne Faden beim Spinnen gleichmäßig behandelt wird. Eventuell auftretende
Ungleichheiten, wie sie z. B. durch unsachgemäße Kühlung entstehen können, lassen sich bei der weiteren
Verarbeitung nicht mehr beheben und beeinträchtigen die Qualität des fertigen Fadens.
Man hat erkannt, daß die Vororientierung der Fäden beim Spinnen herabgesetzt werden kann, wenn
man unter der Spinndüse eine Heizzone anbringt und damit die Abkühlung der Fäden hinauszögert. Ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Beheizung von frisch gesponnenen, nach dem Trockenspinnverfahren
erzeugten Fäden wird in der britischen Patentschrift 5S0 832 beschrieben. Hier wird innerhalb eines Rohres
mit vertikaler Achse der Faden parallel zur Rohrachse abgezogen und von horizontal auftreffenden
Wärmestrahlen beheizt. In einer Spezialausführung ist
der Querschnitt des Rohres ellipsenförmig und die Rohrinnenwand ein guter Reflektor. Zur guten Bün-
delung der Strahlung befindet sich die Wärmestrahlungsquelle in einem Brennpunkt der Ellipse und der
Faden im anderen Brennpunkt. Die so erzielte Erwärmung der Fäden soll auch beim Schmelzspinnen von
Polyamiden von Vorteil sein, da sie auf diese Weise
!5 die Fäden in einem plastischen oder halbplastischen
Zustand erhält und damit das Verstrecken der Fäden fördert. Die beschriebene Vorrichtung ist jedoch sehr
groß und damit unhandlich.
Nach der deutschen Offenlegungsschrift 1 435 512
kann diese Heizzone aber auch eine lange geheizte zylindrische oder rechteckige Hüise sein, die den
Raum mit den frisch gesponnenen Fäden unterhalb
der Spinndüse auf einer langen Strecke umgibt.
Nach der französischen Patentschrift 1 347 985 ist
*5 ein Verfahren bekannt, bei dem die frisch gesponnenen
Polyester- oder Polyamidfäden ein zylindrisches beheiztes Rohr durchlaufen.
Nach dem Verlassen des Zylinders werden die Fäden durch einen waagerechten Luftstrom rasch abge-
kühlt. Sie werden daraufhin präpariert, mit heißem Dampf zur Erwärmung angeblasen und dann verstreckt
und aufgespult.
Bei diesen bekannten Verfahren werden Heizvorrichtungen
verwendet, die die laden nach dem Vor
lassen der Spinndüse auf einer langen Streckt.· erwärmen,
wodurch die Abkühlung und Verfestigung dieser Faden nur sehr langsam erfolgt und ihre Vororientierung
herabgesetzt wird. Es hat sich gezeigt, daß diese Arbeitsweise nicht zu optimalen Fadenqualitäten
fühn. Die erzielte Fadengleichmäßigkeit ist unbefriedigend, und die Anblasung, die sich an den Heizstrahler
anschließt, hat Verklebungen der Fäden zur Folge, da bei dieser Konstruktion der Heizstrahler die Anblasluft
in die Heizzone eindringt und dort die noch plastischen Fäden verwirbelt. Als unerwünschte Folge
der Ungleichmäßigkeit müssen außerdem Einbußen der Reißfestigkeit in Kauf genommen werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen beheizbaren Spinnschacht zu entwikkein,
mit dessen Hilfe Polyester-Fäden mit niedriger Vororientierung und mit zufriedenstellender Gleichmäßigkeit
erhalten werden, aus denen Fäden von hoher Reißfestigkeit produziert werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem beheizbaren Spinnschacht zum Erwärmen frisch gesponnener Fäden, der beidseitig offen ist und eine Strahlungsheizung und einen Reflektor aufweist, dadurch gelöst, daß der Spinnschacht sich aus einem oberen und einem unteren kegelstumpfförmigen Teil zusammensetzt, wobei der untere Teil die Strahlenheizung aufweist und der obere Teil der Reflektor ist, der die vom unteren Teil ausgehenden Wärmestrahlen reflektiert, und daß die öffnung des unteren Teiles durch eine kreisförmige Blende verengt ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem beheizbaren Spinnschacht zum Erwärmen frisch gesponnener Fäden, der beidseitig offen ist und eine Strahlungsheizung und einen Reflektor aufweist, dadurch gelöst, daß der Spinnschacht sich aus einem oberen und einem unteren kegelstumpfförmigen Teil zusammensetzt, wobei der untere Teil die Strahlenheizung aufweist und der obere Teil der Reflektor ist, der die vom unteren Teil ausgehenden Wärmestrahlen reflektiert, und daß die öffnung des unteren Teiles durch eine kreisförmige Blende verengt ist.
Der erfindungsgemäße Spinnschacht wird an Hand der F i g. 1 und 2 in beispielsweiser Ausführung erläutert.
Fig. 1 zeigt den Spinnschacht in Detektivischer
Darstellung;
Fig. 2 zeigt den Spinnschacht im Schnitt.
Der beheizbare Spinnschacht set2t sich aus zwei kegelstumpfförmigen
Teilen 1 und 2 zusammen, die an ihren größeren Kreisöffnungen miteinander verbunden
sind. Der untere Teil 2 ist beheizbar, während die Wand des oberen Teils 1 die vom unteren Teil
ausgehenden Wärmestrahlen reflektiert. Dieser Teil 1 ist also als Reflektor und Teil 2 als Strahler ausgebildet.
Die untere Öffnung 3 des Heizstrahlers ist durch eine kreisförmige Blende 4 abgeschirmt, damit die
Luft, mit der die Fäden nach dem Verlassen des Strahlers angeblasen werden, nicht in den Raum unterhalb
der Spinndüse gelangen und den Lauf der dort noch weichen FäJ^n stören kann.
Der Durchmesser d, dieser Blende ist mindestens
5 und höchstens 30 mm größer als der Durchmesser dF des Fadenbündels.
Die obere Öffnung des oberen Teiles 1 ist im Durchmesser t/4 größer als der Durchmesser des Fadenbündels.
Die Spinnschachthöhe L beträgt das 1,0-bis 2,5fache des Durchmessers dt der Öffnung des
oberen Teiles 1.
Zwischen Fadenbündel und Wand des unteren Teiles 2 strömt Luft nach oben, die die vom Fadenbündel
nach unten mitgeführte Luft ersetzt. Die Strömungsquerschnittsfläche soll möglichst groß sein, damit der
Luftausgleich mit geringer Geschwindigkeit erfolgen kann. Die Querschnittsfläche im größten Durchmesser
d% des Spinnschachtes ist mindestens doppelt so
groß zu wählen wie die Querschnittsfläche dt des Fadenbündels.
Die Seitenlinie H und der Kegelwinkel 4 des unteren Teiles 2 ist so zu wählen, daß die Mittelsenkrechte
5 auf die Fallinie H der Kegelfläche des Teiles 2 auf die Kegelfläche des oberen Teiles 1 zeigt.
Die bi konische Form des Spinnschachtes dient zur Erzielung einer konzentrierten Wärmestrahlung. Die
Form wurde so gewählt, damit nur ein geringer Teil der Strahlung auf die Spinndüse trifft, der größere Teil
aber von dem Reflektor in den Raum unter der Düse reflektiert wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist deshalb der obere Teil 1
hochglanzpoliert oder mit einer reflektierenden Folie belegt. Die Heizkörper des unteren Teiles 2 bestehen
vorzugsweise aus Keramikplatten mit eingelegten Heizwendeln.
Die Vorrichtung kann verwendet werden zum Verspinnen von hochmolekularen Polyestern, insbesondere
Polyäthylenterephthalat, sowie Copolyestern, deren Säurekomponenten zu einem überwiegenden
Teil aus Terephthalsäure bestehen. Sie ermöglicht die Produktion von Hochfest-Fäden, für deren Herstellung
die Fäden möglichst niedrig vororientiert sein müssen. Man kann aber auch den Schmelzedurchsatz
steigern, indem man die durch höhere Spinnabzugsgeschwindigkeit erhöhte Vororientierung mittels dieser
Heizeinrichtung kompensiert. Darüber hinaus eignet sich die Vorrichtung auch für das kontinuierliche
Spinnstrecken von Fäden mit hoher Viskosität.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen beheizbaren Spinnschachtes ist es möglich, unter der Spinndüse einen
neuartigen, zeitlich und räumlich eng begrenzten Temperaturverlauf in der Verfestigungszone der Fäden
zu erzielen, der sich auf die Verfestigung sehr günstig auswirkt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Spinnschachtes ist es außerdem möglich, die gesponnenen Fäden
schneller abzuziehen und dabei erhebliche Produktionssteigerungen zu erzielen. Verglichen mit den bisher
bekannten Vorrichtungen dieser Art hat der erfindungsgemäße Spinnschacht auch den Vorteil, daß er
bei verbesserter Wirkungsweise wesentlich kleiner und damit handlicher und bequemer im Gebrauch
ist.
Polyäthylenterre'r u.;na!u. der Intrinsic-Viskosität
1,23 (gemessen bei 25° C in einem Gemisch aus Phenol/Tctrachloräthan
im Verhältnis 3:2) wird bei 304° C mit einer Förderung von 220 g/min aus einer
Spinndüse mit 200 Löchern von 0,5 mm Durchmesser versponnen und mit einer Geschwindigkeit von 320
m/min aufgespult. Direkt unter der Spinndüse ist ein beheizbarer Spinnschacht angebracht. Die Abmessungen
des Spinnschachtes sind:
i/, = 140 mm, d2 = 170 mm, dy = 225 mm,
</4 = 135 mm, H = 70 mm, L = 150 mm,
Lx = 85,6 mm, φ = 46°.
</4 = 135 mm, H = 70 mm, L = 150 mm,
Lx = 85,6 mm, φ = 46°.
Er besitzt eine elektrische Heizleistung von 2000 Watt bei 220 Volt und wird im vorliegenden Fall mit
150 Volt betrieben. Direkt unterhalb des Spinnschachies schließt sich auf eine Länge von etwa 2 m
eine Luftanblasung mit Luftgeschwindigkeiten von 0,8 m/sec an.
Als Maß für die Molekülorientierung besitzen die so erzeugten Spinnfäden eine Doppelbrechung von
DB = (1,6... 2,0) · 10 \ gemessen nach der Kompensationsmethode
nachEhringshaus mit Quarzbzw. Kalkspatkompensatoren.
Die Gleichmäßigkeit dieser Fäden über ihre Länge ist sehr gut.
An den Fäden gab es keine Verklebungen.
Die Fäden lassen sich im Verhältnis 1: 6,5 verstrekkcn
und man erhält Festigkeiten von 82 g/tex.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
- Patentansprüche:J. Beheizbarer Spinnschacht zum Erwärmen frisch gesponnener Fäden, der beidseitig offen ist und eine Strahlungsheizung und einen Reflektor aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnschacht sich aus einem oberen und einem unteren kegelstumpfförmigen Teil zusammensetzt, wobei der untere Teil (2) die Strahlungsheizung aufweist und der obere Teil (1) der Reflektor ist, der die vom unteren Teil ausgehenden Wärmestrahlen reflektiert, und daß die öffnung (3) des unteren Teiles durch eine kreisförmige Blende (4) verengt ist.
- 2. Spinnschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (dx) der Blende (4) mindestens 5 mm und höchstens 30 mm größer ist als der Durchmesser (df) des Fadenbündels.
- 3. Spinnschacht nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (L) des Spinnschachts dem 1.0- bis 2,5fachen Wert des Durchmessers (i/4) der Öffnung des oberen kege'stumpfförmigen Teiles (1) entspricht.
- 4. Spinnschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche an der Stelle des größten Durchmessers (d3) des Spinnschachts mehr als doppelt so groß ist wie die Querschnittsfläche des Fadenbündels.
- 5. Spinnschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegel winkel (φ) des unteren Teils (2) so groß ist, daß die Mittelsenkrechte auf einer Fallinie (H) der Kegelfläche des unteren Teiles (2) auf die Kegelfläche des oberen Teiles (1) zeigt.
- 6. Spinnschacht nach Anspruch 1 bis 5, bestehend aus zwei Pyramidens'ümpfen mit einem regelmäßigen Vieleck als Grundfläche.
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