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Schiff mit Eisbrecherbug.
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Die Erfindung betrifft Schiffe mit einem Eisbrecherbug, insbesondere
Einrumpfschiffe zum Transport von Waren in arktischen Gewässern.
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Bekannt sind Eisbrecherbuge, deren wesentliches Kennzeichen ein weit
nach vorn ausfallender Steven ist, so daß dieser einen ziemlich spitzen Winkel mit
der Schwimmwasserlinie des Schiffes einschließt. Die Wirkung beruht darauf, daß
das Schiff sich mit diesem stark geneigten Steven auf das Eis schiebt, welches dann
unter der Belastung mit einem Teil des Schiffsgelçichtes bricht.
Die
dadurch entstehende Rinne im Eis erreicht schon bei speziellen Eisbrechern selten
eine dem Schiff entsprechende Breite. An den Schultern, d.h. am Übergang des Eisbrecherbuges
in den Hauptspant des Schiffes, mit daher ein weiterer Eisbrechervorgang stattfinden,
um die Rinne auf die Breite des nachfolgenden Schiffskörpers zu erweitern. Dieser
zweite Eisbrechvorgang an den Schultern des Schiffes ist besonders energieverzehrend,
weil sich an den Schultern die vom Steven gebrochenen Schollen stauen.
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In der Theorie geht man zwar davon aus1 daß die von dem Steven gebrochenen
Eisstücke zu einem wesentlichen Teil durch die Vorschiffsform seitlich unter die
feste Eisdecke gedrückt werden, aber dies wird nur zum Teil tatsächlich erreicht,
so daß der Stau der Eismassen an den Schultern erheblich ist. Es ist daher Aufgabe
der Erfindung, die durch die Brechlfirkung des Stevens erzielbare Rinnenbreite zu
vergrößern und eine bessere Abführung der Eisstücke aus der gebrochenen Rinne zu
erreichen.
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Bei dem Schiff nach der Erfindung ist deshalb vorgesehen, daß sein
Rumpf in ein Vorschiff mit mehreren Eisbrechersteven übergeht. Da für die Fahrten
in arktischen Gewässern vorwiegend Einrumpfschiffe zum Einsatz gelangen werden,
ist dieser Lösungsgedanke auch vorwiegend auf Einrumpfschiffe bezogen, ohne dadurch
seine Übertragung auf Katamarane oder andere Hehrrumpfsnhsffe auszuschließen0 Bevorzugt
wird eine Ausführungsform, bei der vor dem Schiffsrumpf im Bereich des Unterwasserschiffes
aneordnete Eisbrechersteven zwischen sich eine Rinne am Schiffsbug einschließen1
die die sich zwischen den Eisbrechersteven ansammelnden
Eisstücke
nach unten unter den Schiffsboden ableitet.
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Eine dort angeordnete Leitvorrichtung, z. fl. in der Form eines Schneepfluges
oder dgl., kann das Eis nach einer oder nach beiden Seiten unter die feste Bisdecke
an den Rändern der in das Eis gebrochenen Rinne abführen. Diese Leitvorrichtung
ist auch selbständig anwendbar, denn ihre Wirkung entfaltet sich nicht nur in Verbindung
mit einem Eisbrechersteven nach der Erfindung.
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Vorteilhaft ist die Anordnung von Eisbrechersteven auf etwa ein Viertel
der Schiffsbreite von außen oder gegebenenfalls auch noch weiter nach außen, so
daß eine bessere Gewähr für eine Rinnenbreite gegeben ist, die die Schiffsbreite
übertrifft.
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In diesem Falle wird das Brechen des Eises an den Schultern vermieten,
bzw. auf ein unwesentliches Minimum beschränkt und dat die gestellte Aufgabe gelöst.
Oberhalb der Schwimmwasserlinie können die Eisbrechersteven zu einem einzigen Steven
zusammengeführt werden. Dadurch wird die Anordnung eines strömungskörpers mit einem
einfachen Steven zum Abdecken der Eisbrechersteven begünstigt, so daß durch diesen
Strömungskörper bei Fahrten in eisfreien Gewässern eine beträchtliche Widerstandsverringerung
gegenüber Schiffen mit 1Yehrfachsteven erzielt wird. Dieser an der Frontseite wie
ein normaler Bug gestalteter Strömungskörper ist beweglich angeordnet, z. B. durch
ein Gelenk mit dem Schiffskörper verbunden1 so daß er bei Eisfahrt entfernt werden
kann, um die Eisbrechersteven zur Wirkung zu bringen. Die Rückseite des Strömungskörpers
wird spiegelbildlich zur Kontur des Vorschiffes mit den Eisbrechersteven geformt,
um größere Kräfte einwandfrei übertragen zu konnen, Der Widerstandsverringerung
bei
Fahrten in eisfreien Gewässern dient es auch, wenn die Leitvorrichtung unter dem
Schiffsboden in Ausnehmungen am Schiffskörper versenkbar ist. Schließlich sollte
das Schiff mit einer Antriebseinrichtung ausgerüstet werden, die gegen Beruhrung
mit Bisschollen nicht besonders empfindlich ist. Vorgeschlagen wird die Verwendung
eines der an sich bekannten Strahlantriebe, bei denen sich Wasserschrauben in durchflutexten
Kanälen drehen, die gegen das Eindringen von Eisstücken gesichert sind.
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Die Erfindung ist als Ausführungsbeispiel schematisch auf der Zeichnung
dargestellt, Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines Schiffes nach der Erfindung,
Figur 2 einen Horizontalschnitt des Schiffes nach Figur 1 in Höhe der Sohwimmwasserlinie,
Figur 3 einen Querschhitt nach der Linie III - III der Figuren 1 oder 2 und Figur
4 einen Querschnitt nach der Linie TV - 1V der Figuren 1 oder 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung an einem Frachtschiff
dargestellt, welches z. B. für den Transport von Massengut geeignet istc Erfindungsgemäß
ist das Vorschiff mit mehreren Eisbrechersteven i und 2 ausgerüstet, die in an-sich
bekannter Weise nach vorn ausfallen und einen kleinen lfinkel mit der Schwininnqasserlinie
3 einschließen, Bei dem Ausfihrungsbeispiel
sind zwei Eisbrechersteven
etwa auf ein Viertel der Schiffsbreite von außen angeordnet. Sie erstrecken sich
wenigstens im Unterwasserbereich und ein wenig oberhalb der Schwimmlrasserlinie
und schließen zwischen sich eine in den Figuren 2 und 4 erkennbare Rinne 4 am Schiffsbug
ein, deren Aufgabe die Ableitung der sich zwischen den Steven l und 2 ansammelnden
Eis stücke unter den Schiffsboden ist. Eine unter dem Schiffsboden angeordnete Leitvorrichtung
5 in der Form eines Schneepfluges drückt die Eisstücke seitlich unter die feste
Eisdecke. Diese Leitvorrichtung 5 kann in Ausnehmungen des Schiffskörpers versenlcbar
sein. Oberhalb der Schwimmwasserlinie können die Eisbrechersteven 1 und 2 zu einem
einfachen Steven zusammengeführt sein. Für die Verringerung des Widerstandes bei
Fahrten in eisfreien Gewässern ist ein Strömungskörper 6 vorgesehen, der in Figur
1 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist, z. B. einen einfachen herkömmlichen
Steven aufweist und durch ein Gelenk 7 mit dem Schiffskörper verbunden ist, so daß
er aus der gezeichneten, die Eisbrechersteven l und 2 abdeckenden Lage entfernt
werden kann.
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Für den -Antrieb des Schiffes ist ein an sich bekannter Strahlantrieb
vorgesehen, bei dem sich Wasserschrauben 8 in durchfluteten Kanälen 9 drehen. Das
Ausführungsbeispiel zeigt einen zweistrahligen Antrieb, wobei eine besondere Variante
darin besteht, daß die Kanäle 9 zu einem Kanal zusammengefaßt sind, in dem sich
dann mehrere Schrauben drehen.