DE2111362B2 - Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger Straßen - Google Patents
Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger StraßenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur
Herstellung behelfsmäßiger Straßen, bei dem ein polymerisierendes Bindemittel in die zu verfestigende
flächige Zone eingebracht wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden lockere Böden durch Einbringen einer wäßrigen Lösung
von Acryl- oder/und Methacrylsäureamid, gege-Lenenfalls
im Gemisch mit weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch, einer weiteren
monomeren polymerisierbaren Verbindung, zusammen mit Formaldehyd, polymerem Formaldehyd
oder einer anderen Formaldehyd abgebenden Substanz und anschließende Polymerisation des bzw. der
Monomeren verfestigt (deutsche Patentschrift I 170 331). Das Einbringen des Bindemittels kann
dabei durch einfaches Aufsprühen erfolgen Die durch dieses bekannte Verfahren erzielbare Verfestigung ist
jedoch dadurch begrenzt, daß das Bindemittel in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt werden muß
und daß infolgedessen eine vollständige Ausfüllung aller vorhandenen Poren und Hohlräume mit dem
aushärtenden Bestandteil des Bindemittels nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfestigungsverfahren so zu verbessern,
daß es auch die Verwendung der wegen der außerordentlich guten mechanischen Eigenschaften und der
besonders guten Wetterfestigkeit der ausgehärteten Massen besonders wertvollen Ester der Methacrylsäure
mit ein- und/oder mehrwertigen Alkoholen als Bindemittel unter vertretbaren Bindemittel-Mengen
zulassen.
Bisher war der Einsatz des vorerwähnten Bindemittels nämlich nicht möglich oder sehr aufwendig. Verwendete
man nur eine begrenzte Menge an dem durch Polymerisation aushärtenden Bindemittel, so versickerte
dieses völlig in der porösen Zone, ohne daß überhaupt eine Polymerisation eintrat. Diese Störung
wird vermutlich durch den Luftsauerstoff verursacht, welcher die Polymerisation verhindert, wenn in der zu
verfestigenden Zone das Bindemittel nicht als geschlossene Schicht stehen bleibt, sondern durch das Versickern
auseinandergerissen wird, wobei luftgefüllte Zwischenräume entstehen. Man konnte natürlich
dieser Störung dadurch abhelfen, daß man soviel Bindemittel aufbrachte, daß es schließlich nicht mehr
weiter versickern konnte und infolgedessen doch in Form einer zusammenhängenden Schicht aushärtete.
Dabei entstand jedoch eine Schicht von sehr großer Dicke, die für den angestrebten Zweck keinesfalls
erforderlich war, und der Verbrauch an Bindemittel war untragbar hoch.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Einbringen des Bindemittels eine
Vorbehandlung der Zone mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung bzw. Dispersion erfolgt und als Bindemittel
monomere Ester der Methacrylsäure mit ein- und/oder mehrwertigen Alkoholen allein oder im
Gemisch mit anderen Acryl- bzw. Vinylmonomeren verwendet werden.
J5 Durch die beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzunehmende
Vorbehandlung wird ein unkontrolliertes Versickern des verwendeten, mit Wasser nicht mischbaren
Bindemittels verhindert, so daß dieses in einer geschlossenen Schicht stehen bleibt. Es wird durch die
Vorbehandlung eine Art von Sperre in dem Boden bzw. Baukörper erzeugt, welche die untere Grenze der
zu bildenden Verfestigungsschicht festlegt. Die obere Grenze dieser Schicht soll etwa mit der vorhandenen
Oberfläche des Bodens oder Baukörpers zusammenfallen. Dies wird dadurch erreicht, daß soviel Bindemittel
aufgebracht wird, daß die Oberfläche mindestens noch etwa 1 mm hoch mit diesem bedeckt ist, weil bei der
anschließenden Aushärtung eine geringfügige Schrumpfung eintritt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich die Schichtdicke praktisch beliebig einstellen. Es ist
einleuchtend, daß die zur Erzielung einer bestimmten Schichtdicke zu treffenden Maßnahmen nicht ein für
allemal festgelegt werden können, da die Einsickergeschwindigkeit sowohl des Vorbehandlungsmittels als
auch des Bindemittels natürlich in hohem Maße von der Porosität bzw. Durchlässigkeit des jeweiligen Körpers,
gegebenenfalls auch von der in diesem bereits vorhandenen Feuchtigkeit, abhängt. Die in einem
konkreten Fall zweckmäßigsten Maßnahmen können jedoch durch einen, im ungünstigsten Fall einige
wenige Vorversuche ohne weiteres ermittelt werden. Ganz allgemein kann gesagt werden, daß zur Vorbehandlung
eines zementgebundenen Betons oder Stahlbetons mit nur geringer Porosität, eines nur
schwach saugfähigen Gesteins oder einer sehr dichten Bodenformation schon Wasser allein ausreicht.
Mit zunehmender Durchlässigkeit des zu behandelnden Untergrunds wird jedoch die Einsickergeschwindigkeit
von reinem Wasser zu. groß. Es empfiehlt sich daher, zur Vorbehandlung eine wäßrige
Lösung eines Netzmittels zu verwenden. Geeignet sind alle bekannten anionaktiven, kationaktiven oder nicht
ionogenen Netzmittel. Im einfachsten Fall verwendet man zur Vorbehandlung eine gewöhnliche Seifenlösung.
Weitere geeignete Netzmittel sind z. B. Alkylarylsulfonate,
Fettalkoholsulfate oder Fettalkoholpolyglykoläther.
Eine Verringerung der Einsickergeschwindigkeit wird erzieh, wenn man zur Vorbehandlung wäßrige
Lösungen mit erhöhter Viskosität verwendet. Ein gut geeigneter anorganischer Stoff zur Herstellung derartiger
Lösungen ist Wasserglas. Besonders geeignet sind auch natürliche oder synthetische wasserlösliche
Polymere oder modifizierte Naturstoffe, insbesondere solche, die sich bei Raumtemperatur gut in Wasser
lösen und schon in geringer Konzentration viskose Lösungen ergeben, wie Gelatine, Polyacrylsäuren,
2 1 Π 362
Polyvinylalkohole, Polyglykole oder Methylzellulosen bzw. Carboxylmelhylzellulosen.
Bei der Behandlung von Böden oder Baukörpern
mit besonders hohem Saugvermögen, z. B. von ganz lockeren Kiesböden, muß eine hochviskose Lösung
eines Polymeren zur Vorbehandlung verwendet werden. Unter Umständen ist auch die Verwendung einer
wäßrigen Dispersion eines aus einem Polymeren hergestellten Gels vorteilhaft. Bekannte derartige Geldidispersionen
können z. B. aus hochmolekularen Polyacroleinen oder Polyacrylamiden hergestellt werden.
Bezüglich der zu erwartenden Dicke der Verfestigungs-Schicht in Abhängigkeit von dem zur Vorbehandlung
verwendeten Mittel gilt allgemein, daß die Schichtdicke unter sonst gleichen Bedingungen umso
geringer wird, je höher die Konzentration der wäßrigen Lösung bzw. Dispersion an Netzmittel oder
Polymerem bzw. Gel gewählt wird. Für eine Lösung bzw. Dispersion von gegebener Konzentration gilt
ferner, daß die zu erwartende Schichtdicke umso geringer wird, je größer die Menge des zur Vorbehandlung
verwendeten Mittels gewählt wird.
In der Regel soll die Konzentration der wäßrigen Lösung bzw. Dispersion an gelöster bzw. dispergierter
Substanz zwischen etwa 1 und etwa 50 Gewichtsprozent, insbesondere zwischen etwa 2 und etwa
30 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 5 und etwa 20 Gewichtsprozent liegen.
Die als Bindemittel d^nendc-. Ester der Methacrylsäure
enthalten ein kalthimendes Redoxsystem, sowie
gegebenenfalls andere Aciyl- ^zw. Vinylmonomere
und/oder gelöste Polymere.
Als Bindemitlei sind unter den Estern der Methacrylsäure mit einwertigen Alkoholen insbesondere
diejenigen geeignet, deren Alkoholkomponente 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält; vorzugsweise wird Methacrylsäuremethylester
verwendet.
Beispiele für Ester der Methacrylsäure mit mehrwertigen
Alkoholen, welche als Vernetzer wirken, sind Äthylenglykoldimethacrylsäureester, 1,4-Butandioldimethacrylsäureester,
Triäthylenglykoldi methacrylsäureester, Trimethylolpropantrimethacrylsäureester
oder Pentaerythrittetramethacrylsäurrester.
Andere geeignete Acryl- bzw. Vinylmonomere sind neben Estern der Acrylsäure, wie Acrylsäureäthylester,
Acrylsäurebutylester, Acrylsäure-2-äthylhexylester, vor
allem Styrol, Vinylacetat oder Acrylnitril.
In den Monomeren können gegebenenfalls auch Polymere gelöst sein. Dazu eignen sich in erster Linie
Homo- und Copolymere der genannten einfunktionellen Monomeren, sowie ungesättigte Polyesterharze
und ungesättigte Naturharze.
Als kalthärtendes Redoxsystem eignet sich besonders ein solches aus einem organischen Peroxid oder
Hydroperoxid und einem tertiären Amin. Bevorzugt wird die Kombination von Benzoylperoxid und
Dimethylparatoluidin.
Für das auszuwählende Bindemittel gilt sinngemäß wieder das bereits bei den zur Vorbehandlung anzuwendenden
Mitteln Gesagte. So wird man zur Behandlung eines nur wenig porösen bzw. durchlässigen
Untergrundes stets ein Bindemittel verwenden, welches nur Monomere enthält und daher besonders dünnflüssig
ist.
Mit zunehmender Porosität bzw. Durchlässigkeit des zu behandelnden Untergrundes wird man die
Einsickergeschwindigkeit des Bindemittels dadurch verringern, daß man seine Viskosität entsprechend
erhöht. Dies kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß man Bindemittel verwendet, welche
geeignete Polymere in gelöster Form enthalten. Das Bindemittel kann durch die Wahl der Konzentration
an gelöstem Polymeren praktisch auf jede beliebige Viskosität eingestellt werden.
Da jedoch die Einsickergeschwindigkeit von Monomeren bzw. Monomergemischen, welche einen hohen
ίο Gehalt an gelösten Polymeren aufweisen, nur noch
sehr gering ist, wird die Verwendung derartiger Bindemittel nur in Ausnahmefällen angezeigt sein. Im Prinzip
ist es jedoch möglich, je nach Art des zu behandelnden Körpers Bindemittel bis zu einer Viskosität
von etwa 10000 cp für das erfindungsgemäße Verfahren
zu verwenden.
Die Polymerisationszeit für die durch Polymerisation
aushärtenden Bindemittel kann zwar bis zu einem gewissen Grade durch die Auswahl des Katalysatorsystems,
insbesondere aber durch entsprechende Dosierung desselben geregelt werden. Es ist jedoch auch
möglich, die erforderliche Polymerisationszeit durch das Verhältnis zwischen Estern der Methacrylsäure
mit einwertigen und solchen mit mehrwertigen Alkoholen zu beeinflussen. Und zwar verläuft die Polymerisation
umso schneller, je höher der Gehalt der Mischung an mehrfunktionellen Estern der Methacrylsäure
ist. Auch die Anwesenheit von gelösten Polymeren wirkt in der Regel beschleunigend auf die
Polymerisation. Im allgemeinen soll die für die Aushärtung erforderliche Zeit im Bereich zwischen etwa
einer Minute und etwa 12 Stunden liegen. Vorzugsweise wird man die Bedingungen so aufeinander abstimmen,
daß die vollständige Aushärtung in einer Zeit von etwa 15 Minuten bis etwa 2 Stunden erfolgt.
Der Temperaturbereich, innrvhalb dessen das erfindungsgemäße Verfahren erfolgreich ausgeübt werden
kann, wird nach unten durch die Erstarrungstemperatur des zur Vorbehandlung verwendeten wäßrigen
Mittels begren/J. Die obere Grenze ist dadurch gegeben,
daß höchstens in Ausnahmefällen Wärme von außen zugeführt werden kann. In der Regel wird der
Temperaturbereich daher zwischen etwa —10"C und
etwa I 80 C liegen. Vorzugsweise wird im Bereich zwischen etwa +5 C und ■+ 50 C gearbeitet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Verfesligungs-Schichten von begrenzter Dicke als
Oberflächenschicht der verschiedenartigsten Böden, aber auch von fertigen Baukörpern oder Bauelementen,
So wie Betonflächen, Straßendecken, Asbestzementplatten,
Tonplatten oder saugfähigen Gesteinen hergestellt werden. Da die Verfestigungs-Schicht durch einfaches
Aufgießen des selbsthärtenden Bindemittels auf den vorhandenen, erforderlichenfalls planierten oder auf
das gewünschte Profil hergerichteten Boden erzeugt wird, eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere auch zur schnellen Herstellung von Behelfsstraßen für auch schwere Fahrzeuge oder von
Behelfslandebahnen für Flugzeuge.
Diese können auf besonders einfache Weise in der Art hergestellt werden, daß der erforderlichenfalls
planierte und durch Stampfen oder Walzen verdichtete Boden zunächst durch einen üblichen Sprengwagen
mit dem auf Grund von Vorversuchen ermittelten wäßrigen Mittel in der erforderlichen Menge
vorbehandelt wird und daß dann durch einen zweiten Sprengwagen das Bindemittel aufgetragen wird. Da
das Bindemittel zu seiner Aushärtung sowohl einen
Polymerisationskatalysator als auch einen Polymerisationsbesohleuniger
erfordert, kann der Tankinhnlt des Sprengwagens dadurch lagerstabil gehalten werden,
daß eine Komponente, also entweder der Beschleuniger, vorzugsweise aber der Polymerisationskatalysator,
erst unmittelbar vor den Sprengdüsen kontinuierlich zudosiert wird. Hierdurch ist es möglich, die Polymerisauonszeit
extrem kurz einzustellen, so daß die Behelfsstraße oder -landebahn schon nach kurzer Zeit
benutzt werden kann.
Da die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verfestigungs-Schichten die behandelte
Zone gleichzeitig auch wirksam gegen Wasser abdichten, kann das Verfahren auch dazu dienen, künstliche
Seen anzulegen, in deren Untergrund kein Wasser versickert.
Bei der Behandlung von fertigen Baukörpern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird deren Festigkeit,
insbesondere die Druckfestigkeit, noch weiter erhöht. Durch die gleichzeitige Wasserabdichtung wird
ferner eine gute Witterungsbestandigkeit erreicht, die sich insbesondere darin äußert, daß die so behandelten
Baukörper frostbeständig werden. Beide Effekte, die Erhöhung der Festigkeit und die Frostbeständigkeii,
sind von großem praktischen Interesse im Straßenbau, wo fertige Betonstraßen nachträglich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelt werden können.
Zur Erzeugung einer etwa 10 cm dicken Verfestigungsschicht werden im allgemeinen etw.·" 5 bis etwa
50 I, insbesondere etwa 10 bis etwa 30 I Bindemittel pro Quadratmeter benötigt.
Bei einer besonderen Ausfiihrungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann man auch so vorgehen, daß man einen gewissen Überschuß an Bindemittel
einbringt, und zwar so viel, daß die Oberfläche des zu behandelnden Bodens oder Baukörpers noch
b's zu etwa I cm hoch mit diesem bedeckt ist, und in die überstehende Flüssigkeitsschicht soviel trockenen
feinen Kies einstreut, daß diese gerade aufgesaugt wird. Bei dieser Variante entsteht dann über der
ursprünglichen Oberfläche eine fest verankerte Deckschicht von besonders hoher Festigkeit.
Von dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch aann Gebrauch gemacht, wenn man einen feuchten
Untergrund, ζ Β. eine wasserführende Bodenschicht, durch ein Injektionsverfahren verfestigt. In diesem
Falle macht natürlich das bereits vorhandene Wasser eine spezielle Vorbehandlung entbehrlich. Das Wasser
wird durch den Einpreßdruck des Bindemittels so weit verdrängt, wie es der jeweilige Anwendungszw?tk
erfordert, und wirkt dann als Sperre gegen eine weitere unkontrollierte Ausbreitung des Bindemittels.
Trockener Sandboden w'rd auf einer Fläche von I qm zunächst übergössen mit 10 I einer IObigen
wäßrigen Seifenlösung. Nach dem Versickern dieser Seifenlösung werden gleichmäßig aufgegossen 30 kg
einer mit Katalysator versetzten Monomermischung folgender Zusammensetzung:
90 Gewichtsteile Methylmethacrylat
10 Gewichtsteile Triäthylenglykoldimethacrylat
1 Gewichtsteil Dimethylparatoluidin
5 Gewichisteile Benzoylperoxid 50 %ig
Das Mono-Dergemisch wird von dem Sand aufgenommen,
ohne völlig zu versickern und härtet innerhalb von 30 Minuten bei 20 C Starttcmpcratur unter
Bildung einer Kunstharzmörtcl-Schicht von 10 cm
Starke.
Wird in analoger Weise gearbeitet, jedoch ohne vorherige Zugabe der 10 I IO%iger Seifenlösung, so
versickert das Monomergemisch in dem Sand, ohne
daß überhaupt eine Aushärtung zustande kommt.
Wird in analoger Weise ohne Vorgabe von Seifenlösung gearbeitet und will man die Menge ermitteln
an Monomergemisch, die benötigt wird, um dennoch eine Verfestigung zu ermöglichen, so findet man, daß
selbst bei Anwendung von mehr als 100 kg pro Quadratmeter der oben genannten Monomermischung
keine zufriedenstellende Aushärtung erfolgt, weil kein vorgegebenes Sperrmittel vorhanden ist, welches das
unkontrollierte Versickern verhindert.
Gewachsener, steiniger Erdboden wird auf einer Fläche von I qm zunächst gleichmäßig versetzt mit
5 I einer 5 "„igen Seifenlöjung. Nach dem gleichmäßigen
Einsickern dieser Seifenlösung werden 20 kg eines katalysierten Monomergemisches aufgegossen folgender
Zusammensetzung:
90 Gewichtsteile Methylmethacrylat
10 Gewichisteile Triäthylenglykoldimelhacrylat
I Gewichtsteil Dimethylparatoluidin
5 Gewichtsteile Bcn.ioylperoxid 50%ig
10 Gewichisteile Triäthylenglykoldimelhacrylat
I Gewichtsteil Dimethylparatoluidin
5 Gewichtsteile Bcn.ioylperoxid 50%ig
Der gewachsene Erdboden hatte von sich aus einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 6%. Bei einer Temperatur
von 22 C fand innerhalb von 30 Minuten Bildung einer verfestigten Bodensschicht in einer Dicke von
etwa 7 cm statt. Der verfestigte Boden hat unmittelbar nach der Herstellung eine Druckfestigkeit von 800 bis
1000 kg/cm2.
Lockerer, aufgefüllter Erdboden, der mit Schlacke vermischt ist, wird auf einer Fläche von I qm zunächst
versetzt mit 5 I einer 20%igcr; Seifenlösung. Nach dem
gleichmäßigen Einsickern dieser Netzmitlellösung wird die behandelte Fläche versetzt mit 36 kg einer
Monomermischung aus
90 Gcwichtsteilcn Methylmethacrylat
10 Gewichtsteiicn Triäthylenglykoldimethacrylat
I Gewichlsteil Dimethylparatoluidin
5 Gewichtsteilen Benzoylperoxid 50 %ig
10 Gewichtsteiicn Triäthylenglykoldimethacrylat
I Gewichlsteil Dimethylparatoluidin
5 Gewichtsteilen Benzoylperoxid 50 %ig
Die Aushärtung erfolgte bei \ 5 C innerhalb einer
Stunde. Die Absperrung gegen Versickern durch die 20%ige Seifenlösung war bei der vorgegebenen Monomermenge
so stark, daß noch eine Schicht von etwa 1 cm Monomeres auf der Oberfläche der behandelten
Bodenschicht stehen blieb. In diese Schicht wurde feiner Kies eingeschüttet und damit erreicht, daß auf
der behandelten Erdbodenfläche gleichzeitig noch in einer Schichtdicke von etwa 3 cm eine gut haftende
Deckschicht entstand, die reinen Kies als Füllstoff enthielt.
Leichter, humusarliger Waldboden von hoher
Saugfähigkeit wurde auf einer Fläche von I qm zunächst übergössen mit 20 I einer IO%igen Netzmittcllösung
eines Natriumsalzcs einer Alkylnaphthalinsulfosäure. Nach dem Versickern dieser Nctzmittcllösung
wird in gleichmäßiger Verteilung aufgegossen 50 kl! einer Mnnnitirrmiirhnno YtetctnUnnA ',nt-
7 8
70 Gewichtsteilen Methylmethacrylat zementgebundene Magerbeton eine Festigkeitsüber-
10 Gewichtsteilen Triäthylenglykoldimethacrylat lagerung erhalt Gleichzeitig wird durch diese Maß-
20 Gewichtsteilen Acrylsäureäthylester nahme eln Abdichten gegen Wasser erreicht.
1 Gewichtsteil Dimethylparatoluidin Beispiel 7
5 Gewichtsteilen Benzoylperoxid 50%ig 5 ..
Eine Test-Straßendecke aus porösem Beton wird
Bei 25°C findet innerhalb von 45 Minuten Aus- auf einer Fläche von I qm zunächst mit 4 1 Wassei
härtung statt, wobei sich der Waldboden in einer gleichmäßig benetzt, um damit die kapillare Saug-
Schichtdicke von etwa 15 cm verfestigt. fähigkeit abzubremsen. Anschließend wird nach dem
„ . . . , ίο Einsickern des Wassers 10 kg einer Mischung aufge-
BelsP'el 5 gössen, die zu
Eine 15 cm dicke Betondecke mit Stahlbewehrung 99 Gewicntsteilen Methylmethacrylat
wird zunächst auf einer Flache von I qm benetzt mit , Gewichtstei| Dimethylparatoluidin
101 einer 2%igen Losung des in Beispiel 4 verwendeten 5 Gcwichtstei|en Benzoylperoxid 50%ig
Netzmittels. Nach dem Versickern dieser Losung 15
werden 15 kg eines katalysierten Monomergemisches besteht. Das Polymerisationsgemisch dringt in die
nachgegossen, das aus Straßendecke ein, und innerhalb von einer Stunde bei
99 Gewichtsteilen Methylmethacrylat 22<><~ findet Polymerisation statt, wobei eine mecha-
I Gewichtsteil Dimethylparatoluidin n.sche Verstärkung und gleichzeitig eine Dichtung
10 Gewichtsteilen Benzoylpe.oxid 50%ig 20 dieser behandelten Straßendecke erreicht wird.
besteht. Bei einer Temperatur von 22°C findet inner- Beispiel 8
halb einer Stunde Aushärtung in der Betondecke statt, Zum Aufbau einer Verfestigungsschicht in sehr
wobei der zementgebundene Beton verstärkt wird. durchlässigem Grobkies wird dieser zunächst auf einer
R . . . as Fläche von 1 qm und in einer Dicke von 10 cm ver-
beispiel ö setzt mit 25 1 einer 5%igen wäßrigen Lösung von
Ein 20 cm dicker Magerbeton wird auf einer Fläche Methylzellulose. Diese wäßrige Polymerlösung wirkt
von 1 qm zunächst gleichmäßig eingesprüht mit 5 1 als Sperre gegen jegliches nachfolgende Abfließen
einer 10%igen wäßrigen Netzmittellösung eines Fett- nach unten. Werden anschließend 50 kg einer kataly-
alkoholpolyglykoläthers. Anschließend wird zur Im- 30 sierten und Polymere gelöst enthaltenden Monomer-
prägnierung aufgegossen 40 kg eines katalysierten lösung aus
Monomergemisches der Zusammensetzung: g0 Gewichtstei|en Methylmethacrylat
90 Gewichtsteile Methylmethacrylat 20 Gewichtsteilen gelöstem Polymethylmethacrylat
10 Gewichtsteile 1,4-Butandioldimethacrylat 1 Gewichtsteil Dimethylparatoluidin
1 Gewichtsteil Dimethylparatoluidin 35 5 Gewichtsteilen Benzoylperoxid 50%ig
5 Gewichtsteile Benzoylperoxid 50 %ig . .„o„. , ., .....
eingebracht, findet bei 20 C innerhalb von 45 Minuten
Bei einer Temperatur von 35°C findet innerhalb in dieser Grobkiesschicht Polymerisation statt, wobei
von 20 Minuten Polymerisation statt, wobei der ein Kunstharzbeton gebildet wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger Straßen, bei dem ein polymerisierendes Bindemittel in die zu verfestigende flächige Zone eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einbringen des Bindemittels eine Vorbehandlung der Zone mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung bzw. Dispersion erfolgt und als Bindemittel monomere Ester der Methacrylsäure mit ein- und/oder mehrwertigen Alkoholen allein oder im Gemisch mit anderen Acryl- bzw. Vinylmonomeren verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111362 DE2111362B2 (de) | 1971-03-10 | 1971-03-10 | Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger Straßen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111362 DE2111362B2 (de) | 1971-03-10 | 1971-03-10 | Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger Straßen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2111362A1 DE2111362A1 (de) | 1972-09-21 |
DE2111362B2 true DE2111362B2 (de) | 1974-07-11 |
Family
ID=5801029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712111362 Pending DE2111362B2 (de) | 1971-03-10 | 1971-03-10 | Verfestigungsverfahren für Böden und Baukörper, insbesondere zur Herstellung behelfsmäßiger Straßen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2111362B2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2514045A1 (fr) * | 1981-10-02 | 1983-04-08 | Couturier Jean | Procede pour ameliorer les proprietes des materiaux pour assises de chaussees ou fondations d'aires de stationnement ou de circulation et materiaux en resultant |
DE102010003919A1 (de) | 2010-04-13 | 2011-10-13 | Wacker Chemie Ag | Oberflächenbehandlung von zementären Untergründen |
-
1971
- 1971-03-10 DE DE19712111362 patent/DE2111362B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2111362A1 (de) | 1972-09-21 |
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