DE2110626C3 - Ausbreitbarer Sonnenzellenträger für Raumfahrzeuge - Google Patents
Ausbreitbarer Sonnenzellenträger für RaumfahrzeugeInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen ausbreitbaren Sonnenzellenträger für Raumfahrzeuge, mit einem an Bord des
Raumfahrzeuges angeordneten Stauraum, in dem eine einstückige Trägerfläche aus flexiblem Material verstaut
ist und aus dem die Trägerfläche durch eine Betätigungsvorrichtung ausfahrbar ist.
Bei bekannten Sonnenzellenträgern dieser Art (vgl. beispielsweise den Aufsatz von Doreece D. A b b ο 11
»Light-Weight Large Area Solar Arrays«, S. 772 bis der Veröffentlichung »4th Intersociety Energy
Conversion Engineering Conference - Washington D.C., September 22/26, 1969« des »American Institute
of Engineering«) haben die Trägerflächen jeweils die Form eines Rechtecks, dessen Breite durch den Stauraum
begrenzt ist und das vom Raumfahrzeug aus in einer Richtung ausbreitbar ist. Um den das Raumfahrzeug
umgebenden Platz besser auszunutzen, bestehen bei einem anderen bekannten Sonnenzellenträger
(»Raumfahrt-Forschung«, Heft 5/69, S. 208, 209) die Trägerfläche aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen,
in einer Richtung ausklappbaren Hauptpanels, aus. denen jeweils senkrecht zu der Ausklappnch
tung der Hauptpanels nach beiden Seiten mehrere Unterpanels ausbreitbar sind. Es sind hierbei auf zwei ent
gegengesetzten Seiten des Raumfahrzeugs je eine An Ordnung aus Haupt- und Unterpanels vorgesehen, wäh
rend auf den beiden anderen Seiten des Raumfahrzeu ges zwischen den beiden Trägerflächenanordnuager
ein von Trägerflächen freier Raum vorhanden ist Be einem weiteren bekannten Sonnenzellenträger (»Avia
tion Week and Space Technology«, 14. August 1967, S
74, 75) sind in allen vier Richtungen des Raumfahrzeu ges mehrere Hauptpanels ausklappbar, wobei jedoch
von den ausgeklappten Hauptpanels aus jeweils nur eir Unterpanel in beiden seitlichen Richtungen ausklapp
bar ist Auch in diesem Fall läßt sich der Platz um dai Raumfahrzeug herum nicht vollständig ausnutzen, di
zwischen den auf den «ier Seiten des Raumfahrzeuge; angeordneten rechteckigen Trägerflächen notwen
digerweise trägerflächenfreie Räume vorhanden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen aus breitbaren Sonnenzellenträger der angesprochener
Art so auszubilden, daß der Platz um das Raumfahr zeug herum besser ausgenutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Sonnenzellenträgei der eingangs angegebenen Art erfindupgsgemäß da
durch gelöst, daß an mindestens einer Seite des Rechtecks ein dreieckiger Abschnitt der Trägerfläche angesetzt
ist, der im verstauten Zustand über das Rechteck gefaltet ist und quer zur Ausfahrrichtung des Rechteck;
ausbreitbar ist.
Durch die dreieckige Ausbildung der an dem Recht eck angrenzenden Abschnitte, wodurch die Trägerflä
chen vorzugsweise die Form von Trapezen erhalten, isi
es möglich, den das Raumfahrzeug umgebenden Plan nahezu vollständig auszunutzen. Hierdurch wird es er
möglicht, daß die Trägerflächen bei gleicher Gesamt fläche eine kleinere Länge als bei den bekannten Son
nenzellenträgern besitzen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind ir den Unteransprüchen angegeben.
An Hand der Zeichnungen werden bevorzugte Aus führungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Ei
zeigt
F i g. 1 eine sehr vereinfachte schematische Ansicht eines herkömmlichen Sonnenzellenträger mit abroll
baren Trägerflächen,
F1 g. 2 eine perspektivische Ansicht eines solcher
Sonnenzellenträger,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer ausfahrba
ren Versteifung bzw. Stange,
F i g. 4a und 4b perspektivische Ansichten eines Sa telüten mit ausfahrbaren Sonnenzellenflächen,
F i g. 5 eine schematische Darstellung zum Vergleich einer bekannten und einer erfindungsgemäßen Anord
nung von Sonnenzellenträgern,
F i g. 6 bis 10 die aufeinanderfolgenden Betriebspha
sen, in denen eine erfindungsgemäße Trägerfläche aus
gebreitet wird,
F i g. 11 eine der F i g. 1 entsprechende Ansicht eine;
erfindungsgemäßen Sonnenzellenträger während de; Ausfahrens,
F i g. 12 eine schematische Ansicht des in F i g. 11 ge
zeigten Sonnenzellenträger nach Beendigung des Aus fahrvorgangs,
Fig. 13 ein Konstruktionsdetail in zwei verschiede
nen Betriebsstellungen,
Fig. 14 eine der Fig. 12 entsprechende Ansichi
einer anderen Ausführungsform,
pig. 15 ein Konstruktionsdetail dieses Ausführungs-
F i g. 16 und 17 den F i g. 5 und 12 entsprechende An-
«rhten eines weiteren Ausführungsbeispiels,
Fig-18 e'ne perspektivische Ansicht eines bekannten
Sonnenzellenträger, bei dem zwei Träg»aflächen in
entgegengesetzten Richtungen ausgefahren werden,
pig. 19 — ebenfalls in perspektivischer Ansicht —
die Art und Weise, wie die Trägerflächen eines ebenfalls bekannten zweigeteilten Sonnenzellenträgers aasgefahren
werden,
F i g- 20 eine Draufsicht auf einen Sonnenzellenträger
der in F i g. 19 gezeigten Art, der jedoch erfindungsgemäß
ausgebildet ist,
Fig.21, 22 und 23 schematische Ansichten des in
Fig-20 gezeigten Sonnenzellenträgers während des
Ausfahrvorgangs.
Die in den F i g. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf, in dem eine rechteckige »Haut«
oder biegsame »Bahn« 2, die mehrere miteinander verbundene
Sonnenzellen trägt, auf engstem Raum zusammengefaltet oder -gerollt ist Während des Ausfahrvorgangs
verläßt die Bahn 3 einen Schlitz 4, der längs einer
Mantellinie des Gehäuses 1 gebildet ist. Die Bahnen werden mit Hilfe zweier seitlich angeordneter ausfahrbarer
Stangen oder Versteifungen 5 ausgezogen, die jeweils in einem Gehäuse 6 untergebracht und an ihren
Enden durch eine Verbindungsstange 7 miteinander verbunden sind. An der Verbindungsstange 7 ist das
freie Ende der Bahn 3 mittels mehrerer Befestigungspunkte 8 befestigt. Der Antrieb erfolgt über einen elektrischen
Motor 9, der mit einem Zahnrad 10 in Eingriff steht. Die Synchronisation der Ausfahrbewegung der
Stangen 5 wird durch eine Transmissionswelle 11 sichergestellt.
Da die Betätigungsvorrichtungen zum Ausfahren von rechteckigen Trägerflächen dieser Art bekannt
sind, ist es unnötig, die konstruktiven Details genauer zu beschreiben. Nur zum besseren Verständnis ist in
F i g. 3 eine bekannte ausfahrbare Stange oder Versteifung dargestellt, wie sie unter dem Namen »STEM«
(Storable Tubular Extendible Member) bekannt sind.
Die F i g. 4a und 4b zeigen den schematischen Aufb. eines Satelliten (vor bzw. nach dem Ausfahren der
Trigerflächen), bei dem die rechteckigen T ,igerflächen
3 in Kreuzform um den Satelliter.körper 12 verteilt angeordnet
sind.
Diese Verteilung ist in F i g. 5 durch gestrichelte Linien wiedergegeben. Gleichzeitig sind mit fest ausgezogenen
Linien vier trapezförmige Trägerflächen 13 dargestellt, die im wesentlichen die gleiche Fläche wie die
rechteckigen Trägerflächen 3 haben. Wie man sieht, ist die bekannte Anordnung in Form eines griechischen
Kreuzes durch eine Anordnung in Form eines Malteserkreuzes ersetzt worden, dessen Arme eine wesentlieh
geringere Länge bei gleicher Fläche haben.
Das Ausbreiten der trapezförmigen Trägerflächen macht eine besondere Ausgestaltung der »Bahnen« und
der Betätigungsvorrichtung erforderlich, wie im folgenden genauer erläutert wird.
Die »Bahn« wird, wie vorher, in dem Gehäuse 1 als nisammengerolltes oder zusammengefaltetes Gebilde
aufbewahrt, dessen Breite etwas kleiner als die Länge des Schlitzes 4 ist, damit sie den Schlitz in Form eines
rechteckigen Streifens verlassen kann. Im Gegensatz ru der bekannten Ausführung besteht dieser Streifen
jedoch nicht aus einem einzigen Bahnenabschnitt, sondern aus mehreren übereinandergefalteten Bahnenabschnitten.
Es versteht sich, daß die Breite des Schlitzes 4 des Gehäuses 1 entsprechend der größeren Dicke der
übereinanderliegenden Bahnenabschnitten ausgebildet sein muß.
F i g. 6 zeigt die Bahn 13 in vollständig ausgebreitetem Zustand. Sie ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in einen rechteckigen Mittelabschnitt A der Länge L und der Breite 1, zwei beidseitig zum mittleren
Abschnitt A angeordnete Zwischenabschnitte B-B' in Form rechteckiger Trapeze der Höhe 1 und
zwei äußere Abschnitte C-C in Form rechtwinkliger Dreiecke der Höhe 1 unterteilt Das gesamte Gebilde
hai somit die Form eines gleichschenkligen Trapezes, dessen Grundseiten die Länge 1 bzw. 51 und dessen
Höhe L beträgt
Die Fläche der trapezförmigen Trägerfläche 13 ist somit 31L, und das rechteckige Trägerfeld 3 der gleichen
Breite 1 und der gleichen Fläche muß eine Länge von 3 L haben.
Um den vorhandenen Platz optimal auszunutzen, wird der Winkel « vorzugsweise etwa 45° gewählt. Die
Länge L ist in diesem Fall etwa doppelt so groß wie die Breite 1.
Um die Bahn in dem Gehäuse 1 unterzubringen, werden die Zwischenabschnitte B-B' und die äußeren Abschnitte
C-C längs der aneinandergrenzenden Ränder gefaltet, wie in F i g. 7 angedeutet. Hierauf wird der
eine der Zwischenabschnitte B auf den mittleren Abschnitt A gelegt, anschließend der entsprechende äußere
Abschnitt C auf den Abschnitt B, wie in F i g. 8 dargestellt. Das gleiche wird mit dem Zwischenabschnitt
B' und dem zugehörigen äußeren Abschnitt C" wiederholt, so daß schließlich das in F i g. 14 gezeigte rechtekkige
gefaltete Gebilde 14 entsteht, das fünf übereinanderliegende Abschnitte und eine Breite 1 aufweist.
Das Gebilde 14 kann dann in den Schlitz 4 eingeführt und im Gehäuse 1 aufgerollt werden, wie in Fig. 10
gezeigt; das gefüllte Gehäuse kann nun am Satellitenkörper befestigt werden.
Das Ausbreiten der Trägerfläche im Weltraum erfolgt genau umgekehrt: Das rechteckige Gebilde 14
wird durch den Schlitz 4 (F i g. 11) aus dem Gehäuse 1 gezogen und in die Trapezform 13 (F ig. 12) ausgebreitet.
Der erste Teil des Ausfahrvorgangs, d. h. das Auseinanderrollen des rechteckigen Gebildes 14, kann in der
gleichen Weise wie bei den herkömmlichen rechteckigen Trägerflächen erfolgen, und zwar in der Weise, daß
die ausfahrbaren Stangen 15 aus ihrem Gehäuse 16 ausgefahren werden, wobei sie über eine Querstange
und Befestigungsstellen 18 eine Zugkraft auf die »Bahn« ausüben. Der zweite Teil des Ausfahrvorgangs,
d. h. das Auseinanderfalten in Trapezform, macht jedoch zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
Die Gehäuse 16 der ausfahrbaren Stangen 15 sind um eine senkrecht zur Ebene der Trägerfläche 13 verlaufende
Achse 16a nach außen schwenkbar, und zwar um einen Winkel ä, der vorzugsweise in der Größenordnung
von 45° liegt und im wesentlichen den halben öffnungswinkel des trapezförmigen Feldes 13 darstellt.
D'ese Schrägstellung kann durch Bruch einer Befestigung 19 (F i g. 13) und die Wirkung einer Zugfeder
hervorgerufen werden, wobei die Winkellage des Gehäuses durch einen Anschlag 21 begrenzt wird. Vorzugsweise
werden Stoßdämpfer (nicht gezeigt) vorgesehen, um die Bewegung der Stangen 15 nach dem
Bruch der Befestigungen 19 abzubremsen. Es lassen sich offensichtlich auch andere Mittel ver-
wenden, um die Schwenkbewegung der Gehäuse 16 zu bewirken und festzulegen, beispielsweise Servomotoren.
Die Schwenkbewegung der Stangen 15 ist von einer Verlängerung der Verbindungsstange 17 begleitet, die
somit keine einfache starre Stange wie beim Stand der Technik sein kann, sondern wie die Stangen 15 ausfahrbar
sein muß.
Die ausfahrbare Verbindungsstange 17 kann beispielsweise von einer teleskopartigen Einrichtung (in
Art der ausfahrbaren Radioantennen) gebildet werden, bei der die Stangenteile 17a im ausgefahrenen Zustand
vorzugsweise von selbst verriegelt werden. Die Enden der Stangen 15 sind an den Enden der äußeren Stangenteile
17a bei 22 angelenkt Ein Motor, der an der Querstange 17 angebracht und mit der Schwenkeinrichtung
der Gehäuse 19 synchronisiert ist, ist vorzugsweise derart angeordnet und ausgebildet, daß er an der
seitlichen Verschiebung teilnimmt Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß als ausfahrbare Querstange
17 eine spiralförmig vorgeformte Einrichtung verwendet wird, die unter dem Namen Lapprohr bekannt
ist. Es versteht sich, auch andere Formen von ausfahrbaren Versteifungen, beispielsweise aufblasbare Stangen
oder Versteifungen in Form eines »Storchenschnabels« verwendet werden können.
Ferner ist die Verwendung einer Querstange, die notwendigerweise längs ihrer Achse verlängerbar ist.
nicht unbedingt erforderlich; wie in Fig. 14 gezeigt, kann beispielsweise auch ein mit Gelenken versehener
und um seine Gelenke klappbarer Träger oder Anordnungen, die an gewisse Arten von Zeltstangen erinnern,
verwendet werden. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 15 dargestellt
Bei den Ausführungsformen, bei denen die Querstange teleskopierbar oder als Lapprohr ausgebildet ist.
können zusätzlich zu den im mittleren Bereich der Trägerflache angeordneten Befestigungsmittel 18 an
den Ecken der trapezförmigen Trägerfläche 13 weitere Befestigungsmittel 23 vorgesehen werden; bei der Ausführungsform
mit einem gelenkigen Träger dagegen können noch mehr zusätzliche Befestigungsmittel 23
vorgesehen werden, wie in Fig. 14 zu sehen ist Der gelenkige Träger kann nämlich aus um so mehr Einzelteilen
17Λ 17& 175', 17C 17C" zusammengesetzt
werden, je mehr faltbare Abschnitte A. B, B', C, C ' die
Bahn 13 besitzt, wobei die Gelenke 24 der aufeinanderfolgenden Teile des gelenkigen Trägers an den Stellen
der Faltlinien der Bahnabschnitte angeordnet sind. Der gelenkige Träger kann somit ohne Behinderung an den
Gelenkstellen aufgeklappt und zusammengeklappt werden, wobei jeder Teil des Trägers mit dem ihm zugeordneten
Bahnenabschnitt dauernd verbunden bleibt.
Bei dem in F i g. 14 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der gelenkige Träger durch seinen mittleren Glenkteil
i7A an einer einzigen ausfahrbaren Stange 15A befestigt,
die genau wie ihr Gehäuse 16/4 eine Mittellage einnimmt und nicht verschwenkbar ist.
Bei sämtlichen Ausführungsbetspielen mit trapezförmigen
Flächen können an den Endpunkten jede der Flächen Befestigungsmittel vorgesehen werden, durch
die vier Flächen miteinander verbunden werden, so daß ein etwa quadratisches Gebilde entsteht.
Bei dem in F i g. Ib gezeigten Ausfiihrungsbeispicl
kann eine nahe/u genau so große aktive Fläche wie bei
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel (dessen allgemeine Form in F ι g. 5 schematisch dargestellt ist) erzielt
werden, wobei jcd»>ch nur zwei Teilflachcn 13'
verwendet werden, deren beide Betätigungsvorrichtungen bezüglich des Satelliten körpers 12 symmetrisch angeordnet
sind.
F i g. 17 zeigt die eine der beiden Bahnen 13' im Detail. Die Abschnitte B, C, B ',C der Bahn sind nicht nur
mit ihrem vom Gehäuse 1 entfernten Rand an Stangen 17 und 17a befestigt, sondern auch an ihrem seitlichen
Rand an ausfahrbaren Stangen I!6. Vor dem Ausfahren sind die Stangen 26 in Gehäusen 25 ähnlich den Gehäusen
6 in F i g. 1 untergebracht, die jedoch bezüglich des Satellitenkörpers 12 tangential und nicht radial gerichtet
sind.
Zur besseren Platzausnutzung ist es natürlich immer möglich, in den freien Zwischenräumen zwischen den
,5 Bahnen 13' beidseitig zum Satellitenkörper 12 herkömmliche rechteckige Bahnen 3 anzuordnen, wie
durch gestrichelte Linien in F i g. 16 angedeutet ist.
Die Bahn kann auch ziehharmonikaförmig in einem rechteckigen Gehäuse untergebracht sein, das an der
gleichen Stelle wie die Aufwickelrolle angeordnet wird. Schließlich braucht die Antriebskraft, mit der die Bahn
in Querrichtung ausgefahren wird, nicht im Bereich der
schwenkbaren Gehäuse 16 der Ausführungsform der F i g. 11 bis 13 (die bei dem betrachteten Ausführungsbeispiel
von den Federn 20 geliefert wird) angeordnet werden; sie kann stattdessen im Bereich der ausfahrbaren
Querstange 17 erzeugt werden, indem man die Querstange mit Federn, Servomotoren oder anderen
Antriebsorganen ausrüstet, die die Querstange 17 unmittelbar ausfahren und die Stangen 15 mittelbar verschwenken.
Fig. 18 zeigt eine weitere vorbekannte Anordnung, die unter dem Namen »FISCA« bekannt ist. Diese bekannte
Anordnung weist einen Rahmen 1 auf, in dem eine doppelte »Haut« oder Bahn 2 auf engstem Raum
untergebracht ist, die rechteckig und biegsam ausgebildet sowie zusammengefaltet oder zusammengerollt ist
und mehrere miteinander verbundene Sonnenzelten trägt. Während des Ausfahrvorgangs wird jede Bahn 3,
die sich in dem Rahmen 1 befindet unter der Wirkung zweier seitlich angeordneter abrollbarer und ausfahrbarer
Stangen 5 ausgebreitet, die aus ihren Gehäusen 6 austreten und an ihrem Ende durch eine starre Verbindungsstange
7 miteinander verbunden sind, an der das freie Ende der Bahn 3 befestigt ist.
Das »F1SCA«-System kann gegebenenfalls in der in Fig. 19 gezeigten Art und Weise verdoppelt und betrieben
werden; in F i g. 19 ist bei 12 der Satellitenkör
per und mit 4 die Stelle, an der die Bahn das zugehörige Gehäuse verläßt bezeichnet Die Betätigung der Bah
nen erfolgt durch angetriebene Weilen 11. Die Ausfahr bewegung der Bahnen 3 erfolgt gleichzeitig in entge
gengesetzten Richtungen.
Ohne auf die Einzelheiten einer solchen Anordnung näher einzugehen, sei lediglich angedeutet daß das Sy
stern der Bahnen 3 um eine Achse verschwenkbar ist die parallel zur Raumnormalen verläuft, und daß de
Satellitenkörper 12, der eine Antenne 31 trägt gegebe
nenfalls mit einer Trägheitsscheibe 32 verschen wird.
Wie sich leicht feststellen läßt ist der Raum um dei
Satelliten 12 herum schlecht ausgenutzt so daß zur Er
ziehing der gewünschten elektrischen Leistung die Bah nen 3 eine sehr große Länge haben müssen.
Dic-cr Nachteil wird durch die in F i g. 20 dargestell
te Anordnung vermieden, bei der sich an der rechtecki
gen Bahn 33 einer jeden Trägerfläche 13 seitlich ei rechtwinklige* Dreieck 34 anschließt was bei gleiche
(.camiflache eine w eventlich bessere Platzausnutmn
um den Sateüitenkörper 12 herum ermöglicht.
Bei dieser Anordnung erfolgt das Ausbreiten der Trägerflächen in zwei Betriebsphasen, wie an Hand der
F i g. 21,22 und 23 erläutert wird.
In einer ersten Betriebsphase werden zwei Teile 14,
die in den Stirnflächen des Satelliten untergebracht sind, ausgefahren. Jedes dieser Teile 14 wird von einem
rechteckigen Bahnenabschnitt 33 (F i g. 20) gebildet, auf dem ein weiterer Bahnenabschnitt 34 in Form eines
rechteckigen Dreiecks zusammengefaltet ist. Jeder der Bahnenabschnitte 14 wird mit Hilfe zweier seitlich angeordneter
ausfahrbarer Stangen 15 (oder mit Hilfe einer einzigen mittleren Stange) ausgebreitet, die einen
im wesentlichen senkrecht zur Ausfahrrichtung f verlaufenden, am Ende des Bahnenabschnitts vorgesehe- as
netii Querträger 17 mitnehmen.
Die Besonderheit der Anordnung besteht darin, daß die Ecke 35 jedes dreieckigen Bahnenabschnitts 34 in
der Nähe des Satelliten an einem Querträger 36 befestigt ist, der seinerseits an ausfahrbaren Stangen 37 he- ao
festigt ist und eine dritte Bahn 38 in einer Richtung F senkrecht zur Richtung /"ausfährt. Während der gesamten
ersten Betriebsphase (F i g. 21) hat der Punkt 35 seine geometrische Lage nicht verändert.
Während einer zweiten Betriebsphase (F i g. 22) wird somit die dritte Bahn 38 ausgebreitet, die die beiden
Ecken 35 der dreieckigen Bahnenabschnitte 34, die beim Satelliten geblieben sind, mit sich nimmt, wodurch
die beiden dreieckigen Bahnenabschnitte in der auf der Richtung /"senkrecht stehenden Querrichtung Fausgehreitet
werden.
Auf diese Weise wird der Platz um den Satelliten 12 herum durch ein kontinuierliches Sonnenzellenfeld
weitgehend ausgenutzt, wie die F i g. 20 zeigt, wo die gewählte Ausbildung des Satelliten die Verdoppelung
der Anordnung erlaubt. Wenn die von den Sonnenzellenfeldern eingenommenen Flächen etwa die Form
eines Trapezes haben, befindet sich dessen Grundlinie in der Nähe des Satellitenkörpers 12, im Gegensatz zu
der trapezförmigen Anordnung, die in Verbindung mit den F i g. 5 bis 14 beschrieben wurde.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen . 509 631/13:
Claims (6)
1. Ausbreitbarer Sonnenzellenträger für Raumfahrzeuge, mit einem an Bord des Raumfahrzeuges S
angeordneten Stauraum, in dem eine einstückige Trägerfläche aus flexiblem Material verstaut ist und
aus dem die Trägerfläche durch eine Betätigungsvorrichtung ausfahrbar ist, wobei die ausgefahrene
Trägerfläche ein Rechteck bildet, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß an mindestens einer Seite des Rechtecks (A) ein dreieckiger Abschnitt (D, Q
der Trägerfläche (13) angesetzt ist, der im verstauten
Zustand über das Rechteck gefaltet ist und quer zur Ausfahrrichtung des Rechtecks ausbreitbar ist
2. Sonnenzellenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den pa.allel zur Ausfahrrichtung
des Rechtecks liegenden Rechteckseiten je ein dreieckiger Abschnitt angesetzt ist, so daß die
Trägerfläche im ausgebreiteten Zustand ein Trapez bildet.
3. Sonnenzellenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kurze Seite des Trapezes
dem Raumfahrzeug zugekehrt ist (F i g. 5).
4. Sonnenzellenträger nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß die lange Seite des Trapezes
dem Raumfahrzeug zugekehrt ist (F i g. 20).
5. Sonnenzellenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung
eine in Ausfahrrichtung des Rechtecks verlängerbare Stange (15) aufweist, die an ihrem einen Ende am Raumfahrzeug angelenkt
ist und an ihrem anderen Ende an einer weiteren Stange (17,17a) angelenkt ist, die quer zur Ausfahrrichtung
des Rechtecks verlängerbar ist und die an der dem Raumfahrzeug abgewandten Seite der
Trägerfläche (13) befestigt ist (F i g. 12).
6. Sonnenzellenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der dreieckige
Abschnitt der Trägerfläche ein rechtwinkliges Dreieck bildet, wobei nur die rechtwinkligen Schenkel
von verlängerbaren Stangen begrenzt werden (F ig. 20).
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |