DE2110491A1 - Verfahren und Vorrichtung zum stellenweisen Auftragen von Klebstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum stellenweisen Auftragen von KlebstoffInfo
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Description
Karl-Heinz Honsei, 48 Bielefeld, Heidelberger Weg 15
Verfahren und Vorrichtung zum stellenweisen Auftragen von
Klebstoff
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum stellenweisen Auftragen von Klebstoff, insbesondere von
Selbstklebeklebstoff, auf eine durchlaufende Materialbahn.
Bislang wird beim stellenweisen Auftragen von Klebstoff auf eine laufende Materialbahn so vorgegangen, daß der Klebstoff
aus einem Vorratsbehälter auf einen Klebstoffträger, dessen Oberfläche entsprechend dem gewünschten Klebstoffmuster gestaltet
ist, gegeben wird, und dieser meist walzenförmige Klebstoffträger läuft in der Sichtung, die auch die durchlaufende
Materialbahn hat, und mit der Umlaufgeschwindigkeit entsprechend der Materialbahndurchlaufgeschwindigkeit um.
Die erhatjenen Teile des Kleb stoff trägers kommen dabei während
des Umlaufes mit der Haterialbahn in Berührung, so daß der Klebstoff auf die 'Bahn aufgetragen wird. Damit die Materialbahn
nicht ausweichen kann, befindet sich auf ihrer dem Klebstoffträger gegenüberliegenden Seite eine Gegendruckwalze.
Nachteilig ist dabei, daß der Klebstoff sich an dem Klebstoffträger
aufbaut, indem er sich am Rand der erhabenen, den Leim
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—· 2 —
übertragenden Profilstücke ablagert, so daß alsbald ein unsauberer,
bezüglich der Abmessungen der leimst eil en ungenauer
Auftrag erfolgt, so daß der Produktionsprozeß häufiger zur Reinigung des Klebstoff trägers unterbrochen werden nuß, wobei
die Reinigung infolge der erhabenen Profilstiieke schwierig
durchführbar ist.
Der sogenannte Selbstklebeklebstoff hat in letzter Zeit stark
an Bedeutung gewonnen, da er die Eigenschaft hat, ohne besondere Anfeuchtung eine Klebverbindung einzugehen, wolbei allerdings
die beiden zu verbindenden Flächen beide Mit dem Selbstklebeklebstoff
versehen sein müssen. Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet dieser Selbstklebeklebstoffe ist die Herstellung
von selbstklebenden Briefumschlägen. 33a diese iäelb st klebeklebstoffe
eine besonders starke Neigung haben, sich zwischen der laufenden Bahn und dem Klebstoffträger aufzubauen, ist ein
stellenweises Auftragen mit den bislang üblichen ¥orrichtungen nicht möglich, da alsbald ein derart starker Klebstoff auf bau
vorhanden ist, daß es zu einem stark verstärkten Klebstoffauftrag kommt, weil die Bahn alsbald nur noch an der Gegendruckwalze
anliegt, und somit zwischen den Profil stücken und der Bahn ein Spalt vorhanden ist. Dieser verstärkte KLebstoffauftrag
aber führt dazu, daß infolge ungenügender Klebstoff trocknung die Maschinenteile der nachfolgenden Materialbahnverarbeitung
smaschinen bis zur Funktionsunfähigkeit mit dem Klebstoff verunreinigt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, das diesen Klebstoff
auf bau in der tfbertragungszone verhindert, einen sehr
gleichmäßigen und exakten Klebstoffauftrag gewährleistet und insbesondere für die Verarbeitung von Selbstklebeklebstoffen
geeignet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß der auf
einem Klebstoffträger· befindliche Klebstoff mit diesem in
zur Laufrichtung deir Materialbahn entgegengesetzter Richtung
bewegt wird, und die Materialbahn zeitweilig an den Klebstoff angedrückt wird. Es hat sich herausgestellt, daß sich durch
die gegenläfige Bewegung von Materialbahn und Klebstoff ein
hervorragender Abstreif- und Klebstoffübergabeeffekt einstellt, der einen Klebstoffaufbau in der Übertragungszone
völlig verhindert, so daß auch die sehr stark zum Aufbauen
neigenden Selbstklebeklebstoffe ohne weiteres verarbeitet werden können. Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform des f
erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich dieser Effekt des
vollständigen und gleichmäßigen Klebstoffübertrages noch dadurch steigern, daß die Materialbahn und der Klebstoffträger
mit unterschiedlich großen Geschwindigkeiten bewegt werden.
Die erfindungsgemäße Torrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist gekennzeichnet durch eine in dem Klebstoffvorratsbehälter befindliche iPauchwalze, eine teilweise aus dem Vorratsbehälter
vorstehende, mit ihr zusammenwirkende Klebstoffträgerwalze, die entgegengesetzt der Materialbahndurchlaufrichtung
rotierend angetrieben ist, und eine auf der anderen Seite der Materialbahn angeordnete Gegendruckwalze, an deren
Mantel vorstehende, der Form des Klebstoffauftrages entspre- J
chend geformte Ansätze angeordnet sind. Neben einem einfachen konstruktiven Aufbau hat diese Vorrichtung noch den besonderen
Vorteil, daß die entsprechend dem Klebstoffauftrag profilierten
Ansätze durch die Materialbahn völlig von einer Eigenberührung mit dem Klebstoff ferngehalten sind.
Gemäß der bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens hat bei der erfindun£:sgemäßen Vorrichtung die Kleb stoff trägerwalze
eine Umfangsgeschwindigkeit, die größer als die Durchlaufgeschwindigkeit
der Haterialbahn ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hat die in den Klebstoff eintauchen-
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de Tauchwalze eine geringere Umlaufgeschwindigkeit als die Klebstoffträgerwalze, und zwischen ihnen ist in der Klebstoffübertragungszone
ein Abstandsspalt vorgesehen, der im Hinblick auf den auf die Klebstoffträgerwalze zu übertragenden Klebstoff
film klein sein kann. Die somit relativ niedrig zu wählende Umlaufgeschwindigkeit der Tauchwalze hat den Vorteil, daß die
bei einer relativ hohen Umlaufgeschwindigkeit der eintauchenden Walze auftretende sehr starke Schaumbildung bei der Verarbeitung
von Selbstklebeklebstoffen unterbleibt, was einerseits beträchtlich zu einem ordnungsgemäßen Klebstoffauftrag
beiträgt und andererseits die mit der Schaumbildung verbundene starke Geruchsbelästigung des Bedienungspersonals vermeidet.
Bei der vorstehenden Ausführungsform ist es zweckmäßig, der Klebstoffträgerwalze eine Abstreifleiste zuzuordnen, die eine
Egalisierung des Klebstoffilmes bewirkt.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in schematisierter Seitenansicht,
Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1.
Die mit dem Klebstoffauftrag zu versehende Naterialbahn 1
durchläuft die Vorrichtung in Pfeilrichtung und liegt dabei
unter Spannung an einer Gegendruckwalze 2 an, in deren Mantel Nuten eingearbeitet sind, in die über den vvalzenumfang vorstehende
Gegendruckstücke 3 eingesetzt sind. In dem dargestell-
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•ten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die einzelnen Gegendruckstücke
3 jeweils nur auf einer Hälfte der Breite der Gegendruckwalze 2 und sie sind streifenförmig profiliert, wie
aus !Fig. 2 ersichtlich. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß sich die Gegendruckstücke 3>
in Umfangsrichtung der Gegendruckwalze
2 gesehen, abwechselnd auf der linken oder rechten Seite der Gegendruckwalze 2 befinden. Mit dieser Ausgestaltung
ist es möglich, zwei nebeneinanderliegenden Materialbahnen oder einer später noch zu zerteilenden doppelt breiten Materialbahn
einen streifenförmigen Klebstoffauftrag zu erteilen. J
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich jeweils in Verlängerung der Gegendruckstücke 3 in der Gegendruckwalze
2 Sauger 4-, die jeweils nur dann eingeschaltet sind, wenn mit Hilfe des ihnen zugeordneten Gegendruckstückes 3 ein Klebstoffauftrag
auf die Materialbahn 1 erfolgt. Die Sauger bewirken eine feste Andrückung der Materialbahn 1 unter deren Abknickung
an der entsprechenden Kante des Gegendruckstückes 3? was dazu
beiträgt, daß der Klebstoffauftrag exakt die durch die Gegendruckstücke
3 vorgegebene Form erhält. Hierzu trägt ferner bei, daß in der Nähe der Klebstoffübertragungszone an die Gegendruckwalze
2 schwenkbeweglich gelagerte Andrückrollen 5 angelegt sind, die, wie aus Fig. 1 ersichtlich, eine Abknickung J
der Materialbahn 1 an der jeweils in der Wirkzone befindlichen iängskante des Gegendruckstückes 3 bewirken.
Auf der der Gegendruckwalze 2 gegenüberliegenden Seite der Materialbahn 1 befindet sich ein als geschlossenes Gehäuse
ausgebildeter Klebstoffvorratsbehälter 6, in dessen unterem
Teil eine in den Klebstoffvorrat eintauchende Tauchwalze 7
gelagert ist. Die Tauchwalze 7 überträgt den Klebstoff auf eine ebenfalls in dem Klebstoffvorratsbehälter 6 gelagerte
Klebstoffträgerwalze 8, die teilweise durch einen Schlitz aus dem Vorratsbehälter 6 vorsteht und die den Klebstoff auf die
Materialbahn 1 überträgt, wenn diese durch eines der Gegen-
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druckstücke 3 an die Klebstoffträgerwalze 8 angedrückt wird.
Wesentlich ist dabei, daß die Klebstoffträgerwalze 8 derart
rotierend angetrieben ist, daß sie in der Klebstoffübertragungszone entgegensetzt zur Durchiaufrichtung der Materialbahn
1 umläuft. Dabei ist die Umfangsgeschwindigkeit der KLebstoff,-trägerwalze
8 größer als die Durchlaufgeschwindigkeit der Materialbahn 1." Hierdurch ergibt sich ein hervorragender
Streich- und Reibeeffekt, der einen Klebstoffaufbau bei der
Klebstoffübertragung verhindert.
Es ist hervorzuheben, daß die Klebstoffträgerwalze 8 selbst
nicht in den Klebstoffvorrat eintaucht.
Die Tauchwalze 7 läuft mit sehr viel geringerer Geschwindigkeit um als die Klebstoffträgerwalze 8. Um dieses zu ermöglichen,
ist in der übertragungszone zwischen den beiden Walzen
7 und 8 ein Abstandsspalt vorgesehen, der im Hinblick auf den auf die Kleb stoff trägerwalze 8 zu übertragenden Klebstoffilm
nur klein ist. Der Klebstoffträgerwalze 8 ist ferner zwecks
Egalisierung und Glättung des KLebstoffilmes noch eine Abstreifleiste
9 zugeordnet.
Der Klebstoffvorratsbehälter 6 samt den darin gelagerten Walzen 7 und 8 ist auf einem Stellschlitten 10 angeordnet, der
mittels einer Stellspindel 11 bezüglich der Gegendruckwalze
2 verstellt werden kann, so daß der Abstand zwischen der Gegendruckwalze 2 und der Klebstoffträgerwalze 8 exakt eingestellt
werden kann.
Ferner sind der Stellschlitten 10 samt Klebstoffvorratsbehälter
6 und den darin gelagerten Walzen 7 und 8 einerseits sowie die Gegendruckwalze 2 samt ihrer Lagerung andererseits
auf einem weiteren, gemeinsamen Stellschlitten 12 angeordnet, der über eine Spindel 13 betätigbar ist. Hierdurch kann in
einfacher Weise die Spannung der Materialbahn 1 bei ihrem Durchlauf durch die Vorrichtung eingestellt werden.
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Claims (12)
- PatentansprücheΛ·) Verfahren zum stellenweisen Auftragen von Klebstoff, insbesondere Selbstklebeklebstoff, auf eine durchlaufende Materialbahn, dadurch gekennzeichnet, daß der auf einem Klebstoffträger befindliche Klebstoff mit diesem in zur Laufrichtung der Materialbahn entgegengesetzter Sichtung bewegt wird, und die Bahn zeitweilig an den Klebstoff angedrückt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn und der Klebstoffträger und somit der Klebstoff mit unterschiedlich großen Geschwindigkeiten bewegt werden.
- 3- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine in dem Klebstoffvorratsbehälter (6) befindliche Tauchwalze (7)5 eine teilweise aus dem Vorratsbehälter (6) vorstehende, mit der Tauchwalze (7) zusammenwirkende Klebstoffträgerwalze (8), die entgegengesetzt der Materialbahndur chi auf richtung rotierend angetrieben ist, und eine auf der anderen Seite der Materialbahn (1) angeordnete Gegendruckwalze (2), an deren Mantel vorstehende, der Form des Klebstoffauftrages entsprechend profilierte Ansätze (3) angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3i zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffträgerwalze (8) eine Umfangsgeschwindigkeit hat, die größer ist als die Durchlaufgeschwindigkeit der Materialbahn (1).
- 5. Vorrichtung: nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die 'üaucirwalse (7) eine geringere Umlaufgeschwindigkeit als die iCLeb stoff trägerwalze (8) hat, und zwischen ihnen in der ICLebstofxübertragungsaone ein Abstandsspalt vorgesehen ist.209840/0875
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Kl et» stoff trägerwalze (8) eine Abstreifleiste (9) zugeordnet ist.
- 7· Vorrichtung nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mantel der Gegendruckwalze (2) Nuten vorgesehen sind, in die über den Walzenumfang vorstehende Gegendruckstücke (3) eingesetzt sind.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 3? dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Ansätze (3) Sauger (4) in die Gegendruckwalze (2) eingesetzt sind.
- 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckstücke (3) streifenförmig ausgebildet sind, sich Jeweils nur bis etwa zur halben Breite der Gegendruckwalze (2) erstrecken, in Umfangsrichtung der Gegendruckwalze (2) gesehen, abwechselnd auf der linken oder rechten Walzenseite angeordnet sind, und die Sauger (4) in Verlängerung der Gegendruckstücke (3) jeweils auf der anderen Walzenseite liegen.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Wirkzone von Klebstoffträgerwalze (8) und Gegendruckwalze (2) an letztere schwenkbar gelagerte Andrückrollen(5) angelegt sind.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ddr Klebstoffvorratsbehälter (6) samt Tauchwalze (7) und Klebstoffträgerwalze (8) auf einem bezüglich der Gegendruckwalze (2) verstellbaren Stellschlitten (10) angeordnet ist.
- 12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stell schlitten (10) samt Klebstoff vorratsbehälter(6) sowie die Gegendruckwalze (2) samt ihrer Lagerung auf einem gemeinsamen Stellschlitten (12) angeordnet sind.209840/0 8 75
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