DE2109332C3 - Verfahren zur Herstellung von Gleitlagerelementen oder ähnlichen reibungsannen Elementen mit einer Gleitschicht aus Polyacetal- oder Polyamidharz - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gleitlagerelementen oder ähnlichen reibungsannen Elementen mit einer Gleitschicht aus Polyacetal- oder PolyamidharzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gleitlagerelementen oder ähnlichen
reibungsarmen Elementen mit einer Gleitschicht aus Polyacetal- oder Polyamidharz nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Die Verwendung thermoplastischer Kunststoffe hat sich bei der Herstellung von Lagerbüchsen, Gleitplatten
und anderen reibungsarmen Elementen sehr stark eingebürgert. Ihre Eigenschaften reichen aber bei
besonders hohen Anforderungen, um bei Industriemaschinen, Fahrzeugen und für die Herstellung von
Trägern für Brücken eingesetzt werden zu können, häufig nicht aus.
Es ist verschiedentlich versucht worden, die Schmiereigenschaften von Kunststoffen durch Einbringung
zusätzlicher, schmierender Komponenten zu beeinflussen. Hierbei wurden Kunststoffe, wie z. B. Polyurethane,
herangezogen, die eine gute Verträglichkeit mit den eingefügten Additiven besitzen. So ist in der DE-AS
44 532 die Herstellung einer Lagerbuchse aus Polyurethan angegeben, bei der Silikonöle und/oder
Kohlenwasserstoffe bei der in situ-Bildung des Kunststoffes aus den Ausgangskomponenten hinzugefügt
wurden.
Um diesen starken mechanischen Beanspruchungen Rechnung zu tragen, ist auch bereits die Erzeugung
mehrschichtiger Metall-Kunststoff-Elemente zum Vorschlag gebracht worden. Beispielsweise ist in der US-PS
05 325 die Herstellung eines reibungsfreien Verbundelementes beschrieben worden, bei dem auf eine auf
einer Metallgrundplatte anhaftende, erhitzte Sintermetallschicht Polyamidteilchen zusammen mit kleineren
Mengen an Molybdändisulfid aufgebracht wirden.
Aus »Maschinenbautechnik« 15 (1966), Heft 8, S. 445, 446 ist bekannt, daß eine zuvor eingekerbte Polyacetalharzoberfläche,
die auf einer auf einen Stahlstützkörper aufgesinterten Bronzeschicht haftet, oberflächlich kleine
Ölmengen in Form eines Filmes festzuhalten vermag. Diese Vorgehensweise ist jedoch aufwendig und erlaubt
ι ο keine Einbringung größerer Ölmengen in gleichmäßiger Verteilung. Aus »Machine Design«, 1966, S. 68 bis 71, ist
bekannt, daß Polyamid bei Sinterung in Anwesenheit von Öl dieses absorbieren kann. Dieser Literaturstelle
können jedoch keinerlei Hinweise auf ein mehrschichtiges Metall-Kunststoff-Verbundelement bzw. dessen
Erzeugung entnommen werden.
Schließlich ist aus »Engineering Materials and Design« März 1956, Seiten 410 bis 413, bekannt, daß
man durch pulvermetallurgische Verarbeitungsweise ein gesintertes Polyamidmaterial herstellen kann, das
anschließend mit flüssigen Stoffen, z. B. mit Öl, imprägniert werden kana Durch eine durch das
Stnterverfahren sich einstellende bestimmte Porosität
kann ein solches Polyamid nachträglich mit bis zu 30 Gew.-% eines Schmieröls imprägniert werden.
Es besteht ein Bedürfnis, Gleitlagerelemente der im Gattungsbegriff des Anspruchs 1 geannten Art herzustellen,
h«i denen man dem Polyamid- oder Polyacetalharz schon vor der Verarbeitung zu dem Gleitlager ein
flüssiges Schmiermittel einmischen kann, und wobei dieses eingemischte flüssige Schmiermittel in dem
fertigen Gleitlagerelement dauerhaft festgehalten wird. . Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird vor dem Aufbringen der Kunstharz-Schmiermittelmischung
reines Kunstharz in einer Menge auf die Sintermetallschicht aufgestreut, die nicht ausreicht, sämtliche
Hohlräume der Sintermetallschicht auszufüllen.
-to Auct. können der Kunstharz-Schmiermittelmischung
bis zu 3 Gewichtsprozent Metallseifen und bis zu 5 Gewichtsprozent Zusatzstoffe, wie Graphit, Molybdändisulfid
oder Wolframdisulfid, vor der Aufbringung beigemischt werden.
4") Die poröse, pulvermetallurgische Schicht wird durch
Aufsinterung einer Kupfer-Zinn-Legierung in Pulverform auf eine Stahlgrundplatte unter Bildung eines
Überzugs aufgebracht.
Es wird bevorzugt eine Schicht aus einer Kupfer-Zinn-Legierung verwendet, die Teilchen einer Größe
von etwa 100 bis 500 μ enthält und die eine Stärke von 0,25 bis 0,5 mm besitzt.
Als das flüssige Schmiermittel enthaltendes Polyacetalharz kann ein Oxymethylen-Polymeres oder -Copolymeres
verwendet werden. Geeignete Oxymethylen-Po-Iymere stellen beispielsweise handelsübliche Homopolymere
des Formaldehyds dar, während geeignete Oxymethylen-Copolymere z. B. Copolymere mit Trioxan
als Hauptkomponente und einer geringen Menge
von Äthylenoxid sein können.
Günstige Ergebnisse wurden z. B. mit dem Homopolymer von Formaldehyd, das in der US-PS 27 68 994
beschrieben ist, erhalten.
Dieses Produkt besitzt eine thermische Abbaugeschwindigkeit bei 220° C von weniger als 1 Gewichtsprozent
pro Minute und ein Molekulargewicht von 50 000 bis 70 000.
Ein geeignetes Oxymethylen-Copolymeres aus Tri-
oxan und Äthylenoxid (Molverhältnis Trioxan zu Äthylenoxid = 100: etwa 0,1 bis 15, Schmelzpunkt
163° C, Molekulargewicht 50 000) ist z. B. in der US-PS
30 27 352 beschrieben worden.
Als Polyamide für die Zwecke der Erfindung sind Lactame, wie Polymere von ε-Caprolactam, Undecanolactam
und ω-Lauryllactam, geeignet, die als Nylon-6,
Nylon-11 und Nylon-12 bezeichnet werden. Weiterhin
ist das Polykondensationsprodukt von Dicarbonsäuren und Diaminen, insbesondere das von Adipinsäure und
Hexamethylendiamin (Nylon-6,6), einsetzbar.
Die Polyoxymethylen-Polymere, -Copolymere und die Polyamide besitzen einen niedrigen Reibungskoeffizienten,
eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit, eine hervorragende mechanische Festigkeit und sind gegenüber
den herkömmlichen organischen Lösungsmitteln und den üblichen Schmiermitteln beständig.
Das verwendete Schmiermittel stellt hauptsächlich ein bei Raumtemperatur oder der Verformungstemperatur
flüssiges Mineralöl oder ein synthetisches Schmieröl dar. Es kann aber auch ein Wachs der
Kohlenstoffreihe, eine höhere Fettsäure, ein höheres Fettsäureester sowie dessen Seifen sein, die bei
Raumtemperatur zwar fest, bei der Verformungstemperatur
jedoch flüssig sind. Auch bei Raumtemperatur geleeartiges Schmierfett ist geeignet
Metallseifen, wie Lithiunistearat, werden zusammen
mit dem Schmiermittel zur Verbesserung der Dispergierbarkeit angewandt
Die gleichförmige Dispergierung des Schmiermittels in dem thermoplastischen Harz ist, da das thermoplastische
Harz ein hochpolymerer Stoff ist und das mit dem thermoplastischen Harz unter Anwendung von Wärme
und Druck vermischte Schmiermittel dazu neigt, sich während der Verformung abzuscheiden, im allgemeinen
sehr schwierig.
Auf Grund der Schwierigkeit, die wirkliche Teilchengröße des Harzes zu bestimmen, weil das Harz und das
zugesetzte Schmiermittel leicht dazu neigen, zu koagulieren, wurden eine Abschätzungsmethode zur
Festlegung der Ölbeibehaltungskapazität der feinen Harzteilchen des Harzes und des koagulierten Harzpulvers
entwickelt.
Es wurde nämlich festgestellt, daß entsprechend dem Wert für den Verdichtungsgrad eine festgelegte Menge
des Schmiermittels in das thermoplastische Harzpulver eingemischt werden kann, ohne daß die scheinbare
Teilchengröße des Harzes eine Rolle spielt, wenn der Verdichtungsgrad einen bestimmten Wert erreicht und
überschreitet
Der Verdichtungsgrad wird durch die nachstehende Formel 1 angegeben, worin D2 die mittlere Dichte des
Kunststoffes und D, die mittlere scheinbare Dichte des Kunststoffpulvers bedeutet
IU
15
30
Verdichtungsgrad = -^
υ
υ
Die Beziehung zwischen dem Verdichtungsgrad und der Menge des Schmiermittels, die mit dem thermoplastischen
Harz vermischt werden kann, ohne daß während des Verformens eine Abtrennung erfolgt, ist in
Tabelle 1 als Ergebnisse von entsprechenden Versuchen dargestellt
Verdichtungs- weniger 2—3 3—4 mehr
grad als 2 als 4
grad als 2 als 4
Zugegebene
Schmiermittelmenge
(Gewichtsprozent)
Schmiermittelmenge
(Gewichtsprozent)
Oxymethylen- weniger weniger weniger weniger Polymeres als 2 als 5 als 8 als 15
oder
-Copolymeres
Polyamid weniger weniger weniger weniger
als 2 als 4,5 als 7,5 als 12
1. Wenn das vorstehend erwähnte Oxymethylen-Homopolymere,
das üblicherweise in Form von Pellets in den Handel kommt, verwendet wird, dann ist es
notwendig, die Pellets durch mechanische oder chemische Methoden zu pulverisieren.
Die Tabelle 2 zeigt die Beziehung zwischen dem Verdichtungsgrad der Teilchengröße des Homopolymers,
welches in einer herkömmlichen Zerkleinerungseinrichtung mit einem drehbaren Messer pulverisiert
worden ist.
Lichte Maschenweite des Siebes
Verdichtungsgrad
(Mittelwert)
(Mittelwert)
mehr als
0,295 mm
0,295 mm
1,60
0,295-0,208 mm 0,208-0,175 mm 0,175—0,147 mm weniger als
0,147 mm
1,72
1,92
2,08
2,17
Wie aus Tabelle 2 hervorgeht wird im Falle einer Teilchengröße von 0,175-0,147 mm ein Verdichtungsgrad
von mehr als 2 erreicht
Eine weitere Methode, um das thermoplastische Harz mit geringer Teilchengröße zu erhalten und zu einem
erheblichen Verdichtungs ν i zu kommen, besteht darin, das Polyacetal-Homopolymer in einem speziellen
Glykol-Lösungsmittel, z. B. Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol,
aufzulösen und die Lösung abzukühlen, um auf Grund der unterschiedlichen LöslichKeit die
Ausfällung des Harzes zu bewirken.
20 Gewichtsprozent Triäthylenglykol wurden zu 1 Gewichtsprozent Polyace.'.al-Homopolymer-Pellets gegeben.
Das erhaltene Gemisch wurde auf eine Temperatur von 165 bis 2000C, d.h. oberhalb des
Schmelzpunkts des Polymeren, unter Erhalt einer klären Lösung erhitzt. Die erhaltene Lösung wurde abgekühlt,
bis ein Niederschlag des Polymeren gebildet wurde. Der Niederschlag wurde abfiltriert und mit Wasser zur
Entfernung des Glykols gewaschen und hierauf im Vakuum getrocknet.
Das Polymere wurde in Form eines feinen Pulvers erhalten. Nach der ASTMD 1895-65 T wurde die
Beziehung zwischen der scheinbaren Teilchengröße des Polymeren und dessen Verdichtungsgrad bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Lichte Maschenweite des Siebes
Verdichtungsgrad
(Mittelwert)
(Mittelwert)
0,833-0,295 mm 0,295—0,208 mm 0,208—0,175 mm 0,175—0,147 mm wenigerals
0,147 mm
6,95
7,00
7,00
7,00
7,05
Es ist charakteristisch, daß die Veränderung des Verdichtungsgrades, die von der Unterschiedlichkeit ι ο
der lichten Maschenweite herrührt, bei den Teilchen sehr gering ist, die nach der LösungsmiUelmethode
erhalten worden sind, wenn man einen Vergleich zu den nach einer mechanischen Methode erhaltenen Teilchen
anstellt. Weiterhin ist im ersten Falle der Verdien lungs- is
grad relativ groß.
2. Wird handelsübliches Oxymethylen-Copolymeres für die Zwecke der Erfindung angewendet, dann besitzt
dieses im allgemeinen eine Teilchengröße (Flockenform) von ungefähr 0,833 mm.
Die Tabelle 4 zeigt die Beziehung zwischen der scheinbaren Teilchengröße und dem Verdichtungsgrad.
Lichte Maschenweite des Siebes
Verdichtungsgrad
(Mittelwert)
(Mittelwert)
0,833—0,295 mm 0,295—0,208 mm 0,208-0,175 mm 0,175—0,147 mm wenigerals
0,147 mm
4,50
4,55
Demgemäß können bei Verwendung der Copolymeren-Flocken
diese, ohne pulverisiert zu werden, direkt mit dem Schmiermittel vermischt werden.
3. Das Polyamid kann in Form von Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 0,147 mm verwendet
werden. Der Verdichtungsgrad beträgt 2,50. Das Polyamid wird mit Methanol bei mäßiger Temperatur
30 4,60
4,65
4,76
und mäßigem Druck behandelt, um den Wert für den Verdichtungsgrad zu erhöhen. Dies geschieht nach der
Arbeitsweise der US-PS 25 92 616.
Die Tabelle 5 zeigt die Beziehung zwischen dem Verdichtungsgrad und der Teilchengröße des pulverförmigen
Nylon-6.
Lichte Maschenweite des Siebes
Verdichtungsgrad
(Mittelwert)
(Mittelwert)
0,833—0,295 mm 0,295—0,208 mm 0,208—0,175 mm 0,175—0,147 mm wenigerals
0,147 mm
4,25
4,30
4,30
4,35
4,50
Die zugegebene Menge an Schmiermittel beträgt mehr als 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise mehr als 3
Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymere. Zufriedenstellende Ergebnisse werden erhalten, wenn man es
dem Polyoxymethyien in weniger als 15 Gewichtsprozent und dem Polyamid in weniger als 12 Gewichtsprozent
zugesetzt, um einen erheblichen Schmiereffekt der reibungsarmen Elemente zu erzielen, die durch Vermischen
des Polymeren mit einem Verdichtungsgrad von mehr als 2 mit dem Schmiermittel und Verformen des
erhaltenen Gemisches zu einem Film oder zu einem Formkörper hergestellt werden. Dabei tritt kein
Abtrennen des Schmiermittels während des Verformens auf.
Als Zusatzstoffe können z. B. Mineralöle, wie SAE Nr.
30 Motorenöl und SAE Nr. 120 Zylinderöl, synthetische Schmieröle, z. B. Polybuten und feste Wachse mit einem
Schmelzpunkt von 70 bis 95° C, die aus Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 12,80C bestehen, denen einige
Gewichtsprozent niedermolekulares Polyäthylen beigemischt sind, verwendet werden.
Seifen, wie Lithiumstearat sind besonders wirksam. Die Zusatzstoffe können entweder für sich oder im
Gemisch verwendet werden.
Zusätzlich können daher auch feste Schmiermittel, wie Graphit, Molybdändisulfid und Wolframdisulfid,
eingesetzt werden.
Bei der klebenden Beschichtung der porösen pulvermetallurgischen Plattenschicht ist folgendes zu
beachten:
Die poröse, pulvermetallurgische Plattenschicht kann dadurch hergestellt werden, daß pulverförmige Kupfer-Zinn-Legierungen
(90 Cu-10 SN) in einer Teilchengröße von etwa 100 bis 500 μ zu einer Stärke von 0,25 bis
0,50 mm auf die Oberfläche einer weichen Stahlplatte, einer Kohlenstoffstahlplatte oder einer Kupferlegierungsplatte,
z. B. aus Messing oder Phosphorbronze, aufgesintert werden.
Die Porosität der porösen, pulvermetallurgischen Platte entspricht 30 bis 60%.
Die Beschichtung mit dem thermoplastischen Harz kann dadurch vorgenommen werden, daß das das
Schmiermittel enthaltende pulverförmige Harz auf die Oberfläche der porösen, pulvermetallurgischen Platte
aufgestreut wird, wobei diese auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des verwendeten synthetischen
Harzes, vorzugsweise von weniger als 700C oberhalb des Schmelzpunktes des Harzes, erhitzt ist
Hierauf werden die aufgestreuten Harzpulver durch eine Walze aufgeklebt, wodurch das Harz zum
Schmelzen kommt und die poröse, pulvermetallurgische Plattenschicht imprägniert und auf diese Weise einen
Harzüberzug darauf bildet
Das mit dem thermoplastischen Harz verbundene
Das mit dem thermoplastischen Harz verbundene
Schmiermittel kann während des Verformens unter Druck bei der Verformungstemperatur gleichförmig
dispergiert gehalten werden.
Die auf diese Weise gebildete Schicht aus dem thermoplastischen Harz ist als Gleitoberfläche von
Lagern u.dgl. sehr gut geeignet. Eine Schicht einer Stärke von 0,15 bis 0,35 mm zeigt die besten
Lagereigenschaften.
Die Verklebung zwischen dem thermoplastischen Harz und der porösen, pulvermetallurgischen Schicht
kann dann ungünstig sein, wenn das Harz einen Verdichtungsgrad besitzt, der unterhalb der unteren
Grenze des festgelegten Bereichs liegt, und wenn die Menge des zugesetzten Schmiermittels an der oberen
Grenze für das entsprechende Harz liegt.
Im Falle, daß ein vorstehend beschriebenes Harz verwendet wird, ist es vorzuziehen, mit einer kleinen
Menge des schmiermittelfreien, thermoplastischen Harzes, das zur Beschichtung der porösen, pulvermetallurgischen
Plattenschicht verwendet wird, zu imprägnieren und hierauf eine Beschichtung mit dem das Schmiermittel
enthaltenden thermoplastischen Harz vorzunehmen, wodurch eine geeignete Überzugsschicht auf der
porösen, pulverförmigen Plattenschicht erhalten wird. Die Menge des schmiermittelfreien Harzpulvers, die
eingesetzt wird, wird vorzugsweise so bemessen, daß nicht alle Löcher und Leerstellen der porösen,
pulvermetallurgischen Plattenschicht gefüllt werden. Sie beträgt 5 bis 20 Gewichtsprozent der gewöhnlich
verwendeten Gesamtmenge des thermoplastischen Harzes. Die Teilchengröße des thermoplastischen
Harzes, das ohne Zusatz eines Schmiermittels verwendet wird, muß nicht notwendigerweise so genau geregelt
werden, wie es für das Schmiermittel enthaltende thermoplastische Harz erforderlich ist.
Das Haftvermögen zwischen dem thermoplastischen Harz und der porösen, pulvermetallurgischen Schicht
kann nach den Zwei-Stufen-Methoden erheblich verbessert werden. Das zusammengesetzte Material gemäß
der Erfindung besteht aus einer Metallgrundplatte, der porösen, pulvermetallurgischen Plattenschicht und der
das Schmiermittel enthaltenden, thermoplastischen Harzschicht, die in dieser Reihenfolge miteinander
verschichtet sind. Solche Produkte können hergestellt werden, indem man die poröse, pulvermetallurgische
Plattenschicht auf dem Metallstreifen oder dem Metallband ausbildet und hierauf nacheinander die
Imprägnierung und Beschichtung dieser Schicht mit dem das Schmiermittel enthaltenden, thermoplastischen
Harz vornimmt.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltenen Elemente sollen an Hand der Figur näher erläutert
werden.
In der Figur bedeutet 1 die thermoplastische Halbschicht, die Schmiermittel enthält und die mit der
porösen, pulvermetallurgischen Schicht 2 verbunden ist Diese ist auf die Grundplatte 3 aufgesintert Unter 2a ist
ein thermoplastisches Harz dargestellt das kein Schmiermittel enthält und das deswegen vorgesehen ist,
um die Verklebung des das Schmiermittel enthaltenden thermoplastischen Harzes 1 zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den Beispielen erläutert
Eine poröse, pulvermetallurgische Plattenschicht aus einer pulverförmigen Legierung mit 90Cu-10 Sn und
einer Teilchengröße von 0,175 bis 0,104 mm, die auf einen Stahlstreifen oder ein Stahlband aufgesintert
worden war, wurde in einen Heizofen überführt und auf 200 bis 220° C aufgeheizt.
Die thermoplastische Harzschicht mit der festgelegten Dimensionsgenauigkeit wird hergestellt, indem das
schmiermittelfreie Oxymelhylen-Copolymere in Flokkenform,
das einen Verdichtungsgrad von 4,50 besitzt, auf die poröse, pulvermetallurgische Plattenschicht in
einer solchen Menge aufgestreut wird, daß die Löcher dieser Schicht nicht vollkommen gefüllt werden. Dies
geschieht insbesondere in einer Menge von durchschnittlich 0,5 g/dm2, um das Harz aufzuschmelzen und
damit die pulvermetallurgische Plattenschicht zu imprägnieren. Hierauf werden erneut Flocken des
Copoiymeren mit einem Verdichtungsgrad von 4,5 aufgestreut, das 8 Gewichtsprozent eines SAE Nr.
30-Motorenöls enthält. Dies geschieht in einer Menge von 6 g/dm2. Das Ganze wird in einen zweiten Heizofen
mit 240 bis 300° C gebracht, um den mit dem Copoiymeren bestreuten Streifen auf 200 bis 220°C zu
erhitzen. Sodann wird das Copolymere auf die poröse Schicht mittels einer Walze aufgewalzt, und das
erhaltene Produkt wird einer Konditionierwalze zugeleitet.
Die bei den oben angegebenen Bedingungen erhaltene thermoplastische Harzschicht besaß eine
Stärke von 0,20 bis 0,25 mm.
Pulverförmiges Formaldehyd-Homopolymeres, das 8 Gewichtsprozent SAE Nr. 30 Motorenöl enthielt und
einen Verdichtungsgrad von 7,0 aufwies, wurde auf die poröse, pulvermetallurgische Plattenschicht des Beispiels
1 in einer Menge von 6,5 g/dm2 aufgestreut. Es wurde ein zusammengesetztes Material mit einer Stärke
des Homopolymerüberzugs von 0,20 bis 0,25 mm auf der porösen, pulvermetallurgischen Schicht erhalten.
Schmiermittelfreies Poly-e-Caprolactam (Nylon-6,
Schmelzpunkt 220° C) in pulverförmigem Zustand, das einen Verdichtungsgrad von 4,30 hat, wurde auf die
Oberfläche der porösen pulvermetallurgischen Schicht aufgestreut, die nach der Arbeitsweise des Beispiels 1
auf einen Metallstreifen oder ein Metallband aufgesintert worden war. Es wurde auf 230 bis 250° C erhitzt,
so wodurch das Polymere zum Schmelzen kam und die poröse Schicht imprägnierte. Unmittelbar danach
wurde das gleiche pulverförmige Polymere mit einem
"Verdichtungsgrad von 4,30, das 8 Gewichtsprozent SAE Nr. 120 Zylinderöl enthielt auf die Oberfläche der
porösen, pulvermetallurgischen Schicht in einer Menge von 4,5 g/dm2 gestreut Das erhaltene Schichtgebilde
wurde in den zweiten Ofen von 280 bis 350° C überführt, um die Temperatur des Metallstreifens auf 230 bis
250° C zu bringen. Hierauf wurde mit einer Walze gepreßt um das Polymere mit der porösen, pulvermetallurgischen
Schicht zu verbinden. Dann wurde es durch eine Konditionierwalze geleitet, um die Polymerschicht
endzuzubereiten und um zu einem Produkt mit einer guten Dimensionsgenauigkeit zu kommen.
Die bei den obigen Bedingungen erhaltene Schicht des thermoplastischen Harzes war 0,20 bis 0,25 mm
stark.
Das auf die obige Weise hergestellte Band aus dem
Das auf die obige Weise hergestellte Band aus dem
9 10
zusammengesetzten Material wurde so gebogen, daß auf einer Radial-Lager-Untersuchungsvorrichtung kondie
Harzschicht die Innenseite eines Zylinders eines tinuierliche Versuche vorgenommen, ohne daß Schmierzylindrischen
Lagers bildete. mittel zugeführt wurden.
Während eines Zeitraumes von 50 Stunden wurden Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengestellt.
Probe Nr. Reibungskoeffizient PV-Wert Abgeriebene Menge
kg/cm2 · M/min mm Schichtdicke
ϊ Beispiel 1 0,04 5,000 ^ weniger als 0,01
Probe ohne Schmiermittel 0,20 500 0,20
Beispiel 2 0,04 5,000 weniger als 0,01
Probe ohne.Schmiermittel 0,23 500 0,20
Beispiel 3 0,05 3,000 weniger als 0,01
Probe ohne Schmiermittel 0,25 300 0,25
Die erfindungsgemäß erhaltenen, reibungsarmen Elemente sind für Lager u. dgl., aber auch für Buchsen, Gleitplatten,
Lagerplatten für Brücken, Docks, Halteplatten für Kugel- und Rollenlager sowie für Auskleidungsrohre
von Steuerkabeln geeignet Sie enthalten das flüssige Schmiermittel in feiner und gleichmäßiger Verteilung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Gleitlagerelementen
oder ähnlichen reibungsarmen Elementen mit einer Gleitschicht aus Polyacetal- oder Polyamidharz,
weiche an einer porösen Sintermetallschicht haftet, die auf die Oberfläche einer
Metallgrundplatte aufgesintert ist, wobei das Kunstharz (vor dem Aufbringen auf die Sintermetallschicht)
mit einem Schmiermittel vermischt wird und auf die vorerhitzte Sintermetallschicht aufgebracht
und dadurch in diese eingeschmolzen wird, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmiges
Kunstharz mit einem Verdichtungsgrad (ausgedrückt durch -^, worin Lh die mittlere Dichte des
Kunststoffes und D\ die mittlere scheinbare Dichte des Kunststoffpulvers bedeutet) von mehr als 2 mit
einem flüssigen Schmiermittel vermischt wird, welches bei Verwendung von Polyacetalharz 2 bis 15
Gewichtsprozent und von Polyamid 2 bis 12 Gewichtsprozent der Mischung ausmacht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Kunstharz-Schmiermittelmischung
reines Kunstharz in einer Menge auf die Sintermetallschicht aufgestreut wird,
die nicht ausreicht, sämtliche Hohlräume der SintermetalUchicht auszufüllen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunstharz-Schmiermittelmischung
bis zu 3 Gewichtsprozent Metallseifen und bis zu 5 Gewichtsprozent Zusatzstoffe, wie Graphit,
Molybdändisulfid oder Wolframdisulfid, vor der Aufbringung beigemischt werden.
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ITMI20071434A1 (it) † | 2007-07-17 | 2009-01-18 | Cvi Engineering S R L | Cuscinetto a strisciamento per l'ingegneria strutturale e materiali per lo stesso |
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1971
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