DE2109162C - Hulsenformiges Stutzelement fur Rohrenknochenfrakturen - Google Patents
Hulsenformiges Stutzelement fur RohrenknochenfrakturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hülsenförmiges Stützelement
für Röhrenknochenfrakturen, bei dem ein Spreizkörper über eine an ihm angesetzte Gewindestange
und einer sich an einem Ende des Stützeiementes abstützenden Kopfhülse in das andere Ende
zu dessen Verankerung in dem einen Knochenbruchstück einziehbar ist, wobei das Stützelement in Anpassung
an den Knochenkanal gebogen und die Gewindestange beim Einziehen nur in Achsrichtung des
Stützelementes durch die Kopfhülse bewegbar ist.
Für Röhrenknochenfrakturen ist aus der schweizerischen Patentschrift 453 570 bereits ein hülsenförmiges,
dem Knochenverlauf entsprechend gebogenes Stützelement bekannt, bei dem aber der Vorgang des
Aufspreizens von dem des Zusammenziehens der Knochenfragmente nicht getrennt ist. Da der Kräftebedarf
für das Aufspreizen des Stützelementes und für das Zusammenziehen der Knochenfragmente
nahezu in allen Fällen verschieden groß ist, kann die Nichttrennung dieser beiden Vorgänge dazu führen,
daß, wenn der Kräftebedarf für das Zusammenziehen größer ist als für das Aufspreizen, der Knochen im
Bereich des Spreizteiles gesprengt wird und umgekehrt, daß eine wirksame Verankerung nicht möglich
ist. Durch das Zusammenlegen der beiden Funktionen des Aufspreizens und des Komprimierens ist
es bei dem bekannten Element nicht möglich, die jeweils erforderlichen Kräfte individuell zu dosieren.
Darüber hinaus hat diese bekannte Konstruktion noch weitere Eigenschaften, die einen Einsatz kaum
in Frage kommen lassen. So wird beim Verspannen tier Knochenfragmente das hintere Knochenbruchstück
durch zwei Ankerarme in Richtung Bruchstelle gezogen. Dadurch wandert das bekannte Stützelement
noch weiter in das hintere Knochenbruchstück hinein. Um daher überhaupt eine Verankerung durchführen
zu können, ist es notwendig, mit dem Ende des Stützelementes beim Einführen von der unteren
Knochenstirnwand einen Abstand einzuhalten, der mindestens dem zum Herziehen des hinteren
Knochenbruchstückes erforderlichen Weg entspricht.
Da neben diesem einzuhaltenden Abstand auch die Ankerarme konstruktionsbedingt relativ weit vom
Ende des Stützelementes entfernt angeordnet md, kann das bekannte Stützelement nur in solchen FaI-Ien
eingesetzt werden, bei denen der Bruch sich etwa in der Mitte des Röhrenknochens befindet, also nicht
zu tief sitzt. Bei vielen Beinbrüchen befindet sich jedoch die Bruchstelle gerade in diesem unteren Bereich,
für die dann das bekannte Stützelement nicht
ίο geeignet ist.
Aus der USA.-Patentschrift 2 381 050 ist ein weiteres Verbindungselement für Knochenfrakturen
bekannt, das zwar diese Eigenschaften des Stützelementes nach der schweizerischen Patentschrift
nicht aufweist, das aber nicht für den Einsatz bei Röhrenknochenfrakturen geeignet ist. Dieses Element
kann nämlich, wenn es noch verankerbar sein soll,
nicht dem Knochenkanalverlauf entsprechnd gekrümmt sein, da sonst die Gewindestange zum Einziehen
des Spreizkörpers in der Hülse nicht mehr vor dreht werden könnte. Das Eintreiben eines geraden
Stützelementes in den von Natur aus gebogenen Röhrenknochenkanal des Ober- bzw. Unterschenkels
ist jedoch nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Stützelement der eingangs erwähnten Art so aus
zugestalten, daf3 mit ihm ein Komprimieren dei
Knochenfragmente unabhängig von seiner Verankerung in dem sich nach der Verjüngung wieder et
weiterten Teil des Knochenkanals möglich ist.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Kopfhülse in einer Erweiterung an dem einen
Ende des Stützelementes geführt ist und daß in die Kopfhülse eine weitere Kopfschraube einschraubbar
ist, die sich an der Knochenstirnwand abstützt.
Für das Einziehen des erfindungsgemäßen Stütz elementes wird der Röhrenknochen im Bereich seines
Wulstes angebohrt, um einen Durchgang zum Knochenkanal zu schaffen. In diesen Durchgang wird
nun das hülsenförmige, entsprechend dem Verlauf des Knochenkanals vorgebogene Stützelement so weit
eingeschoben, bis sich der Spreizteil des Stützelementes in dem sich nach der Verjüngung wieder erweiternden
Teil des Knochenkanals befindet. Durch Drehen der in einer Erweiterung im oberen Teil des
Stützelementes geführten Kopfhülse wird die Gewindestange mit dem Spreizkörper in den Spreizteil
eingezogen und damit das Stützelement in dem einen Knochenbruchstück verankert. Beim Aufspreizen des
Stützelementes bewegt sich die Gewindestange mit dem Spreizkörper nur in Achsrichtung des Stüt/
elementes. Das Stück, das die Gewindestange dabei axial verschoben wird, wird von der in der Erweite
rung des Stützeiementes geführten und entsprechend langen Kopfhülse vollständig aufgenommen. Die Gcwindestange
tritt somit nicht aus dem Stützelement und kann daher keine Druckstelle bilden, die. bedingt
durch den geringen Durchmesser der Gewindestange, zu Höchstbelastungen beim Auftreten führen würde.
Durch die Krümmung legt sich das Stützelement über einen größeren Bereich an der Innenwand des
Knochenkanals an. Der gebrochene Röhrenknochen ist somit seitlich fixiert, und die Knochenfragmente
können sich an der Bruchstelle nicht mehr gegeneinander verschieben.
Das Zusammenziehen der Knochenfragmente erfolgt über eine in die Kopfhülse einschraubbare Kopfschraubc.
Dabei stützt sich diese Kopfschraube an
u'er Knochenstirnwand ab und preßt die Knochenfragmente
an der Bruchsteile in ihrer ursprünglichen Lage aufeinander. Die Kompression erfolgt nach der
Verankerung des Stützelementes. Durch die Trennung dieser beiden Funktionen ist es möglich, den s
Kräftebedarf sowohl für das Verankern des Stützelementes als auch für das Komprimieren je nach
Bedarf individuell zu dosieren, so daß es zu keiner Sprengung des Knochens im Bereich des Spreizteiles
des Stützelementes kommen kann.
Durch die erfindungsgemäße Konstruktion kann das Stützelement unabhängig davon, wo sich die
Bruchstelle befindet, bestimmungsgemäß eingesetzt werden, da nicht nur die Hülse, sondern auch der
Spreizteil zur seitlichen Fixierung und Abstützung des is
Knochens beiträgt. Bei entsprechend ti^ifsitzender Bruchstelle kann das Stützelement bis zur unteren
Knochenstirnwand eingeschoben werden, ohne daß dies das Aufspreizen stören würde.
Nach einer- weiteren vorteilhaften Ausgestaltung »°
der Erfindung kann der aufspreizbare Teil an die Hülse des Stützelementes mittels Gewinde ansetzbar
sein. Bekanntlich werden solche Elemente aus V 2 A- bzw. aus V4A-Stahl hergestellt, also einem Stahl,
der nur sehr schwer spanabhebend bearbeitbar ist. »5
Durch die zweiteilige Ausführung des Stützelementes können nun beide Teile für sich hergestellt werden.
Dies ist vor allem deshalb vorteilhaft, da nun die notwendige Innenbohrung des Stützelementes um die
Länge des aufspreizbaren Teiles verkürzt ist. Es können damit kürzere und stabilere Bohrer verwendet
werden. Ein weiterer Vorteil der zweiteiligen Ausführung ist die Rationalisierung des notwendigen
Lagervorrales. Es genügt nämlich, nur noch das Stützelement ohne Spreizteil in den verschiedenen
Längen auf Lager zu halten, während der aufspreizbare Teil dann in die jeweilig verwendete Ausführung
eingeschraubt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Das vorzugsweise aus V 2 A- bzw. V 4 Α-Mahl gefertigte Stützelement 1 besteht aus der Hülse 2, an
die der aufspreizbare Teil 3 angefügt ist. In diesen aufspreizbaren Teil 3 wird mit einer Kopfhülse 4 eine
Gewindestange 5, die mit einem Spreizkörper 6 ein stückig verbunden ist, eingezogen. Die Kopfhülse 4,
die in einer Erweiterung? an dem einen Ende der Hülse 2 geführt ist, kann sich dabei entweder an dei
Schulter 8 oder an der Stirnseite der Hülse 2 abstützen. Die Länge der Kopfhülse 4 ist so bemessen,
daßöei vollständigem Aufspreizen die in dem Innengewinde
der Kopfhülse 4 eingeschraubte Gewindestange noch das Einschrauben einer Kopfschraube 9
erlaubt. In der Darstellung stützt sich der Kopf 10 der Kopfschraube 9 über eine Unterlegscheibe 11 am
Knnochen ab. Die Knochenfragmente 12 können so mit mit der Kopfschraube 9 nach der Verankerung
des Slützelementes 1 zusammengezogen und an des Bruchfläche 13 gcgencinandergepreßt werden. Damit
sich die Gewindestangc 5 beim Einziehen nicht m der Innenbohrung des Stützelementes 1 verklemmen
und verkanten kann, sind am Spreizkörper 6 Drehsperren 14 angeordnet; Diese sind in den Schlitzen
geführt, die den aufspreizbaren Teil 3 in mehrere Spreizsegmentc 15 unterteilen. Der aufspreizbare
Teil 3 ist durch das an ihm angeordnete Außengewinde 16 in das Innengewinde 17 der Hülse 2 cinschraubbar.
Das Stützelement 1 ist entsprechend der Wölbung des mit Knochenmark gefüllten Knochenkanals 18
gekrümmt. Es liegt somit über einen weiten Bereich an der Knocheninnenwand 19 an. Der an den Bruchflächen
13 gebrochene Röhrenknochen erfährt somit eine seitliche Fixierung, die ein Verschieben der
Knochenfragmente 12 an der Bruchfläche 13 verhindert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Hülsenförmiges Stützelement für Röhrenknochenfrakturen,
bei dem ein Spreizkörper über eine an ihm angesetzte Gewindestange und einer
sich an einem Ende des Stützeiementes abstützenden Kopfhülse in das andere Ende zu dessen Verankerung
in dem einen Knochenbruchstück einziehbar ist, wobei das Stützelement in Anpassung
an den Knochenkanal.gebogen und die Gewindestange beim Einziehen nur in Achsrichtung des
Stützelementes durch die Kopfhülse bewegbar ist, dadurchgekennzeichnet, daß die Kopfhülse
(4) in einer Erweiterung (7) «n dem einen Ende des Stützeiementes (1) geführt ist und daß
in die Kopfhülse (4) eine weitere Kopfschraube (9) einschraubbar ist. die sich an der Knochenstirnwand
abstützt.
2. Stützelement für Röhrenknochenfrakturen nach Anspruch 1. dadurch gekeniveichnet, daß
der aufspreizbare Teil (3) an die Hülse (2) des Stützelementes (1) mittels Gewinde (16) ansetzbar
ist.
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