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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einbringen einer Verankerung in eine nachgiebige Masse, insbesondere menschliches Gewebe, bestehend aus einer Stechhülse, In deren Spitze eine mit gerundeten Keilflächen versehene Umlenkeinrichtung angeordnet ist, oberhalb dieser ein oder zwei Auslassöffnungen zum Durchtritt des Verankerungsteiles vorgesehen sind, sowie einer Vorrichtung zum Austreiben des Verankerungsteiles aus der Stechhülse.
Diese Einrichtung dient dazu, beispielsweise in menschliches Gewebe eine Verankerung einzubnngen, um weitere Gewebeteil oder Gerätschaften zu befestigen.
Es ist nach DE-OS 3 922 044 eine Einrichtung bekannt, die sich mit der Wiederaufrichtung gebrochener Wirbelkörper von dorsal zu erreichen, ohne dabei intakte benachbarte Wirbelkörper einzubeziehen. Hierbei wird ein Arbeitsrohr mit einem in diesem geführten Spreizrohr und Mittel zur Spreizung des inneren Rohrendes verwendet.
In der DE-OS 3 413 690 Ist eine Eindruck- un Ausziehvorrichtung genannt, ohne hierbei den Kompressionsnagel verändern zu müssen. Es werden zwei Ebenen von Krallen verwendet, die über seitliche Bohrungen ausschiebbar sind.
Nach der FR-PS 2 122 263 ist in ein in der Masse verbleibendes Stechrohr aufgeführt, das einen am Ende aufgeschnittenen Stössel enthält, der über eine als Spitze ausgebildete Umlenkeinrichtung seitlich umlenk- und ausfahrbare Arme als Verankerung dienen.
Die weiters genannte FR-PS 2 106 704 zeigt ein Stechrohr mit rundem oder dreieckigem Querschnitt, in dem eine Anzahl Stifte angeordnet sind, die über einen gemeinsamen Stössel und mit Innerhalb der Spitze -' Stechrohres amgeordneten Umlenkeinrichtungen über seitliche Bohrungen diese Stifte umlenkt und 10 .e Masse eingeschoben werden.
Nachteilig ist, dass diese Verankerungseinnchtungen nicht wiederholbar und entfernbar verwendet werden können und sich nur für mittelharte Massen verwenden lassen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die einzelnen Verankerungsstifte im Gewebe oder sonstigen Massen durch Erschütterungen abwandern oder verlorengehen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Einbringen einer Verankerung in eine nachgiebige Masse zu schaffen, die eine einstückige Verankerung aufweist, welche gegebenenfalls wieder entnommen werden kann. Erfindungsgemäss wird das Ziel dadurch erreicht, dass der Verankerungsteil aus einem U-förmigen, mit den beiden verlängerten Schenkein zur Spitze hinweisenden Draht gebildet ist, sodass er durch die Umlenkeinrichtung beim Austreten durch die Auslassöffnungen in der Masse ankerförmig aufgebogen wird. Dadurch wird erreicht, dass aus der nachgiebigen Masse die Verankerung wieder herausführbar ist, oder bei Bedarf ein anderer Gegenstand befestigbar ist.
Von Vorteil ist, wenn zur lösbaren Verankerung die Stechhülse anstatt zwei Auslassöffnungen einen Vförmigen Auslassschlitz unmittelbar oberhalb der Umlenkeinrichtung hat, sodass durch Seitkippung der Stechhülse der im Material steckende ausgetriebene Verankerungsteil über den V-förmigen Auslassschlitz von der Stechhülse ausklinkt. und die Stechhülse zurückgezogen und damit entfernt wird. Damit kann man mit dieser Einrichtung rasch mehrere Verankerungsteiie einbringen.
Auch ist von Vorteil, wenn die Vorrichtung zum Eintreiben des Verankerungsteiles ein Stössel, eine Schraube oder ein Nagel ist. Somit ist ein sicherer Vortieb gewährleistet.
Weiters ist von Vorteil, wenn durch einen am Verankerungsteil eingehängten, mitgeführten Ausziehelement, z. B. Faden oder Draht, ein weiterer Gegenstand an der Materialoberfläche fixierbar ist, um daran weitere Gerätschaften anzuschliessen.
Ferner ist vorteilhaft, wenn durch das Eintreiben des Verankerungsteiles aus der Stechhülse, die die Form eines Nagels, einer Schraube oder Bolzens hat, eine Rotationsblockade der Stechhülse gegenüber dem Material gegeben ist. Damit ist die in manchen Fällen gewünschte Drehsicherung gegeben.
Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 Längsschnitt durch eine Stechhülse
Fig. 2 weiterer Schnitt durch die Stechhülse
Fig. 3 Verankerung in der Masse
Fig. 4 Stössel mit Handgriff.
In Fig. 1 ist im Längsschnitt die Stechhülse 1 dargestellt, in der ein in Längsrichtung nach oben offener Hohlraum 2 vorgesehen ist. Nach unten ist die Stechhülse 1 mit einer Spitze 3 versehen, die zum Eindringen in die nachgiebige Masse dient. Der Hohlraum 2 mündet unten in zwei Auslassöffnungen 4, die gleichzeitig als Umlenkeinrichtung 6 ausgebildet sind, indem konkave Keilflächen 6a vorhanden sind. Diese Keilflächen 6a begünstigen die Umlenkung des im Hohlraum 2 eingelegten, U-förmigen Verankerungsteiles 5, die mit ihren Enden über diese Keilflächen 6a gleiten. Durch den nach unten vorschiebbaren Stössel 11 wird der am Bogen 9 aufliegende Verankerungsteil 5 vorgetrieben.
Zum Einführen eines neuen Veranke-
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rungstelles 5 Ist ein Längsschlitz 7 an der Stechhülse 1 vorgesehen, der den Verankerungsteil 5 gleich in die richtige Lage bringt, um mit den Enden an die Keilflächen 6a zu gelangen.
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Hohlraum 2 die Lage des Längsschlitzes 7 ersichtlich sowie der eingelegte Verankerungstell 5, wobei durch den Bogen 9 und dem Längsschlitz 7 ein Ausztehelement 8 einführbar ist. Dieses Ausziehelement 8 Ist als Faden oder Draht ausgebildet.
An der Innenseite der Spitze 3 ist die Keilfläche 6a der Umlenkeinrichtung 6 ersichtlich, wobei die Keilfläche 6a an der linken Seite durch die Wandung der Stechhülse 1 begrenzt ist, während an der rechten Seite die Auslassöffnung 4 durch einen V-förmigen Auslassschlitz 4a nach aussen offen ist und somit der im Material steckende, ausgetriebene Verankerungsteil 5 von der Stechhülse 1 ausgeklinkt wird. Die Stechhülse 1 kann auf einfache Weise zurückgezogen und entfernt werden. Der Verankerungsteil 5 ist als Stössel, Schraube oder Nagel ausgebildet. Weiters ist die Stechhülse 1, die die Form eines Nagels, einer Schraube oder Bolzens hat, als Rotationsblockade gegenüber dem Matenal verwendbar.
Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Masse, wobei die Stechhülse 1 bereits aus dem Stechkanal 10 herausgezogen wurde und nur noch der Verankerungsteil 5 mit seinen um den Bogen 9 ausgestreckten Schenkeln 10 der Masse liegt. Darüberhinaus ist das Ausziehelement 8 durch den Bogen 9 geführt, das gemeinsam mit dem Verankerungsteil 5 eingebracht wurde. Dieses Ausziehelement 8 dient in erster Linie zum befestigen von Gegenständen an der Matenaloberfläche, aber auch zum herausziehen des Verankerungsteiles 5.
Die Fig. 4 zeigt den oberen Teil der Stechhülse 1, die mit einem Handgnff 13, versehen ist und den Stössel 11 durch eine Druckfeder 12 nach oben drückt. Der Stössel 11 kann als Nagel oder Schraube ausgebildet sein, wesentlich ist nur, dass eine axiale Verschiebung in der Stechhülse 1 ermöglicht wird. Die Druckfeder 12 sorgt für eine leichtere Rückführung des Stössels 11. Weiters ist von Vorteil, wenn der Stössel 11 an der obersten Stelle eine grössere Auflage hat, um damit die Handkraft besser übertragen zu können.
Dies ist jedoch nur ein Ausführungsbeispiel, es ist durchaus möglich, anstelle des Handgriffes 13 und der oberen Auflage am Stössel 11 eine Zange oder ähnliche kraftverstärkende Einrichtungen zu verwenden.
Wesentlich ist, dass die Einrichtung zwei Erfordernisse erfüllt. Zunächst kann man die Stechhülse 1 in der Masse durch eine geringe Seitkippung durch den seitlich offenen Auslassschlitz 4a den Verankerungsteil 5 ausklinken und die Stechhülse 1 wieder aus der Masse entfernen. Es verbleibt der Verankerungsteil 5 in der Masse. Nach Bedarf kann man den Verankerungsteil 5 durch das mitgeführte Ausziehelement 8 wieder entfernen. Weiters kann man die Stechhülse 1 und Verankerungsteil 5 gemeinsam als Festanker in der Masse verwenden. Es ist nur erforderlich, dass beide Teile in der Masse verbleiben. Auch als Rotationsblokkade, d. h. Drehsicherung um die Längsachse der Stechhülse 1 ist damit möglich. Ein universeller Einsatz dieser Einrichtung ist somit gegeben.
Patentansprüche 1. Einrichtung zum Einbringen einer Verankerung in eine nachgiebige Masse, bestehend aus einer
Stechhülse, in deren Spitze eine mit gerundeten Keilflächen versehene Umlenkeinrichtung angeordnet ist, oberhalb dieser sich ein oder zwei Auslassöffnungen zum Durchtritt des Verankerungsteiles befin- den, sowie einer Vorrichtung zum Austreiben des Verankerungsteiles aus der Stechhülse, dadurch gekennzeichnet, dass der Verankerungsteil (5) aus einem U-förmigen, mit den beiden verlängerten
Schenkeln zur Spitze (3) hinweisenden Draht gebildet ist, sodass er durch die Umlenkeinrichtung (6) beim Austreten durch die Auslassöffnungen (4) in der Masse ankerförmig aufgebogen wird.
2. Einrichtung zum Einbringen einer Verankerung in eine nachgiebige Masse, bestehend aus einer
Stechhülse, in deren Spitze eine mit gerundeten Keilflächen versehene Umlenkeinrichtung angeordnet ist, oberhalb dieser sich ein oder zwei Auslassöffnungen zum Durchtritt des Verankerungsteiles befin- den, sowie einer Vorrichtung zum Austreiben des Verankerungsteiles aus der Stechhülse, dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verankerung die Stechhülse (1) anstatt zwei Auslassöffnungen (4) einen V-förmigen Auslassschlitz (4a) unmittelbar oberhalb der Umlenkeinrichtung (6) hat, sodass durch
Seitkippung der Stechhülse (1), der im Material steckende ausgetriebene Verankerungsteil (5) über den
V-förmigen Auslassschlitz (4a) von der Stechhülse (1) ausgeklinkt, und die Stechhülse (1) zurrückgezo- gen und damit entfernt wird.