DE2107231B2 - Aus seiner sitzstellung in eine aufrechte stehstellung nach hinten wegschwenkbarer fahrersitz fuer landwirtschaftliche fahrzeuge, insbesondere maehdrescher - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrersitz für landwirtschaftliche Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Das Aufrichten eines derartigen Fahrersitzes in die Stehstellung, in der sich das hintere Ende des Sitzteiles etwa oberhalb des vorderen Endes befindet, dient dazu, vor dem Fahrersitz Platz für den Fahrer zu schaffen, was wegen beengter räumlicher Verhältnisse, die im Fahrerstand von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, z. B. jelbstfahrenden Mähdreschern, häufig anzutreffen sind, oft nicht durch ParalJelverlagerung des Sitzes, bei der 4<= dieser die Sitzstellung beibehält, zu erreichen ist. Bei einem bekannten derartigen Fahrersitz ist der Sitzteil, •ber keine Rückenlehne vorhanden (US-PS 24 11 125). Bei einem anderen bekannten Fahrersitz mit niedriger Rückenlehne wird diese gemeinsam mit dem Sitzteil um den gleichen Winkelbetrag wie dieser verschwenkt, so daß sie sich in der Stehstellung bei aufgerichtetem Sitzteil von diesem aus in etwa waagerechter Richtung nach vorne in den Bereich erstreckt, in dem sich in der Sitzstellung der Sitzteil befindet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrersitz der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ihm eine Rückenlehne zugeordnet werden kann und es trotz des Vorhandenseins der Rückenlehne möglich ist, in einfacher Weise einen möglichst großen Freiraum vor dem Sitz zu erhalten.

Die erfindungsgernäQe Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben.

Durch diese Lösung wird erreicht, daß in der Stehstellung auch die Rückenlehne nicht beengend nach vorne ragt, so daß der gesamte Raum vor dem aufgerichteten Sitzteil frei zur Verfügung steht. Die Erfindung ermöglicht auch hohe Rückenlehnen zur Erzielung eines hohen Fahrkomforts vorzusehen. Ferner erbringt die Erfindung den Vorteil, daß die Rückenlehne in der Stehstellung bei aufgerichtetem Sitzteil nicht gefährdend mit einer schmalen Kante nach vorne weist, sondern mit ihrer gesamten Anlagefläche, die gepolstert sein kann, als Stützfläche zur Verfügung steht Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Fahrer stehend fährt, was beispielsweise bei Mähdreschern zur Erlangung eines Überblicks von Zeit zu Zeit erforderlich ist

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in dem Unteranspruch gekennzeichnet

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und nachstehend beschrieben.

Es zeigt

F i g. 1 den Fahrersitz eines selbstfahrenden Mähdreschers in Sitzstellung und

F i g. 2 den Fahrersitz nach F i g. 1 in Stehstellung.

Ein hinterer Lenker 1 und ein vorderer Lenker 2, die unterschiedlich lang sind, ragen mit ihren unteren Enden zwischen zwei parallel zueinander angeordnete senkrechte Platten 3, die am Boden 4 und an der Rückwand 5 des Fahrerstandes befestigt sind, und sind an diesen mittels Bolzen 6 und 7 um waagerechte Achsen schwenkbar gelagert. Die oberen Enden der Lenker 1 und 2 ragen zwischen zwei parallel zueinander angeordnete senkrechte Platten 8 einer Sitzkonsole 9, an denen sie mittels Bolzen 10 und 11 ebenfalls um waagerechte Achsen schwenkbar gelagert sind. Die Sitzkonsole 9 trägt an ihrer Oberseite eine schalenförmig ausgebildete, gepolsterte Sitzplatte 12, an deren hinterem Ende eine Rückenlehne 13 mittels eines Bolzens 14 um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert ist. Die Rückenlehne 13 erstreckt sich im wesentlichen in senkrechter Richtung, trägt an ihrem oberen Ende ein Rückenpolster 15 und ragt mit einem Ansatz 16 über den Bolzen 14 hinaus nach unten.

Von diesem Ansatz 16 aus reicht eine Koppel 17 seitlich an der Sitzkonsole 9 vorbei zu dem vorderen Lenker 2. Sie ist mittels eines Bolzens 18 an dem Ansatz 16 und mittels eines um einen geringen Betrag tiefer als der Bolzen 11 angeordneten Bolzens 19 an dem vorderen Lenicer 2 jeweils um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert. Ihr Mittelteil 20 ist teleskopartig ausgebildet, so daß ihre Länge und damit die Steilstellung der Rückenlehne 13 veränderbar ist.

An den beiden Seiten des vorderen Lenkers 2 sind AnscHagnocken 21 vorgesehen, an denen sich die beiden Platten 8 der Sitzkonsole 9 mit entsprechenden Anschlagflächen abstützen, wenn der Sitz sich in der Sitzstellung befindet.

Det vordere Lenker 2 wird von einem oberen Lenke rteil 22 und einem unteren Lenkerteil 23 gebildet, die nittels eines sich in waagerechter Richtung erstreckenden Gelenkbolzens 24 miteinander verbunden sind. Eine Druckfeder 25, die einerseits am unteren Lenkmeil 23 und andererseits über eine Zugstange 26 an eiriem nach unten weisenden Ansatz 27 des oberen Lenk<rteils 22 angreift, preßt den Ansatz 27 gegen einen Anschlag 28 am unteren Lenkerteil 23 und hält die beide ι Lenkerteile 22 und 23 demzufolge in ihrer Lage zueinander fest. Unter Belastung kann sich unter Änderung der Länge der Druckfeder 25 eine Schwenkbewegung der beiden Lenkerteile 22 und 23 gegeneinander ergeben, so daß die Sitzplatte 12 um geringe Beträge in Höhenrichtung federnd nachgibt. Da sich die Lage des oberen Lenkertdls 22, an dem die Koppel 17 angelankt ist, gegenüber der Sitzkonsole 9 dabei nicht ander;, verlagert sich die Rückenlehne 13 gleichmäßig mit der Sitzplatte 12. Die Druckfeder 25 ist so eingestellt, daß die beiden Lenkerteile 22 und 23 bei unbelastetem Sitz einen quasi-starren vorderen Lenker

'f

2 bilden.

Zum Umstellen des Sitzes von der Sitzrtellung in die Stehsteilung genügt ein Anheben des hinteren Endes der Sitzplatte 12. Die Rückenlehnt 13 bleibt beim Verstellen etwa in ihrer senkrechten Stellung. Die Gelenkpunkte des von den Platten 3, den beiden Lenkern 1 und 2 und der Sitzkonsole 9 gebildeten Viergelenk-Getnebes sind in bezug zum Schwerpunkt des Sitzes derart angeordnet, daß sowohl in der Sitzstellung als auch in der Stehstellung, in der sich der vordere Lenker 2 gegen einen nicht dargestellten Anschlag legt, ein stabiles Gleichgewicht vorhanden und eine Arretierung des Sitzes nicht erforderlich ist. Zum Umstellen des Sitzes von der Stehstellung in die Sitzstellung ist es lediglich erforderlich, das vordere Ende der Sitzplatte 12 nach vorne zu ziehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Aus seiner Sitzstellung in eine aufrechte Stehstellung nach hinten wegschwenkbarer Fahrersitz für landwirtschaftliche Fahrzeuge, insbesondere Mähdrescher, an dessen Sitzteil die oberen Enden von übereinander liegenden Lenkern angelenkt sind, die nach unten und hinten geneigt verlaufen, miteinander einen spitzen Winkel einschließen, und '° mit ihren unteren Enden gelenkig dem Fahrzeugkörper zugeordnet sind, wobei der Vertikalabstand ihrer unteren Anlenkpunkte größer ist als der ihrer oberen Anlenkpunkte, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sitzteil (Sitzkonsole 9, Sitzplatte 12) eine Rückenlehne (Rückenlehne 13, Rückenpolster 15) schwenkbar zugeordnet ist, die über wenigstens eine an ihr unterhalb ihrer Schwenkachse (Bolzen 14) angelenkte, die Rückenlehne in beiden Stellungen in einer aufrechten Lage haltende Koppel (17) mit einem der beiden Lenker (1 oder 2) verbunden ist

2. Fahrersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (17) längenveränderlich ausgebildet ist.