DE2104296C3

DE2104296C3 - Bremskraftregelanlage für Fahrzeuge

Info

Publication number: DE2104296C3
Application number: DE2104296A
Authority: DE
Inventors: Gian Carlo Cambiano Turin Michellone; Mario Turin Palazzetti
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-02-03
Filing date: 1971-01-29
Publication date: 1975-08-28
Also published as: DE2104296A1; US3877757A; FR2079211A1; DE2104296B2; FR2079211B1; GB1336190A

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremskraftregelanlage für Fahrzeuge, mit den dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 entsprechenden Merkmalen.

Schleudersichere Bremssysteme besitzen gewöhnlich eine Steuereinrichtung, welche entsprechend den dynamischen Zuständen eines oder mehrerer Räder Brems- und Lösesignale an eine Betätigungseinrichtung während eines Bremsvorgangs liefert, wenn dies durch die dynamischen Zustände der Räder gefordert wird.

Ein Hauptnachteil bisher bekannter Bremssysteme besteht in der übermäßigen Schwankung des Bremsdruckes während der Antiblockier-Bremsanlege- und Lösezyklen. Dies hat ein Rucken des Fahrzeugs beim Bremsen, gefährliche Wirkungen der Bremsvorgänge beim Lenken, eine Beeinträchtigung des Bremswirkungsgrades u. dgl. zur Folge. Es ist daher wünschenswert, daß die Schwankung des Bremsdruckes während der Bremsanlege- und Lösezyklen beschränkt wird, um weichere Bremsvorgänge ohne die vorerwähnten Nachteile zu erzielen.

Es ist bereits bekannt, dieses Problem dadurch zu lösen, daß der Mindestwert erhöht wird, auf den der Druck beim Lösen der Bremse fallen kann.

Bei der vorliegenden Anlage soll dagegen der Höchstwert des auf die Bremsen ausgeübten Druckes herabgesetzt und der anfängliche Höchstwert gespeichert werden, bei welchem das erste Lösen stattfindet, d. h., der Speicherdruck soll unverändert aufrechterhal

ten bleiben.

Es liegt zwar auch schon ein Vorschlag vor (DTPS 1 926 544), nach welchem bei einer schleudersicheren Bremsanlage für Fahrzeuge der Druck einem Radbremszylinder über ein Schnellentlastungsventil zugeführt wird, das durch einen Steuerdruck steuerbar ist Dabei wird ein Speicher-Hilfsbehälter über ein als Stufenkolben ausgebildetes Blockierschutzventil aufgefüllt. Beim Empfang eines Signals, welches ein Meßfühler auf Grund des dynamischen Zustandes eines Fahrzeugrades gibt, wird der Druck im Radbremszylinder über das Schnellentlastungsventil abgebaut und der Stufenkolben mindert den Druck um ein bestimmtes festes Maß. Auch ist es an sich bekannt, einen Speicher über ein Rückschlagventil in die Bremsleitung zu entleeren (US-PS 3 425 751, Fig. 2).

Zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe gent die Erfindung aus von einer Bremskraftregelanlage für Fahrzeuge, mit einer Druckluftquelle, einem das Drehverhalten des Rades überwachenden Meßwertgeber, der bei drohendem Blockieren ein in einer Bremsleitung befindliches Magnetventil betätigt mit einem weiter stromab angeordneten Blockierschutzventil, durch das über eine Leitung der Druck im Radbremszylinder aufgebaut und bei betätigtem Magnetventil der Druck abgestnkt wird und das über eine Steuerleitung mit einem Speicherbehälter verbunden ist, so daß beim Belüften des Radbremszylinders der Speicherbehälter mit Druckluft gefüllt und dadurch beim Wiederbeaufschlagen des Radbremszylinders einen gegenüber dem vor Ansprechen des Blockierschutzventils um einen festen Betrag verminderten Bremsdruck einspeist. Diese Regelanlage ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet daß ein Speicherventil aus der vom Blockierschutzventil zum Radbremszylinder führenden Leitung dem Speicherbehälter Druckluft zuführt, beim Ansprechen des Blockierschutzventils diese Verbindung unterbricht und den Speicherbehälter mit der Steuerleitung des Blockierschutzventils verbindet tnd der Druck des Speicherbehälters während der folgende Regelzyklus unverändert auf das Blockierschutzventil einwirkt und daß nach beendeter Bremsung der Speicherbehälter über ein Rückschlagventil in die Bremsleitung — wie für sich bekannt — entleert wird.

Eine vorteilhafte Weiterentwicklung dieser Lösung kennzeichnet sich dadurch, daß der Auslaß des Biokkierschutzventils zu einem Behälter mit einem gedrosselten Auslaß führt.

Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben, und zwar zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer pneumatischen Bremskraftregelanlage.

F i g. 2 eine graphische Darstellung des Druckes in Abhängigkeit von der Zeit während eines Bremsvorgangs auf einem Boden mit einem hohen Reibbeiwert und

F i g. 3 eine graphische Darstellung des Druckes auf die Bremsen in Abhängigkeit von der Zeit während eines Bremsvorgangs auf schlüpfrigem Boden.

Eine pneumatische Bremskraftregelanlage wird nachfolgend in Verbindung mit F i g. 1 beschrieben. Ein elektrisch betätigbares Dreiwegeventil 10 mit zwei Stellungen wird durch einen Magneten 12 gesteuert und nimmt einen Bremsdruck aus einer Bremsleitung 14 auf. Der Bremsdruck wird ferner einem Rückschlagventil 16 aus nachfolgend beschriebenen Gründen zugeführt. Von dem elektrisch betätigbaren Ventil 10 ge-

langt der Bremsdruck zu einem Einlaß 17 eines Blokkierschutzventils 18, das durch eine Steuerleitung 20 steuerbar ist Vom Blockierschutzveniü 18 führt ein Auslaß 19 zu einem Radbremszylinder 26, während der Auslaß 21 des Blockierschutzventils zu einem Behälter 28 führt, der ein konstantes Volumen hat und mit einer Drosselöffnung 30 versehen ist, die zur Außenlu^ft führt. Das Blockierschutzventil steht ferner mit einem Speicherventil 22 und über dieses mit einem Speicherbehälter 24 in Verbindung.

Das Blockierschutzventil 18 arbeitet während der Regelung als ein Druckminderventil, dessen Minderungsverhältnis durch den aus der Steuerleitung 20 zugeführten Steuerdruck geregelt werden kann.

Bei der ersten Druckzufuhr zur Bremsleitung 14 gelangt dieser über das normalerweise offene elektrisch betäligbare Ventil und über das Blockierschutzventil 18 einerseits zum Radbremszylinder 26 und andererseits zum Speicherventil 22, in welchem er eine Membran 32 gegen einen Sitz 34 drückt, so daß der Speicherbehälter 24 gefüllt und die Sperrung der Verbindung zwischen dem Speicherbehälter 24 und der Steuerleitung 20 aufrechterhalten wird.

Wenn der Magnet 12 durch ein Antiblockier-Steuersignal, das durch in der Zeichnung nicht gezeigte Mittel zugeführt wird, erregt wird, wird das Ventil 10 in seine zweite Stellung bewegt, in welcher es den Bremsdruck aus der Bremsleitung 14 abschaltet. Im Einlaß 17 des Blockierschutzventils 18 ist daher kein Druck wirksam, und der Druck im Radbremszylinder 26 wird durch den Auslaß 21 in den Behälter 28 und durch die Drosseleinrichtung 30 entlastet. Daher geht die Entlastung zuerst vor sich und in einer zweiten Periode, wenn der Behälter 28 gefüllt worden ist und wenn die Lösesituation andauert, infolge der geringeren Entlastung in die Außenluft durch die Drosselstelle 30 langsam.

Gewöhnlich werden jedoch die Abmessungen des Behälters und der Drosselstelle so vorgesehen, daß auf einem Boden mit einer normalen Bodenhaftung der Magnet 12 normalerweise entregt ist, bevor der Behälter 28 vollständig gefüllt ist, während im Falle eines besonders rutschigen Bodens (Eis od. dgl.) die Drosselstelle eine Entlastung auf niedrigere Drücke zuläßt, sogar auf den Druck Null, falls erforderlich. Auf diese Weise wird verhindert, daß der Druck auf Null abfällt (was unerwünscht ist, da dies Stöße und ein Rucken des Fahrzeugs verursacht), wenn der Boden eine verhältnismäßig gute Bodenhaftung ergibt und die Arbeitsdrücke verhältnismäßig hoch sind, während die Drücke auf niedrige Werte abfallen können, falls dies erforderlich ist wenn der Boden eine geringe Bodenhaftung ergibt

Von dem Augenblick an, in welchem der Förderdruck unterstromseitig des elektrisch betätigbaren Ventils 10 und des Druckminderventils unter den Höchstwert abgefallen ist, bewegt der Druck im Speicherbehälter 24 die Membran 32 von dem Sitz 34 weg, so daß er die Steuerleitung 20 zum Blockierschutzventil 18 erreicht so daß das Minderungsverhältnis dieses Ventils proportional dem Wert des Druckes zunimmt der im Speicherbehälter 24 gespeichert ist

Daher ist wenn nachfolgende Lösebefehle den Magneten 12 entregen, der dem Radbremszylinder 26 zugeführte Druck niedriger als der Höchstwert, den der Druck im ersten Zyklus annimmt Die Entlastung des Druckes findet daher im zweiten Zyklus rascher und mit einer geringeren Druckveränderung statt

Das Rückschlagventil 16 ermöglicht die Entlastung des im Behälter 24 gespeicherten Druckes, sobald kein Bremsdruck in der Bremsleitung 14 herrscht d. h., sobald das Bremspedal freigegeben worden ist

In F i g. 2 und 3 ist es möglich, der Schwankung im Bremsdruck während eines typischen Bremsvorgangs auf einem Boden mit normaler Bodenhaftung bzw. auf einem Boden mit geringer Bodenhaftung zu folgen. Der Pegel a zeigt den Blockier-Grenzdruck an, welcher der Einfachheit halber als während des Bremsvorgangs konstant bleibend angenommen ist. Der Druck wird, nachdem er einen Höchstwert am Punkt A erreicht hat, auf einen Wert B (oder B" in F i g. 3 für den Fall, bei welchem die Drosselstelle 30 wirksam ist) entlastet der unter dem Schwellwert a liegt. Im nächsten Zyklus steigt der Druck auf einen Wert an, der dem Punkt C entspricht, der niedriger als der Höchstwert beim vorangehenden Zyklus ist, worauf die nachfolgenden Zyklen im wesentlichen alle gleich sind. Die Kurvenabschnitte B bis B', D bis D' usw., die mit gestrichelten Linien gezeichnet sind, stellen den Verlauf dar, dem der Druck folgen würde, wenn die Drosselstelle 30 in Wirkung tritt.

Bei der bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um eine pneumatische Anlage, jedoch ist auch eine hydraulische Bremsanlage möglich.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Bremskraftregelanlage für Fahrzeuge, mit einer Druckluftquelle, einem das Drehverhalten des Rades überwachenden Meßwertgeber, der bei drohendem Blockieren ein in einer Bremsleitung befindliches Magnetventil betätigt, mit einem weiter stromab angeordneten Blockierschutzventil, durch das über eine Leitung der Druck im Radbremszylinder aufgebaut und bei betätigtem Magnetventil der Druck abgesenkt wird und das über eine Steuerleitung mit einem Speicherbehälter verbunden ist, so daß beim Belüften des Radbremszylinders der Speicherbehälter mit Druckluft gefüllt und dadurch beim Wiederbeaufschlagen des Radbremszylinders einen gegenüber dem vor Ansprechen des Blockierschutzventils um einen festen Betrag verminderten Bremsdruck einspeist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicherventil (22) aus der vom Blockierschutzventil (18) zum Radbremszylinder (26) führenden Leitung dem Speicherbehälter (24) Druckluft zuführt, beim Ansprechen des Blokkierschutzventils (18) diese Verbindung unterbricht und den Speicherbehälter (24) mit der Steuerleitung (20) des Blockierschutzventils (18) verbindet und der Druck des Speicherbehälters (24) während der folgende Regelzyklus unverändert auf das Blockierschutzventil (18) einwirkt und daß nach beendeter Bremsung der Speicherbehälter (24) über ein Rückschlagventil (16) in die Brems'eitung (14) — wie für sich bekannt — entleert wird.

2. Bremskraftregelanlage nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß (21) des Blockierschutzventils (18) zu einem Behälter (28) mit einem gedrosselten Auslaß {30) führt.