DE2102080C - Glaspresse insbesondere zur Bearbeitung schwerer Stücke - Google Patents
Glaspresse insbesondere zur Bearbeitung schwerer StückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glaspresse, insbesondere zur Bearbeitung schwerer Stücke, mit wenigstens
einer zwischen einer Füll- bzw. Entleerstellung und der Preßstellung unter dem Pressenstempel gegenüber
dem Pressentisch verschieblichen FonnhMJfte.
Die bekannten, insbesondere zur Herstellung schwerer Stücke in geteilten Formen dienenden Glaspressen
weisen einen Pressentisch auf, auf dem die einen Hohlkörper bildende untere Formhälfte, die ihrerseits
ebenfalls geteilt sein kann, zwischen einer Füll- bzw. Entleerstellung und der Preßstellung unter
dem PreP.stempel hin- und herverschieblich ist. In der Füll- bzw. Entleerstellung wird die zu verformende,
zähflüssige Glasmasse in die gegebenenfalls zusammengesetzte untere Formhälfte eingeschnitten bzw.
das fertige, gepreßte Teil aus der Form entnommen, wozu gegebenenfalls vorher die Form geteilt werden
muß. Es war bisher meist üblich, zum Verschieben der Fonnunterteile bei derartigen Pressen eine besondere
Bedienungsperson, den sogenannten »Formenschieber« einzusetzen. Dies vor allem deshalb, da die
Formen für die Herstellung größerer Gegenstände ein Gewicht bis etwa 150 oder gar 200 kg annehmen
können. Außerdem ist es zur Erhöhung des Ausstoßes häufig üblich, an einer Presse gleichzeitig mit
zwei abwechselnd verwendeten Formen zu arbeiten. Die Arbeit des Formenschiebers ist aber körperlich
äußerst anstrengend und zudem relativ eintönig, weshalb es häufig Schwierigkeiten bereitet, diese Stelle zu
besetzen. Wird aber die Arbeit des Formenschiebens dem Presser übertragen, so ist mit dessen rascher Ermüdung
und infolgedessen mit unbefriedigenden Arbeitsergebnissen zu rechnen.
Ein weiterer Mangel des bisherigen Vorgehens ist außerdem darin zu sehen, daß die bei Verschiebung
der Formen von Hand erreichbare Genauigkeit häufig zu wünschen übrigläßt und unter Umständen bei
Unachtsamkeit des »Formenschiebers« verhältnismäßig hoher Ausschuß und gegebenenfalls sogar Beschädigungen
der teuren Formen zu befürchten sind.
Es sind zwar beispielsweise aus der USA.-Patentschrift 1 603 979 auch bereits sogenannte Drehtischmaschinen
bekannt, bei welchen eine Pressensäule einen Drehtisch führt, der die eigentliche Preßform
trägt. Diese Maschinen gestatten es aber wegen des unvermeidlichen Spiels in den Lagern des Drehtisches
und der stets vorhandenen Elastizität des Drehtellers nicht, Formstücke, insbesondere relativ
schwere Formstücke, mit sehr hoher Genauigkeit herzustellen. Des weiteren ist natürlich die Tragfähigkeit
der Drehteller der bekannten Maschinen stark begrenzt, während bei den Pressen, welche einen festen
Tisch aufweisen, auch Formen hohen Gewichts zur Herstellung schwerer Formstücke ohne weiteres Verwendung
finden können.
Ziel der Erfindung ist es nun, eine Glaspresse zu schaffen welche es gestattet, insbesondere auch bei
Her Herstellung von schweren formstücken, auf den ,Formenschieber« zu verzichten, und mit der sich zu-Hem
bei schonender Behandlung der Presse eine hohe Genauigkeit des fertigen Produktes erzielen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Glaspresse der eingangs erwähnten Art dadurch ge-St
daß auf dem Pressentisch zwei mittels eines Striebes abwechselnd in die Preßstellung unter xo
dem Stempel einschwenkbare Tragplatten verschiebfich
sind von denen jede eine Formhälfte lagert. Dabei sind zweckmäßigerweise die Tragplatten an zwei
erwa diametral gegenüberliegenden, den Stempel haieTden
Säulen der Presse mittels eweils einer einer S an der Säule auf ruhenden Büchse gela-
an
Nach der Erfindung wird also in grundsätzlicher Ab- £™ Mshet Bekannten vorgeschlagen, die Form-
- nTcht mehr direkt auf den Pressentisch auf- ao
S1 "u lassen, sondern zusätzliche verschwenkbare
!^Platten für die Lagerung der Formunterteile vorzusehen.
Auf diese Weise wird einerseits ohne weite-Ξ "ine automatische Verschiebung der Formhälften
gegenüber dem Tisch mit dem Ziel, diese von der a5
Ruh"- in die Preßstellung, und umgekehrt, zu bewe- »en "er eicht. Andererseits ist die Gewähr dafür gegefen
daß die Tragplatten und damit auch die Form-Sen
fn der Preßstellung eine genau bestimmte, redbare Lage einnehmen. Der wesentlichste
wodurch die Reibung zwischen Tragplatten und Pressentisch beseitigt und die Verschwenkung der Platten
gegenüber dem Tisch beachtlich erleichtert wird. Nach Unterbrechung der Druckluftzufuhr ruhen
dann die Tragplatten zuverlässig auf dem Pressentisch auf, so daß eine ungewollte Verschiebung der
Platten praktisch ausgeschlossen ist.
Die Druckluftzufuhr zu den Luftaustrittsöffnungen gestaltet sich dann besonders günstig, wenn sie jeweils
über einen ersten Kanal in der entsprechenden Säule und einen innerhalb der Lagerbüchse an diesen
ersten Kanal anschließenden, Lagerbüchse und Tragplatte durchsetzenden zweiten Kanal erfolgt. Der
zweite Kanal verläuft, gegebenenfalls unter Verzweigung, in der Tragplatte bevorzugt etwa parallel zu deren
unterer Fläche, und es sind die Luftaustrittsöffnungen von etwa senkrecht dazu verlaufenden Stichbohrungen
gebildet.
Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die Tragplatten in der Preßstellung jeweils mit einem
beiden Platten gemeinsam zugeordneten, den Preßvorgang einleitenden Schaltelement zusammenwirken.
Dieses Schaltelement kann beispielsweise von einem Endschalter gebildet sein, welcher dann erst
bei seiner Betätigung den in einer Folgeschaltung gesteuerten Preßvorgang einleitet, bei welchem der
Stempel zuerst im Eilgang und dann langsam abwärts bewegt wird, anschließend eine ^--1""ItIaCtIInP
deren Füllung und Entleerung auch ausreichend Zeit zur Verfügung, da sich der eigentliche Preßvorgang
bis zum genügenden Erkalten des Gutes über eine gewisse Zeit erstreckt.
Eine besonders einfache mechanische Ausbildung für den Stelltrieb ergibt sich dann, wenn d.e Tragplat-
einer Glas presse, .
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 11 11 in r g
und
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eezeigte Glaspresse Si diametral
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sehen. Die Luftaustriitsöffnungen münden bevorzugt gedeutet etwa zentrisch in einer Vertiefung der unteren Flache ^^
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Lagerbüchse durchsetzen-
von Druckluft zu den Austnttsöf nungen gleichsam
ein Luftpolster unter den Tragplatten aufzubauen,
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wie uie r 1 g. ^ unu
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5 6
Tragplatten 8 an ihrer unteren Fläche 14 jeweils drei unterteil, angebracht. Außerdem wird an dem Ge-
auf den Pressentisch 1 gerichtete Luftaustrittsöffnun- stell 4 des Stempels das Formoberteil befestigt,
gen 15 auf. Diese Luftaustrittsöffnungen 15 sind, wie Beispielsweise in der Stellung gemäß F i g. 1 wird
F i g. 3 zeigt, etwa zentrisch in unterseitigen Vertie- dann in das auf der ausgeschwenkten Tragplatte 8
fungen 16 der Tragplatte 8 angeordnet, wobei die 5 angeordnete Formunterteil die entsprechende Menge
Vertiefungen 16 bevorzugt rund sind und eine gleich- Glas eingeschnitten. Nunmehr wird z. B. durch Betä-
bleibende Tiefe von etwa 0,5 bis 1 mm aufweisen. tigung des Handgriffes 28 oder vorzugsweise eines
Durch Zufuhr von Preßluft zu den Luftaustrittsöff- Fußkontaktes der Antrieb der Presse eingeschaltet,
nungen 15 läßt sich zwischen der unteren Fläche 14 wodurch die zuerst eingeschwenkte Tragplatte 8 aus-
der Tragplatte 8 und der Oberfläche 17 des Pressenti- io geschwenkt und die mit der gefüllten Form versehene
sches 1 gleichsam ein Luftkissen aufbauen, welches Tragplatte 8 in die Stellung A der F i g. 2 ver-
die Fläche 14 der Tragplatte 8 im gewissen Abstand schwenkt wird, wo sie auf den Endschalter 9 ein-
von der Fläche 17 des Tisches 1 hält und somit die wirkt. Dadurch wird der Bewegungsvorgang des
Reibung zwischen Tragplatte 8 und Pressentisch 1 Stempels 3 ausgelöst, d. h. dieser anfangs rasch, dann
ausschaltet. 15 langsam abgesenkt. Nach Pressung des Formlings
Die Zufuhr der Preßluft zu den Austrittsöffnungen wird dann, z. B. über einen Zeitschalter, für eine ge-
15 in den Tragplatten 8 erfolgt, wie insbesondere wisse Zeit der Stempel 3 druckentlastet, worauf er
F i g. 3 erkennen läßt, über eine an einen Kanal 18 in sich dann selbsttätig zuerst langsam und dann rasch
der zugehörigen Säule 2 angeschlossene Leitung 19, aufwärts in seine Stellung gemäß F i g. 1 bewegt. So-
die mit einer nicht gezeigten Druckluftquelle in Ver- ao bald der Stempel 3 seine obere Endstellung erreicht
bindung steht und in der ein zur Steuerung des Preß- hat, werden die Stellmotoren 10 der beiden Tragplat-
luftstromes dienendes Ventil angeordnet ist. Der Ka- ten erneut eingeschaltet und dabei die bisher einge-
nal 18 mündet bei 20 etwa radial in einen Ringkanal schwenkte Tragplatte aus- und die ausgeschwenkte
21 eines abgedichteten Aufsatzstückes 22 der Lager- Platte eingeschwenkt.
büchse 6. Der Ringkanal 21 steht dann mit einem in as Während der Bewegung der beiden Tragplatten
dem Arm 7 angeordneten Kanal 23 in Verbindung, wird den Austrittsöffnungen 15 über die Leitungen
der seinerseits in die etwa sternförmig und parallel zur 19 Druckluft zugeführt, so daß infolge des entstehen-Fläche
14 vertaufenden Kanäle 24 der Tragplatte 8 den Luftkissens die Reibung zwischen der Trageinmündet,
an die die Austrittsöffnungen 15 als etwa platte 8 und dem Pressentisch 1 aufgehoben wird,
senkrecht hierzu verlaufende Stichbohrungen an- 30 Diese Druckluftzufuhr wird bei Erreichung der jeweischließen.
ligen Endstellungen A, B wieder unterbrochen.
Die Kanäle 24 sind (Fig. 2, 3) so hergestellt, daß Während der Zeit, die für das Pressen eines Form-
vom Umfangsrand 25 der Tragplatten 8 aus entspre- körpers erforderlich ist, ist es, insbesondere auch im
chende Stichbohrungen bis zum Verzweigungspunkt Hinblick auf die weitgehende Automatisierung des
26 der Kanäle 24 gebohrt sind. An einem der Kanäle 35 Bewegungsablaufes der Presse, der Bedienungsperson
24 schließt schräg von oben kommend der Kanal 23 ohne weiteres möglich, die Form zu entleeren und er-
an. Die Kanäle 24 sind im Bereich des Umfangsran- neut mit Glasmasse zu füllen,
des 25 der Tragplatte mittels Stopfen 27 verschlos- Selbstverständlich wäre es theoretisch auch mög-
sen. lieh, die Glaspresse ohne den Pressentisch 1 und die
Die beschriebene Glaspresse arbeitet folgenderma- 40 Luftaustrittsöffnungen 15 auszubilden, in welchem
Ben: Zuerst wird auf jeder der Tragplatten 8 eine im Fall allerdings die Tragplatten und deren Haltearme
allgemeinen als Hohlkörper ausgebildete, gegebenen- bzw. die Lagerbüchsen entsprechend stark ausgebil-
f alls teilbare untere Formhälfte, das sogenannte Form- det sein müßten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Glaspresse, insbesondere zur Bearbeitung schwerer Stücke, mit wenigstens einer zwischen
einer Füll- bzw. Entleerstellung und der Preßstellung unter dem Pressenstempel gegenüber dem
Pressentisch verschieblichen Formhälfte, d adurch gekennzeichnet, daß auf dem Pressentisch (1) zwei mittels eines Stelltriebes
(10) abwechselnd in die Preßstellung (A) unter dem Stempel (3) einschwenkbare Tragplatten (8)
verschieblich gelagert sind, von denen jede eine Formhälfte lagert
2. Glaspresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatten (8) an zwei diametral gegenüberliegenden, den Stempel halternden
Säulen (2) des Presse angelenkt sind.
3. Glaspresse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatten (8) mittels
einer auf einer Schulter (5) an der Säule (2) aufruhenden Büchse (6) gelagert sind.
4. Glaspresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatten (8) mittels eines Stellzylinders (10) verschieblich sind.
5. Glaspresse nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellzylinder (10) jeweils
an einem radial abstehenden Auge (12) der Lagerbüchse (6) der zugehörigen Tragplatte (8)
angreifen.
6. Glaspresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatten (8) an ihrer dem Pressentisch (1) zugekehrten unteren Fläche (14)
wenigstens eine nach unten gerichtete Austrittsöffnung (15) für Druckluft aufweisen.
7. Glaspresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Fläche (14) jeder
Tragplatte (8) etwa auf einem Kreis und im gleichen gegenseitigen Abstand mehrere Luftaustrittsöffnungen
(15) vorgesehen sind.
8. Glaspresse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnungen
(15) jeweils etwa zentrisch in einer Vertiefung
(16) der unteren Fläche (14) der Tragplatten münden.
9. Glaspresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (16) rund und
mit über ihre gesamte Ausdehnung etwa gleicher Tiefe von ungefähr 0,5 bis 1 mm ausgebildet
sind.
10. Glaspresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckluftzufuhr zu den Austrittsöffnungen (15) jeweils über einen ersten Kanal (18, 20) in
der entsprechenden Säule (2) und einen innerhalb der Lagerbuchse (6) an diesen ersten Kanal anschließenden,
Lagerbüchse und Tragplatte (8) durchsetzenden zweiten Kanal (21, 23, 24) erfolgt.
11. Glaspresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kanal (24) gegebenenfalls unter Verzweigung in der Tragplatte (8)
parallel zu deren unteren Fläche (14) verläuft und die Luftaustrittsöffnungen (15) von etwa senkrecht
dazu verlaufenden Stichbohrungen gebildet sind.
12 Glaspresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatten (8) in der Preßstellung (A) jeweils mit einem beiden Platten gemeinsam
zugeordneten, den Preßvorgang einleitenden Schaltelement (9) zusammenwirken.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712102080 DE2102080C (de) | 1971-01-16 | Glaspresse insbesondere zur Bearbeitung schwerer Stücke | |
JP686872A JPS5337892B1 (de) | 1971-01-16 | 1972-01-17 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712102080 DE2102080C (de) | 1971-01-16 | Glaspresse insbesondere zur Bearbeitung schwerer Stücke |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2102080A1 DE2102080A1 (de) | 1972-05-25 |
DE2102080B2 DE2102080B2 (de) | 1972-05-25 |
DE2102080C true DE2102080C (de) | 1973-01-18 |
Family
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