DE2100446A1 - Ölfreie Alkydharze - Google Patents
Ölfreie AlkydharzeInfo
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Description
LEVERKUSEN- Beyerwerk P.tent-Abteilun* _ R
PS/WK
ölfreie Alkydharze
Bei der Herstellung von ofentrocknenden Lacken, insbesondere
solchen, welche als Vernetzungsmittel Harnstoff- bzw. Melamin-Formaldehydharze enthalten, werden in bekannter Weise öl- bzw.
fettsäuremodifizierte Alkydharze, vorzugsweise solche mit Ölgehalten zwischen 25 und 40 %, eingesetzt.
Die erwähnte Modifizierung mit gesättigten oder ungesättigten natürlichen oder synthetischen ölen bzw. Fettsäuren verleiht
diesen Harzen die bekannten guten lacktechnischen Eigenschaften, wie etwa Pigmentbenetzung, Verlauf oder Glanz. Der
wesentliche Vorteil bei deren Verwendung liegt Jedoch in der auf diese Weise erzielten Plastifizierung der resultierenden
Lackfilme, öl- bzw. fettsäuremodifizierte Alkydharze weisen
durchweg eine ausgezeichnete Verträglichkeit mit Harnstoffbzw. Melamin-Formaldehyd-Kondensationsharzen und eine gute
Löslichkeit in den bei Einbrennlacken üblichen Lösungsmitteln wie beispielsweise Toluol, Xylol, Butanol, Äthylacetat oder
Butylacetat auf.
öl- bzw. fettsäuremodifizierte Alkydharze haben Jedoch
folgende anwendungstechnische Nachteile:
Setzt man zur Modifizierung der Alkydharze ungesättigte Öle bzw. deren Fettsäuren ein, so lassen sich mit solchen Harzen
Lackfilm· alt hoher Elastizität und schneller Verformbarkeit, wi· si« ζ. B. bei Einsatz dieser Harze auf dem "coil-coat"-Goblet gefordert worden, herstellen. Von Nachteil bei solchen
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Systemen ist jedoch die relativ geringe Vergilbungsbeständigkeit bei Einwirkung von Temperaturen oberhalb 200° C und eine
beschrankte Wetterbeständigkeit.
Bei Verwendung gesättigter linearer oder verzweigter aliphatischer
Monocarbonsäuren bzw. diese Säuren enthaltenden natürlichen Ölen als Modifizierungsmittel läßt sich die oben
erwähnte Vergilbung zwar vermeiden, jedoch verfügen Lackfilme auf dieser Basis bei Einstellung auf praxisgemäße Filmhärte
nicht über die erforderliche Elastizität, speziell bei schneller Verformung.
Man hat bereits versucht, die aufgeführten Nachteile bei den Lackfilmen durch den Einsatz ölfreier Alkydharze bzw. PoIysster zu beheben. Die Elastifizierung dieser Harze erfolgt
durch Einbau von aliphatischen Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure oder/und Sebacinsäure und/oder Diolen, wie 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und/oder Neopentylglykol. Bei Verwendung
derartiger ölfreier Alkydharze resultieren Lackfilme mit guter Verformbarkeit und guten Beständigkeitseigenschaften .
Die Kombinationsfähigkeit dieser ölfreien Harze mit Helamin-Formaldehyd-Kondensationsharzen ist jedoch aufgrund mangelnder
Verträglichkeit sehr stark eingeschränkt. Darüberhinaus ist die Löslichkeit dieser Harze z. B. in aromatischen Kohlenwasserstoffen relativ begrenzt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die erwähnten Mängel, bei den ölfreien Alkydharzen, wie nicht ausreichende
Kombinierbarkeit mit z. B. Melamin-Formaldehyd-Kondensationsharzen und die mangelhafte Verdünnbarkeit mit aromatischen
Lösungsmitteln dadurch beheben lassen, daß man bei der Herstellung der ölfreien Alkydharze cycloaliphatische Monocarbonsäuren, wie Cyclohexanmonocarbonsäure, p-tert.-Butylcyclohexanmonocarbonsäure usw. als Kettenabbrecher in Mengen von
10-50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 - 35 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtharz verwendet.
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Diese cycloaliphatischen Monocarbonsäuren zeigen darüberhinaus im Gegensatz zu den üblicherweise als Kettenabbrecher
bei der Herstellung von Alkydharzen benutzten aliphatischen Monocarbonsäuren, wie z. B. kurzkettigea, gesättigten Fettsäuren
mit einer Kohlenstoffkettenlänge von Cj - C12, keine weichmachende Wirkung, womit die für ölfreie Alkydharze mit großem
Vorteil mögliche Anwendung der inneren Weichmachung durch Mitverwendung von plastifizierenden Komponenten, wie beispielsweise aliphatischen Dicarbonsäuren oder Diolen, erhalten
bleibt.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind somit ölfreie Alkydharze mit einem Gehalt von 10-50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
20 - 35 Gewichtsprozent an cycloaliphatischen Monocarbonsäuren, 'bezogen auf das Alkydharz, sowie die Verwendung
dieser Alkydharze gegebenenfalls in Kombination mit Melamin-Formaldehyd-Kondensationsharzen,
zur Herstellung von ofentrocknenden Lacken.
Setzt man als Kettenabbrecher aromatische Monocarbonsäuren, wie z. B. Benzoesäure ein, so lassen sich zwar auch diese
Harze ^durch die erwähnten Komponenten, wie aliphatisch^
Dicarbonsäuren und/oder Diole plastifizieren, jedoch bleiben solche Harze in der Kombinationsfähigkeit mit Aminoharzen
bzw. in der Verdünnbarkeit mit aromatischen Lacklösungsmitteln unzureichend.
Die nicht weichmachende, jedoch die Verträglichkeit fördernde
Wirkung der cycloaliphatischen Monocarbonsäuren ist auch bei der Herstellung von ölhaltigen Alkydharzen von Vorteil. Auf
diese Weise lassen sich ölärnsere und damit härtere, aber
elastische Alkydharze herstellen, ohne daß diese ihre guten ligenschaf ten hinsichtlich z. B. Aminoharzvertraglichke.it
wrlieren.
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Die erfindungsgemäßen Alkydharze können nach den für Alkydharze üblichen bekannten Verfahren mit oder ohne Anwendung
von inerten Lösungsmitteln und/oder Schutzgasen zur Entfernung des entstehenden Reaktionswassers hergestellt werden.
Als Reaktionskomponenten können außer den erfindungsgemäß beanspruchten unsubstituierten und substituierten cycloaliphatischen
Monocarbonsäuren,wie beispielsweise Cyclohexanmonocarbonsäure,
Cyclopentanmonocarbonsäure, den Monocarbonsäuren des teilweise oder vollständig hydrierten Naphthalins und/oder
p-tert.-Butyl-cyclohexanmonocarbonsäure alle bei der Herstellung
von Alkydharzen üblichen Dicarbonsäuren sowie Diole und höherwertige
Polyole eingesetzt werden.
Für die Herstellung von Einbrennlacken werden die c-rfindungsgemäßen
Alkydharze mit den gebräuchlichen Aminoharzen kombiniert. Die vielfach beim Einsatz von ölfreien Alkydharzen
gegebene Beschränkung auf Aminoharze vom Typ der Hexamethoxymethylmelaminharze
als Kondensationsharze entfällt bei den nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Alkydharzen,
vielmehr zeigen diese auch mit partiell verätherten, sogenannten "reaktiven", Melaminharzen ausgezeichnete Verträglichkeit.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung wurden zunächst fünf verschiedene Alkydharze, deren Zusammensetzung Tabelle
1 wiedergibt, unter möglichst gleichen Bedingungen hergestellt. Die jeweiligen Rohstoffgemische wurden in 7 Stunden unter
Rühren und Durchleitsn von Stickstoff auf 200° C geheizt und bei diesen Bedingungen während 14-18 Stunden verestert,
bis die Säurezahl auf Werte zwischen 10 und 15 abgefallen
war. Die fertigen Harze wurden vornehmlich in Xylol und, bei
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nicht ausreichender Löslichkeit, in einem Gemisch Xylol/n-Butanol
gelöst, wobei der Harzgehalt 60 Gewichtsprozent beträgt,
Harz AB C DE
d—Äthylhexans äure | 25,31 | 25,21 | 22,31 | - | - |
Benzoesäure | - | - | - | 25,31 | 23,15 |
Cyclohexanmonocarbonsaure | - | 32,30 | 33,59 | 32,30 | 33,24 |
Trimethylolpropan | 32,30 | 4,64 | 4,82 | 4,64 | 4,76 |
Pentaerythrit | 4,64 | 22,77 | 23,70 | 22,77 | 23,43 |
Phthalsäureanhydrid | 22,77 | 14,98 | 15,58 | .14,98 | 15,42 |
Adipinsäure | 14,98 | 28,2 % | 24,8 % | 28,1 % | 25,7 % |
Gehalt an Monocarbonsäure | 28,0 % | ||||
im fertigen Harz | 17,0 | 17,0 | 15,5 | 14,0 | |
Säurezahl | 13,7 | 86"* 1 | 10"* | 62« | 81" |
Viskosität einer 50 96ieen | 67" | ||||
Lösung in Xylol
OH-Zahl 106 83 111 93 109
* Bei den Harzen B und C wurde als Lösungsmittel ein Gemisch
aus 8 Teilen Xylol und 2 Teilen n-Butanol benutzt.
Die in der Tabelle angegebenen Anteile sind Gewichtsteile.
Die Viskositätswerte wurden erhalten bei Messungen im DIN-Becher/4 mm Düse bei 20° C. Die mittleren Molekulargewichte
der Harze liegen zwischen 1200 und 1800.
Bei den Harzen B und D wurde die dem Harz A zugrunde liegende d—Äthylhexansäure gewichtsmäßig und bei C und E molmäöig durch
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durch Benzoesäure bzw. Cyclohexan-monocarbonsäure ersetzt.
Die Harze D und E entsprechen dabei der vorliegenden Erfindung,
Zur Überprüfung der Verträglichkeit mit Melaminharzen wurden die in Tabelle 1 beschriebenen Alkydharze mit 10 - 100 Gewichtsteilen
einer Reihe von partiell-butylierten, handelsüblichen
Melaminharzen mit unterschiedlichem Verätherungsgrad
gemischt. Die so erhaltenen Mischungen wurden bei 130° C 30 Minuten lang auf Glasplatten eingebrannt und die Verträglichkeit
anhand des Trübungsgrades der entstandenen Filme
beurteilt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Darüberhinaus sind aus Tabelle 2 die verbesserten Löslichkeits- ©igenschaften der erfindungsgemäßen Harze in aromatischen Lösungsmitteln
wie z. B. Xylol ersichtlich.
Verträglichkeit mit | Löslichkeit in | |
Heiaminharzen | Xylol | |
Harz A | verträglich | löslich |
B | nicht verträglich | nicht löslich |
C | nicht verträglich | nicht löslich |
D | verträglich | löslich |
E | verträglich | löslich |
Zum Vergleich der lacktechnischen Eigenschaften der Harze A-B wurden in bekannter Weise fünf ofentrocknende Weißlacke von jeweils gleicher Zusammensetzung hergestellt. Hierbei wurden die Harze mit eine« handelsüblichen, partiell
alt Butanol verätherten Melamin-Foraaldehydharz im Gewichts-
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31" | 1 | 28» | 125" | 130" | 125" |
8,3 | 0,9* | 3,8* | 6,5 | 7,9 |
verhältnis 1 : 0,8 (bezogen auf Trockensubstanz) pigmentiert. Die Prüflacke wurden auf Glasplatten und auf 0,1 bzw. 0,5 mm
dicke Stahlbleche aufgespritzt und 30 Minuten bei 130° C eingebrannt.
Die erhaltenen Prüfergegnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Lack aus Harz AB C DE
Glanz nach Gardner 75 4* 4* 79 83 Winkel 20°
Pendelhärte nach König
Erichsentiefung in mm
Erichsentiefung in mm
* Die auffallend niedrigen Werte bei Glanz und Erichsentiefung der mit Benzoesäure modifizierten Harze B und C sind auf die
mangelnde Verträglichkeit dieser Harze mit Melamin-Formaldehydharzen
zurückzuführen.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde auch ein ölfreies Alkydharz unter Verwendung von p-tert.-Butylcyclohescanmonocarbonsäure
hergestellt und mit einem durch molaren Austausch dieser Säure gegen p-tert.-Butylbenzoesäure erhaltenen
Alkydharz lacktechnisch verglichen. Die Zusammensetzungen, ICsnnzahlen und lacktechnischen Ergebnisse ergeben sich aus
Tabelle 4.
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Harz
Gewichtsteile p-tert.-Butylcyclohexamonocarbonsäure
Gewichtsteile p-tert.-Butylbenzoesäure
Gewichtsteile Trimethylolpropan Gewichtsteile Pentaerythrit Gewichtsteile Phthalsäureanhydrid
Gewichtsteile Adipinsäure
Gehalt an Monocarbonsäure im fertigen Harz
Säurezahl
Viskosität 50 % in Xylol DIN-Becher 4 bei 20° C
OH-Zahl
Verträglichkeit mit Melaminharzen
Löslichkeit in Xylol
Glanz nach Gardner Winkel
Pendelhärte nach König Erichsentiefung in mm 30,41
33,65 %
29,30
30,97 | 31,46 |
4,52 | 4,59 |
13,76 | 13,98 |
20,34 | 20,67 |
32,47 %
6,4 | 12,6 |
94" | 78" |
123 | 126 |
verträglich | begrenzt verträglich |
löslich | begrenzt löslich |
80 | 82 |
170" | 175" |
8,6 | 6,2 |
Le A 13
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Claims (6)
1.) Ölfreie Alkydharze mit einem Gehalt an cycloaliphatischen
Monocarbonsäuren von 10 - 50 Gewichtsprozent bezogen auf das Alkydharz.
2.) Alkydharze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als cycloaliphatische Monocarbonsäure Cyclohexanmonocarbonsäure
verwendet wird.
3.) Alkydharze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als cycloaliphatische Monocarbonsäure p-tert.-Butyl-cyclohexanmonocarbonsäure
verwendet wird.
4.) Verwendung von ölfreien Alkydharzen mit einem Gehalt von 10-50 Gewichtsprozenz an cycloaliphatischen Monocarbonsäuren,
gegebenenfalls in Kombination mit Melamin-Pormaldehyd-Kondensationsharzen,
zur Herstellung von ofentrocknenden Lacken.
5.) Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ölfreien Alkydharze als cycloaliphatische Monocarbonsäure
Cyclohexanmonocarbonsäure enthalten.
6.) Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ölfreien Alkydharze als cycloaliphatische Monocarbonsäure
p-tert.-Butylcyclohexanmonocarbonsäure enthalten.
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209830/1062 ORIGINAL INSPECTED
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