DE206829C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Die Erfindung betrifft die Wellung von aus Faserstoff und hydraulischem Bindemittel, z. B. Asbest und Zement, bestehenden Platten, die durch Drahtnetzeinlagen verstärkt sind, und welche zu Bauzwecken Verwendung finden sollen. Zur richtigen Herstellung eines gewellten künstlichen Bausteines von großer Festigkeit ist es wesentlich, daß die auf einer Papier- oder Pappenmaschine hergestellte Faserstoff zementplatte in weichem Zustande mit der biegsamen, noch ebenen Einlage vereinigt und unter einem Wellhammer oder Preßstempel gleichzeitig in Wellform gebracht wird, worauf die noch immer weiche Platte zwischen entsprechend geformten Preßflächen fertiggepreßt wird. Die Vorbearbeitung durch einen Wellhammer oder Wellstempel und das Nachpressen sichern die richtige gegenseitige Lage von Drahtnetz und Faserstoff in der fertigen Platte. Dadurch, daß bei der Bildung der Wellenform der Platte die Masse sich der bildenden Form der Einlage anpassen kann, ohne infolge der Bindung der Faser durchgedrückt zu werden, wird eine Wellenplatte erhalten, deren Widerstandsfähigkeit wesentlich größer ist als die Summe der Widerstandskräfte der einzelnen Teile der Platte.

Die nach dem neuen Verfahren hergestellte Platte ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. ι die schaubildliche Ansicht des Zwischenerzeugnisses, wobei eine Ecke abgebrochen ist, um das eingebettete Drahtnetz zu zeigen, Fig. 2 die fertiggewellte Platte,

Fig. 3 die vorzugsweise zu verwendenden Formen des Drahtnetzes.

Die Masse ist mit 1 bezeichnet und besteht aus Faserstoff, vorzugweise Asbest und einem hydraulischen Bindemittel, das Drahtnetz ist mit 2 bezeichnet, die Wellungen mit 3. Die Herstellung der Faserstoff-Zementplatten erfolgt in bekannter Weise dadurch, daß der Faserstoff mit dem hydraulischen Bindemittel im Wasser aufgeschwemmt auf eine gewöhn-, liehe Pappenmaschine geführt wird, bei weleher die aufeinanderfolgenden Schichten des Stoffbreies übereinander auf einer Trommel aufgetragen werden, bis die verlangte Dicke erreicht ist. Das so erhaltene Gebilde wird dann, während es sich im breiigen Zustande befindet, mittels eines Werkzeugs aufgeschnitten und von der Trommel entfernt, flachgelegt und gepreßt. .

Um in das Material Drahnetz einzubetten, wird ein Stück desselben so zugeschnitten, daß es die Trommel, auf welcher der Stoffbrei geformt wird, vollständig umgibt, ohne daß sich die Enden überlappen. Nachdem eine genügende Anzahl von Schichten des breiigen Materials über die Trommel gegangen sind, um die verlangte Dicke zu erhalten, wird ein Drahtnetzstück zugeführt, indem man

es über der Stoffschicht, welche eben aufgetragen wird, anbringt. Hierauf fährt man fort, die Trommel zu drehen und weitere Schichten aufzutragen, bis die verlangte Dicke der Platte erreicht ist.

Die so gebildete Faserstoff-Zementlage mit dem Drahtnetz wird aufgeschnitten, von der Trommel abgenommen und flach aufgelegt (Fig. i). Die nun ebene Platte wird sofort

ίο unter einen hin und her bewegten Wellenhammer gelegt, welcher die Wellungen in gleichmäßigen Abständen hervorruft, wenn die Platte unterhalb des Hammers vorgeschoben wird. Die so erhaltene weiche, gewellte Platte (Fig. 2) wird dann zwischen Formen mit entsprechenden Wellungen fertiggepreßt. Die gewellte Platte läßt man nun erhärten, worauf sie ihrer Verwendung zugeführt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zur Wellung durch Einlagen verstärkter, aus Faserstoff und hydraulischem Bindemittel auf der Papiermaschine hergestellter Platten, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Einlage versehene ebene Platte in weichem Zustande den Schlägen eines Wellhammers ausgesetzt und darauf die noch immer weiche Platte zwischen Formen mit entsprechenden Wellungen nachgepreßt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.