DE2063026C3 - Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoffmodifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoffmodifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne

Info

Publication number
DE2063026C3
DE2063026C3 DE19702063026 DE2063026A DE2063026C3 DE 2063026 C3 DE2063026 C3 DE 2063026C3 DE 19702063026 DE19702063026 DE 19702063026 DE 2063026 A DE2063026 A DE 2063026A DE 2063026 C3 DE2063026 C3 DE 2063026C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnetic
chromium
carbon
mixture
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19702063026
Other languages
English (en)
Other versions
DE2063026B2 (de
DE2063026A1 (de
Inventor
Robert Samuel Boulder CoI. Haines (V.StA.)
Original Assignee
Gl IB 5-68
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gl IB 5-68 filed Critical Gl IB 5-68
Publication of DE2063026A1 publication Critical patent/DE2063026A1/de
Publication of DE2063026B2 publication Critical patent/DE2063026B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2063026C3 publication Critical patent/DE2063026C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft magnetische Zusammenset-7iintien und neue Methoden zur Darstellung dieser magnetischen Zusammensetzungen in feinzerteilter Partikelform. Die Erfindung betrifft insbesondere ferromagnetische Zusammensetzungen aus kohlenstoffmodifiziertem Chromoxyd mit tetragonalen, kristallinen Strukturen, sowie Methoden für deren Darstellung in feinzerteilter Partikelform. Solche Partikeln sind geeignet zum Gebrauch beispielsweise für magnetische Aufzeichnungsmedien, Magnetkerne u. dgl.
ίο Verschiedene Typen von bekannten magnetischen Zusammensetzungen sind bisher nach zahlreichen bekannten Methoden dargestellt worden. Hierzu gehören auch die Chromoxyde, welche ferromagnetische Eigenschaften aufweisen. Diese magnetischen Chromoxyde sind nominell als Chromdioxyde bezeichnet worden. Über sie wird in der chemischen Literatur schon seit geraumer Zeit berichtet.
Nach frühen Methoden der Darstellung des ferromagnetischen Chromoxyds wurde Chromtrioxyd in Sauerstoffgas erhitzt und dann eine Pyrolyse des gasförmigen Chromylchlorids herbeigeführt.
In neueren Berichten wird über eine Erzeugung des ferromagnetischen Chromoxyds primär aus dem Chromtrioxyd unter Anwendung von Druck und Hitze und in Gegenwart von Wasser berichtet.
Die Darstellung des ferromagnetischen Chromoxyds hat in den letzten beiden Jahrzehnten höchstes Interesse und eine erhebliche Aktivität gefunden, was aus den zahlreichen Publikationen und Patenten auf diesem technologischen Gebiet zu schließen ist. In einigen Fällen wird über die Verwertung von bevorzugten Substraten während der Bildung von Chromdioxyd beispielsweise durch Gaspyrolyse berichtet. Nach anderen Beispielen sind ein oder mehrere spezifische modifizierende Zutaten oder oxidierende Agenden der Reaktionsmixtur während einer Hitze- und Druckbehandlung vorgesehen, um ein ferromagnetisches Chromoxyd hervorzubringen, das mit einem zusätzlichen Bestandteil modifiziert werden kann oder nicht modifiziert werden kann.
Bei einer noch anderen Form der Aktivität gibt es mehrstufige Prozesse der Behandlung verschiedenartiger Chromverbindungen, ohne oder mit modifizierenden Bestandteilen oder oxydierenden Agentien, um Formen des ferromagnetischen Chromoxyds zu produzieren.
Es ist sowohl nützlich als auch wünschenswert, Alternativmethoden für die Darstellung magnetischer Chromoxyde zu haben, die beispielsweise bei der Herstellung von magnetischen Aufzeichnungsmedien brauchbar sind.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ferromagnetische Chromoxyde durch neue und verbesserte Verfahren durch Bildung eines Chromhalogenid-Komplexes. und durch Zuordnung einer zusätzlichen Chromverbindung zu diesem Komplex vor einer thermischen Druck-Zersetzung zu schaffen.
Ein weiteres Ziel ist die Schaffung neuer ferromagnetischer Chromoxydmaterialien, einschließlich dem Kohlenstoff als einem der Bestandteile.
Ein anderes Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines kohlenstoffhaltigen ferromagnetischen Chromoxyds, welches bei der Herstellung magnetischer Aufzeichnungsmedien dienlich ist.
Weitere Aufgabenpunkte der Erfindung lassen sich aus der vorstehenden Beschreibung noch entnehmen.
Die Erfindung liefert neue Typen eines feinzerteilten, kohlenstoffmodifizierten, ferromagnetischen Chromoxyds durch innige Mischung eines organischen Komplexagens mit einer Chromhalogenid-Verbindung, um einen Komplex zu bilden, bei dem diesem Komplex eine zusätzliche Chromverbindung, wie Chromtrioxyd zugeordnet wird und wobei die Mixtur bei einer Temperatur etwa zwischen 250 und 500° C erhitzt wird und dabei die Reaktions-Mixtur einem Überatmosphärendruck ausgesetzt ist. Der gebildete Komplex kann äquivalent etwa 0,1 bis etwa 40 Gewichtsprozent der zusätzlichen Chromverbindung sein. Gleichwohl können auch höhere Gewichtsprozente vorteilhaft anwendbar sein. Die wirksamen Reaktionsdrucke liegen vorteilhaft im Bereich von 50 bis 3000 at. Drucke im Bereich von 50 bis 1000 at sind zu bevorzugen.
Erfindungsgemäß sind bei der Bildung der ferromagnetischen Chromoxydzusammensetzung 59 bis 62% Chrom und 0,05 bis 0,90% Kohlenstoff in Kombination mit Sauerstoff und eine feinzerteilte Partikelform von tetragonaler kristalliner Struktur vorhanden. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bildung des kohlenstoffmodifizierten ferromagnetischen Chromoxyds umfaßt das Mischen einer löslichen Chromhalogenid-Verbindung mit einem organischen, komplexen Agens bei Zuordnung einer zusätzlichen Chromverbindung zu diesem Komplex. Das Verfahren nach der Erfindung enthält zudem die Aussetzung dieser Mixtur einer Hitzebehandlung, bei der unter Druck eine Zersetzungsreaktion vor sich geht.
Das organische, am Komplex beteiligte Agens, welches gemäß der Erfindung verwendet wird, ist durch ein niedriges Molekulargewicht und durch die Neigung gekennzeichnet, beim Erhitzen nicht zu polymerisieren. Es ist durch das Fehlen leicht reduzierbarer Teile, wie Amine, ausgezeichnet.
In diese Familie organischer, am Komplex beteiligter Agentien sind eingeschlossen: Phthalsäure, Benzoesäure, 8-Hydroxydchinolin, Tetrachlorphthalsäure, Pyromellithsäure, Trimellithsäure, die Anhydride der vorerwähnten Verbindungen und andere organische Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, welche Wasserstoff, Sauerstoff und ein Halogenid enthalten.
Die Komplexbildung des Chroms wird in folgenden Veröffentlichungen behandelt: Journal of the society of leather trades' chemists Bd. 32, S. 88 bis 101; Bd. 33, S. 92 bis 100; Bd. 34, S. 3 bis 6 und S. 186 bis 196; und The Journal of american leather chemists association Bd. 44, S. 889; Bd. 45, S. bis 51 und Bd. 46, S. 56.
Außer den bei dem Verfahren nach der Erfindung wirksamen Chromhalogeniden sind nicht nur die Chloride, Bromide, Jodide und Fluoride, sondern auch Perhalate, wie z. B. Chromperchlorat, eingeschlossen.
Die Herstellung eines innigen Gemischs und die Behandlung des bereits gebildeten Chromkomplexes kann im Bedarfsfalle vor dem Zugeben der Chromverbindung in irgendeiner Weise, z. B. durch Feinzerkleinerung oder durch Mahlen in einer Kugelmühle erfolgen. Nach dem Mischen der komplexen Chromverbindung und dem Zusatzchrom wird die kombinierte Reaktionsmixtur in ein Gefäß eingebracht, in welchem die Mixtur sowohl erhitzt als auch einem Überatmosphärendruck ausgesetzt wird.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren produzierte kohlenstoffhaltige magnetische Chromoxyd enthält etwa 59 bis 62% Chrom und etwa 0,05 bis etwa 0,90% Kohlenstoff, kombiniert mit Sauerstoff, und ist in der Form feinzerteilter Partikeln gleichmäßiger Größe. Die Partikeln zeigen tetragonale kristalline Rutilstruktur und sind nadeiförmig. Sie haben ein Verhältnis von Länge zu Dicke gleich 14:1. Sie besitzen eine Länge im Bereich von etwa 0,3 bis
IO 13 fl.
Im Bedarfsfalle können in dem Verfahren nach der Erfindung auch andere als organische, komplexbildende Agentien verwendet werden. Im Einsatzfalle werden die modifizierenden Agentien in Beträgen verwendet, wie sie aus dem Stand der Technik herzuleiten sind.
Die Erfindung sei nachstehend im einzelnen mit ihren Merkmalen, Zielen und Vorteilen noch beschrieben.
ao In den folgenden Beispielen sind die Reaktionsmittel kommerzielle chemische Qualitätsreagentien, die in ihrer besonderen Anwendung mit unter den Schutzbereich der Erfindung fallen.
Die nach der Erfindung produzierten ferromagnetischen Pauikeln waren normalerweise separiert von kleinen Mengen an nichtreagierten und nichtmagnetischen Bestandteilen durch Waschen mit anschließendem Trocknen.
Die nach der Erfindung produzierten Pulverproben der magnetischen Zusammensetzungen wurden mit einem Vibrations-Proben-Magnetometer bei 4000 Oersted gemessen, um ihre magnetischen Eigenschaften zu bestimmen.
Die Bestimmung des chemischen Gehalts der magnetischen Partikeln erfolgte sowohl durch Röntgen-Fluoreszenz-Spektroskopie als auch durch Neutronenaktivierung.
Der gemessene Chromgehalt lag im Bereich von etwa 52 bis 62 Gewichtsprozent, mit dem Ausgleichskohlenstoff im Bereich von etwa 0,05 bis 0,90% und dem Ausgleichssauerstoff.
Die Kristallstruktur wurde durch Prüfung der Röntgenstrahl-Beugungsmuster bertimmt. Partikelgröße, Partikelform und das Partikel-Länge zu Dicke-Verhältnis ergab sich durch Elektronenmikrographie der Partikeln.
Beispiel 1
3 g Phthalsäure wurde 125 ml Wasser zugesetzt und unter Rühren erhitzt, bis die Phthalsäure vollständig aufgelöst war und eine klare Lösung erhalten wurde.
Dieser Lösung wurde Chromochlorid CrCh in ei-
ner Menge von 1,2 g unter Rühren zugesetzt, um einen hellblauen Komplex zu bilden. Gleichzeitig mit der ersten Lösung wurde eine zweite Lösung dargestellt, welche 8 g Chromtrioxyd, CrCh, in 200 ml heißen Wassers enthielt. Die komplexe erste Lösung und
die zweite CrCb-Lösung wurden vereinigt und bildeten eine transparente Mixtur.
Diese Lösung wurde dann in einem offenen Behälter eingedampft, um ein trockenes, nichtmagnetisches Pulver zu gewinnen. Eine Portion von 2,3 g
dieses Trockenpulvers wurde dann in 100 ml Wasser dispergiert und zwar mit nur wenig Zersetzung. Die anschließende Behandlung in der Kugelmühle dauerte 36 Stunden.
«*■
Die in der Kugelmühle bearbeitete Mixtur wurde einer anderen Lösung zugesetzt welche 6 g CrCb in 200 ml heißen Wassers enthielt, und das Ganze zu einer dicken nichtmagnetischen Paste eingedampft.
Die Paste kam danach in eine Pyrexglasröhre. Diese besaß einen lose passenden Glasstöpsel. Sie wurde in einen Autoklav eingesetzt. AnschlieSend wurde das Druckgefäß mit flüssigem Stickstoff gefüllt, bis ein Anfangsdruck von 1200 ψ= 82 at hergestellt war. Dann wurde 1 Stunde lang bei 250° C und anschließend 1 weitere Stunde bei 410° C geheizt.
Während des Heizzyklus wurde der Druck im Gefäß auf bis zu 4000 ψ = 272 at gebracht.
Nach der Abkühlung des Gefäßes, der Druckfreigäbe und der Entnahme der Röhre aus dem Gefäß fand sich ein schwarzes Pulver vor, das mit der Röntgenstrahlenanalyse als mit 90% Kohlenstoff modifixiertes Chromdioxyd festgestellt wurde.
Das Chromdioxyd wurde dann auf seine magnetischen Eigenschaften geprüft. Zu diesem Zwecke wurde eine Portionsprobe gebildet und diese in einen Glaszylinder zur Messung im Vibrationsmagnetometer eingebracht. Die Sättigungsmagnetisierung pro Gramm, der sogenannte Sigmawert, wurde zu 59,4 emE/g gemessen. Die gemessene Eigenkoerzitivkraft des Materials betrug 484 Oersted. Die Partikeln waren äußerst nadeiförmig und hatten eine Größe unter einem Mikron.
Eine Portion von 2 g des vorher gebildeten Kornplexes einer Chromochlorid-Phthalsäure-Chromtrioxyd-Mixtur wurde in einer Kugelmühle 36 Stunden lang in Butanon (Methyläthylketon) gemahlen und zentrifugiert, um das feinzerteilte Präzipitat zu sammeln.
Das Pulver wurde dann einer Lösung zugesetzt, welche 6 g CrCb in 200 ml heißen Wassers enthielt, und die Mixtur zu einer dicken nichtmagnetischen Paste eingedampft. Diese Paste kam dann in eine Glasrohre, die locker mit einem Glasoberteil geschlossen und in ein Druckgefäß eingesetzt wurde. Der Druck wurde mit flüssigem Stickstoff auf 1500 ψ = 102 at eingestellt und das Gefäß 1 Stunde lang mit 250° C und anschließend für die Dauer 1 weiteren Stunde mit 4100C beheizt. In dieser Zeit erreichte der Druck einen Wert von 279 at.
Das Gefäß wurde anschließend mit Wasser gekühlt und die Röhre herausgenommen. In dieser wurde kohlenstoffmodifiziertes ferromagnetisches Chromoxydpulver mit einem Sigmawert von 60 emE/g und einer Eigenkoerzitivkraft von 143 Oersted vorgefunden.
Beispiel 2
55
Ein Komplex von 3 g Phthalsäure und 0,4 g Chromochlorid wurde in 120 ml Wasser wie im Falle des Beispiels 1 dargestellt. Die sich ergebende Konplexlösung wurde dann mit einer zweiten Lösung gemischt, die 8 g CrO3 in 200 ml Wasser enthielt. Die Mixtur wurde bis zum Trockenzustand eingedampft, um ein schwarzes, nichtmagnetisches Pulver zu gewinnen.
Eine Portion von 2,4 g dieses Pulvers wurde nachher 100 ml Wasser zugesetzt und das Ganze in einer Kugelmühle 1 Stunde lang gemahlen. Die so gemahlene Mixtur kam dann zu einer Lösung von 6 g CrO3 in 200 ml Wasser, und die Mixtur wurde bis /u einem trockenen nichtmagnetischen Pulver eingedampft. Dieses Pulver wurde danach in eine locker verstöpselte Pyrexröhre eingebracht, einem Druck von 68 at und einer Hitze von 393° C, bei welcher der Druck einen Wert von 375 at erreichte, ausgesetzt und dann, wie im Falle des Beispiels 1, abgekühlt.
Der entstandene und in der Röhre vorgefundene Ruß, nämlich kohlenstoffhaltiges, ferromagnetisches Chromoxydpulver, hatte einen Sigmawert von 75,5 emE/g und eine Koerzitivkraft von 273 Oersted. Die Partikeln waren höchst nadeiförmig und hallen eine Länge unter einem Mikron.
Beispiel 3
Ein Komplex aus 4,5 g Chromochlorid und 6 g Phthalsäure wurde in 300 ml Wasser, wie bei den vorigen Beispielen, dargestellt. Diese Komplexlösung wurde dann einer Lösung zugesetzt, die 24 g CrOs in 400 ml enthielt. Die Mixtur kam anschließend zur Eindampfung bis zur Trockensubstanz, und das vorgefundene nichtmagnetische braune Pulver wurde in einer Kugelmühle mit Wasser 2 Stunden lang gemahlen und zwar unter Aufteilung in mehreren Portionen von 2,5 g.
Eine 2,5-g-Portion der in der Kugelmühle gemahlenen Pulver-Mixtur wurde in einer Lösung von 4,5 g CrO3 in 200 ml Wasser aufgelöst. Die Mixtur kam dann zum Eindampfen in den Trockenzustand und dann in die lose verschlossene Pyrexröhre, die wiederum in ein Druckgefäß gebracht wurde. Bei einem Gefäßdruck von 292 at wurde danach bis auf 393° C geheizt. In dieser Heizzeit stieg der Druck auf 544 at. Dann wurde gekühlt und die Glasrohre entfernt. Das in der Röhre vorgefundene kohlenstoffmodifizierte, ferromagnetische, schwarze Chromoxydpulver hatte einen Sigmawert von 80 emE/g und eine Koerzitivkraft von 340 Oersted.
Eine andere, wie vorher dargestellte 2,5-g-Portion der in der Kugelmühle gemahlenen Mixtur wurde einer Lösung von 6 g CrO3 in 200 m! Wasser zugesetzt und die Mixtur bis zum Trockenzustand eingedampft.
Dann wurden 8,3 g dieser Trockenmixtur in eine locker verstöpselte Pyrexröhre eingebracht, die Röhre in den Autoklav gesetzt und dann nacheinander Druck hergestellt, geheizt und abgekühlt, wie beim vorhergehenden Ablauf. Das entstandene schwarze, ferromagnetische Pulver halte einen Sigmawert von 85,5 emE/g und eine Koerzitivkraft von 302 Oersted.
Eine dritte 2,5-g-Portion der ursprünglich in der Kugelmühle gemahlenen Mixtur wurde in einer 7,5-g-Lösung von CrOa in 200 ml Wasser aufgelöst. Die sich ergebende Mixtur kam dann zum Eindampfen bis zum Trockenzustand und wurde der thermischen Druck-Zersetzung bei 393° C und 817 at ausgesetzt, wie in den vorigen Beispielen. Das kohlenstoffmodifizierte Chromoxydpulver lieferte auf diese Weise einen Sigmawert von 86,3 emE/g und eine Koerzitivkraft von 450 Oersted.
Beispiel 4
Ein Komplex wurde gebildet aus 1,5 g CrCb, Chromchlorid und 4,5 g Phthalsäure in 150 ml Wasser. Diese Lösung wurde dann einer Lösung zugesetzt, welche 10 g CrO3, aufgelöst in 250 ml heißem Wasser, enthielt. Die Mixtur kam danach zum Ein-
Jampfen bis zum Trockenzustand in der Form eines nichtmagnetischen schwarzen Pulvers, das in mehrere. Portionen von 2,5 g aufgeteilt wurde.
Zwei separate 2,5-g-Portionen des schwarzen Pulvers, das wie vorstehend dargestellt war, wurden 2 Stunden lang mit 75 ml Wasser getrennt in der Kugelmühle gemahlen.
Einer der beiden, in der Kugelmühle gemahlenen Portionen wurde eine Lösung von 4,5 g CrCb in 200 ml Wasser zugesetzt und die Mixtur bis zu einer dicken Paste eingedampft.
Die zweite 2,5-g-Portion des schwarzen Pulvers wurde mit 6 g CrCb, das in 200 ml Wasser gelöst war, gemischt und ebenfalls bis zu einer dicken Paste eingedampft.
Die erste und die zweite der so dargestellten Portionen wurden in getrennten, lose verstöpselten Pyrexröhren eingebracht und diese Röhren in einen Autoklav eingesetzt. Der Autklavdruck betrug 68 at = 1000 ψ, die Heiztemperatur war 1 Stunde lang 250;C und für 1 weitere Stunde anschließend 425° C bei einem Enddruck von 3500 ψ. Der Autoklav wurde dann gekühlt und die Pyrexröhren herausgenommen.
Die erste Röhre enthielt kohlenstoff modifiziertes *5 ferromagnetisches Chromoxyd mit einer Eigenkoerzitivkraft von 358 Oersted und einem Sigmawert von 60 emE/g. Die zweite Röhre enthielt kohlenstoffmodifizicrtes Chromoxyd mit einer Koerzitivkraft von 339 Oersted und einen Sigmawert von 86,1 emE/g.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann jede Chromhalogenid-Verbindung verwendet werden, und die divalenten und trivalenten Verbindungen sind repräsentative Beispiele der Verbindungen, welche leicht verfügbar sind und welche geeignet sind, gute Resultate zu liefern.
Während Wasser ein übliches Lösungsmittel für die Ausgangsstufe beim Mischen des Chromhalogenids und der organischen, komplexbildenden Komponenten dieses Verfahrens darstellt, können natürlieh auch andere Lösungsmittel, einschließlich der organischen Flüssigkeiten, für den gleichen Zweck herangezogen werden.
Entsprechend kann die Feinzerteilung in verschiedenen Stufen durch den einfachen Mörser und Mörserkeule oder in der Kugelmühle mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten erfolgen, um die verlangte Konsistenz in den Reaktionsmitteln zu erreichen.
Das thermische Druck reaktionsverfahren kann durchgeführt werden entweder mit völlig trockenen Bestandteilen oder in Gegenwart von Wasser oder wäßrigen Bestandteilen. Die Gegenwart von Wasser ist jedoch während der Reaktion nicht wesentlich. Der Gebrauch modifizierender Bestandteile liegt im Rahmen der Erfindung.
Verwendungen für die nach den vorstehend erörterten Beispielen nach der Erfindung produzierten Materialien sind an sich bekannt. Beispielsweise können die nach diesen erfin.dungsgemäßcn Beispielen produzierten ferromagnetischen Zusammensetzungen mit nichtmagnetischen, organischen, filmbildenden Bindungsmittel vermischt werden, um für den Gebrauch magnetische Aufzeichnungsmedien darzustellen.
Typische, die Erfindung jedoch nicht einschränkende Bindungsmittel für den Einzelgebrauch oder in Kombination zur Darstellung verschiedenartiger Aufzeichnungsmedien, einschließlich der gemäß der Erfindung produzierten ferromagnetischen Partikeln sind Polyester, Zelluloseester und Zelluloseäther, Epoxyde, Vinylchlorid, Vinylazetat, Akrylat und Styrolpolymere, sowie Copolymere, Polyurethane, Polyamide, aromatische Polycarbonate und PoIyphenyläther.
Eine breite Variationsmöglichkeit besteht für die Erfindung in der Anwendung der Lösungsmittel zur Bildung einer Dispersion der feinen, nach den oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Beispielen produzierten ferromagnetischen Partikeln mit verschiedenartigen Bindemitteln. Organische Lösungsmittel, wie Äthyl-, Butyl- und Amylazetat, Isopropylalkohol, Dixan, Azeton, Methylisobutylketon, Zyklohexanon und Toluen sind für diesen Zweck geeignet.
Die Partikelbindungsmitteldispersion kann auf ein geeignetes Substrat durch Walzenbeschichtung, Gravierbeschichtung, Messerbeschichtung, durch Spritzen oder Sprühen der Mixtur auf die Unterlage oder durch andere bekannte Methoden aufgetragen werden.
Bei der Darstellung von Aufzeichnungsmedien umfassen die magnetischeu Partikeln gewöhnlich etwa 40 bis 90 Gewichtsprozent der festen Stoffe in der auf das Substrat aufgetragenen Schichtlage. Das Substrat ist gewöhnlich ein flexibles Harz, wie Polyester oder Zelluloseazetatmaterial. Andere flexible Materialien sowie starre Basismaterialien können für einige Anwendungen geeigneter sein.
Die spezifische Wahl des nichtmagnetischen Substratbindungsmittels, des Lösungsmittels oder der Methode der Auftragung der magnetischen Zusammensetzung auf den Träger wird von den gewünschten Eigenschaften und der spezifischen Form des zu produzierenden magnetischen Aufzeichnungsträgermediums abhängen.
Bei der Darstellung von Magnetkernen und Dauermagneten werden die Produkte nach den erfindungsgemäßen Beispielen mit nichtmagnetischer Plastik oder mit einem Füllmittel in einem Betrage von etwa 33 bis 5O°/o des Volumens des magnetischen Materials, der in einem Magnetfeld ausgerichteten Partikeln und der in eine feste Magnetstruktur gepreßten Mixtur gemischt.
Das Ausrichten der Partikeln kann in einem vor außen angelegten Gleichstrommagnetfeld von etwj 4000 Gauß oder mehr vollzogen werden. Die Drucks können bei der Bildung des Magneten weit variieren Drucke bis zu 100 000 ψ und Felder von 28 00( Gauß sind kommerziell angewandt worden.
609 622/15

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoffmodifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne, dadurch gekennzeichnet, daß eine lösliche Chromhalogenid-Verbindung mit einem komplexbildenden Agens gemischt wird, das ein niedriges Molekulargewicht besitzt und dazu neigt, bei einer Hitzebehandlung nicht zu polymerisieren, daß der sich aus der Mischung ergebende Komplex mit Chromtrioxyd gemischt wird und daß die so entstehende Mixtur einer Hitzebehandlung innerhalb eines Temperaturbereichs von etwa 250 bis 500° C und unter Druck von 50 at oder mehr als $0 at ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein organisches komplexbildendes Agens aus einer Gruppe von Stoffen ausgewählt wird, welche Phthalsäure, Benzoesäure, 8-Hydroxydchinolin, Tetrachlorphthalsäure, Pyromellithsäure, Trimellithsäure, die Anhydride der vorstehenden Verbindungen und andere organische Verbindungen niedrigen Molekulargewichts, welche Wasserstoff, Sauerstoff und ein Halogenid enthalten, enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mixtur unter einem Druck erhitzt wird, der innerhalb des Bereichs von 50 bis 3000 at liegt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Testung der magnetischen Eigenschaften der magnetischen Zusammensetzung der Mixtur durch ein Vibrationsmagnetometer, das bei etwa 4000 Oersted betrieben wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 3 g Phthalsäure in 125 ml Wasser aufgelöst wird, daß dieser Lösung 1,1g CrCh unter Rühren zugefügt wird, daß eine zweite Lösung aus 8 g CrCh in 200 ml heißen Wassers gleichzeitig mit der ersten Lösung dargestellt wird, daß beide Lösungen vereinigt werden und die vereinigte Lösung eingedampft wird, daß eine Portion von 2,3 g des beim Eindampfen gewonnenen Trockenpulvers in 100 ml Wasser dispergiert und dann über etwa 36 Stunden feingemahlen wird, daß die feingemahlene Mixtur einer anderen Lösung zugefügt wird, welche 6 g CrOs in 200 ml Wasser enthält, daß diese Lösung bis zur Bildung einer dicken nichtmagnetischen Paste eingedampft wird und daß diese Paste der Hitze-Druck-Behandlung im Autoklav unterworfen wird.
6. Nach den Ansprüchen 1 bis 5 hergestelltes ferromagnetisches, kohlenstoffmodifiziertes Chromoxyd, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoffmodifizierte Chromoxyd 59 bis 62°/0 Chrom und 0,05 bis 0,90% Kohlenstoff enthält.
DE19702063026 1969-12-22 1970-12-22 Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoffmodifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne Expired DE2063026C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US88741269A 1969-12-22 1969-12-22
US88741269 1969-12-22

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2063026A1 DE2063026A1 (de) 1971-06-24
DE2063026B2 DE2063026B2 (de) 1975-10-16
DE2063026C3 true DE2063026C3 (de) 1976-05-26

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0176919A2 (de) Verfahren zur Herstellung von feinteiligem isotropen Ferritpulver mit Spinellstruktur
DE2036612C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines nadelförmigen, mit Kobalt modifizierten Maghemitpulvers
DE2014500A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Eisen bestehenden magnetisch stabilen Metallpulvers für magnetische Aufzeichnung
DE2639250C2 (de) Verfahren zur Herstellung von nadelförmigem, kobaltdotiertem magnetischem Eisenoxid
DE2728087A1 (de) Verfahren zur herstellung eines magnetaufzeichnungstraegers mit einer magnetschicht aus mit einer im wesentlichen aus lezithin bestehenden monomolekularschicht ueberzogenen magnetpulverteilchen
EP0063730A2 (de) Verfahren zur Stabilisierung pyrophorer, im wesentlichen aus Eisen bestehender ferromagnetischer nadelförmiger Metallteilchen
DE2062870C3 (de) Magnetisches Material aus modifiziertem Chromoxid und Verfahren zur Herstellung dieses Materials
DE2151471A1 (de) Stabilisierte,ferromagnetische Chromdioxydteilchen und Verfahren zu deren Herstellung
DE2063026C3 (de) Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoffmodifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne
DE3344299A1 (de) Verfahren zur herstellung eines kobalthaltigen magnetischen eisenoxidpulvers
DE69021132T2 (de) Plattenförmige Magnetitteilchen und Verfahren zu ihrer Erzeugung.
DE2053899C3 (de)
DE2063026B2 (de) Verfahren zur Herstellung von ferromagnetischen, kohlenstoff modifizierten Chromoxyden, insbesondere für magnetische Aufzeichnungsträger und Magnetkerne
EP0260520B1 (de) Magnetische Eisenoxidpigmente sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0078950A2 (de) Verfahren zur Herstellung von nadelförmigen, ferrimagnetischen Eisenoxiden
DE2648305C3 (de) Modifiziertes ferromagnetisches Chromdioxid und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0158240A2 (de) Verfahren zur Herstellung isotroper magnetischer, kobalthaltiger Eisenoxide
DE3616096A1 (de) Verfahren zur herstellung kobalthaltiger, nadelfoermiger, magnetischer eisenoxide
DE2259255C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Materials, das aus kohlenstoffmodifiziertem (erromagnetischem Chromoxid besteht
DE3640647C2 (de)
DE2654570A1 (de) Verfahren zum herstellen von ferromagnetischem chromdioxid
EP0512309B1 (de) Verfahren zum Stabilisieren von nadelförmigen, im wesentlichen aus Eisen bestehenden, ferromagnetischen Metallpulvern
DE2028421C3 (de) Nadeiförmige ferromagnetische Chromdioxidteilchen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3932389A1 (de) Verfahren zur herstellung von feinteiligem pulverfoermigem hexagonalem ferrit und seine verwendung zur herstellung von magnetischen aufzeichnungstraegern
DE3120456C2 (de) Verfahren zur Reduktion von nadelförmigem Eisenoxid