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Endoskop mit einer flexiblen Röhre Die Erfindung betrifft ein Endoskop
mit einer flexiblen Röhre, die einen vorderen Endteil mit einem Steuergehäuse verbindet.
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Bei einem derartigen Endoskop, beispielsweise einem Bronchoskop oder
einem Duodenoskop, ist der vordere Endteil so ausgebildet, daß er in einen zu beobachtenden
engen, gekrümmten Durchgang eines lebenden Körpers eingefUhrt werden kann.
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Bei bekannten Endoskopen verbindet eine langgestreckte, nachgiebige
flexible Röhre einen steuerbar biegbaren Röhrenteil, welcher mit dem vorderen Endteil,
in dem eine Objektivlinse untergebracht ist, verbunden ist, r.11t dem Steuergehäuse,
in dem Steuermittel vorhanden sind, um den biegbaren Röhrenteil gesteuert zu betätigen.
Das von der Objektivlinse erzeugte Bild eines Objekts wird durch ein optisches BildL1bertragungssystem,
das sich durch den biegbaren Röhrenteil und die flexible Röhre zutun Steuergehäuse
erstreckt, weitergeleitet und durch ein Okular betrachtet, das im Steuergehäuse
untergebracht ist. Vom Steuergehäuse erstreckt sich weiterhin ein optisches Beleuchtungssystem
durch die flexible Röhre und den blerbaren Rahmenteil zum vorderen Endteil des Endoskops,
um das Objekt mit dem Licht zu beleuchten, das dem hinteren Ende des optischen Beleuchtungssystem
zugeführt wird. Die Flexibilität oder Biegsamkeit der langgestreckten flexiblen
Röhre ist bei bekannten Endoskopen über deren gesamte Länge gleich.
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Wenn daher der vordere Endteil eines solchen Endoskops in einen engen,
gekrUmmten Durchgang eines lebenden Körpers, beispielsweise das Duodenum, durch
die Speiseröhre und dann durch den Pylorus des Magens eingeführt werden soll,
kann
der im Magen befindliche Teile der flexiblen Röhre nicht sanft in das Duodenum eingeführt
und vom gewünschten Bewegungsweg der flexiblen Röhre seitwärts abgebogen werden,
da sie zu biegsam ist. Hingemen kan@ der Teil der flexiblen Röhre, der sich in dem
gekrümmten Duodenum befindet, wegen der hohen Biegsamkeit der flexi@len Röhre ohne
jede Beschädigung des Duodenums sanft herausgezogen werden.
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Wenn andererseits die Biegsamkeit der flexiblen Röhre goringer gemacht
wird, um ihre Einführung durch den Magen zu erleichtern, ist es wegen der zu gerin£eIi
Biegsamkeit der flexiblen Röhre sehr schwierig, das vord0rr Ende in das Duodenum
einzuführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fndoskop nit einer flexiblen
Röhre zu schaffen, das die vorgenannten Nachteile vermeidet Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß die flexible Röhre in Längsrichtung unterschiedliche Biegsamkeit aufweist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird
die Biegsmkeit des distalen Teils der flexiblen
Röhre nahe dem vorderen
Endteil groß gemacht, um die Einführung desselben in gekrUmmte, enge Durchgänge,
wie das Duodenum, zu erleichtern, während die Biegsamkeit des proximalen Teils der
flexiblen Röhre nahe den Steuergehäuse relativ gering gemacht wird und der Zwischenteil
der flexiblen Röhre eine mittlere Biegsamkeit hat. Die Biegsamkeitdes proximalen
Teils und sowie des Zwischenteils der flexiblen Röhre ist so bemessen, daß sie fflr
die Einführung des Endoskops in die entsprechenden Durchgänge geeignet ist. Zu diesem
Zwecke wird Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung das Material, das
den flexiblen röhrenartigen Uberzug bildet, der wasserdicht die äußere Fläche der
flexiblen Röhre abdeckt, im Bereich des distalen, des mittleren und des proximalen
Teils der flexiblen Röhre so verändert, daß die jewiligen Teile die gewünschte Biegsamkeit
haben.
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Altenlativ kann die Wandstärke des flexiblen Uberzugs des distalen,
des mittleren und des proximalen Teils verändert werden, um dem jeweiligen Teil
die gewünschte Biegsamkeit zu geben, wobei der gesamte Überzug aus demselben Material
hergestellt ist. Weiterhin kann die Bedingung der Verarbeitung des Uberzugs beispielsweise
durch eine Wärmebehandlung der jeweiligen Teile während der herstellung des Uberzugs
lurch
Überziehen oder In0prägnieren des Materials der ausseren Oberfläche verändert werden,
so daß die gewünschte Biegsamkeit des jeweiligen Teils gegeben ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung können der Beschreibung
des in der Zeichnung darbestellten Ausführungsbeispiels entnommen werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teils der erfindungsgemäßen flexiblen Röhre, teilweise
im Schnitt; Fig. 2 einen Querschnitt durch den menschlichen Magen und das Duodenum,
in die der vordere Endteil und die flexible Röhre des erfindungsgemäßen Endoskops
eingeführt sind.
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In Fig. 1 ist das vordere Ende der flexiblen Röhre 3 des erfindungsgemäßen
Endoskops mit dem hinteren Ende eines steuerbar biegbaren Röhrenteils 2 verbunden.
Dessen vorderer Teil ist mit dem hinteren Endes des vorderen Endteils 1 verbunden.
Das hintere Ende der flexiblen Röhre 5 ist mit einem (nicht gezeichneten) Steuergehäuse
verbunden.
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Im vorderen Endteil 1 ist in bekannter Weise eine (nicht dargestellte)
Objektivlinse untergebracht. Sie erhält Licht von einem Objekt durch (nicht dargestellte)
fleobachtungsfenster, die in der Wand des vorderen Endteils angeordnet sind. Das
Bild eines von der Objektivlinse erzeugten Bildes wird durch ein lichtleitendes
optisches Glasfasersystem 4 weltergeleitet, das sich durch den biegbaren Röhrenabschnitt
2 und die flexible Röhre 5 zum Steuergehäuse erstreckt. Es kann durch ein (nicht
dargestelltes) Okular, das im Steuergehäuse hinter dem hinteren Ende des optischen
Glasfasersystems 4 angebracht ist, beobachtet werden. Durch den biegbaren Röhrenabschnitt
2 und die flexible Röhre 3 erstreckt sich ferner ein Bleuchtungsglasfasersystem
5 vom vorderen Endteil 1 des Steuergehäuses. Das vordere Ende des Beleuchtungsglasfasersystems
5 endet an einem (nicht dargestellten) Beleuchtungsfenster, das in der Wand des
vorderen Endteils angeordnet ist. flierdurch wird das dem hinteren Ende des Beleuchtungsglasfasersystems
zugeführte Licht zum vorderen Ende desselben übertragen und von diesem abgestrahlt,
um das Objekt zu beleuchten.
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Der steuerbar biegbare Röhrenabschnitt 2 ist zur Erleichterung der
EinfUhrung des vorderen Endteils 1 in einen
engen, gekrümmten Durchgang
durch Zugkabel betätigbar, die den biegbaren Röhrenabsehnitt 2 durch die flexible
Röhre 3 mit (nicht dargestellten) Steuermitteln im Steuergehäuse verbinden. In der
flexiblen Röhre 5 und in dem biegbaren Röhrcnabschnitt 2 ist weiterhin ein Kanal
vorgesehen, durch den Pinzetten oder andere Instrumente in üblicher Weise efUnrt
werden können, um das gewUnsehte Instrument während der Betätigung des Endoskops
einführen zu k0nnen.
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Die flexible Röhre 3 ist wie folgt aufgebaut: Ein schraubenförmig
aufgewickelter Metallstreifen bildet ein röhrenförmiges Kernteil 6. Dieses wird
von einer röhrenförmigen Ümflechtung 7 aus Seidenfäden, Metallfasern oder synthetischen
Faserii eng umgcben, um ein Verdrillen des Nernteils 6 zu verhindern, gleichzeitig
aber seine Biegsamkeit nicht zu beeinträciltigen. Ein röhrenförmiger flexibler Uberzug
8 umgibt wasserdicht die Umflechtung und steht in enger Berührung mit dieser oder
durchsctzt sie. Der Überzug 8 kann aus elastischem Material, beispielsweise Gummi
oder elastischem Kunststoff, bestehen. Er kann gebildet werden durch Uberziehen
der Umflechtung 7 mit dem Rohmaterial und Anwendung einer Wärmebehandlung, um dem
Uberzug die gewünschten Eigenschaften zu geben. Der Uberzug 8 dient
dazu,
die Umfiechtung 7 in einem so dichten Zustand zu halten, daß eine Biegung der Umfiechtung
7 zusammen mit dem Kernteil 6 ermöglicht wird.
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Qemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung ist der distale Teil
a des Überzugs 8 nahe dem steuerbar biegbaren Röhrenteil 2 so ausgebildet, daß er
eine relativ hohe Biegsamkeit aufweist. Die Biegsamkeit des proximalen Teils c des
Uberzugs 8 ist nahe dem Steuergehäuse dagegen relativ niedrig und der mittlere Teil
weist eine mittlere Biegsamkeit auf.
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Die Biegsamkeit der jeweiligen Teile des Überzugs 8 kann verändert
werden durch Veränderung des Materials, das diesen Teil bildet.
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Alternativ kann die Biegsamkeit durch die Bedingungen der Wärmebehandlung
des entsprechenden Teils des Überzugs während seiner Bildung verändert werden. Weiterhin
kann seine Biegsamkeit durch Veränderung der Wandstärke verändert werden Die Biegsamkeit
des jeweiligen Teils des überzugs 8 kann auch dadurch verändert werden, daß die
Teile aus einer
Vielzahl von röhrenfdrmigen biegbaren Röhren verschiedener
Biegsamkeit aufgebaut sind.
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Fig. 2 zeigt die flexible biegsame Röhre gemäß der Brfindung, wie
sie durch den Pylorus A des Magens eines menschhohen Körpers in das Duodenum 3 eingeführt
ist. Wie hieraus zu ersehen ist, kann der distale Teil der flexiblen Röhre 3 durch
seine hohe Biegsamkeit leicht der Form des gekrUmmten Durchgangs des Duodenum D
folgen, während das proximale Ende der flexiblen Röhre 3 in geeigneter Weise seine
Form im Magen aufrechterhält, um den distalen Teil in das Duodenum zu schieben.
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Der steuerbar biegbare Röhrenabsohnitt 2 wird durch die Zugkabel,
die durch die Steuermittel im Steuergehäuse betätigt werden, gebogen, um der Form
des Durchgangs angepaßt zu werden. Hlerdurch kann das vordere Ende 1 vorwärts bewegt
werden, ohne daß eine Beschädigung der Wand des Durchganges auftritt.