DE2055333B2

DE2055333B2 - Sterilisierbare Vorrichtung zur Herstellung einer Dialysierflüssigkeit

Info

Publication number: DE2055333B2
Application number: DE2055333A
Authority: DE
Inventors: Christian Dr. Oslo Cappelen Jun.; Lars Prof. Trondheim Grimsrud
Original assignee: Nycotron AS
Current assignee: Nycotron AS
Priority date: 1969-11-11
Filing date: 1970-11-10
Publication date: 1978-10-12
Also published as: NL168706C; DE2055333C3; US3738382A; NL7016496A; FR2073337A1; GB1292730A; DE2055333A1; NL168706B; NO121008B; DK127170B; JPS5011866B1; FR2073337B1; SE354966B

Description

Die Erfindung betrifft eine sterilisierbare Vorrichtung zur Herstellung einer Dialysierflüssigkeit mit einer ersten und einer zweiten Einlaßleitung zur jeweiligen Versorgung der Mischeinrichtung mit Trägerflüssigkeit bzw. Dialysierflüssigkeitskonzentrat, mit in Reihe verbundenen Heiz- und Entgasungseinrichtungen in der ersten Einlaßleitung, mit einer Auslaßleitung von der Mischeinrichtung zum Dialysator und einer Rückleitung für die Abführung der verbrauchten Dialysierflüssigkeit zur Auslaßleitung der Vorrichtung. Bei intermittierendem Betrieb einer derartigen Vorrichtung, z. B. nur tagsüber, oder einer Dialysevorrichtung, die während mehr oder weniger langen Zeiten außer Betrieb ist, muß sichergestellt werden, daß die gesamte Vorrichtung sterial ist, bevor die Vorrichtung, in der die Flüssigkeitsmischung verwendet wird, z. B. ein Dialysator, an die Herstellungs- bzw. Präpariervorrichtung angeschlossen wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders geeignet für Präpariervorrichtungen, bei denen die Trägerflüssigkeit bis nahe an ihren Siedepunkt aufgeheizt und bei dieser Temperatur bei Atmosphärendruck entgast wird. Es ist möglich, die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache Weise und ohne Verwendung bedeutender Hilfseinrichtungen völlig mit Trägerflüssigkeit bei Sterilisationstemperatur zu spülen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Kurzschlußleitung (25) mit Ventil (26) zur Verbindung der Einlaßleitung (1) der Trägerflüssigkeit mit der Auslaßleitung (2) der verbrauchten Dialysierflüssigkeit aus der Vorrichtung, eine zweite Kurzschlußleitung (28) mit Ventil (29) zum Verbinden der Anschlußleitung (3) der Mischeinrichtung zum Dialysator mit der Rückleitung (4) der verbrauchten Dialysierflüssigkeit vom Dialysator und eine Vorrichtung (31) zum druckabhängigen Schließen des Gasauslasses (30) der Entgasungseinrichtung (10).

Die Druckschrift H. Schnegg »Die Desinfektionstechnik im Brauereibetrieb« 1950, S. 134 bis 135, betrifft ein technisch sehr weit entferntes Gebiet und zeigt obendrein lediglich das Prinzip einer Sterilisation einer Filteranlage, bei dem unter Kurzschluß von Ein- und Auslauf erhitztes Wasser im Kreislauf zur Sterilisation verwandt wird.

In der DE-OS 19 18 063 ist ein sterilisierbares Dialysat-Liefersystem beschrieben, bei dem die Konzentration der Dialyseflüssigkeit mittels einer Leitfähigkeitszelle überwacht und auf einen konstanten Wert mittels einer Pumpe eingestellt wird.

ίο Dagegen bildet nach der vorliegenden Erfindung durch das Schließen und Kurzschließen die erfindungsgemäße Vorrichtung einen geschlossenen Trägerflüssigkeitskreislauf. Da der Entgasungsauslaß in Abhängigkeit vom Druck geschlossen wird, werden Temperatur und Druck der Trägerflüssigkeit mittels der zum normalen Betrieb in der Präpariervorrichtung vorgesehenen Heizeinrichtung auf die gewünschten Werte gebracht. Gleichzeitig wälzt die Pumpe der Präpariervorrichtung die überhitzte Trägerflüssigkeit im geschlossenen Kreislauf um.

Die Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Präpariervorrichtung, beispielsweise für eine Dialyseflüssigkeit der angegebenen Art, zusammen mit der zur Durchführung des Verfahrens notwendigen einfachen Hilfseinrichtung.

In der Figur sind mit 1 eine Einlaßleitung für eine Trägerflüssigkeit, mit 2 ein Auslaß für gebrauchte Dialyseflüssigkeit und mit 3 und 4 die Anschlüsse für einen Dialysator bezeichnet. In der Einlaßleitung sind in üblicher Weise ein Druckregulierventil 5 und ein Druckschalter 6 angeordnet. Nachdem die Trägerflüssigkeit diese Bauteile durchflossen hat, strömt sie durch die Sekundärseiten 7 und 8 zweier Wärmetauscher und durch eine Heizeinrichtung 9 zu einer Entgasungseinrichtung 10. Nachdem die Flüssigkeit in der Entgasungseinrichtung 10 einer Entgasung unterworfen wurde, wird sie durch die Primärseite 11 des der Sekundärseite 8 entsprechenden Wärmetauschers und ferner durch die Primärseite 12 eines weiteren Wärmetauschers zu einer Mischeinrichtung 13 geleitet. Hier wird eine von einem Behälter 14 zugeführte konzentrierte Dialyseflüssigkeit zugegeben. Bevor jedoch das Konzentrat in die Mischeinrichtung 13 eingeleitet wird, durchläuft es. die Sekundärseite 15 des Wärmetauschers mit der Prirnär-

•»5 seite 12. Nach Herstellung der Dialyse-Flüssigkeitsmischung wird diese durch eine Meßeinrichtung 16 und ein Ventil 17, das zwischen den Dialysatoranschlüssen 3 und 4 mit einem Bypass 171 versehen ist, zum Dialysator-Einlaßanschluß 3 geleitet. Nach Durchlaufen des

so Dialysators kehrt die gebrauchte Dialyseflüssigkeit über den Anschluß 4 in die Präpariervorrichtung zurück und durchströmt einen Druckmesser 19 und eine Pumpe 18. Nachdem sie weiter die Primärseite 20 des Wärmetauschers mit der Sekundärseite 7 durchströmt hat, wird sie durch den Auslaß 2 abgeleitet. Ein Einlaßventil 21 in der Leitung 1 kann mit einem Auslaßventil 22 in der Konzentratleitung vom Behälter 14 gekuppelt sein, so daß die beiden Ventile gemeinsam einstellbar sind. Zwischen den Wärmetauschern mit den Seiten 8,11 und 12,15 kann eine Temperatur-Reguliereinrichtung 23 mit einer hiermit verbundenen Heizeinrichtung vorgesehen sein.

Durch den Wärmeaustausch mit der gebrauchten Dialyseflüssigkeit im Wärmetauscher 7, 20 und mit der entgasten Trägerflüssigkeit im Wärmetauscher 8, 11, und durch die durch die Heizeinrichtung 9 zugeführte Wärme, wird die Temperatur der Trägerflüssigkeit auf einen Wert in der Nähe des Siedepunktes erhöht. Bei

normalem Leitungswasser liegt diese Temperatur zwischen 90 und 95° C. Die Entgasung erfolgt daher automatisch in der Entgasungseinrichtung 10, und zwar unter Atmosphärendruck, der durch eine öffnung zugeführt wird. Die entgaste, aus der Enigasungseinrichtung 10 abgeleitete Trägerflüssigkeit gibt einen Teil ihrer Wärme im Wärmetauscher 8,11 ab und fließt zur Primärseite 12des Wärmetauschers 12,15,und zwar bei einer Temperatur zwischen 37 und 40'C. Diese Temperatur ist durch die Reguliereinrichtung 23 einstellbar. Im Wärmetauscher 12, 15 wird weitere Wärme an das vom Behälter 14 zugeführte Konzentrat abgegeben. Damit erreichen sowohl die Trägerflüssigkeit als auch das Konzentrat geeignete Temperaturen, bevor sie in der Mischeinrichtung 13 gemischt werden, so daß dem Dialysator über den Eingangsanschluß 3 eine richtig temperierte Dialyse-Flüssigkeitsmischung zugeführt wird. Der Druck am Anschluß 3 kann durch das Ventil 17 mit dem mit ihm verbundenen Bypass 171 eingestellt werden.

Vom Dialysator-Ausgangsanschluß 4 wird die gebrauchte Dialyseflüssigkeit dem Druckmesser 19 und der Pumpe 18 mit einer Temperatur von etwa 37⁰C zugeführt. Danach gibt sie einen Teil ihres Wärmeinhalts im Wärmetauscher 7,20 an die durch den Einlaß 1 zugeführte frische Flüssigkeit ab.

Durch die gemeinsame Steuerung der Ventile 21 und 22 wird sichergestellt, daß dem Dialysatoreinlaß keine ungemischte Flüssigkeit zugeführt wird.

Die Mischeinrichtung 13 kann durch eine geeignete, durch die Meßeinrichtung 16 gesteuerte Steuereinrichtung versehen sein, durch die das richtige Mischungsverhältnis gewährleistet wird.

Die bis hierher beschriebene Vorrichtung bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung. Diese Vorrichtung braucht jedoch lediglich mit einigen einfachen Hilfseinrichtungen versehen zu werden, um sie für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet zu machen.

Zwischen der Einlaßleitung, stromab vom Ventil 21, und der Auslaßleitung 2, vor einem Sperrventil 24, ist eine Kurzschlußleitung 25 mit einem Ventil 26 angeordnet. Ferner liegt zwischen der Sekundärseite 15 des Wärmetauschers 12,15 und der Mischeinrichtung 13 ein Sperrventil 27 und zwischen den Dialysatoranschiüssen 3 und 4 ist eine Kurzschlußleiiung 28 mit einem Sperrventil 29 vorgesehen. Schließlich ist der Gasauslaß

ίο 30 von der Entgasungseinrichtung 10 mit einem gewichtsbelasteten Sicherheitsventil 31 versehen, beispielsweise der Art, wie sie bei normalen Haus-Drucksperrventilen verwendet wird.
Soll das System vor dem Betrieb und nach einer Betriebspause sterilisiert werden, so werden zunächst das Konzentratventil 27, das Bypassventil 29 und das Ausiaßventil 24 geschlossen. Das Einlaßventil 21 bleibt zeitweilig offen. Darauf wird vor dem Schließen des Ventils 21, der Einstellung des Ventils 31 und dem Einschalten der Heizeinrichtung 9 die Pumpe 18 eingeschaltet, um das System mit der im Kreislauf zirkulierenden Trägerflüssigkeit zu füllen.

Nunmehr wird die Präpariervorrichtung abgetrennt, so daß die aufgeheizte Trägerflüssigkeit innerhalb des Systems mittels der Pumpe 18 im geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird. Wegen des Sicherheitsventils 31 können jedoch Druck und Temperatur der Flüssigkeit über den Atmosphärendruck und den entsprechenden Siedepunkt ansteigen Somit wird,

jo gesteuert durch das durch ein Gewicht eingestellte Sicherheilsventil 31, das System mit überhitzter Trägerflüssigkeit gespült, so daß dasselbe sterilisiert wird.

Nach einer Abkühlung des weiterhin mit Trägerflüssigkeit gefüllten Systems ist dieses bereit für den normalen Betrieb, wobei aus dem Behälter 14 Konzentrat zugefügt und in der Entgasungseinrichtung 10 mit dem Auslaß zur Atmosphäre entgast wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Sterilisierbare Vorrichtung zur Herstellung einer Dialysierflüssigkeit mit einer ersten und einer zweiten Einlaßleitung zur jeweiligen Versorgung der Mischeinrichtung mit Trägerflüssigkeit bzw. Dialysierflüssigkeitskonzentrat, mit in Reihe verbundenen Heiz- und Entgasungseinrichtungen in der ersten Einlaßleitung, mit einer Auslaßleitung von der Mischeinrichtung zum Dialysator und einer Rückleitung für die Abführung der verbrauchten Dialysierflüssigkeit zur Auslaßleitung der Vorrichtung, gekennzeichnet durch eine Kurzschlußleitung (25) mit Ventil (26) zur Verbindung der Einlaßleitung (1) der Trägerflüssigkeit mit der Auslaßieitung (2) der verbrauchten Dialysierflüssigkeit aus der Vorrichtung, eine zweite Kurzschlußleitung (28) mit Ventil (29) zum Verbinden der Anschlußleitung (3) der Mischeinrichtung zum Dialysator mit der Rückleitung (4) der verbrauchten Dialysierflüssigkeit vom Dialysator und eine Vorrichtung (31) zum druckabhängigen Schließen des Gasauslasses (30) der Entgasungseinrichtung (10).