DE2051507B2 - Verpackung aus längs einer Heißsiegelnaht miteinander verbundenen Teilen - Google Patents
Verpackung aus längs einer Heißsiegelnaht miteinander verbundenen TeilenInfo
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Description
Bei Verpackungen bzw. Behältnissen stellt sich öfters die Aufgabe, für die Lagerung und den Transport
des verpackten bzw. eingeschlossenen Gegenstandes oder Stoffes, wie Konfitüre oder Fleischwaren, eine
dichte Versiegelungsnaht zu schaffen, die jedoch vom jeweiligen Benutzer leicht wieder geöffnet werden
kann. Dieses Problem spielt in der Praxis eine besondere Rolle bei Metallfolien aus z. B. Aluminium, welche
mit einer Kaschierung aus einem heißsiegelfähigen Kunststoff überzogen sind, da häufig die
Versiegeiungsnaht eine solche Festigkeit aufweist, daß 1» beim Öffnungsversuch das Kaschiematerial von der
Metallfolie abgerissen wird und den Behälter bzw. die Verpackung in Form einer Membran ganz oder teilweise
verschließt.
Die vorstehend geschilderte Aufgabe wird für steri- ii
iisierbare Verpackungen nach der DE-OS 1809798 dadurch gelöst, daß eine Polyäthylenfolie mit einer
Polypropylenfolie versiegelt wird, wobei die betreffenden Kunststoffolien auf Aluminiumfolien aufkaschiert
sind, die die Außenseiten der Verpackungen κι bilden. Der Einsatz von Polyolefinen als Kaschiermaterial
ergibt sich hier aus der speziellen Forderung der Sterilisierfähigkeit, wofür wegen der anzuwendenden
hohen Temperaturen von 120° C und höher nur sehr wärmebeständige Thermoplasten in Betracht korn- ·γ>
men. Diese weisen jedoch den verarbeitungstechnischen Nachteil auf, daß nur aus dem Schmelzfluß aufkaschiert
werden kann. Dieser bekannte Lösungsweg eignet sich daher nicht für einfache und billige Verpackungen,
für die eine Sterilisierfähigkeit nicht un- ■>(> bedingt gefordert wird.
Eine andere Art der leicht wieder zu öffnenden Siegelung wird gemäß der DE-AS 1207868 bei Behältern
aus thermoplastischem Material dadurch erreicht, daß zwischen den zu versiegelnden Behälter- v,
teilen eine Zwischenschicht aus z. B. Polyäthylenfolie vorgesehen ist, welche mit mineralischen Stoffen versehen
ist. Die Teilchen der mineralischen Stoffe, wie Kreide, Asbest, Silikat, Kieselgur, Glimmer, Kaolin
und Graphit, bilden in der Zwischenschicht wirksame wi
Schwächungspunkte, welche beim Öffnen der Versiegelungsnaht entweder zerbrechen bzw. einen geringeren
Widerstand gegen das Auseinanderziehen der Naht bieten. Die Mitverwendung solcher mineralischer
Stoffe kann jedoch den luftdichten Abschluß t,·,
des Behälterinhaltes unmöglich machen, weil nicht in jedem Fall das Entstehen einer porenlosen Versiegelungsnaht
gewährleistet ist. Auch verbreitet sich für bestimmte Verpackungsinhalte der Einsatz von Mineralstoffen.
Spezielle Aufgabe der Erfindung war es, das problemlose Öffnen einer dichten Versiegelungsnaht
auch bei solchen Verpackungen zu ermöglichen, bei denen die Heißsiegelschicht mindestens des einen
Teils aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat besteht, insbesondere aus mit einem solchen
Mischpolymerisat überzogener Metallfolie. Solche Mischpolymerisate werden in der Verpackungstechnik
in großem Umfang eingesetzt, weil sie preiswert und leicht handhabbar sind und z. B. auch aus einer
Lösung in Form einer Lackierung auf Metallfolie aufgebracht werden können. Bei Verwendung von Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisaten
macht sich jedoch das Problem der zu großen Festigkeit der Versiegelungsnaht besonders unangenehm bemerkbar.
Zur Lösung dieser Auf gabenstellung wurde ein bisher
nicht bestrittener Weg gefunden, der darauf beruht, die Heißsiegelfähigkeit einer Vinylchlorid-Vinylacetat-Polymerisatfolie
bzw. einer aus einem solchen Polymerisat bestehenden Lackierung dadurch herabzusetzen, daß man einen Zusatz eines Acrylharzes
mitverwendet.
Die erfindungsgemäße Verpackung aus längs einer Heißsiegelnaht miteinander verbundenen Teilen, wobei
die Heißsiegelschicht mindestens des einen Teils aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat
besteht, insbesondere aus mit dem Mischpolymerisat überzogener Metallfolie, ist demgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß lediglich die Heißsiegelschicht des einen Teils aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat
mit einem Zusatz eines mit dem Mischpolymerisat verträglichen Acrylharzes besteht.
Der erfindungsgemäß erreichte Effekt einer Verringerung der Heißsiegelfähigkeit ist um so überraschender,
als man zwar prinzipiell von der Verträglichkeit der in Frage stehenden Mischpolymerisate
und Acrylharze ausgehen kann, jedoch andere techische Zielsetzungen damit verbunden waren. Es war
nicht bekannt, daß ein solcher Zusatz in gezielter Weise dazu verwendet werden könnte, die Heißsiegelfähigkeit
zu modifizieren.
Die aus der DE-PS 1200735 bekannten Verpakkungsfilme
mit einer Vielzahl von Hohlprägungen, die über die Oberfläche hinausragen und so Öffnungen
für den Zutritt von Gasen ermöglichen, können u. a. auch aus Mischpolymeren von z. B. Vinylchlorid und
Vinylacetat bestehen oder aus Mischpolymeren, die sich von Vinylidenchlorid mit äthylenisch ungesättigten
Monomeren ableiten, z. B. Alkylacrylaten oder Acrylnitril. Durch die Ausbildung der Hohlprägungen
sollen die Transparenz sowie die Verschweißungseigenschaften des Filmmaterials nicht beeinträchtigt
werden. Das spezielle technische Problem der Verringerung der Heißsiegelfähigkeit bei Gewährleistung
einer dichten Versiegelungsnaht wird jedoch nicht angesprochen und auch kein Lösungsweg hierfür aufgezeigt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht dosen- oder becherartige Verpackungen vor, bei
denen auf einen aus Kunststoffolie oder aus mit einem siegelfähigen Überzug versehener Metallfolie bestehenden
tiefgezogenen Behälter mit nach außen umgebogenem Randflansch eine Deckelfolie aus lackiertem
Metall, insbesondere Aluminium, aufgesiegelt wird. Falls der Behälterteil aus Kunststoffolie besteht, beispielsweise
aus Polyvinylchlorid, Polystyrol oder Po-
lycarbonat, ist lediglich die metallische Deckelfolie
mit dem Polyvinylchlorid-Polyvinylacetat-Mischpolymerisat (nachstehend als PVC-PVA abgekürzt) mit
einem Acrylharz-Zusatz überzogen. Sie läßt sich direkt auf diesen Kunststoffbehälter aufsicgeln. Ohne
Acrylharz-Zusatz wäre die Siegelnah'Jestigkeit bei einer
PVC-Dose zu hoch, während sich auf Polystyrol- und Polycarbonatfolien überhaupt nur eine Aluminiumfolie
mit erfindungsgemäß durch Acrylharz-Zuiatz modifizierter PVC-PVA-Beschichtung aufsiegeln
läßt.
Bei Verpackungen, bei denen sowohl aer Behälterteil als auch die Deckelfolie aus mit einem siegelfähigen
PVC-PVA-Misdipolymerisat-Überzug versehenen
Metallfolien bestehen, spielt es keine Rolle, ob der Deckel oder der Behälter die Heißsiegelschicht
mit dem Acrylharz-Zusatz aufweist. Auf keinen Fall dürfen aber beide Heißsiegelschichten einen Acrylharz-Zusatz
enthalten, da dann die Siegelnahtfestigkeit zu hoch ist und der Deckel sich nichc mehr einwandfrei
wegreißen läßt.
Es hat sich gezeigt, daß es durch Variation der Zusatzmenge eines Acrylharzes zu der einen an der Siegelnaht
beteiligten Schicht möglich ist, die Festigkeit der Siegelnaht nach Wunsch einzustellen, ohne daß
dabei ihre Dichtigkeit beeinträchtigt wird. Solche Verpackungen sind auch sterilisationsfest.
Als Acrylharze können beispielsweise verwendet
werden: Polyacrylsäure, Polyacrylsäureester, PoIymethacrylsäure, Polymethacrylsäureester. Das betreffende
PVC-PVΑ-Mischpolymerisat kann als Lsck oder in anderer geeigneter Form, z. B. schmelzflüssigen, auf die Metallfolie aufgebracht worden sein. Das
PVC-PVA-Mischpoiymerisat kann auch noch andere übliche Zusätze enthalten oder mit weiteren Monomeren
copolymerisiert sein, wie z. B. mit Maleinsäure.
Es werden Dosen mit nach außen gebogenem Randflansch aus Aluminiumfolie auf ihrer Innenseite
mit einer Lackierung von 6 bis 8 g/m2 eines im Handel erhältlichen Vinylchlorid-Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisats
versehen. Auf diese Dosen wird jeweils eine Aluminium-Deckelfolie bei einer Siegeltemperatur von 300° C während '/, Sekunde
aufgesiegelt, die eine Lackierung aus dem gleichen Mischpolymerisat, aber mit verschiedenen Zusätzen
eines Polyacrylsäureester aufweisen. Die Siegelnaht ohne Acrylsäureharz in der Deckel-Lackierung weist
eine so hohe Festigkeit auf, daß der Deckel beim Wegreißen einreißt und sich nicht längs der Siegelnaht
löst. Die Siegelnähte, die bei den mit Acrylharz-Zusatz aufweisenden Deckelfolien erhalten weiden, lassen
sich einwandfrei aufreißen.
PVC-PVA
Acrylharz
Festigkeit
1 Gewichtsteil
3 Gewichtsteile
3 Gewichtsteile
3 Gewichtsteile
3 Gewichtsteile
0 Gewichtsteile
1 Gewichtsteil
2 Gewichtsteile
1200 g
700 g
500 g
700 g
500 g
Die Festigkeit der Siegelnähte wird als zum Aufreißen benötigte Kraft in zwei 15 mm breiten, aufeinander
gesiegelten Streifen von lackierter Aluminiumfolie gemessen. Die nachstehenden Resultate zeigen,
daß durch Zusatz von steigenden Mengen an Acryl
harz in der einen Lackschicht die Siegelnahtfestigkeit absinkt.
Besonders geeignet für Verpackungen aus Aluminiumfolie
ist eine Lackierung mit einem Gemisch aus 46 Gewichtsteilen PVC-PVA-Mischpolymerisat und
32 Gewichtsteilen Acrylharz. Diesem Lack können zur Herabsetzung der Siegel temperatur noch 22 Gewichtsteile
eines im Handel erhältlichen Polyester-Weichmachers zugesetzt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung sind z. B. Beuteloder Weichpackungen, die durch Aufeinandersiegeln
zweier auf der Innenseite mit PVC-PVA-Mischpolymerisat lackierten Aluminiumfolien hergestellt werden.
Hierbei kann die eine der beiden Folien eine Lakkierung mit Acrylharz-Zusatz aufweisen, um das
Aufreißen der Siegelnaht zu erleichtern. Es kann auch ein Aufreißstreifen aus Aluminium- oder Kunststoffolie,
die ein- oder beidseitig einen Lacküberzug aus mit Acrylharz-Zusatz modifiziertem PVC-PVA-Mischpolymerisat
aufweist, in die Siegelnaht der nur mit PVC-PVA-Mischpolymerisat lackierten Folien
eingesiegelt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt
durch eine Dose mit aufgesiegeltem Deckel und Fig. 2 ist eine Ansicht einer aufgeschnittenen
Beutelpackung.
Die Dose nach Fig. 1 besteht aus dem Behälterteil 1, dessen oberer Rand nach außen umgebogen
und eingerollt ist und dabei den Randflansch 2 bildet. Er ist aus einer auf der Innenseite mit PVC-PVA-Mischpolymerisat
überzogenen Aluminiumfolie von 0,1 mm Dicke durch Tiefziehen geformt. Der Dekkel
3 besteht ebenfalls aus einer Aluminiumfolie von 0,1 mm Dicke, die jedoch mit PVC-PVA-Mischpolymerisat
mit Acrylharz-Zusatz überzogen ist. Er weist eine Aufreißzunge 4 auf, die zum besseren Griff mit
eingeprägten Rippen S versehen ist. Zum Verschließen wird die Dose in einem ringförmigen Unterwerkzeug
gehalten und mit einem geheizten Stempel wird der Deckel aufgepreßt, wobei die Verschweißung am
Randflansch 2 stattfindet.
Bei der beschriebenen Dose können auch Behälterteil und Deckel aus dem gleichen Material (gleicher
Überzug) bestehen, und lediglich an einer Stelle der Siegelnaht kann ein vorstehender Streifen aus Aluminiumfolie
eingeschweißt sein, die beidseitig einen Überzug aus PVC-PVA-Mischpolymerisat mit Acrylharz-Zusatz
aufweist, so daß beim Aufreißen lediglich ein an die Siegelnaht angrenzendes Stück des Deckels
aufgerissen wird und sich eine Ausgußöffnung bildet.
Die Beutelpackung nach Fig. 2 besteht aus zwei auf der Innenseite mit PVC-PVA-Mischpolymerisat
überzogenen Aluminiumfolien 11 und 12, die aufeinandergelegt und an den vier Kanten durch die Siegelnaht
13 miteinander verschweißt sind. An einer Kante ist in die Schweißnaht ein Streifen 14 aus Aluminiumfolie
eingeschweißt, die beidseitig mit PVC-PVA-Mischpolymerisat mit Acrylharz-Zusatz überzogen
ist. Die Packung kann durch Auseinanderreißen der vorstehenden Lappen 15 geöffnet werden. Der Streifen
kann auch nur über eine Ecke eingelegt sein, so daß beim Aufreißen lediglich ein Ausgußloch entsteht.
Der Streifen kann mit einem Ende über die Siegelnaht vorstehen, so daß man ein Aufreißband erhält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verpackung aus längs einer Heißsiegel naht miteinander verbundenen Teilen, wobei die Heißsiegelschicht mindestens des einen Teiles aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat besteht, insbesondere aus mit dem Mischpolymerisat überzogener Metallfolie, dadurch geke nnze ichnet, daß lediglich die Heißsiegelschicht des einen Teiles aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat mit einem Zusatz eines mit dem Mischpolymerisat verträglichen Acrylharzes besteht.
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