DE102018210263B4

DE102018210263B4 - Transportbehälter

Info

Publication number: DE102018210263B4
Application number: DE102018210263.5A
Authority: DE
Inventors: Theo Doll; Thomas Dunz
Original assignee: Soehner Kunststofftechnik Praez GmbH; Sohner Kunststofftechnik Prazisionsthermoformen GmbH
Current assignee: Soehner Kunststofftechnik Praez GmbH; Sohner Kunststofftechnik Prazisionsthermoformen GmbH
Priority date: 2018-06-25
Filing date: 2018-06-25
Publication date: 2023-08-24
Anticipated expiration: 2038-06-26
Also published as: DE102018210263A1

Abstract

Transportbehälter (1, 10) mit wenigstens einem Formteil aus einem tiefgezogenen Kunststoff, das wenigstens einseitig mit einer elektrisch leitfähigen Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Schicht durch eine kupferhaltige Kunststofffolie (6) gebildet ist, die auf eine Oberfläche des Formteils auflaminiert ist, dass wenigstens ein Formteil als zweischaliges, in einem Twin-Sheet-Verfahren hergestelltes Kunststoffbauteil (2, 4; 11, 12) gestaltet ist, und dass die kupferhaltige Kunststofffolie (6) auf wenigstens eine Kunststoffschale (2a, 2b; 4a, 4b; 11a, 11b; 12a, 12b) des Formteils auflaminiert ist, und dass jede Kunststoffschale (2a, 2b; 4a, 4b; 11a, 11b; 12a, 12b) des zweischaligen Kunststoffbauteils (2, 4; 11, 12) mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie (6) versehen ist, und dass die beiden kupferhaltigen Kunststofffolien an Randbereichen des Formteils dauerleitfähig miteinander verbunden sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter mit wenigstens einem Formteil aus einem tiefgezogenen Kunststoff, das wenigstens einseitig mit einer elektrisch leitfähigen Schicht versehen ist.
Ein derartiger Transportbehälter ist aus der DE 199 18 950 A1 bekannt. Der bekannte Transportbehälter weist wenigstens ein in einem Twin-Sheet-Verfahren hergestelltes Kunststoffformteil auf. Das zweischalige Kunststoffformteil weist eine Schale auf, die aus einem coextrudierten Plattenmaterial hergestellt ist. Dieses zweischichtige Plattenmaterial weist eine stabile Trägerschicht aus reinem, hochdichtem Polyethylen und eine zweite Schicht aus rußhaltigem und somit leitfähigem, hochdichtem Polyethylen auf. Die zweite Schicht wird auf die stabile Trägerschicht aufextrudiert. Die Leitfähigkeit dieser coextrudierten Schicht ermöglicht den Einsatz des solchermaßen hergestellten Transportbehälters für elektrisch empfindliche Bauteile oder auch für Baugruppen, bei denen statische Aufladungen vermieden werden müssen, wie insbesondere Munition.
Aus der DE 20 2016 005 371 U1 ist es zudem bekannt, flexible Beutel aus polymerisierten Kupferfolien herzustellen, die bei einem mehrteiligen Transportbehälter eingesetzt werden können. Ein solcher mehrteiliger Transportbehälter weist eine Palette, einen Seitenwandungsring sowie einen Deckel auf. Der flexible Kupferfolienbeutel wird über den Seitenwandungsring gestülpt und durch den anschließend aufgesetzten Deckel auf dem Seitenwandungsring fixiert. Die Kupferfolie gewährleistet einen Korrosionsschutz und einen dauerhaften antistatischen Schutz.
Die US 2003/0183553 A1 offenbart einen Verpackungsbehälter mit einem Formteil aus einem tiefgezogenen Kunststoff. Eine elektrische Leitfähigkeit wird erzielt durch eine leitfähige Beschichtung.
Auch die US 2005/0025919 A1 offenbart einen elektrisch leitfähigen Behälter, der eine antistatische Oberfläche aufweist. Der Behälter ist aus Kunststoff hergestellt mit einer Kunstharzbasis und eingebetteten leitfähigen Materialien. Als leitfähige Materialien sind Metallpulver wie Nickel, Kupfer oder Silber vorgesehen.
Die WO 2007/138095 A1 offenbart die Verwendung von Verpackungsmaterialien mit einem Stabilisator und mindestens einem Co-Stabilisator zum Schutz darin verpackter Produkte vor einer schädigenden Einwirkung von Sauerstoff und/oder Licht und/oder Wärme. Der Co-Stabilisator wird ausgewählt aus verschiedenen Salzen oder anderen Stoffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transportbehälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei einfacher Herstellbarkeit sowohl eine elektrische Leitfähigkeit als auch einen Korrosionsschutz gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das Auflaminieren der kupferhaltigen Kunststofffolie erfolgt vorteilhaft bereits vor einem Tiefziehen des Formteils auf die entsprechende, tiefzuziehende Kunststoffplatte. Die kupferhaltige Kunststofffolie ist derart tiefziehfähig gestaltet, dass sie anschließend in auflaminiertem Zustand gemeinsam mit der Kunststoffplatte zu dem Formteil tiefgezogen werden kann. In vorteilhafter Weise ist die kupferhaltige Kunststofffolie eine Polyethylenfolie, in der Kupferpartikel eingebettet sind. Der tiefziehfähige Kunststoff zur Herstellung des Formteils wird vorteilhaft durch hochdichtes Polyethylen (HDPE) gebildet. Das Formteil kann als einschaliges oder als zweischaliges Kunststoffbauteil hergestellt sein. Der Transportbehälter kann vorteilhaft aus lediglich einem einzelnen Formteil oder aus mehreren Formteilen bestehen, die entweder ein- oder zweischalig gestaltet sind. Unter einem zweischaligen Kunststoffbauteil ist ein in einem Twin-Sheet-Verfahren hergestelltes Kunststoffbauteil zu verstehen, bei dem als Ausgangsmaterialien zwei Kunststoffplatten gegensinnig zueinander gemeinsam tiefgezogen und im Bereich ihrer Kontaktstellen miteinander verschweißt werden, wodurch sich ein dreidimensionales, mit Hohlräumen und Versteifungsrippen versehenes Bauteil ergibt. Die elektrisch leitfähige Schicht kann sowohl bei einschaligen als auch bei zweischaligen Kunststoffbauteilen lediglich einseitig auf einer inneren oder äußeren Oberfläche des Formteils auflaminiert sein, oder zweiseitig sowohl auf der inneren Oberfläche als auch auf der äußeren Oberfläche. Transportbehälter können mehrteilige Palettenbehälter mit einem Palettenboden, einem Seitenwandungsring und einem Deckel oder auch Werkzeug- oder Munitionskoffer sein, bei denen zwei Formteilhälften über wenigstens ein Filmscharnier einstückig und gelenkig miteinander verbunden sind. Die kupferhaltige Kunststofffolie dient bei außenseitiger Anbringung auf eine entsprechende Oberfläche des wenigstens einen Formteils dazu, eine elektrische Dauerleitfähigkeit bezüglich einer Außenkontur des Formteils und des Transportbehälters zu erreichen. Im Bereich einer Innenseite eines entsprechenden Formteils, die eine Innenkontur eines Aufnahmeraums des Formteils definiert, kann die kupferhaltige Kunststofffolie ebenfalls eine elektrische Dauerleitfähigkeit garantieren. Dies bedeutet, dass dauerhaft eine elektrische Leitfähigkeit und damit ein antistatischer Schutz gegeben ist. Zusätzlich oder alternativ dient die auflaminierte kupferhaltige Kunststofffolie als Korrosionsschutz oder als Bakterienschutz. Die kupferhaltige Kunststofffolie wirkt antiseptisch. Insbesondere bei Transportbehältern, die für den Transport von verpackten und unverpackten Lebensmitteln dienen, ergibt sich hierdurch eine verbesserte Hygiene. Das Reinigen der Behälter ist vereinfacht, da aufgrund der antiseptischen Wirkung der kupferhaltigen Kunststofffolienbeschichtung ein Anhaften von bakteriellen Verschmutzungen stark reduziert wird.
Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Formteil als zweischaliges, in einem Twin-Sheet-Verfahren hergestelltes Kunststoffbauteil gestaltet, und die kupferhaltige Kunststofffolie ist auf wenigstens eine Kunststoffschale des Formteils auflaminiert. Das Auflaminieren der kupferhaltigen Kunststofffolie erfolgt vor dem Tiefziehvorgang der wenigstens einen Kunststoffschale auf das plattenförmige Kunststoffausgangsmaterial. Die flexible kupferhaltige Kunststofffolie wird anschließend gemeinsam mit dem Kunststoffausgangsmaterial zu der Kunststoffschale tiefgezogen. Die kupferhaltige Kunststofffolie ist derart auf das Kunststoffausgangsmaterial auflaminiert, dass die kupferhaltige Kunststofffolie nach dem gemeinsamen Tiefziehvorgang und Verschweißen der beiden Kunststoffschalen außenseitig im Bereich einer Oberfläche der entsprechenden Kunststoffschale positioniert ist.
Erfindungsgemäß ist jede Kunststoffschale des zweischaligen Kunststoffbauteils mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie versehen, und die beiden kupferhaltigen Kunststofffolien sind an Randbereichen des Formteils dauerleitfähig miteinander verbunden. Die dauerleitfähige Verbindung an Randbereichen des Formteils ist vorteilhaft an einem Nahtbereich der beiden Kunststoffschalen vorgesehen und ermöglicht in diesem Nahtbereich durchgängig eine Leitfähigkeit. Derartige Nahtbereiche sind vorzugsweise im Bereich randseitiger Schweißstege oder randseitiger Filmscharniere oder anders gestalteter randseitiger Stoßkonturen der beiden Kunststoffschalen des zweischaligen Formteils vorgesehen. Die Verbindung kann vorzugsweise durch eine Verpressung oder anders gestaltete Überlappung der kupferhaltigen Kunststofffolien gebildet sein.
In Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Formteile aus tiefgezogenem Kunststoff vorgesehen, die jeweils ein- oder zweischalig gestaltet sind und einander in aufgestelltem Funktionszustand zu dem Transportbehälter ergänzen, wobei die auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolien von jeweils zwei benachbarten Formteilen einander in aufgestelltem Funktionszustand dauerleitfähig kontaktieren. Dadurch ist auch bei einem mehrteiligen Transportbehälter eine permanente Leitfähigkeit für die gesamte Außenkontur des Transportbehälters gegeben. In vorteilhafter Weise sind die Formteile durch einen Palettenboden, einen Faltwandungsring und einen Deckel gebildet. Der Palettenboden und der Deckel sind als zweischalige Formteile und der Faltwandungsring als einschaliges oder als zweischaliges Formteil gestaltet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Palettenboden und der Deckel jeweils mit einer umlaufenden Aufnahmenut zum Einstecken des Faltwandungsrings versehen, und der jeweiligen Aufnahmenut ist eine elastische Dichtung zugeordnet, die eine zumindest weitgehend luftdichte Verbindung zwischen Faltwandungsring und Palettenboden bzw. Faltwandungsring und Deckel in aufgestelltem Funktionszustand gewährleistet. Die elastischen Dichtungen im Bereich des Deckels und im Bereich des Palettenbodens gewährleisten im aufgestellten Funktionszustand einen weitgehend luftdichten und geschlossenen Aufnahmeraum, den der Faltwandungsring umlaufend seitlich, der Deckel obenseitig und der Palettenboden untenseitig begrenzen. Hierdurch ist ein weiter verbesserter Korrosionsschutz wie auch ein weiter verbesserter Bakterienschutz für den Aufnahmeraum des Transportbehälters gewährleistet, da aufgrund der weitgehend luftdichten Abdichtung ein allenfalls geringer Sauerstoffaustausch zwischen dem Aufnahmeraum und der Umgebung vorhanden ist. Die hierdurch weitgehend abgeblockte Sauerstoffzufuhr von außen reduziert bereits von Grund auf die Gefahr der Korrosion oder der Bakterienbildung. Mithilfe der kupferhaltigen Kunststofffolie an den Begrenzungsflächen des Aufnahmeraums des Transportbehälters ist ein hygienisch sauberer Aufnahmeraum ermöglicht. Bei einer Mehrfachbenutzung des mehrteiligen Transportbehälters kann demzufolge eine Reinigung des Transportbehälters vor einem erneuten Einsatz entweder vollkommen vermieden werden oder aber es kann eine oberflächliche und schnelle Reinigung bereits genügen, um die gewünschte hygienische Sauberkeit zu erzielen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.

1 zeigt schematisch in einer Schnittdarstellung zwei aufeinandergestapelte Transportbehälter, die identisch zueinander gestaltet sind und jeweils eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportbehälters bilden,
2 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt II des Transportbehälters gemäß 1,
3 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt III des Transportbehälters nach 1,
4 in schematischer Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportbehälters in Form eines Munitionskoffers und
5 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt V des Munitionskoffers gemäß 4.

Gemäß 1 sind zwei identisch zueinander gestaltete Transportbehälter 1 übereinandergestapelt. Nachfolgend wird anhand der 1 bis 3 der obere Transportbehälter 1 näher beschrieben. Für den unteren Transportbehälter 1 gilt demzufolge das Gleiche.
Der Transportbehälter 1 ist dreiteilig aufgebaut aus einem Palettenboden 2, einem einen Aufnahmeraum des Transportbehälters 1 seitlich umgrenzenden Faltwandungsring 3 sowie einem Deckel 4. Der Palettenboden 2 entspricht von seinen Abmessungen her den Abmessungen einer genormten Transport- oder Industriepalette.
Der Palettenboden 2 und der Deckel 4 sind als zweischalige Kunststoffbauteile aus einem tiefziehfähigen Kunststoffmaterial hergestellt. Die Herstellung ist in einem Twin-Sheet-Verfahren durch gleichzeitiges Tiefziehen von zwei Kunststoffplatten, die als Ausgangsmaterial dienen, erfolgt, wobei in dem entsprechenden Tiefziehwerkzeug gemeinsam mit dem gegensinnigen Tiefziehen der beiden Kunststoffplatten zu individuellen Formschalen an Verbindungsbereichen, insbesondere im Randbereich und in Verstärkungsbereichen, eine Verschweißung der beiden Formschalen miteinander erfolgt. Hierdurch ergibt sich ein einstückiges Formteil, das Hohlräume und Versteifungsabschnitte kombiniert und so eine hohe Formstabilität aufweist. Bei dem Deckel 4 wird eine obere Formschale in Gestalt einer Kunststoffschale 4a und eine untere Formschale in Gestalt einer unteren Kunststoffschale 4b definiert. Die beiden Kunststoffschalen 4a und 4b sind in der gezeigten Schnittdarstellung unterschiedlich schraffiert. Die unterschiedliche Schraffur ist jedoch nur zu dem Zweck erfolgt, um die beiden Kunststoffschalen 4a, 4b deutlich voneinander zu unterscheiden. Trotz der unterschiedlichen Schraffuren sind beide Kunststoffschalen 4a und 4b aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt. Die entsprechenden, als Ausgangsmaterialien dienenden Kunststoffplatten, die in dem Twin-Sheet-Tiefziehwerkzeug tiefgezogen werden, bestehen beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus hochdichtem Polyethylen (HDPE).
Der Palettenboden 2 (3) ist in analoger Weise durch zwei Kunststoffschalen 2a und 2b gebildet, die aus dem gleichen Kunststoffausgangsmaterial hergestellt sind. Auch hier dienen die unterschiedlichen Schraffuren lediglich zur Unterscheidung der beiden Kunststoffschalen 2a, 2b. Die Kunststoffmaterialien beider Kunststoffschalen 2a, 2b sind identisch zueinander.
Der Faltwandungsring 3 bildet einen faltbaren Seitenwandungsring. Der Seitenwandungsring ist als einschaliges Kunststoffbauteil 9 gestaltet und weist vier Seitenwandungen auf, die in aufgestelltem Funktionszustand des Faltwandungsrings 3 rechtwinklig aneinanderschließen und vertikal ausgerichtet sind. Die Seitenwandungen schließen an Eckbereichen über Filmscharniere jeweils einstückig aneinander an. Zudem sind wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenwandungen jeweils mit einem als Filmscharnier gestalteten Mittelfalz versehen, wodurch ein Zusammenfalten des Faltwandungsrings 3 vereinfacht wird. Das einschalige Kunststoffbauteil 9 ist ebenfalls in einem Tiefziehverfahren hergestellt. Als Ausgangsmaterial ist eine tiefziehfähige Kunststoffplatte, vorliegend ebenfalls aus HDPE, vorgesehen.
Die beiden Kunststoffschalen 4a, 4b des Deckels 4 wie auch die beiden Kunststoffschalen 2a, 2b des Palettenbodens 2 sind jeweils im Bereich ihrer nach außen gewandten Oberfläche mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie 6 versehen, die jeweils die gesamte Oberfläche der jeweiligen Kunststoffschale 2a, 2b; 4a, 4b überdeckt. Die kupferhaltige Kunststofffolie 6 ist eine Polyethylenfolie, in der Kupferpartikel eingebettet sind. Eine solche Kunststofffolie kann nach der INTERCEPT-Technologie hergestellt sein, wie sie in der in der Beschreibungseinleitung zitierten DE 20 2016 005 371 U1 beschrieben ist.
Die flexible, kupferhaltige Kunststofffolie wird vor einem entsprechenden Tiefziehvorgang flächig auf eine Oberfläche der als Ausgangsmaterial dienenden Kunststoffplatte der entsprechenden Kunststoffschale 2a, 2b; 4a, 4b auflaminiert. Bei dem anschließenden Tiefziehvorgang wird die ebenfalls tiefziehfähige Kunststofffolie 6 mit tiefgezogen, so dass die entsprechende Kunststofffolie 6 eine durchgängige Beschichtung der Oberfläche der jeweiligen Kunststoffschale 2a, 2b; 4a, 4b ergibt.
In randseitigen Stoßbereichen 5 des Deckels 4 oder des Palettenbodens 2, an denen die beiden Kunststoffschalen 2a, 2b bzw. 4a, 4b umlaufend miteinander verschweißt sind, sind die Kunststofffolien 6 der beiden Kunststoffschalen 2a, 2b; 4a, 4b miteinander kontaktiert, wie den 2 und 3 gut entnehmbar ist. Die Kontaktierung erfolgt durch Verpressung im noch formbaren, heißen Zustand nach einem entsprechenden Tiefziehvorgang eines Twin-Sheet-Verfahrens.
Bei dem einschaligen Kunststoffbauteil 9 des Faltwandungsrings 3 ist sowohl eine Innenseite als auch eine Außenseite des Kunststoffbauteils 9 jeweils mit einer Beschichtung in Form der kupferhaltigen Kunststofffolie versehen. Bei dem Faltwandungsring 3 werden sowohl eine Oberseite als auch eine Unterseite der als Ausgangsmaterial dienenden Kunststoffplatte jeweils mit der kupferhaltigen Kunststofffolie beschichtet, indem ein Folienbahnabschnitt der kupferhaltigen Kunststofffolie auf die Oberseite und ein anderer Kunststofffolienabschnitt der kupferhaltigen Kunststofffolie auf die Unterseite der Kunststoffplatte flächig auflaminiert werden. Die Folienbeschichtung durch die beiden kupferhaltigen Kunststofffolien 6 erstreckt sich bis in einen oberen sowie einen unteren Stirnrandbereich des Kunststoffbauteils 9, so dass die kupferhaltigen Kunststofffolien 6 in aufgestelltem Funktionszustand des Faltwandungsrings 3, des Palettenbodens 2 und des Deckels 4 gemäß 1 und 2, 3 die Beschichtung durch die kupferhaltige Kunststofffolie 6 der unteren Kunststoffschale 4b des Deckels 4 und der oberen Kunststoffschale 2a des Palettenbodens 2 kontaktieren. Hierdurch ergibt sich für den Transportbehälter 1 in aufgestelltem Funktionszustand eine vom Deckel 4 bis zum Palettenboden 2 durchgängige, elektrische Dauerleitfähigkeit, die durch ein Messgerät S ( 1) auch erfassbar ist. Bei zwei aufeinandergestapelten Transportbehältern 1 ergibt sich eine durchgängige elektrische Leitfähigkeit über die beiden gestapelten Transportbehälter 1 hinweg, da der Palettenboden 2 des oberen Transportbehälters 1 auf dem Deckel 4 des unteren Transportbehälters 1 elektrisch leitfähig aufliegt.
Innerhalb des Aufnahmeraums jedes Transportbehälters 1 sind mehrere Lebensmittelverpackungen V schematisch dargestellt, die jeweils kastenförmig ausgeführt sind und einen Hohlraum umgrenzen, in dem Lebensmittel positionierbar sind. Entsprechende Innenflächen des Hohlraums sind ebenfalls durch eine auflaminierte, kupferhaltige Kunststofffolie ausgekleidet. Dies ist anhand der 1 durch entsprechend dicke Begrenzungslinien für die Hohlräume definiert.
Um einen Luftaustausch des Aufnahmeraums jedes Transportbehälters 1 in aufgestelltem Funktionszustand mit der Umgebung zu reduzieren, sind sowohl der Palettenboden 2 als auch der Deckel 4 in ihren Randbereichen mit umlaufenden Stecknuten 7, 10 versehen, in denen zusätzlich jeweils eine umlaufende, elastische Dichtung 8, 11 vorgesehen ist. Die Stecknuten 7, 10 werden auch als Aufnahmenuten bezeichnet. Die elastische Dichtung 8, 11 liegt innenseitig (Deckel 4) bzw. außenseitig (Palettenboden 2) im Bereich der jeweiligen Stecknut 7, 10 an dem Faltwandungsring 3 an, wie den 2 und 3 entnehmbar ist.
Bei einem Aufbau des Transportbehälters 1 wird der aufgestellte Faltwandungsring 3 zunächst in die umlaufende Stecknut 10 des Palettenbodens 2 eingesteckt, wodurch entsprechende Seitenwandungen des Faltwandungsrings 3 im Wesentlichen vertikal nach oben ausgerichtet sind. Anschließend wird der Deckel 4 auf einen oberen Randbereich des Faltwandungsrings 3 aufgesetzt. Bei dem Aufbau des Transportbehälters 1 legen sich die entsprechenden elastischen Dichtungen 8, 11 zwangsläufig an den Faltwandungsring 3 an und bilden die zusätzliche Abdichtung im Bereich der auch als Aufnahmenuten bezeichneten Stecknuten 7 und 10 des Deckels 4 und des Palettenbodens 2.
Ein Transportbehälter 10 in Form eines Munitionskoffers gemäß den 4 und 5 ist in einem Twin-Sheet-Verfahren aus zwei Kunststoffschalen 11 a, 12a; 11b, 12b hergestellt. Hierdurch werden zwei über ein Filmscharnier 13 einstückig miteinander verbundene Kofferhälften 11, 12 gebildet. Anhand der 4 sind die beiden Kofferhälften 11, 12 in geöffnetem Zustand gezeigt. Durch einfaches Zusammenklappen der beiden Kofferhälften 11, 12 um eine durch das Filmscharnier 13 definierte Schwenkachse wird der Munitionskoffer geschlossen. Einstückig angeformte, mechanische Rastanordnungen an gegenüberliegenden Randbereichen 14, 15 ermöglichen eine Verriegelung der beiden Kofferhälften 11, 12 in geschlossenem Zustand gegeneinander. Bei der Herstellung des Transportbehälters 10 in einem Twin-Sheet-Verfahren wird eine einzelne, später die beiden oberen Kunststoffschalen 11a, 12a bildende Kunststoffplatte in ihrem Ausgangszustand zunächst im Bereich ihrer Oberfläche mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie 6 versehen in gleicher Weise, wie dies zuvor anhand des Transportbehälters 1 bereits beschrieben wurde. Eine weitere, nach dem entsprechenden Tiefziehvorgang die unteren Kunststoffschalen 11b, 12b bildende Kunststoffplatte wird im Bereich ihrer Unterseite mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie 6 versehen. Der gemeinsame Tiefziehvorgang führt zum einen dazu, dass die kupferhaltigen Kunststofffolien 6 gemeinsam mit den Kunststoffschalen 11a, 12a; 11b, 12b tiefgezogen werden. Zum anderen werden die kupferhaltigen Kunststofffolien 6 der Kunststoffschalen 11 a, 12a; 11b, 12b wenigstens im Bereich der außenseitigen Ränder in gleicher Weise miteinander kontaktiert, wie dies anhand der Stoßstellen 5 gemäß den 2 und 3 bereits beschrieben wurde. Anhand der 5 ist die flächige Auflaminierung der kupferhaltigen Kunststofffolie 6 auf eine Unterseite der Kunststoffschale 12b gut erkennbar. Der dargestellte Ausschnitt steht beispielhaft für die flächige Auflaminierung der jeweiligen kupferhaltigen Kunststofffolie 6 auf die gesamte Oberfläche der jeweiligen Kofferhälfte 11, 12.
Die beschriebene Beschichtung von Oberflächen des als Munitionskoffer gestalteten Transportbehälters 10 sowohl innenseitig als auch außenseitig gewährleistet zum einen eine über die gesamte innen- und außenseitige Oberfläche des Munitionskoffers durchgängige elektrische Leitfähigkeit. Hierdurch werden statische Aufladungen des Munitionskoffers vermieden, die im ungünstigen Fall zu einer Entzündung von transportierter Munition führen könnten. Zudem ermöglicht die innenseitige Beschichtung des Munitionskoffers mit der kupferhaltigen Kunststofffolie 6 einen zusätzlichen Korrosionsschutz für metallisches Munitionsmaterial, das innerhalb des Munitionskoffers transportiert wird.

Claims

Transportbehälter (1, 10) mit wenigstens einem Formteil aus einem tiefgezogenen Kunststoff, das wenigstens einseitig mit einer elektrisch leitfähigen Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Schicht durch eine kupferhaltige Kunststofffolie (6) gebildet ist, die auf eine Oberfläche des Formteils auflaminiert ist, dass wenigstens ein Formteil als zweischaliges, in einem Twin-Sheet-Verfahren hergestelltes Kunststoffbauteil (2, 4; 11, 12) gestaltet ist, und dass die kupferhaltige Kunststofffolie (6) auf wenigstens eine Kunststoffschale (2a, 2b; 4a, 4b; 11a, 11b; 12a, 12b) des Formteils auflaminiert ist, und dass jede Kunststoffschale (2a, 2b; 4a, 4b; 11a, 11b; 12a, 12b) des zweischaligen Kunststoffbauteils (2, 4; 11, 12) mit einer auflaminierten, kupferhaltigen Kunststofffolie (6) versehen ist, und dass die beiden kupferhaltigen Kunststofffolien an Randbereichen des Formteils dauerleitfähig miteinander verbunden sind.
Transportbehälter (1, 10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Formteile aus tiefgezogenem Kunststoff vorgesehen sind, die jeweils ein- oder zweischalig gestaltet sind und einander in aufgestelltem Funktionszustand zu dem Transportbehälter (1) ergänzen, wobei die auflaminierten kupferhaltigen Kunststofffolien (6) von jeweils zwei benachbarten Formteilen einander in aufgestelltem Funktionszustand dauerleitfähig kontaktieren.
Transportbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile durch einen Palettenboden (2), einen Faltwandungsring (3) und einen Deckel (4) gebildet sind.
Transportbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Palettenboden (2) und der Deckel (4) jeweils mit einer umlaufenden Aufnahmenut (7) zum Einstecken des Faltwandungsrings (3) versehen sind, und dass der jeweiligen Aufnahmenut (7) eine elastische Dichtung (8) zugeordnet ist, die eine zumindest weitgehend luftdichte Verbindung zwischen Faltwandungsring (3) und Palettenboden (2) bzw. Faltwandungsring (3) und Deckel (4) in aufgestelltem Funktionszustand gewährleistet.