DE204865C

DE204865C -

Info

Publication number: DE204865C
Application number: DENDAT204865D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung an Glaskörpern, z. B. an Glasgefäßen., die mit einer heißen Flüssigkeit gefüllt oder auf einen Herd gestellt werden sollen, ferner von Lampenzylindern und manchen Glasapparaten für chemische und technische Zwecke.

Die Erfindung besteht darin, daß der betreffende Glaskörper an geeigneter Stelle doppelwandig hergestellt wird und der so gebildete Hohlraum mit einer Flüssigkeit von schneller Wärmeaufnahmefähigkeit, wie Wasser, Glyzerin, Quecksilber u. a., gefüllt wird.

Wird nun der Glaskörper einer plötzlichen Erhitzung ausgesetzt, die das spröde Glas nicht schnell genug würde aufnehmen können, so soll die dem Glas gefährliche erste Hitze zunächst an die Flüssigkeit abgeleitet und von dieser die Wärme langsamer dem Glas mitgeteilt werden.

In der Zeichnung ist die Erfindung in drei Anwendungsformen dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι eine Glasflasche,

Fig. 2 einen Lampenzylinder im Querschnitt und

Fig. 3 einen Glaskolben, dessen Inhalt man darin erhitzen oder kochen will.

Nach Fig. 1 hat die Flasche einen Doppelboden, dessen Hohlraum α durch ein Füllloch b mit Wasser, Glyzerin, Quecksilber o. dgl. gefüllt und dann dicht geschlossen oder zugeschmolzen wird.

In eine solche Flasche soll man ohne Gefahr des Zerspringens heiße Flüssigkeiten von 100 bis 200° C. und noch höherer Temperatur ohne weiteres hineingießen können.

Nach Fig. 2 ist der Hohlraum α für die Wärme aufnehmende Flüssigkeit an der Einschnürungsstelle angebracht und oben offengelassen, wobei wegen der dauernden Erhitzung der sich bildende Dampf, in diesem Falle Wasserdampf, entweichen kann.

Vor jedem Anzünden ist der Hohlraum mit Wasser neu zu füllen.

Die Ausführungsform Fig. 3 zeigt einen Glaskolben mit einem mit Wasser zu füllenden, oben offenen, fest angeschmolzenen Untersatz c. Ein derartig ausgerüstetes Glasgefäß kann zum Kochen und Erhitzen über Feuer benutzt werden.

Bei doppelwandigen, durch Vakuummantel gegen Wärmeverlust geschützten Gefäßen aller Art wird der Hohlboden, der die die Wärme aufnehmende Flüssigkeit enthält, am inneren Glasgefäß zwischen den beiden Wänden angebracht.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung an gewöhnlichen, an doppelwandigen Glaskörpern und an solchen doppelwandigen Gefäßen, deren Zwischenraum luftleer gemacht ist, zum Schutz gegen Zerspringen bei plötzlicher Erhitzung, dadurch gekennzeichnet, daß der betreffende Glaskörper an geeigneter Stelle einen geschlossenen oder offenen Mantel erhält, dessen Hohlraum (a) mit einer Flüssigkeit von schneller Wärmeaufnahmefähigkeit gefüllt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.