DE2047260C - Verfahren zur Herstellung von Präparaten als Knorpelersatz in der plastischen Chirurgie - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Präparaten als Knorpelersatz in der plastischen ChirurgieInfo
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Description
Die Rekonstruktion von Knorpelgewebe im menschlichen oder tierischen Körper durch plastische
Chirurgie am Ohr, an der Nase und Gelenkpfanne ist bisher noch ein Problem, denn körpereigener Knorpel,
den man an einer Stelle entnimmt und an einer anderen implantiert, wird innerhalb verhältnismäßig
kurzer Zeit abgebaut und durch Bindegewebe substituiert. Verwendet man beim Menschen heterologes,
also tierisches Knorpelgewebe, so erleidet dieses dasselbe Schicksal, oder immunbiologische Vorgänge im
Wirtskörper bewirken seine Abstoßung.
Man kennt auch bereits die Verwendung synthetischer knorpelähnlicher Massen aus Silikon und
Silikonkautschuk, die das Wirtsgewebe zwar verhältnismäßig gut toleriert, deren speckähnliche Beschaffenheit
jedoch eine wirksame Arretierung durch Vernähen kaum zuläßt. Solche synthetischen Implantate
werden außerdem nicht vom Bindegewebe durchdrungen, sondern nur eingekapselt.
Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung ausgeschaltet.
In den letzten Jahren hat sich in allen Zweigen der Chirurgie, wo es gilt, Defekte auszufüllen und bindegewebliche
Faszien zu ersetzen, die Verwendung der folienartigen lyophilisierten menschlichen Dura hervorragend
bewährt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Knorpelersatzes zur
Verwendung speziell in der plastischen Chirurgie, der eine Kombination der antigenfreien Dufa mit den
knorpelähnlichen Eigenschaften des Silikons darstellt. Das in seiner spezifischen Eignung bisher unerreichte
Präparat wird nach folgendem Verfahren hergestellt:
Die lyophilisierte Dura wird auf ihrer ganzen
Fläche in Abständen von etwa 5 bis etwa 10 mm mit Löchern versehen, angefeuchtet und durch Auftrocknenlassen
auf einem geeignet geformten Modell dem Verwendungszweck entsprechend geformt und
abschließend zur besseren Erhaltung ihrer so gegebenen Form zweckmäßig gegerbt, z. B. mit Formaldehyd
oder Glutardiaidehyd. Die Oberfläche der so behandelten Dura wird dann zweckmäßig angerauht
und mit einem monomeren Silikonkautschukkleber bestrichen, dessen Schichtdicke je nach den Erfordernissen
variiert werden kann. Durch langsame Polymerisation an der Luft bildet sich eine mit der Dura
fest verbundene Silikonschicht, die in ihrem hydrophoben Verhalten, ihrer Glätte und Elastizität einer
Knorpelschicht sehr ähnelt. Nach der Polymerisation wird mit einem feinen Lochbohrer das in die Dura-Löcher
eingedrungene Silikon entfernt unter gleichzeitiger Durchlöcherung auch der Silikonschicht, damit
bei der Resorption der Dura und ihrer Substitution durch Bindegewebe ein Durchwachsen der
Silikonschicht durch die Locher hindurch stattfinden kann. Das Implantat ist durch die feste Vereinigung
der Silikonschicht mit der Dura im Wirtsgewebe gut vernähbar, und die in allen Säugetiergeweben nachgewiesene
hervorragende Verträglichkeit der lyuphilisierten Dura bewirkt auch in dieser Kombination
mit Silikon eine gute Einheiiung.
Neben der Kombination einer Dura- mit einer Silikonschicht kann man vor der Polymerisation des
monomeren Silikonkautschuks eine zweite Dura-Folie auflegen, die sich ebensogut mit dem Silikonkleber
verbindet. Man erhält so ein sandwich-ähnliches Dura-Silikon-Dura-Präparat. Auch diesen Gebilden
kann man in der vorstehend bes: firiebenen
Weise jede gewünschte Form geben. Die Dura-Silikon-Dura-Implanate
haben den Vorteil, daß die Dura von beiden Seiten bindegeweblich ersetzt wird. So
können sich die Bindegewebsfasern durch die Löcher hindurchgehend vereinigen, und dadurch wird die
Silikonschicht noch oesser im Wirtsgewebe verankert.
ao Für Nasen -und Ohrcnplastiken nind diese Präparate
besonders gut geeignet. Auch in der Veterinärchirurgie sind sie z. B. zum Aufstellen abgeknickter Hundeohren
indiziert.
Die fertigen Implantat-Präparate werden in geeigneter Weise, z. B. in Täschchen, verpackt und mit Gammastrahlen sterilisiert, so daß sie als sterile und gebrauchsfertige Produkte vorliegen.
Die fertigen Implantat-Präparate werden in geeigneter Weise, z. B. in Täschchen, verpackt und mit Gammastrahlen sterilisiert, so daß sie als sterile und gebrauchsfertige Produkte vorliegen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kombinationspräparates als Knorpelersatz in der plastischen
Chirurgie, dadurch gekennzeichnet, daß man lyophilisierte menschliche Dura
mit Löchern versieht, sie anfeuchtet, ihr durch Auftrocknen auf einem für den Verwendungszweck
geeignet geformten Modell und gegebenenfalls anschließende Gerbung die für die beabsichtigte
z. B. Nasen- oder Ohrenplastik gewünschte Form gibt, die so geformte Dura dann zweckmäßig
anrauht, sie fest mit einer Silikonschicht variabler Stärke durch Polymerisation eines in genügender
Dicke auf die Dura gebrachten S;'ikonkautschukklebers verbindet und darauf auch die Silikonschicht
an denselben Stellen wie in der Dura-Folie durchlöchert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf die monomere SiIikonkautschukschicht, die auf die geformte Dura-Folie
aufgebracht wurde, vor der Polymerisation eine weitere, geeignet geformte, auf einer Seite
zweckmäßig angerauhte, gegerbte und durchlöcherte Dura-Faszie aufbringt und nach der
Polymerisation und festen Verklebung der
SS Schichten die Durchlöcherung durchgehend durch alle Schichten vornimmt.
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