DE2046727A1

DE2046727A1 - Hochtemperaturschmiermittel für die spanlose Metallumformung

Info

Publication number: DE2046727A1
Application number: DE19702046727
Authority: DE
Inventors: R Holinski; O Schanzer
Original assignee: Dow Corning GmbH
Current assignee: Dow Silicones Deutschland GmbH
Priority date: 1970-09-22
Filing date: 1970-09-22
Publication date: 1972-03-23
Also published as: DE2108738A1; ES395242A1; US3826744A; SE375789B; DE2046727B2; FR2107853B1; GB1357571A; BE772733A; FR2107853A1; CH560756A5; CA941361A; DE2046727C3

Description

PATENTANWÄLTE

D R. I. M A A S

D Γ?. W. PFEIFFER

DR. K V Ol THENLEITN E R

8MÜNCHEN23
UNGErtERSTR. 25 - TEL'39 02 36

Dow Corning GmbH, 8 München 50, Pelkovenstraße 152

Hochtemperaturschmiermittel
für die spanlose Metallumformung

Die spanlose Metallumformung bei hohen Temperaturen gewinnt immer größere Bedeutung. Bisher standen die Bemühungen, die sehr hohen Reibungskräfte, die noch nicht zufriedenstellend beherrscht werden .können, günstig zu beeinflussen, im Vordergrund des Interesses.

Als Hochtemperaturschmiermittel zum Heißziehen von Metallen und zum Strangpressen wurden bereits Gläser, insbesondere
Silicat- und Phosphatgläser, vorgeschlagen. Diese Zubereitungen sind einmal nicht für andere Hochtemperaturmetallumformungen verwendbar, z.B. nicht zum Gesenkschmieden, zum anderen ist ihre Entfernung von umgeformtem Werkstück oftmals sehr schwierig, beispielsweise muß Flußsäure angewandt werden.

Die gleichen Übelstände weisen Hochtemperaturschmiermittel, bestehend aus Gesteinen, wie beispielsweise Basalten, auf.

209813/1528

Es sind auch Hochtemperaturschmiermittel auf der Grundlage von Borax vorgeschlagen worden, welche zur Erhöhung der Benetzbarkeit Seifen oder aliphatische Polyalkoholverbindungen enthalten. Solche Schmiermittel liegen bei den Anwendungstemperaturen praktisch nur noch in Form von Alkalimetallboraten vor. Alkalimetallborate weisen bei den hohen Temperaturen der Metallumformung eine zu niedrige Viskosität auf. Es kommt daher zu einem Metall-Metall-Kontakt der bei der Metallumformung aufeinander einwirkenden Teile mit allen seinen " nachteiligen Folgen.

Das gleiche gilt für die ebenfalls als Hochtemperaturschmiermittel vorgeschlagenen Minerale des Danburith- und Datholith-Typus.

Es sind auch Hochtemperaturschmierstoffe auf der Grundlage wäßriger Emulsionen eines Mineralöls, welche Metallsalze der Phosphorsäure, Borsäure oder des Schwefelwasserstoffs enthalten, insbesondere Zink-, Calcium- und Bleisalze, vorgeschlagen worden. Bei den hohen Temperaturen zersetzt sich das Mineralöl. Die Zersetzungsprodukte setzen durch nachteilige * Einwirkungen die Standzeit der Werkzeuge herab. Darüber hinaus liegt im Augenblick der Umformung nur noch ein Peststoff vor, welcher lediglich einen Tr.enneffekt aufweist, dessen Schmierleistung jedoch unzureichend ist.

Es sind auch Polymetallacrylate als Hochtemperaturschmiermittel vorgeschlagen worden, welche bei der Umformungstemperatur eine Mischung aus Metalloxiden und kohlenstoffhaltigen Rückständen darstellen. Die Schmierleistung ist begreiflicherweise unzureichend, da nur ein Trenneffekt ausgeübt wird. Außerdem wirken sich die Zersetzungaprodukte des Polyaoryl-

209813/1528

restes ungünstig auf die Materialeigenschaften des Werkzeuges und die Qualität des Werkstückes aus.

Es sind auch Zubereitungen, enthaltend Molybdändisulfid, Natriumsilicat, Natriumphosphat und Borax bekannt, welche in wäßriger Lösung und durch Einbrennen auf das zu verfor— mende Werkstück aufgebracht werden. Es ist verständlich, daß ein so umständliches Verfahren nicht geeignet ist, die Bedürfnisse der modernen Warmumformung zu befriedigen. Überdies fehlt solchen Zubereitungen der beim Gesenkschmieden erforderliche Treibeffekt.

Zubereitungen, welche Molybdandisulfid in Porm einer Suspension in Wasser oder Öl enthalten, haben u.a. den Nachteil, daß bei den Umformungstemperaturen das Molybdandisulfid sich in Molybdäntrioxid umgewandelt hat und nur noch Trennwirkung, jedoch keine ausreichende Schmierwirkung und keine Treibwirkung aufweist. Überdies kann sich die geringe Menge an Schwefeldioxid, das aber örtlich in verhältnismäßig hoher Konzentration vorliegt, nachteilig'auf Werkzeug und Werkstück auswirken und ist im Hinblick auf die Gesundheit der Arbeiterschaft keineswegs unbedenklich.

Es ist bekannt, beim Gesenkschmieden Sägespäne einzuwerfen. Diese geben einen beachtlichen Treibeffekt, schmieren aber begreiflicherweise" überhaupt nicht und können eher als verschleißerhöhend und damit die Standzeit der Werkzeuge vermindernd angesehen werden.

Am meisten verwendet wird ein Gemisch aus Graphit und Öl. Die Anwendung solcher Produkte ist mit einer derartigen Belästigung und Gesundheitsgefährdung der Arbeitenden verbun-·

2098 13/1528

den, daß man sie mit den heutigen gewerbehygienischen Anschauungen als unvereinbar ansehen muß. Im übrigen wirken sich gerade die Zersetzungsprodukte von Mineralölen besonders nachteilig auf die Materialeigenschaften von Werkzeug und Werkstück aus. Es sind auch Alkalicarbonate, vor allem Natriumcarbonat, vorgeschlagen worden. Abgesehen davon, daß auch in diesem Falle eine unzureichende, hydrodynamische Schmierung vorliegt, entsteht Natriumhydroxid, welches eine Gefahr für die Arbeitenden darstellt.

Es sind auch eutektoide Salzgemische, insbesondere auf der Basis von Alkaliphosphaten mit einem Gehalt an Boraten und/oder Alkalichloriden und/oder Alkalisulfaten bekannt-. Diese hatten sich auch bei der Herstellung nahtloser Rohre im Pilgerverfahren bewährt. Die modernen Hochtemperaturumformungsverfahren arbeiten jedoch bei derart hohen Temperaturen, daß die Viskosität dieser Schmelzen so weit abnimmt, daß mangels Tragfähigkeit des Schmierfilmes eine ausreichende Schmierwirksamkeit nicht mehr gegeben ist.

Auch der Zusatz von Eisenoxid, Aluminiumoxid oder anderen Oxiden zu Kurrolschem Salz (hochmolekulares Kaliumpolyphos-P phat (KPO,)_x) bringt nur eine graduelle Verbesserung, da zwar ein gewisser Trenneffßkt durch die schmierunwirksamen Feststoffe erzielt wird, die Schmierleistung aber nicht ausreichend erhöht wird und ein oft notwendiger Treibeffekt fehlt.

Es sind ferner Festschmierstoffe sowohl als solche als auch als Zumischung zu Gläsern und eutektoiden Salzgemischen, insbesondere Molybdändisulfid, Graphit und Kieselsäure, vorgeschlagen worden. Molybdändisulfid zersetzt sich bei den Tem-

209813/1528

peraturen der modernen Hochtemperaturumformung von Metallen mit dem oben aufgeführten Nachteil. Soweit es nicht zerstört worden ist, plattiert es sich auf die metallische Oberfläche auf und ist nur schwierig, z.B. durch Beizen mit Säure, entfernbar. Graphit verbrennt, wodurch er dann naturgemäß nicht mehr·schmieren kann, oder führt bei austenitischen Stählen zu unerwünschten Aufkohlungen. Kieselsäure ist nicht schmierwirksam, sondern weist nur einen gewissen unzureichenden Trenneffekt auf.

Es sind auch Hochtemperaturschmiermittel bekannt, die aus Festschmierstoffen mit einen Treibeffekt aufweisenden Substanzen bestehen. Nicht erkannt worden ist, daß für den allgemeinen Einsatz in der Warmumformung von Metallen eine flüssige Schmelze notwendig ist.

Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, allgemein anwendbare Hochtemperaturschmiermittel für die spanlose Metallumformung zu schaffen..

Es wurde gefunden, daß solche Hochtemperaturschmiermittel eine Kombination von Eigenschaften aufweisen müssen: Die Zubereitung muß innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches schmelzen und ein bestimmtes temperaturabhängiges Viskositätsverhalten der geschmolzenen Zubereitung aufweisen. Nach der Umformung müssen die Reste leicht durch Wasser entfernbar sein. Durch Erfüllung der Erfordernisse hinsichtlich bestimmter Viskositäten bei bestimmten Temperaturen wird eine ausreichende Tragfähigkeit des hydrodynamisch wirkenden Schmelzfilmes gewährleistet. Zusätzlich ist für Falle lokaler Überlastung und dadurch bedingtes Zusammenbrechen des hydro-

209813/1528

dynamischen Schmierfilmes ein Pestschmierstoff notwendig, der außerdem bei den Umformungstemperaturen Treibwirkung aufweisen muß. Im Hinblick auf die betrieblichen Gegebenheiten der Vermeidung von Geaundheitsschädigungen, der Vermeidung von Feuergefahr und der Vermeidung nachteiliger Einwirkungen auf das Werkzeug und das Werkstück muß das Hochtemperaturschmiermittel nicht nur als solches, sondern auch in wäßriger Zubereitung anwendbar sein. Im letzteren Falle ist der Gehalt an einem Stabiliaator und/oder Dispergiermittel zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung und Vermeiden eines Absetzens der Feststoffe erforderlich.

Für bestimmte Einaatzfälle, bei welchen der Beginn des Schmelzbereiches niedriger gewünscht wird und ein gewisser Treibeffekt bei Beginn des Schmelzens notwendig ist, müssen weitere Zusätze enthalten sein. Bei diesen Warmumformungsvorgängen von Metallen ist ein solcher zusätzlicher, verstärkter Treibeffekt bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen erforderlich. Da in diesen Fällen die Werkzeugtemperaturen verschiedener Werkzeuge zwischen 150 bis 45,0° C schwanken, ist zusätzlich eine als Treibmittel wirkende Zubereitung erforderlich, aus welcher in zwei Stufen gas- und dampfförmige Stoffe in Freiheit gesetzt werden, und zwar in der ersten Stufe bei etwa -220° C und in der zweiten Stufe bei etwa 350° C.

Eine die gestellte Aufgabe in befriedigender Weise lösende Zubereitung muß also Schmierwirkung, Trennwirkung, Treibeffekt und Zubereitbarkeit mit Wasser aufweisen, gegebenenfalls eine Herabsetzung ihres Erweichungspunktes durch Zugabe einer anderen Substanz erlauben,.gegebenenfalls einen zusätzlichen, ver-

2 0 9813/1528

stärkten Treibeffekt bei verhältnismäßig tiefen Temperaturen aufweisen und gleichzeitig als Grundzubereitung so beschaffen sein, daß ihre sonstigen Eigenschaften durch die gegebenenfalls anzuwendenden Zusätze nicht nachteilig beeinflußt ■werden, und die Zusätze müssen so beschaffen sein, daß sie die Grundzubereitung nicht nachteilig beeinflussen. Die Vielfalt der zu erfüllenden Forderungen zeigt, daß die zu lösende Aufgabe außerordentlich komplex ist.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Aufgabe durch eine Auswahl bestimmter Substanzen in einem bestimmten Mengenverhältnis gelöst wird.

Das erfindungsgemäße Hochtemperaturschmiermittel für die spanlose Metallumformung enthält

35 bis 47 Gew.-^ eines Alkalisulfates, berechnet in was-

serfreier Form, vorzugsweise Natriumsulfat,

14 bis 26 Gew.-^ Borax,

3,5 bis 10 Gew.-^ Kaliumchlorid,

3,5 bis 10 Gew.-^ Natriumacetattrihydrat,

10 bis 32 Gew.-$ Graphit in Pulverform mit- einer Teilchengröße, welche 10 jum nicht übersteigt.

Eür Anwendungen, bei denen eine Erniedrigung des Schmelzbereichbeginns wünschenswert erscheint, enthält die erfindungsgemäße Zubereitung vorzugsweise zusätzlich 5 bis 10 Gew.-^ Ammoniumsulfat, bezogen auf die gesamte Zubereitungsmenge.

Soll ein Zweistufentreibeffekt erzielt werden, wobei in der ersten Stufe bei etwa 220° G und in der zweiten Stufe bei

209813/1528

etwa 350° C gas- und/oder dampfförmige Stoffe in Freiheit gesetzt werden, ist, in dem Schmiermittel zusätzlich ein Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen von

a) Magnesiumhydroxid,

b) stickstoffhaltigen, organischen Substanzen aus der Klasse der Thiatriazolderivate (z.B. Porophor ACM) und/oder Azodicarbonamid und/oder Azoisobuttersäuredinitril in einer Menge von 10 bis 30 Gew.-^, bezogen auf die Gesamtzubereitungsmenge, enthalten.

Für den Fall, daß eine der erfindungsgemäßenZubereitungen in Wasser als Trägerstoff zur Anwendung kommen soll, was normalerweise der Fall ist, enthält das erfindungsgemäße Hochtemperaturschmiermittel vorzugsweise zusätzlich 1 bis 3 Gew.- io eines Dispergiermittels aus der Klasse der sulfonierten, aliphatischen Polyester (wie Humifen WS 25) oder der sulfatierten Alkohole (wie Humifen MNF) oder der Natriumalkylnaphthalinsulfonate, insbesondere Natriumäthylnaphthalinsulfonat (wie Humifen BA 75). Bevorzugterweise ist zusätzlich ein Stabilisator aus der Klasse der Polysacharide, z.B. eines der unter dem Handelsnamen Kelcan bekannten Produkte, oder eine Alkylcellulpse, insbesondere eine Methylcellulose aus der Reihe der unter dem Handelsnamen Natrosol bekannten Produkte, oder aus der Klasse der Alginate, z.B. eines der unter dem Handelsnameh Algipon bekannten Produkte, zugegen.

Im nachfolgenden werden einige erfindungsgemäße Zubereitungen beschrieben und anhand konkreter Einsatzfälle mit aus dem Stand der Technik bekannten Zubereitungen verglichen. Es ergibt sich aus diesen Beispielen nicht nur eine genaue Lehre

209813/1528

für die jeweils vorliegenden spanlosen Metallumformungsvorgänge bei hoher Temperatur, sondern auch der durch die erfindungsgemäßen Zubereitungen erzielte sprunghafte, überraschende technische Fortschritt. Dem Fachmann wird anhand dieser Beispiele offenbart, wie er bei nicht in den Seispielen beschriebenen Metallumformungsvorgängen bei hohen Temperaturen vorzugehen hat, da ihm eine einfache Analogiebetrachtung die Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre ermöglicht. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen wird nicht näher beschrieben, da es sich dabei um einfache Mischungsvorgänge handelt, die dem Fachmann ohne weiteres bekannt sind.

Beispiel 1

Eine Mischung aus 44 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 10 Gewichtsteilen Borax, 6,7 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 7»7 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat und 3t»6 Gewichtsteilen Pulvergraphit (mit einem Gehalt von 80 $ an 5 jum nicht übersteigenden Teilehen), wird beim Rohrbiegen direkt vor dem Umformungsvorgang auf das heiße Werkstück aufgepulvert. Man erzielt gebogene Rohre hoher Oberflächengüte mit einer Werkzeugstandzeiterhöhung von 50 % gegenüber einem aus der DAS 1 279 875 bekannten Hochtemperaturschmiermittel.

Beispiel 2

Eine Mischung aus 42 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 21 Gewichtsteilen Borax, 7 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 7 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 21 Gewichtsteilen Pulvergraphit (mit einer 10/im nicht übersteigenden Teilchengröße) und 2 Gewichtateilen eines sulfonierten aliphatischen PoIy-

209813/1528

- ro -

esters (Humifen" WS 25) wird mit der 40-fachen Menge Wasser zubereitet. Die Substanzen lösen sich mit Ausnahme des Graphits, welcher in Suspension verbleibt. Diese wäßrige Zubereitung wird in flache Gesenke in den Intervallen des Schmiedevorganges direkt eingesprüht. Gegenüber einer Öl-Graph it-Misehung gemäß dem Stand der Technik wird die Standzeit des Werkzeuges um 35 i° erhöht. Außerdem entfällt die Belästigung und Gesundheitsgefährdung der Arbeiter.

ψ Beispiel 3

Eine Mischung aus 39 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 20 Gewichtsteilen Borax, 6,5 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 6,5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 18 Gewichtsteilen Graphit, 8 Gewichtsteilen Ammonsulfat und 2 Gewichtsteilen eines sulfatierten Alkohols (Humifen MNP) wird mit der 30-fachen Menge Wasser zubereitet. Die Gesenktemperatur beträgt 150 bis 250° G. Die wäßrige Zubereitung wird in das Gesenk automatisch zwischen den Umformungsvorgängen eingesprüht. Eine Zubereitung entsprechend dem Stand der Technik bestehend aus einem Gemisch von Borax mit einem Alkaliphosphat gemäß der deutschen Patentschrift 1 276 W enthaltend zusätzlich 18 $ Graphit ergibt nur 1/3 der Gesenkstandzeit, die mit der erfindungsgemäßen Zubereitung erzielt wird.

Beispiel 4

Eine Mischung.aus 38 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat·, 19 Gewichtsteilen Borax, 6,5 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 6,5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 17 Gewichtsteilen Graphie, 2Gewiohtsteilen Natriumäthylnaphthalin-

209813/1528

sulfonat (Humifen BA 75)» 7»5 Gewichtsteilen Ammonsulfat und 3,5 Gewichtsteilen Methylcellulose (Natrosol) wird in der 15-fachen Menge Wasser zubereitet. Bei der Herstellung von Kurbelwellen ergibt sich eine durchschnittliche Standzeiterhöhung der Gesenke gegenüber einer Öl-Graphit-Mischung um 40 i". Der Ausstoß von Kurbelwellen in drei Schichten wird von 1300 Stück auf 2000 Stück erhöht.

Beispiel 5

Zum Einsatz in tiefen Gesenken zur Herstellung von Achsschenkeln wird eine Mischung aus 35 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 8 Gewichtsteilen Borax, 5,5 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 6,5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat und 20 Gewichtsteilen einer Mischung bestehend aus gleichen Gewichtsteilen Magnesiumhydroxid und eines Thiatriazolderivats (Porophor ACM) mit der 10-fachen Menge Wasser zubereitet und in das Ober- und Untergesenk eingesprüht. Gegenüber einer Zubereitung entsprechend der U.S.A. Patentschrift 2 518 585 wird der Ausstoß an Achsschenkeln um" 50 $ erhöht.

Beispiel 6

Zur Herstellung von Schieberohrflanschen wird eine Mischung aus 38 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 19,5 Gewichtsteilen Borax, 6,5 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 6,5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 18 Gewichtsteilen Graphit, 2 Gewichtsteilen eines sulfonierten aliphatischen Polyesters (Humifen WS 25), 8 Gewichtsteilen Ammonsulfat und 1,5 Gewichtsteilen eines Alginat-Stabilisators (Algipon)^sin der 10-fachen Menge Wasser zubereitet. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung verbessert sich der Ausstoß

209813/1520

an einwandfreien Werkstücken gegenüber einer Zubereitung nach der U.S.A.Patentschrift 3 423 317 um 40 #.

Beispiel 7

Eine Mischung aus 5Θ Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat,-/6fl Gewichtsteilen Borax, 5 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 15,5 Gewichtsteilen Graphit, 2 Gewichtsteilen Natriumäthylnaphthalinsulfonat (Humifen BA 75), 6,5 Gewichtsteilen Ammonsulfat, 10 Gewichtsteilen Magnesiumhydroxid und 10 Gewichtsteilen Azodicarbonamid wird mit der 10-fachen Menge'Wasser zubereitet. Bei der Herstellung von rotationsgeometrischen Hohlkörpern in tiefe Gesenke während des Schmiedevorganges eingesprüht, wird gegenüber einer Zubereitung entsprechend der U.S.A.Patentschrift 2 258 309 in der gleichen Zeit ein um 60 io höherer Ausstoß erzielt.

Beispiel 8

Eine Mischung aus .34 Gewichtsteilen Natriumsulfat, 18 Gewichtsteilen Borax, 6 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 6 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 16 Gewichtsteilen Graphit, 2 Gewichtsteilen eines sulfatierten Alkohols (Humifen MN?), 7 Gewichtsteilen Ammonsulfat, 1 Gewichtsteil PoIysacharid (Kelcan), 5 Gewichtsteilen Magnesiumhydroxid und 5 Gewichtsteilen Azoisobuttersäuredinitril wird mit der 15-fachen Menge V/asser zubereitet und bei hohen Gesenktemperaturen auf große Werkstücke in die Gesenke eingesprüht, wobei schnelle Schmiedefolge vorliegt. Gegenüber der bisher verwendeten Kombination von Öl und Graphit mit zusätzlicher Verwendung von Sägespänen wird die Gesenkstandzeit um 40 io erhöht.

209813/1528

Beispiel 9

Zur Dornschmierung beim Strangpressen wird eine Mischung bestehend aus 47»5 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 24 Gewichtsteilen Borax, 7,5 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 7,5 Gewichtsteilen Graphit, T Gewichtsteil PoIysacharid (Kelcan) und 12,5 Gewichtsteilen Ammonsulfat mit einer Kelle in das■vorgelochte heiße Werkstück eingeworfen. Gegenüber der Zubereitung gemäß DAS 1 204 767 wird die Standzeit des Domes um 70 i<> erhöht.

Beispiel 10

Eine Mischung von 32 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, 17 Gewichtsteilen Borax, 3 Gewichtsteilen Natriumacetattrihydrat, 6 Gewichtsteilen Kaliumchlorid, 23,5 Gewichtsteilen Ammonsulfat, 1,5 Gewichtsteilen Methylcellulose (Natrosol) und 17 Gewichtsteilen Azodicarbonamid wird in der 20-fachen Menge Wasser zubereitet und durch Aufsprühen auf das etwa 150° 0 heiße Werkzeug zum Warmfließpressen von Stahl aufgebracht. Die Standzeit der Werkzeuge wird gegenüber einer Zubereitung gemäß der deutschen Patentschrift 1 050 486 um 40 io erhöht.

209813/1528

Claims

-H- Patentaneprüctae

1. Hochtemperaturschmiermittel für die spanlose Metallumformung enthaltend 35 bis 47 Gew.-^ eines Alkalisulfates, berechnet in wasserfreier Form, 14 bis 26 Gew.-% Borax, 3,5 bis 10 Gew.-$ Kaliumchlorid, 3,5 bis 10 Gew.-$ Natriumacetattrihydrat und 10 bis 32 Gew.-^ Graphit in Pulverform mit einer Teilchengröße, welche 10/um nicht übersteigt.

2. Hochtemperaturschmiermittel nach Anspruch 1 enthaltend zusätzlich 5 bis 10 % Ammoniumsulfat.

3. Hochtemperaturschmiermittel nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend zusätzlich 10 bis 30 Gew.-^ einer Mischung aus gleichen Gewichtsteilen von a) Magnesiumhydroxid und

b) Thiatriazolderivaten und/oder Azoisobuttersäuredinitril und/oder Azodicarbonamid.

4. Hochtemperaturschmiermittel nach den Ansprüchen 1 bis 3» enthaltend zusätzlich 1 bis 3 Gew.-$ eines Dispergiermittels aus der Klasse der sulfonierten, aliphatischen PoIyester und/oder der sulfatierten Alkohole und/oder der Natriumalkylsulfonate.

5. Hochtemperaturschmiermittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, enthaltend zusätzlich 1,5 bis 3 Gew.-^ eines Stabilisators aus der Klasse der Polysacharide und/oder Alkylcellulosen und/oder Alginate.

6. Hochtemperaturschmiermittel nach den Ansprüchen 1 bis 5» enthaltend zusätzlich 10 bis 98 $> Wasser.

209813/1528