DE2046653B2 - Verfahren zur Herstellung von mit wenigstens einem Schutzüberzug versehenen, kaltgewalzten Metallbändern oder -blechen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mit wenigstens einem Schutzüberzug versehenen, kaltgewalzten Metallbändern oder -blechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit wenigstens einem Schutzüberzug versehenen,
kaltgewalzten Metallbändern oder -blechen, wobei die Schutzüberzüge durch Strahlung polymerisierbar
sind.
Es ist allgemein bekannt, bei der Herstellung von Stahlblechen oder -bändern, umgewalztes Bandmaterial
anschließend in Walzgerüsten kaltzuwalzen, welche einen überaus hohen Walzdruck auf die Bleche oder
Bänder ausüben. Hierbei wird zur Wärmeführung, zur Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit, zur Verminderung
des Walzdruckes und Reinhaltung der Kaltwalzen auf diese ein Walzöl aufgetragen, wodurch
ein Ölfilm auf den gewalzten Blechen oder Bändern entsteht und haften bleibt.
In zahlreichen Fällen wird das kaltgewalzte Gut einer anschließenden Warmbehandlung unterzogen, um hierdurch
die Eigenschaften des Endproduktes zu verbessern, beispielsweise zur Entkohlung des Walzgutes, zum
Beseitigen von während des Kaltwalzens entstandenen Gefügespannungen oder auch zur Verbesserung der
Oberflächenbeschaffenheit des Walzgutes. Eine derartige Wärmebehandlung wird im allgemeinen bei Temperaturen
bis zu 7000C durchgeführt, bei denen der anhaftende Ölfilm in der Regel verdampft und
verschwindet.
Bei besseren Stahlqualitäten wird neuerdings vielfach auf die abschließende Wärmebehandlung des kaltgewalzten
Gutes verzichtet und dieses unmittelbar nach dem Kaltwalzen weiterbearbeitet. In diesem Falle muß
allerdings der Walzölfilm auf den Blechen oder Bändern mit Hilfe eines besonderen Reinigungsverfahrens
entfernt werden, wodurch jedoch der Walzprozeß verlangsamt und die Kosten des Walzgutes erhöht
werden.
Darüber hinaus ist ein Verfahren der eingangs genannten Art im wesentlichen bereits aus der US-PS
30 90 698 bekannt. In dieser Druckschrift wird insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von durch
Polymerisation in den festen Zustand überführbaren, chemischen Beschichtungen beschrieben, wobei als
Ausgangsmaterial für derartige Beschichtungen nicht flüchtige, organische Substanzen mit niedrigem
Schmelzpunkt Verwendung finden sollen, welche aus der Gruppe der Schweröle, Wachse, Fettsäuren und
Asphalte ausgewählt werden. Nach dem Aufbringen derartiger Substanzen auf die Oberfläche, beispielsweise
von metallischen Gegenständen, werden die Substanzen unter der Einwirkung von ionisierender Strahlung
polymerisiert. Die ionisierende Strahlung soll beispielsweise mittels eines Niederspannungs-Elektronenbeschleunigers
erzeugt werden. Wie sich im einzelnen aus Spalte 1, Zeilen 18 bis 26, der US-PS 30 90 698
entnehmen läßt, basiert die dort beschriebene Erfindung auf der Tatsache, daß höhere Kohlenwasserstoffe, wie
z. B. aliphatische Schweröle und Wachse, welche in Form einer dünnen Schicht oder eines Films auf eine
Metalloberfläche aufgebracht werden, unter der Einwirkung von ionisierender Elektronenbestrahlung in feste,
verhältnismäßig unschmelzbare, plastische Überzüge umgewandelt werden können, welche zähfest an die
Metalloberflächen gebunden sind. Dieser Mechanismus beruht auf der bekannten Tatsache der Quervernetzbarkeit
von Kohlenwasserstoff-Molekülen infolge Reaktion der freien Radikale, die durch die Einwirkung von
ionisierender Strahlung gebildet werden. Weiterhin geht aus Spalte 2, insbesondere Zeilen 16 bis 26, der
US-PS 30 90 698 hervor, daß die gemäß dem dort beschriebenen Verfahren hergestellten Beschichtungen
eine extreme Haftfähigkeit auf den Metalloberflächen
aufweisen, wobei diese Tatsache darauf zurückgeführt wird, daß das chemische Ausgangsmaterial in Form
einer Flüssigkeit auf die betreffende Metalloberfläche aufgebracht wird, derart, daß diese Flüsisigkeit in alle
mikroskopisch kleinen Spalten und Rit2:s der Metalloberflächen eindringen kann. Infolge Strahlungs einwirkung
wird sodann dieser Flüssigkeitsfilm in eine quervernetzte, feste Polymerisationsschicht umgewandelt,
bei welcher das in die Spalten und Ritze der Metalloberflächen eingedrungene Ausgangsmaterial
gewissermaßen Verankerungsstellen für die Gesamtbeschichtung bildet. Hierbei stellen auch Meitall-Oxid-Moleküle
innerhalb der Substratoberfläche einen Bindungsfaktor dar. Aus Spähe 2, Zeile 68, bis Spalte 3, Zeile 6,
der US-PS 30 90 698 läßt sich ferner entnehmen, daß das Ausgangsmaterial in Form eines Films auf die
metallische Oberfläche aufgebracht wird, um sodann der ionisierenden Strahlung ausgesetzt zu v/erden, wobei
ein Erhitzungsprozeß erforderlich sein kann, um schwerere Ausgangssubstanzen zu schmelzen oder
deren Viskosität zu reduzieren. Ferner ist die Möglichkeit angedeutet, daß metallische Bänder oder Drähte
von einem Walzwerk oder von einer Strangpresse ausgehend unmittelbar in den Beschichtungsprozeß
eingespeist werden können, wobei beispielsweise ein solches Metallband durch ein Flüssigkeitsbad aus der
chemischen Ausgangssubstanz, z. B. geschmolzenem Wachs, hindurchgezogen und anschließend in den
Bestrahlungsbereich weitergeleitet wird. In Spalte 4 der US-PS 30 90 698 ist schließlich im Rahmen eines dort
erläuterten Ausführungsbeispiels I angegeben, daß ein Film von ungefähr einem Tausendstel cm Dicke,
bestehend aus einer Mischung von Paraffinwachs und 1% Stearinsäure, auf die Oberfläche der aus Eisen
bestehenden Auffängerplatte eines Elektronenmikroskopes aufgebracht wurde, wobei diese Eisenplatte
vorher mit Säure und Aceton gereinigt wurde. Dieses aus der US-PS 30 90 698 bekannte Beschichtungsverfahren
ist offenbar nur dann durchführbar, wenn die mit einem polymerisierbaren Überzug zu versehenen
Oberflächen vorher sorgfältig gereinigt worden sind, wobei sich ein derartiger Reinigungsprozeß etwa an den
Walzvorgang bei der Herstellung von Metallbändern anschließen muß. Man kommt somit zu dem Ergebnis,
daß die gemäß dem bekannten Verfahren zu beschichtenden Oberflächen insbesondere völlig frei von
Walzölen gemacht werden müssen, die aus einem Walzvorgang stammen könnten, oder aber auch von
sonstigen Flüssigkeiten, die vorher noch auf den dann zu beschichtenden Oberflächen vorhanden waren. Es sind
daher auch die gemäß der US-PS 30 90 698 für die Herstellung von Beschichtungen zu verwendenden
Ausgangssubstanzen (z. B. aliphatische Schweröle oder Wachse) in keiner Weise als Schmierflüssigkeit zur
Schmierung der Walzen eines Reduzierwalzwerkes geeignet.
Aus der DT-OS 14 46 820 geht ferner ein Verfahren zum Trocknen oder Härten eines Überzuges aus einem
organischen Polymerisations-Kunststoff auf einem Grundmaterial als bekannt hervor, wobei etwa Kunstharz
in Form dünner Überzüge auf dieses Grundmaterial aufgetragen werden, beispielsweise auch um
Schutzüberzüge für Metalle zu bilden. Es wird hierbei von der dem Fachmann geläufigen Tatsache ausgegangen,
daß Kreuzverbindungen der Kunstharz-Polymere Jadurch verursacht werden, daß diese der Wirkung
ionisierender Bestrahlung, beispielsweise mittels Röntgenstrahlen,
Gammastrahlen, Beta-Partikeln oder Strahlen aus mit hoher Energie beschleunigten Elektronen
ausgesetzt werden. Bei solchen bekannten Bestrahlungsverfahren sind meistens Elektronen mit einer
Energie zwischen 500 und 4000 keV angewendet worden, wobei jedoch die Investitionskosten für die zur
Erzeugung von Elektronen mit hoher Energie erforderlichen Anlagen sehr groß sind und ihre Betriebskosten
sich in einer beträchtlichen Höhe bewegen. Diese und auch noch andere Nachteile, welche sich aus der
ίο Anwendung von Elektronen mit hoher Energie ergeben,
(vgl. Seite 2, Absatz 3, der DT-OS 14 46 820) sollen nun beim Gegenstand dieser Druckschrift vermieden werden,
d. h„ es soll ein Trocknen oder Härten von Kunstharzüberzügen in einer in der Praxis verwendbaren
und wirtschaftlichen Weise ermöglicht werden. Dies sol! nun gemäß der DT-OS 14 46 820 dadurch erreicht
werden, daß der aus einem organischen Polymerisations-Kunststoff bestehende Überzug der Einwirkung
von Elektronen mit verhältnismäßig geringer Energie unterworfen wird, wobei die Energie der Elektronen
zwischen 50 keV und 250 keV liegt. Vorzugsweise soll die Energie so gewählt werden, daß sie der Dicke des
Überzugs angepaßt ist, so daß die Eindringtiefe der Elektronen im wesentlichen der Dicke des Überzugs
entspricht. Die aus der DT-OS 14 46 820 hervorgehende Lehre erschöpft sich somit im wesentlichen in der
Angabe eines bestimmten Energiebereichs der Elektronenstrahlung, mittels der polymerisierbare Kunststoffüberzüge
gehärtet werden sollen. Darüber hinaus läßt
jo sich aus der DT-OS lediglich noch entnehmen, daß der Überzug etwa in Form einer Flüssigkeit, eines
gesinterten Pulvers, eines Plastisols oder in jeder beliebigen anderen geeigneten Form auf das Grundmaterial
aufgebracht werden können. So soll etwa gemäß Ausführungsbeispiel 1 ein Streifen eines halbharten
Aluminiumbleches mit einem Polyäthylen-Film geringer Dichte beschichtet und dieser sodann mittels Elektronenstrahlung
gehärtet werden. Nach Ausführungsbeispiel 2 soll ein ungesättigtes Polyester-Kunstharz nach
Auflösung in Styrol auf ein Phosphatbehandeltes Stahlblech aufgebracht und anschließend mittels Elektronenstrahlung
behandelt werden. Schließlich läßt sich aus dem Ausführungsbeispiel 3 gemäß DT-OS 14 46 820
noch entnehmen, daß ein Polyester-Kunstharz, das einen Epoxyversetzten ungesättigten Polyester gelöst in
Styrol enthielt, mit einem gemischten Keton-Lösungsmittel
verdünnt und auf einen Streifen entfetteten Aluminiumbleches durch Überziehen mittels Gegenlauf-Rollen
aufgebracht wurde. Dieses Beispiel läuft auch wiederum darauf hinaus, daß das Aluminiumblech
vor dem Aufbringen der Beschichtung gereinigt werden muß, wobei die in diesem Zusammenhang angegebenen
Gegenlauf-Rollen lediglich zum Aufbringen der Beschichtung auf das Aluminiumblech verwendet werden,
jedoch zweifellos nicht zum Walzen dieses Bleches. Im übrigen sind auch die in der DT-OS 14 46 820
beschriebenen Substanzen für die Herstellung von Überzügen nicht als Walzschmiermittel geeignet.
Demgegenüber geht die vorliegende Erfindung in
bO erster Linie von dem Problem aus, bei der Herstellung
von kaltgewalzten Metallbändern, insbesondere Stahlblechen oder -bändern auf die übliche nachfolgende
Wärmebehandlung des kaltgewalzten Gutes zu verzichten und dieses unmittelbar nach dem Kaltwalzen weiter
zu bearbeiten, wobei es jedoch im Gegensatz zu den bisher hierbei bekannten Methoden vermieden werden
soll, einen Reinigungsprozeß bezüglich des auf den Oberflächen des kaltgewalzten Gutes anhaftenden
Walzölfilmes vor der Weiterverarbeitung einzuschalten.
Es liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Nachteile bekannter Methoden
ein Verfahren der eingangs definierten Art anzugeben, insbesondere mit dem Ziele, die Metallbänder oder
-bleche unmittelbar im Anschluß an den Kaltwalzvorgang ohne abschließende Wärmebehandlung weiter
bearbeiten und auf eine Entfernung des vom Kaltwalzvorgang herrührenden Flüssigkeitsfilmes von dem
Walzgut durch besondere Reinigungsmaßnahmen — wie sonst üblich — verzichten zu können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß während des Durchgangs der Metallbänder oder
-bleche durch die Walzen eines Reduzierwalzwerkes von diesen auf die Oberfläche der Bänder oder Bleche
eine Schicht aus einer zur Bildung des Schutzüberzugs dienenden flüssigen Substanz übertragen wird, welche
einerseits im flüssigen Grundzustand zur Walzenschmierung dient und andererseits unter dem Einfluß
von Energiestrahlung, wie beschleunigter Elektronenstrahlung, Röntgen- oder Gammastrahlung, quervernetzbar
bzw. polymerisierbar ist, und daß nach dem Durchgang der auf diese Weise beschichteten Metallbänder
oder -bleche durch die Walzen die Flüssigkeitsschicht der Energiestrahlung ausgesetzt wird, wodurch
auf den Bändern oder Blechen ein fester Überzug gebildet wird.
Durch die Quervernetzung bzw. Polymerisation der auf den Oberflächen der Metallbänder oder -bleche
anhaftenden Flüssigkeitsschicht mit Hilfe der erwähnten Energiestrahlung wird diese Schicht vollständig
oder teilweise gehärtet und in einen Schutzüberzug auf den Bändern oder Blechen umgewandelt, wobei das
erfindungsgemäße Verfahren nicht nur den Wegfall einer Reinigungsbehandlung des kaltgewalzten Gutes
gewährleistet, sondern auch die Bildung eines Schutzüberzugs in all den Fällen, in denen ein solcher
unbedingt erforderlich ist.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Schmierflüssigkeiten sind grundsätzlich solche, die unter
der Wirkung von Energiestrahlen quervernetzbar bzw. polymerisierbar sind. Beispiele für geeignete, nicht zu
den üblichen Walzölen zählende Flüssigkeiten sind Polymere, wie Polyäthylen, flüssige Paraffin, Naturöle
oder Dioctylsebacat.
Die flüssigen Substanzen können in irgendeiner an sich bekannten Weise zunächst auf die Walzen des
Reduzierwalzwerkes aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufsprühen aus Düsen, die so angeordnet sind,
daß sie einander übergreifende Flächenteile der Walzen bestreichen, so daß auf diesen eine zusammenhängende
Flüssigkeitsschicht gebildet wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, daß
die Polymerisation bzw. Quervernetzung der auf die Metallbänder oder -bleche aufgebrachten Flüssigkeitsschicht durch Erwärmung der Metallbänder oder
-bleche unterstützt wird, wobei das Maß der Erwärmung der Metallbänder oder -bleche durch entsprechende
Einstellung des Strahlstroms der Elektronenstrahlung geregelt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine zweite, ebenfalls
quervernetzbare bzw. polymerisierbare Flüssigkeitsschicht auf den ersten Flüssigkeitsfilm, den die Bänder
oder Bleche während des Kaltwalzens aufgenommen haben, aufgetragen, worauf dieser zusammengesetzte
Flüssigkeitsüberzug im Vakuum durch Energiestrahlung aus beschleunigten Elektronen, Röntgen- oder Gammastrahlen
zur Bildung einer festen Schutzschicht quervernetzt bzw. polymerisiert wird.
Vorzugsweise wird die zweite Flüssigkeitsschicht im Vakuum aufgebracht, jedoch kann sie vor ihrer Härtung
durch Bestrahlung auch in jeder anderen hierfür geeigneten Weise aufgebracht werden.
In den Fällen, in denen es Schwierigkeiten bereitet,
die zweite Flüssigkeitsschicht auf den ersten Flüssigkeitsfilm, den die Bleche oder Bänder unmittelbar von
den Walzen aufgenommen haben, aufzubringen, empfiehlt es sich, diesen ersten Flüssigkeitsfilm zunächst vor
dem Aufbringen der zweiten Schicht teilweise oder vollständig durch Bestrahlung mit beschleunigten
Elektronen, Röntgen- oder Gammastrahlen im Vakuum zu härten.
Im Rahmen der Erfindung besteht im übrigen auch noch die Möglichkeit, die mit der bzw. den Flüssigkeitsschicht(en)
überzogenen Metallbänder oder -bleche nach dem letzten Kaltwalzstich zunächst aufzuwickeln
und zu lagern und erst später im ausgezogenen Zustand der Bestrahlung zu unterwerfen.
Im folgenden wird die Erfindung in Rahmen eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher
beschrieben. In dieser Zeichnung ist in teilweise geschnittener Seitenansicht eine Vorrichtung zui
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung schematisch dargestellt, wobei mit Hilfe dieses Verfahrens
ein Schutzüberzug auf ein kontinuierlich bewegtes Stahlband aufgebracht wird.
Das vorher warmgewalzte und danach kaltgewalzte Stahlband 2 tritt in seiner Endstärke aus dem Spalt dei
beiden Endwalzen 4 aus. Auf die Walzen, insbesondere auf die Endwalzen 4 des Kaltwalzgerüstes wird eine
Schmierflüssigkeit aufgetragen, die einerseits die Walzen 4 schmiert und die andererseits unter der Wirkung
von Energiestrahlen, wie beschleunigten Elektronenstrahlen, Röntgen- oder Gammastrahlen quervernetzbar
bzw. polymerisierbar ist. Diese Flüssigkeit wird aus (nicht dargestellten) Düsen auf die Walzen 4 aufgesprüht,
wobei die Sprühdüsen so angeordnet sind, daC sie die Walzenoberflächen kreuzweise überlappenc
beaufschlagen und somit vollständig mit Flüssigkeil überziehen. Die Schmierflüssigkeit kann aber auch ir
jeder anderen geeigneten Weise auf die Walzer aufgetragen werden.
Das kontinuierlich durch die Walzen 4 hindurchge· führte Stahlband 2 wird durch den Kontakt mit der
Walzen mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen unc
so sodann durch einen schematisch dargestellten Ofen ( geleitet, in dem der Flüssigkeitsfilm gleichmäßig verteil·
und ganz oder teilweise getrocknet wird. Anschließenc durchläuft das Stahlband 2 eine Vakuumkammer 8 mi
vakuunidichten Ein- und Auslaßschleusen 10 und 12 welche jeweils aus mehreren Vakuum-Schleusenkam
mern mit darin angeordneten Dichtungsrollen Ii
bestehen. Die Vakuumkammer 8 ist im Bereicl zwischen den Ein- und Auslaßschleusen 10 und 12 mi
mehreren Elektronenstrahlkanonen 16 ausgerüstet welche zum Bestrahlen des mit der Flüssigkeitsschich
versehenen und die Kammer 8 durchlaufenden Stahl bandes 2 mit beschleunigten Elektronen dienen.
Die Bestrahlung kann alternativ auch mittels Rönt gen- oder Gammastrahlen erfolgen.
Anschließend verläßt das einen festen Schutzüberzug tragende Stahlband die Vakuumkammer 8 durch die
Auslaßschleusen 12. Zur weiteren Erläuterung dci Erfindung dienen noch die folgenden Beispiele:
Auf die Walzen 4 wird als Schmierflüssigkeit Palmöl aufgetragen, das auf die Oberfläche des Stahlbandes 2
übertragen wird und zur Bildung eines Palmölfilms auf dem Stahlband führt. Dieser Palmölfilm wird während
des Durchlaufens des Stahlbandes 2 durch den Ofen 6 gleichmäßig verteilt und getrocknet. Die sich hierdurch
ergebende, getrocknete Schicht auf dem Stahlband wird anschließend in der Vakuumkammer 8 durch Bestrahlung
mittels Elektronenstrahlen gehärtet, d. h. quervernetzt bzw. polymerisiert. Die Elektronen werden durch
die Elektronenstrahlkanonen 16 erzeugt, wobei die Beschleunigungsspannung 10 kV beträgt. Es können
auch Beschleunigungsspannungen bis zu 15 kV zur Anwendung kommen. Der Strahlstrom wird derart
geregelt, daß die Temperatur des Stahlbandes 2 auf etwa 200° C angehoben wird, um hierdurch eine
vollständige Härtung des Schutzüberzuges zu erreichen. Eine solche Härtung ist dann gegeben, wenn der
resultierende Schutzüberzug in Methyläthylketon vollständig unlöslich bleibt.
Das Stahlband 2 mit dem gemäß Beispiel 1 hergestellten festen Schutzüberzug wird weiterhin in Vakuum mit
einem Epoxydharz eines durchschnittlichen Molekulargewichtes zwischen 900 und 1400 in einer Stärke von
etwa 3 μπι überzogen. Anschließend wird das Band 2
mit diesem Verbundüberzug durch eine im wesentlichen mit der Kammer 8 identische (jedoch in der Zeichnung
nicht dargestellte) Vakuumkammer geführt, in welcher der zweite Überzug ebenfalls durch Elektronenbestrahlung
gehärtet wird, wobei auch hier eine Beschleunigungsspannung von 10 kV und ein die Stahlbandtemperatur
auf 200° C bringender Strahlstrom eingehalten werden.
Der gehärtete Verbund-Schutzüberzug des Stahlbandes 2 weist ähnliche Eigenschaften auf wie ein
Epoxydharzüberzug, der als Blechlack für verzinntes Eisbenblech (Weißblech) üblicherweise verwendet wird.
Das vorliegende Beispiel kann auch dahingehend abgeändert werden, daß die zweite Flüssigkeitsschicht
auf flüssigem Epoxydharz auf eine erste Schicht aus Palmöl oder aus einer sonstigen geeigneten Flüssigkeit
aufgebracht wird, die beim Durchlaufen der Bestrahlungskammer 8, z. B. durch Reduzierung des Strahlstromes
in den Elektronenstrahlkanonen 16, nur teilweise gehärtet wurde. In einigen Fällen kann auch auf die
Teilhärtung der ersten Flüssigkeitsschicht überhaupt verzichtet werden, so daß also daß flüssige Epoxydharz
entweder im Vakuum oder bei Atmosphärendruck unmittelbar auf die erste Schicht aufgebracht wird,
worauf der auf diese Weise gebildete Verbundüberzug in der vorbeschriebenen Weise durch Bestrahlung
gehärtet wird.
Im übrigen kann anstelle des in vorstehenden Beispielen verwendeten Palmöles jede andere Substanz
als Schmierflüssigkeit benutzt werden, welche mittels Energiestrahlung quervernetzbar bzw. polymerisierbar
ist. Beispiele für solche Flüssigkeiten sind niedermolekulare Substanzen, wie Polyäthylen, welches sowohl
ausreichende Schmiereigenschaften für die Walzenschmierung aufweist als auch einen brauchbaren
Schutzüberzug ergibt, in gleicher Weise wie flüssiges Paraffin, Naturöle oder Dioctylsebacat.
Schließlich braucht das mit einem Flüssigkeitsfilm überzogene Blech- oder Bandmaterial nach dem letzten
Kaltwalzstich nicht stehts sofort in die Vakuumkammer geleitet zu werden, vielmehr sind im Rahmen der
Erfindung auch noch andere Möglichkeiten gegeben. So hat es sich z. B. auch als vorteilhaft erwiesen, das aus den
Walzen 4 austretende, mit einem Flüssigkeitsfilm überzogene Metallband zunächst aufzuwickeln und zu
lagern und erst später im ausgezogenen Zustand dem Härtungsprozeß durch Bestrahlung zu unterziehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von mit wenigstens einem Schutzüberzug versehenen, kaltgewalzten
Metallbändern oder -blechen, wobei die Schutzüberzüge durch Strahlung polymerisierbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Durchgangs der Metallbänder oder -bleche durch
die Walzen eines Reduzierwalzwerkes von diesen auf die Oberfläche der Bänder oder Bleche eine
Schicht aus einer zur Bildung des Schutzüberzugs dienenden flüssigen Substanz übertragen wird,
welche einerseits im flüssigen Grundzustand zur Walzenschmierung dient und andererseits unter dem
Einfluß von Energiestrahlung, wie beschleunigter is Elektronenstrahlung, Röntgen- oder Gammastrahlung,
quervernetzbar bzw. polymerisierbar ist, und daß nach dem Durchgang der auf diese Weise
beschichteten Metallbänder oder -bleche durch die Walzen die Flüssigkeitsschicht der Energiestrahlung
ausgesetzt wird, wodurch auf den Bändern oder Blechen ein fester Überzug gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierflüssigkeit aus Sprühdüsen
auf die Walzen aufgesprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmierflüssigkeit Polyäthylen
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmierflüssigkeit Paraffinöl
oder Palmöl verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmierflüssigkeit Dioctylsebacat
verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bzw. Quervernetzung
der auf die Metallbänder oder -bleche aufgebrachten Flüssigkeitsschicht durch Erwärmung
der Metallbänder oder -bleche unterstützt wird, wobei das Maß der Erwärmung der Metallbänder
oder -bleche durch entsprechende Einstellung des Strahlstroms der Elektronenstrahlung geregelt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zunächst aufgetragene
erste Flüssigkeitsschicht noch eine zweite Flüssigkeitsschicht aus einer Substanz, die ebenfalls unter
der Einwirkung einer Energiestrahlung aus beschleunigten Elektronen, Röntgen- oder Gammastrahlen
quervernetzbar bzw. polymerisierbar ist, aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht im Vakuum
aufgebracht wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht vor «
dem Aufbringen der zweiten Schicht teilweise oder vollständig mittels Energiestrahlung gehärtet wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der bzw. den
Flüssigkeitsschicht(en) überzogenen Metallbänder oder -bleche nach dem letzten Kaltwalzstich
zunächst aufgewickelt und gelagert und erst später im ausgezogenen Zustand der Bestrahlung unterworfen
werden.
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EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |