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In der deutschen Auslegeschrift DAS 1 271 754 wird eine Methode zur
Intensitätsmodulation eines schreibenden Flüssigkeitsstrahles und deren Anwendung
beschrieben. Die Methode benützt als schreibendes Element einen feinen Flüssigkeitsstrahl,
der von einer aus einer Düse unter hohem Druck austretenden Schreibflüssigkeit gebildet
wird. Einige Millimeter vor der Düse zerfällt der Strahl spontan in Tröpfchen, die
exakt entlang einer Linie einem Aufzeichnungstrager zulaufen. Bringt man in der
Nähe dieses Tropfenbildungspunktes eine Elektrode an und legt eine genügend hohe
elektrische Spannung zwischen diese Elektrode und die Schreibflussigkeit, so beobachtet
man, dass sich der Flüssigkeitsstrahl kurz hinter dem Tropfenbildungspunkt in eine
diffuse Tröpfchenwolke auflost, die nur eine sehr diffuse Färbung des Aufzeichnungsträgers
bewirkt. Durch geeignete Anordnungen kann schliesslich diese Färbung ganz verhindert
werden, sodass man eine mit hoher Frequenz elektrisch modulierbare Schreibspur auf
dem Aufzeichnungsträger erhält.
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Ein wesentlich vereinfachtes Elektrodensystem, welches den gleichen
physikalischen Vorgang zur Modulation eines Flüssigkeitsstrahles benutzt, ist in
der deutschen Offenlegungsschrift 19 50 430 beschrieben, die u.a. auch die Ausschrift
von alphanumerischen Zeichen behandelt.
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Die hier angegebenen Anordnungen zur Aus schrift solcher Zeichen sind
jedoch mechanisch relativ aufwendig und langsam oder behötigen eine sehr grosse
Anzahl von Flüssigkeitsstrahlen. Da die mit diesen Anordnungen geschriebenen alphanumerischen
Zeichen weiterhin nur schwer
eine bessere Zeichenauflösung als eine
5 x 7 Matrix zulassen, können auf diese Weise keine Schriftzeichen so hoher Qualität
geschrieben werden, wie sie z.B. der Buchdruck und andere graphische Ausschriften
erfordern. Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der in US -Patent 3 298 030
beschriebenen Anordnung, die ein grundlegend verschiedenes physikalisches Prinzip
zur Steuerung von Tintentröpfchen verwendet und aus diesem Grunde mit wesentlich
grösseren Tröpfchen arbeiten muss als die vorliegende Erfindung.
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Im Gegensatz hierzu erlaubt die vorliegende Erfindung die Aus schrift
von alphanumerischen Zeichen von beliebiger Qualität mit Hilfe einer einfachen Anordnung.
Weiterhin zeigt die Erfindung Wege, eine grosse Anzahl Flüssigkeitsstrahlen, die
unabhängig voneinander nach obengenanntem Prinzip elektrisch moduliert werden können,
wesentlich dichter nebeneinander anzuordnen als dies mit bekannten Elektrodenanordnungen
erreicht werden kann.
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Die Figur 1 zeigt im Prinzip eine mögliche Ausführung der ErEindung
und die Figur 2 zwei Beispiele hiermit geschriebener Ziffern. Weiterhin zeigen die
Figur 3 ein Schreibwerk mit mehreren Schreibsystemen nach Figur 1, die Figur 4 zwei
übereinander angeordnete Schreibwerke nach Figur 3, die Figur 5 eine konstruktive
Verbesserung des Schreibwerkes in Figur 3,
die Figur 6 ein Schreibwerk
mit wesentlich vereinfachten Steuerelektroden, die Figuren 7 bis 9 alternative Ausführungen
der Steuerelektrode des Schreibwerkes in Figur 6 und die Figur 10 eine Vorrichtung
die das Eintrocknen der Schreibflüssigkeit in den Dosen verhindert.
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Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Schreibsystemes, welches
den Grundbaustein der Erfindung darstellt. Eine feine Kapillare 12 ist in der Halterung
5 fest gelagert und ragt durch ein Loch in der Platte 6 in Richtung der Steuerelektrode
3. Die Platte 6 ist an einer Blattfeder 7 befestigt, deren anderes Ende durch die
Halterung 10 festgelegt ist. Ein von Wechselstrom aus der Wechselstromquelle 9 durchflossener
Elektromagnet 8 setzt die Blattfeder 7 in Schwingungen sodass die Platte 6 in Richtung
des Pfeiles schwingt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Düse 4 am Ende der
Kapillare 12 in einer senkrecht zur Bewegungsrichtung des Registrierträgers 2 liegenden
Ebene hin und her schwingt. Leitet man nun eine geeignete Schreibflüssigkeit unter
hohem Druck durch die Kapillare 12, so tritt aus der D;ise 4 ein feiner, linienförmiger
Flüssigkeitsstrahl 1 aus, der wie die Kapillare 12 ebenfalls hin und her schwingt
und auf dem sich bewegenden Aufzeichnungsträger 2 eine ungefähr sinusförmige Registterlinie
18 erzeugt.
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Auf seinem Wege von der Düse 4 zum Aufzeichnungsträger 2 durchläuft
der Flüssigkeitsstrahl 1 eine Steuerelektrode 3, die hier nicht im Detail wiedergegeben
ist, da deren Aufbau schon in der deutschen Offenlegungsschrift
1
950 430 beschrieben ist. Um die Schwingungsbewegungen des Flüssigkeitsstrahles 1
nicht zu behindern kann der Querschnitt der Steuerelektrode 3 beispielsweise rechteckig
ausgeführt werden. Mit Hilfe der Steuerelektrode 3 kann die Form des Flüssigkeitsstrahles
1 in bekannter Weise durch Anlegung einer Steuerspannung von einem elektronischen
Generator 11 zwischen Steuerelektrode 3 und Schreibflüssigkeit in der Kapillare
12 beeinflusst und dadurch eine Intensitätsmodulation der Registrierspur 18 bewirkt
werden. Durch eine geeignete Wahl der Zeitfolge der vom Generator 11 erzeugten Spannungspulse
lassen sich auf diese Weise beliebige alphanumerische oder andere Zeichen auf den
Registrierträger 2 zeichnen. Ein Beispiel hierfür zeigt Figur 2, wo die Ziffer Sieben
auf zwei verschiedene Weisen mit dieser Methode wiedergegeben ist.
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Eine Verbesserung der Qualität der auf diese Weise geschriebenen Zeichen
kann durch die in Offenlegungsschrift 1 950 430 beschriebene Steuerung des Tropfenbildungsprozesses
mit Hilfe von beispielsweise mechanischen Schwingungen hoher rrequenz an der Weise
4 erhalten werden.
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Die Kapillare 12 der in der Figur 1 gezeigten Anordnung besteht beispielsweise
aus einem etwa 20 mm langen und 0,1 mm dicken Glasröhrchen, welches an seinem Ende
4 in eine D;Ase von 0,01 mm Innendurchmesser ausläuft. Die Schreibflüssigkeit wird
durch die Kpaillare 12 mit einem Druck von 20 bis 30 Atmosphären gepresst und bildet
einen feinen, linienförmig zusammengehultenen Flüssigkeitsstrahl 1. Die Kapillare
12 wird durch die Platte 6 senkrecht zur Bewegungsrichtung des Aufzeichnungsträgers
2
in Schwingungen versetzt, deren Frequenz 200 bis 1000 Hz beträgt. Der Aufzeichnungsträger
wird dabei mit einer konstanten Geschwindigkeit von 20 bis 100 Zentimeter pro Sekunde
in einem ungefähren Abstand von 25 mm vor dem düsenformigen Ende 4 der Kapillare
12 vorbeigezogen.
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Es ist offenbar, dass die in Figur 1 gezeigte Anordnung welche die
transversale Schwingung c; s CICS Flüssigkeitsstrahles auf mechanischem Wege bewirkt,
auch anders ausgeführt werden kann. Zum Beispiel könnte der Flüssigkeitsstrahl auch
mit einer periodisch schwingenden Bewegung parallel verschoben werden. Weiterhin
konnte die gewünschte periodische Richtungsänderung des Flüssigkeitsstrahles 1 auch
auf andere Weise erreicht werden, z.B. durch geeignete Anbringung eines elektrischen
Wechselfeldes senkrecht zur Richtung des Flüssigkeitsstrahles 1. Alternativ kann
dieses durch einen alternierenden Luftstrom senkrecht zum Flüssigkeitsstrahl 1 oder
auch dadurch bewirkt werden, dass man hochfrekvente mechanische Schwingungen mit
einer Frequenz von etwa 100 kHz und mehr dem Ende 4 der Glaskapillare 12 zuführt.
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Für viele Zwecke ist es vorteilhaft, eine grössere Anzahl vom dem
in Figur 1 gezeigten Schreibsystem nebeneinander zu montieren. Auf diese Weise können
z.B. ganze Reihen von alphanumerischen Zeichen gleichzeitig ausgeschrieben werden
wie dies z.B. bei Druckwerken für Elektronenrechnern der Fall ist. Die Figur 3 zeigt
eine solche Anordnung von oben. Hier liegen 5 Kapillaren 12a bis e so nebeneinander,
dass ihre Flüssigkeitsstrahlen la bis e gegen den Registriertruger 2 gerichtet sind.
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Die Flüssigkeitsstrahlen können unabhängig voneinander durch die Steuerelektroden
3a
bis e intensitätsmoduliert werden, wobei jede Steuerelektrode jeweilig an einen
in der Figur nicht gezeigten elektronischen Steuerkreis angeschlossen ist. Alle
Kapillaren 12a bis e sind in der Halterung 14 befestigt und durch je ein Loch in
dem schwingenden Balken 13 geführt. Der Balken ist an zwei Blattfedern 7a und 7b
befestigt und wird in schon beschriebener Weise durch den Elektromagneten 8 in Schwingung
versetzt. Das andere Ende der Blattfedern ist an den Halterungsklötzen 10a und 10b
befestigt.
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Mit Hilfe des Elektromagneten 8 können auf diese Weise alle Flüssigkeitsstrahlen
synchron in eine schwingende Bewegung versetzt werden welche der schon oben und
in Figur 1 beschriebenen entspricht. Es entstehen dabei entsprechend fünf nebeneinanderliegende
sinusförmige Registrierspuren auf dem Aufzeichnungsträger 2. Mit Hilfe der Steuerelektroden
3a bis e können die Flüssigkeitsstrahlen la bis e unabhängig voneinander in geeigneter
Weise elektrisch beeinflusst werden, was in schon beschriebener Weise eine Intensitätsmodulation
der Registrierspuren mit sich führt. Legt man an jede der Steuerelektroden 3a bis
e eine geeignete Folge von elektrischen Pulsen können also auf diese Weise gleichzeitig
und unabhängig voneinander fünf alphanumerische oder andere Zeichen auf dem Aufzeichnungsträger
2 gezeichnet werden. Es ist offensichtlich, dass man auf diese Weise eine beliebige
Anzahl von Zeichenkolumnen nebeneinander schreiben kann wenn man eine entsprechende
Anzahl der in Figur 1 gezeigten Schreibsysteme nebeneinander anbringt. Weiterhin
kann die Anzahl der Zeichenkolumnen noch dadurch erhöht werden, dass man jedes Schreibsystem
zwei oder mehr nebeneinanderliegende Zeichen schreiben lässt.
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Um sicherzustellen, dass die vom elektronischen Spannungsgenerator
an die verschiedenen Steuerelektroden 3a bis e abgegebenen Pulsfolgen in dem richtigen
zeitlichen Zusammenhang mit der Schwingungsphase der Plüssigkeitsstrahlen la bis
e stehen, ist der Balken 13 mit einem Schlitz 15 versehen. Dieser Schlitz schirmt
teilweise die Photodiode 17 von der Lampe 16 ab. Bei Schwingungen des Balkens 13
kann dadurch aus der Photodiode eine elektrische Wechselspannung gewonnen werden,
deren Phase der Schwingungsphase des Balkens 13 synchron zugeordnet ist. Eine solche
Wechselspannung kann auch in bekannter Weise mit Hilfe von anderen Transducern,
z.B. piezoelektrischen, kapazitiven, induktiven oder resistiven Transducern, erhalten
werden.
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Es kann Schwierigkeiten bereiten Schreib systeme nach Figur 1 so nahe
nebeneinander anzubringen, dass der Abstand zwischen den Zeichenkolumnen nicht zu
gross wird. Dieser Schwierigkeit kann man mit folgenden Mitteln begegnen, wobei
auch zwei oder mehr dieser Methoden gleichzeitig angewendet werden können.
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Zunächst ist es offenbar möglich, die Schreibsysteme auf zwei oder
mehr Ebenen übereinander anzuordnen, wobei die Schreibsysteme jeder Ebene gegenüber
der der anderen Ebenen leicht verschoben sein können. Diese Anordnung zeigt die
Figur 4 im Seitenbild. Die in der Figuren 3 und 4 gezeigten Anordnungen können schliesslich
noch auf beiden Seiten des Aufzeichnungsträgers 2 angebracht werden, was eine beiderseitige
und gleichzeitige Beschreibung bezw. Bedruckung des Aufzeichnungsträgers 2 möglich
macht, da das hier beschriebene
Verfahren praktisch keine Kraft
auf den Aufzeichnungsträger ausübt.
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Es ist weiterhin naheliegend, dass die Seitenwande der Steuerelektroden
3a bis e nicht unbedingt für die Funktion der in Figur 3 gezeigten Anordnung nötig
sind, wenn durch eine richtig gewählte Geometrie der Steuerelektroden verhindert
wird, dass das elektrische Feld am Tropfenbildungspunkte der einzelnen Flüssigkeitsstrahlen
la bis e nur von der jeweils zum entsprechenden Flüssigkeitsstrahl gehörenden Steuerelektrode
bestimmt wird. Dadurch können die Schreibsysteme einander näher gebracht werden
als dies in dem in Figur 4 gezeigten Schreibwerk möglich ist.
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Die Figur 5 zeigt einen Ausschnitt des prinzipiellen Aufbaus zweier
nebeneinanderliegenden Schreibsysteme in einer solchen Anordnung. Bei einem Abstand
von 5 mm zwischen den Kapillaren 12f und 12h sollte bei einer Breite von 4 mm der
Steuerelektroden 3f bis i der Abstand zwischen den oberen Steuerelektiodenteilen
3f und 3h und den unteren Steuerelektrodenteilen 3g und 3i etwa 1 mm betragen. Der
obere und untere Teil jedes Steuerelektrodenpaares 3f-g und 3h-i sind miteinander
leitend verbunden und an ihren jeweiligen elektronischen Spannungspulsgeber 1 lf
und llh angeschlossen. In bekannter Weise sind zumindestens die dem Flüssigkeitsstrahl
zugekehrten Flächen der Steuerelektroden 3f bis i elektrisch leitend und porös samt
mit einer in der Figur 5 nicht gezeigte Sauganordnung zum Absaugen der Schreibflüssigkeit
verbunden. Alternadiv kann auch jede der Elektrodenstrukturen 3g bis 3i für sich
an einen
Steuerpulsgenerator angeschlossen werden, was eine komplexere
Steuerung mit jeweils zwei unabhängigen Signalen pro Strahl möglich macht.
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Bei dem in Figur 5 gezeigten Schreibwerk müssen alle Steuerelektrodenpaare
voneinander isoliert sein. Besonders bei einer grösseren Anzahl von nebeneinanderliegenden
Strahlen führt dies wegen den i Figur 5 nicht gezeigten Absaugeeinrichtungen zu
so grossen praktischen Schwierigkeiten, dass dies den Aufbau eines Schreibwerkes
nach Figur 5 unmöglich machen kann, wenn der Abstand zwischen den Flüssigkeitsstrahlen
klein sein soll. Es bedeutet deshalb einen wesentlichen Fortschritt wenn man das
System der Steuerelektroden wie in Figur 6 gezeigt durch eine einzige Steuerelektrode
3j ersetzen kann, die beispieasweise aus zwei parallelen Platten besteht. Legt man
hier die von den elektronischen Spannungspulsgeneratoren 11k bis m erzeugten Steuerspannungen
mit Hilfe der Elektroden 19k bis m an die Schreibflüssigkeit in den Kapillaren 12k
bis m kann auch auf diese Weise eine Modulation der Flüssigkeitsstrahlen bewirkt
werden, da die elektrische Steuerung des Strahles nach Offenlegungsschrift 1 950
430 nur von der Spannungsdifferenz zwischen dem aus der Kapillare austretenden Flüssigkeitsstrahle
und der Steuerelektrode abhängt. Voraussetzung hierfür ist, dass die Schreibflüssigkeit
in den verschiedenen Kapillaren genügend voneinander isoliert ist. Dies kann zum
Beispiel dadurch erreicht werden, dass man in bekannter Weise die vom Vorratsbehälter
20a und Pumpe 20b über die Speiseleitung 21 zu den Kapillaren 12k bis m geführte
Schreibflüssigkeit durch relativ lange und sehr schmale Röhren 22k bis m laufen
lässt, sodass der elektrische Widerstand zwischen den Kapillaren 12k bis m
hoch
wird. Die Kapillaren 12k bis m sind wieder wie in Figur 3 in der Halterung 14 befestigt
und durch den Balken 13 in Schwingungen versetzt. Um eine Verunreinigung der Schreibflüssigkeit
durch Elektrolyseprodukte zu vermeiden können die Elektroden 19k bis m von einem
Filter umschlossen werden.
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Es ist offenbar, dass die für alle Flüssigkeitsstrahlen gemeinsame
Steuerelektrode 3j an Erde oder an einer konstanten Spannung liegen kann.
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Alternativ kann aber die Steuerelektrode 3j auch an einen elektronischen
Spannungspulsgenerator 23 angeschlossen werden, was eine Beeinflussung aller Flüssigkeitsstrahlen
gemeinsam möglich macht. Die Steuerelektrode 3j kann auch hier wieder aus zwei porösen,
elektrisch leitenden und mit einander elektrisch verbundenen Platten bestehen, die
etwa 20 mm breit und ungefähr 0.5 mm über und unter der durch die schwingenden Flüssigkeitsstrahlen
definierten Ebene angebracht sind. Um die aufgesprühte Schreibflüssigkeit, die von
der Steuerelektrode aufgefangen wird, abzusaugen, können die Platten der Steuerelektrode
3j im Inneren mit Kanälen versehen sein, die an die Saugpumpe 24 angeschlossen sind.
Alternativ können sie wie in Offenlegungsschrift 1 950 430 mit einer Saughülse versehen
werden.
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Es ist offenbar, dass die in Figur 6 gezeigte Anordnung auch mit
mehr als drei nebeneinander liegenden Kapillaren 12k bis m ausgeführt werden kann.
Auch kann die Steuerelektrode 3) andere Formen haben, insbesondere kann sich der
Abstand zwischen den Platten der Steuerelektrode in Strahlrichtung ändern. Auch
ist es denkbar, dass die beiden Platten
der Steuerelektrode 3j
auf verschiedenen Potentialen liegen. Die Steuerelektrode 3j kann schliesslich auch
aus einem Stück bestehen, welches für jeden Schreibstrahl einen röhrenförmigen Kanal
aufweist, dessen Achse mit der Strahlenachse zusammenfällt. Die Figur 7 zeigt den
Querschnitt eines Ausführungsbeispieles hierfür. Weiterhin kann zwischen Steuerelektrode
3j und Registrierträger 2 eine schlitzförmige, poröse Blende eingefügt sein, die
ihrerseits an einer geeigneten konstanten Spannung liegen kann.
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Stellt man die Kapillaren 12 senkrecht so kann das in Figur 6 gezeigte
Schreibwerk noch weiter vereinfacht werden. Die Figur 8 zeigt eine beispielsweise
Ausführung eines solchen Schreibwerkes, wobei die Steuerelektrode aus zwei Metallblechen
3k und 3m besteht. Die an der Innenseite der Steuerelektrode niedergeschlagene Schreibflüssigkeit
läuft unter dem Einfluss der Schwerkraft in die Rinnen 25k und 25m, und diesen entlang
zu einem Abfluss am seitlichen Ende der Elektrode, wodurch sich die in Figur 6 gezeigte
Saugpumpe 24 erübrigt. Auch durch Senkrechtstellung der in den Figuren 3, 5 und
6 gezeigten Schreibwerke kann die Schwerkraft zum Abtransport der Schreibflüssigkeit
verwendet werden.
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Es ist offenbar, dass die in den Figx 3 bis 8 gezeigten Anordnungen
auch dann eine Intensitätsmodulation der Registrierspuren zulassen, wenn die Flüssigkeitsstrahlen
nicht in schwingende Bewegung versetzt sondern stationär angeordnet sind. In diesem
Falle kann es von Vorteil sein, wenn die Schnittlinie, in der sich der Aufzeichnungsträger
2 und die von den Flüssigkeitsstrnhlen gebildete Ebene treffen, nicht senkrecht
zur Bewegung
richtung des Aufzeichnungsträgers liegt sondern fast
mit dieser zusammenfällt. Weiterhin ist es ebenfalls nicht nötig, dass die Flüssigkeitsstrahlen
parallel zueinander die Steuerelektrode 3j durchlaufen.* Für gewisse Anwendungen
kann es vielmehr vorteilhaft sein, wenn die Strahlen beispielsweise annähernd konzentrisch
auf einen Punkt in der Nähe des Aufzeichnungsträgers 2 gerichtet sind, wie dies
die Figur 9 in der Aufsicht zeigt.
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Wie in der Offenlegungsschrift 1 950 430 schon beschrieben wird der
Teil der Schreibflüssigkeit, der von der Steuerelektrode 3 aufgefangen wird, abgesaugt
und geht somit verlohren. Dies kann vermieden werden, wenn man z.B. in Figur 6 die
von der Saugpumpe 24 abgesaugte Schreibflüssigkeit wieder dem Vorratsbehälter 20a
zuführt. Um zu verhindern, dass die Schreibflüssigkeit hierbei nicht Lösungsmittel,
z.B. Wasser, verliert und allmahlich eindickt, kann man neues Lösungsmittel in richtigen
Mengen erneut beisetzen. Diesen Vorgang kann man automatisieren indem man die Schreibflüssigkeit
durch ein semipermeables Rohr laufen lässt, auf dessen Aussenseite sich eine Lösung
mit geeignetem osmotischem Druck befindet. Durch Osmose stellt sich dann immer die
richtige Lösungsmittelkonzentration in der Schreibflüssigkeit ein.
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Da in den in Figur 1 bis 5 beschriebenen Anordnungen meist recht feine
Düsen 4 am Ende der Kapillaren 12 zur Anwendung kommen, muss durch Wahl geeigneter
Schreibflüssigkeiten vermieden werden, dass die Schreibflüssigkeit bei Betriebspausen
durch Eintrocknen die DUse 4 verschliesst.
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Dieser Gefahr kann begegnet werden indem man die Düse 4 in den Betriebspausen
mit
einer geeigneten Flüssigkeit überdeckt und so das Eintrocknen verhindert. Nach Figur
10 kann zu diesem Zweicke der schwingende Balken 13 beispielsweise als eine doppelwandige
Struktur ausgebildet werden, in welche die Kapillaren 12 durch Löcher wie schon
oben beschrieben hineinragen. Gegenüber jeder Düse 4 am Ende der Kapillaren 12 liegt
eine etwa 1 mm grosse Öffnung 26 durch welche die Flüssigkeitsstrahlen unbehindert
hindurchtreten können. Wird dagegen in den Betriebspausen der Balken 13 durch die
biegsame Zuleitung 27 aus dem geschlossenen Behälter 28 mit Flüssigkeit gefüllt,
so überdeckt die Flüssigkeit die Disen 4. Der Flüssigkeitsstand im Behälter ist
dabei so zu wählen, dass die Flüssigkeit zwar in den Balken 13 eindringt, aber durch
die Oberflächenspannung daran gehindert wird aus den Öffnungen 26 herauszulaufen.
Schliesst man den Behälter 28 an die Saugpumpe 24 an, die nach Figur 6 auch zum
Absaugen der Schreibflüssigkeit aus der Steuerelektrode 3j benutzt wird, ist automatisch
sichergestellt, dass die Flüssigkeit aus dem Balken 13 bei Inbetriebnahme der Anordnung
sofort abgesaugt wird. Die in Figur 10 gezeigte Anordnung hat noch den weiteren
Vorteil, dass die Vorderwand des Balkens 13 die Düsen 4 voneinander elektrisch abschirmt,
wenn diese Wand aus leitendem Material ausgeführt und an eine geeignete Spannung
angeschlossen ist. Alternativ sind aber auch andere Ausführungsformen des Balkens
13 möglich, so kann z.B. die Doppelwand des Balkens in jeder Kapillarenposition
durch ein am Balken 13 befestigtes, senkrechtes Röhrchen ersetzt werden, welches
so angeordnet ist, dass es Schutzflüssigkeit an die Düse 4 der jeweiligen Kapillare
12 heranführen kann.
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Da d ie Sc die Schreibgeschwindigkeit der in den Figuren 3 - 8 gezeigten
Schreibwerke in der Grössenordnung von 20 - 100 Zeilen pro Sekunde liegt, ist es
nicht notwendig, jeder Zeichenposition eine separate elektronische Kodiereinheit
zuzuordnen, die die zur Ausschrift der Zeichen korrekte Spannungspulsfolgen abgibt.
Ordnet man jeder Zeichenposition ein Schieberegister zu ist es nämlich möglich die
Umkodierung aller Zeichen einer Zeile während der Zeit vorzunehmen, die der Papiervorschub
benötigt um den nötigen Abstand zwischen den Zeilen sicherzustellen.
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Während dieser Zeit kann z.B. eine Zifferinformation, die von einem
Elektronenrechner in Serienform abgegeben wird, Ziffer für Ziffer in einer zentralen
Kodiereinheit so umkodiert und in den Schieberegistern gelagert werden, dass ein
paralleles, relativ langsames Auslesen aller, Schieberegister gleichzeitig den Steuerelektroden
jeder Schreibposition gerade die Pulsfolge zuführt, die notwendig ist, um die in
das jeweilige Schieberegister eingelesene Zeichen zu schreiben. Es kann dabei notwendig
sein, ein Spannungsverstärker zwischen Schieberegister und Steuerelektrode 3 bzw
die Elektroden 19k bis m zu schalten. Es ist offenbar, dass das Auslesen der Information
aus den Schieberegistern in richtigem zeitlichen Zusammenhang mit den mechanischen
Schwingungen des Balkens 13 geschehen muss. Eine solche Synchronisierung kann mit
Hilfe des elektrischen Signales von der Photodiode 17 oder auf andere Weise erreicht
werden.