DE2043749B2 - Raster-Korpuskularstrahlmikroskop - Google Patents
Raster-KorpuskularstrahlmikroskopInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Raster-Korpusku larstrahlmikroskop mit einem Strahlerzeuger, eineiT
Ablenksystem für den Strahl, einer Kondensorlinse zui Fokussierung des Strahls auf ein abzubildendes Präpa
rat, einer Blendenanordnung zur Dunkelfeidabbildung des Präparats, die eine zwischen Strahlerzeuger und
Präparat angeordnete Blende enthält, sowie mit einer Detektoranordnung, in der bei Durchstrahlung des Präparats
gestreute Teile des Strahls registriert werden Sie ist insbesondere für Raster-Elektronenmikroskope
von Bedeutung, kann jedoch auch bei Raster-Korpuskularstrahlmikroskopen
anderer Art, z. 8. Ionenmikroskopen, verwendet werden.
Bei einem Elektronenmikroskop des vorwiegend verwendeten Typs, der im folgenden als »konventionell«
bezeichnet werden soll, wird der von der Kathode ausgehende Elektronenstrahl durch einen Kondensor
auf ein relativ großes Feld des Präparats gelenkt; sämtliche Strukturelemente des Präparats in diesem Feld
werden durch ein elektronenoptisches System gleichzeitig in der Bildebene abgebildet. Demgegenüber wird
bei einem Rastermikroskop das Präparat durch einen äußerst kleinen Brennfleck abgetastet; die von den
Strukturelementen des Präparats ausgehenden Signale werden zeitlich nacheinander durch einen Detektor
empfangen, der seinerseits die Bildstrahlintensität einer synchron mit dem Ablenksystem des Mikroskops gesteuerten
Bildwiedergaberöhre nach Art einer Fernsehbildröhre steuert. Es ist bekannt, bei einem derartigen
Raster-Elektronenmikroskop eine Dunkelfeldabbildung zu verwenden, wie z. B. aus einer Arbeit von
v. A r d e η η e aus der »Zeitschrift für Physik«, 1938, S. 553 bis 572, insbesondere S. 557, Fig. 4, hervorgeht.
Hier wird bei einer Durchstrahlungsaufnahme ein unterhalb des Präparats angeordneter ringförmiger Detektor
verwendet der den zentralen, direkten Strahl durchläßt; ein solcher Detektor hat die gleiche Wirkung
wie eine zentrale scheibenförmige Blende. Bei einem vorgeschlagenen Raster-Korpuskularstrahlmikroskop
der eingangs genannten Art (DT-PS 1 948 270) kann die zwischen Strahlerzeuger und Präparat angeordnete
Blende eine Dunkelfeldblende mit zentralem Auffänger oder eine Dunkelfeldhalbblende sein.
Will man bei einem Raster-Elektronenmikroskop eine hohe Auflösung erzielen, so muß die den Rasterpunkt
erzeugende Linse aus physikalischen Gründen eine entsprechend große Apertur besitzen. Verwendet
man nun bei großer Bestrahlungsapertur eine Dunkelfeldabbildung nach v.Ardenne mit einer zentralen
scheibenförmigen Blende, so bedeutet das, daß sehr viele gestreute Elektronen im Detektor nicht registriert
werden, da sie im Primärstrahlkegel liegen und daher von der Blende abgefangen werden. Bei geringer Auf-
lösung tritt dieser Effekt nicht auf, da die entsprechende öffnung des beleuchtenden Strahlenkegels so klein
ist, daß nur ein vernaehlftssigbar kleiner Teil der gestreuten
Strahlen im Prim&rstrahl enthalten ist und damit
für den Abbildungsvorgang verlorengeht,
Per Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Raster-Korpuskularstrahlmikroskop der eingangs genannten
Art bei hoher Auflösung die Anzahl der im Detektor registrierbaren Korpuskeln und damit das
Ausgangssignal des Detektors zu vergrößern.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die zwischen Strahlerzeuger und Präparat angeordnete
erste Blende mehrere offene strahlungsdurchlässige Felder aufweist und daß zwischen Präparat
und Detektoranordnung iine zweite Blende mit einem zentralen ersten Bereich und einem diesen umschließenden
zweiten Bereich angeordnet ist, wobei der erste Bereich komplementär zur ersten Blende derart
ausgebildet ist, daß seine geschlossenen strahlungsundurchlassigen
Felder die von den offenen Feldern der ersten Blende durchgelassene ungestreute Strahlung
»bfangen, während der zweite Bereich aus einem offejien
strahlungsdurchlässigen Feld besteht, dessen Fläche groß ist gegenüber den Flächen der einzelnen offenen
Felder des ersten Bereiches. Vorzugsweise hat das offene Feld des zweiten Bereiches eine radiale Breite,
die mindestens etwa gleich dem halben Radius des ersten Bereiches ist
Die Form und Anordnung der Felder der ersten Blende — und damit auch der komplementären Felder
des ersten Bereiches der zweiten Blende - ist an sich beliebig; in der Regel wird man jedoch diese Felder
ringförmig und konzentrisch ausbilden. Die Begriffe »ringförmig« und »konzentrisch« sind hierbei im weiteren
Sinne so zu verstehen, daß die Ringe auch von der Kreisform abweichen können. Mit besonderem Vorteil
ist die erste Blende als phasenkorrigierende Zonenblende ausgebildet, die nur solche Teilstrahlen zum
Präparat gelangen läßt, die nach Durchtritt durch die Kondensorlinse Phasen gleichen Vorzeichens haben.
Die Wirkungsweise derartiger phasenkorrigierender Zonenblenden ist z. B. in der deutschen Patentschrift
1 222 603 beschrieben.
Aus einer Arbeit von R i e c k e aus der »Zeitschrift für Naturforschung«. 1964, 19a, S. 122S bis 1230, ist die
Verwendung von komplementären Mehrfachblenden zur Dunkelfeld-Abbildung bei konventionellen Elektronenmikroskopen
bekannt R i e c k e hat auch bereits angegeben, daß die Blenden als phasenkorrigierende
Zonenblenden ausgebildet sein können.
Das erfindungsgemäße Raster-Korpuskularmikroskop unterscheidet sich aber in seinem Aufbau und seiner
Wirkung in einem wichtigen Punkt grundsätzlich von der Rieckeschen Anordnung. Im konventionellen
Elektronenmikroskop wird die Auflösung durch die öffnung der abbildenden Linse bestimmt. Diese Öffnung
läßt sich nicht beliebig steigern, da Elektronenlinten große Linsenfehier haben. Das der Abbildung zugeordnete
Blendensystem hat daher höchstens die der Auflösung entsprechende öffnung. Beim Rastermikroikop
aber bestimmt der Öffnungskegel der beleuchteten Strahlung die Auflösung. Das bedeutet aber, daß
das der Abbildung zugeordnete Blendensystem dieser Öffnungsbeschränkung nicht unterliegt. Fig. la zeigt
die Blende des komplementären Blendensystems nach "5
R i e c k e, welche der Abbildungslinse im konventionellen Mikroskop zugeordnet ist. Ihr maximaler Durchdarf
Ir — die durch Linsenfehler bedingte maximal zulässige öffnung der Linse - nicht aberschreiten.
F i g, Ib zeigt die Blende, die bei einem Rasterkor'
puskularstrahlmikroskop nach der Erfindung als zweite
Blende dem Detektor zugeordnet ist. Sie erhält zwei Blendenbereiche. Der erste Blendenbereich (I) ist eine
Blende eines komplementären Blendensystctns analog wie in F i g. la. Der zweite Blendenbereich (II) besteht
aus einem offenen Feld mit einer radialen Breite (R - ή,
die vorzugsweise mindestens so groß sein soll wie r/2. Die gesamte Blende hat daher den wesentlich* größeren
Durchmesser von 2Λ (gegenüber Fig. la), der nicht
mehr durch die Auflösungsbedingungen einer Linse beschränkt ist. Das Blendensystem nach F i g. Ib kann daher
sehr viel mehr gestreute Elektronen erfassen als eine Blende nach Fig. la. Man erkennt aus Fig. Ib
übrigens auch den Vorteil des erfindungsgemäßen Mikroskops gegenüber dem Rastermikroskop nach v.
A r d e η η e. Nach v. Ardenne wäre die Blende innerhalb des Kreises des Durchmessers 2rein Vollkreis;
die in den offenen Kreisringen registrierbaren Elektronen wären abgeblendet. Es sei zusätzlich bemerkt, daß
die Anzahl dieser Elektronen wegen Abfalls der Atomfaktoren sehr viel größer ist als ein Vergleich der offenen
Blendenflächen vermuten lassen würde. Diese Überlegungen gelten sinngemäß auch, wenn mit phasenkorrigWenden
Komplementärzonenblenden gearbeitet wird. In diesem Fall ist 2r durch die Restlinsenfehler
des durch die Zonenkorrekturplatten korrigierten Objektives begrenzt; auch mit Verwendung dieser
Platten läßt sich 2r nicht beliebig erhöhen.
Die Erfindung ermöglicht es also, nicht nur die außerhalb des Aperturkegels gestreuten Elektronen,
sondern auch einen großen Teil der innerhalb dieses Kegels gestreuten Elektronen zur Bilderzeugung auszunutzen.
Durch die Kombination der beim konventionellen Mikroskop an sich bekannten komplementären
Mehrfachblenden mit der Detektorringblende bei einem Raster-Korpuskularstrahlmikroskop läßt sich
daher eine sprunghafte Steigerung des Detektorsignals errexhen. Bei Ausbildung der ersten Blende als phasenkorrigierende
Zonenblende gestattet es die Erfindung zusätzlich, bereits mit konventionellen Kondensorlinsen
mit öffnungsfehierkonstanten zwischen 1 und 4 mm zu Auflösungen von etwa 1 λ , d. h. bis in den
atomaren Bereich, vorzustoßen.
Eine phasenkorrigierende Zonenblende ist, wie bereits bemerkt, grundsätzlich so ausgebildet, daß nur
Teilstrahlen mit Phasen gleichen Vorzeichens zu einem Aufpunkt in der Bildebene gelangen. Zur Abblendung
der Teilstrahlen mii Phasen des anderen Vorzeichens müssen dementsprechend die geschlossenen Felder der
Zonenblende eine bestimmte Mindestbreite haben. Verwendet man im Rahmen der Erfindung eine solche
phasenkorrigierende Zonenblende als erste Blende, so ist es von Vorteil, die Breite der geschlossenen Felder
dieser Blende größer zu wählen als die genannte Mindestbreite. Das fuhrt zwar zu einem Intensitätsverlusi
des Brennflecks, der jedoch dadurch ausgeglichen wird daß die offenen Felder der vor dem Detektor liegender
komplementär ausgebildeten zweiten Blende entspre chend größer sind, so daß das Detektorsignal ebenfalii
relativ vergrößert ist. Der Gewinn liegt darin, daß di< Strahlungsbelastung des Präparates bei gleichem De
tektorsignal verringert ist. Wenn es darauf nicht an kommt, kann man auch die Intensität der Korpuskular
strahlquelle erhöhen und dadurch zu einem absolut ver größerten Detektorsignal kommen.
Bei einem konventionellen Korpuskularstrahlmikro
skop mit komplementären phasenkorrigierenden Mehrfachringblenden nach R i e c k e ist eine entsprechende Maßnahme, d. h. eine Vergrößerung der offenen Felder der· dem Objektiv vorgeordneten Blende,
nicht möglich, da dadurch die Korrektur des Linsenfehlers verschlechtert würde.
Bei der Abtastung des Präparates ändert auch der bildseitige Aperturkegel seine Lage gegenüber der
zweiten Ellende. Insbesondere bei genauer gegenseitiger Anpassung der beiden Blenden kann es daher vorkommen, daß Teile des direkten Strahls, die von der
ersten Blende durchgelassen wurden, auch durch die zweite Blende treten. Dies kann man dadurch vermeiden, daß man zwischen Präparat und zweiter Blende
ein werteres Ablenksystem anordnet, das die Strahlablenkung durch das erste Ablenksystem kompensiert.
Mit Vorteil besteht das strahlungsseitige Ablenksystem aus zwei in Strahlrichtung aufeinanderfolgenden
Teilsystemen, von denen das erste den Strahl aus der optischen Achse des Mikroskops auslenkt und das
Zweite den ausgelenkten Strahl derart zurücklenkt, daß die Achse des zurückgelenkten Strahles die optische
Achse zumindest ungefähr in der Ebene der ersten Blende schneidet. Dadurch wird erreicht, daß der beleuchtete Strahl in der Ebene der ersten Blende stets
die gleiche Lage relativ zu dieser hat. Die gleiche Bedingung kann man — bei der genannten Lage des Ablenksystems — auch für die zweite Blende in der Weise
erfüllen, daß man die erste und die zweite Blende in
koordinierten optischen Ebenen der Kondensorlinse anordnet, so daß also der erste Bereich der zweiten
Blende ein körperliches negatives Bild der ersten Blende darstellt.
Man kann jedoch auch, ebenfalls bei der genannten
Zuordnung des bestrahlungsseitigen Ablenksystems zur ersten Blende, diese Blende in der Brennebene der
Kondensorlinse anordnen. Das hat den Vorteil, daß man unabhängig vom Achsabstand des jeweiligen Präparatpunktes stets die gleiche Bestrahlungsrichtung erhält.
Unterhalb der zweiten Blende kann man einen einheitlichen Detektor anordnen, der die gesamten, durch
die offenen Felder dieser Blende durchtretenden Korpuskeln integriert. Man kann jedoch auch unterhalb der
offenen Felder der zweiten Blende jeweils einzelne Detektoren vorsehen, so daß das Bild des Präparates
wahlweise mit Elektronen unterschiedlicher Streuwinkel aufgenommen werden kann. Die offenen Felder der
zweite» Blende können mit Vorteil auch unmittelbar als Emtriftsfläcnen konzentrischer rinförmiger Strahlungsdetektoren, z. B. Halbleiterdetektoren. ausgebildet
sein.
Zur weiteren Analyse der Präparateigenschaften kann ferner hinter der zweiten Blende ein Geschwmdigkeitsanalysator angeordnet sein, der eine Trennung
von elastisch und unelastisch gestreuten Korpuskeln ermöglicht, wie es beispielsweise aus der DT-OSI 439 828
bekannt ist
Die F t g. 2 bis 6 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Die Achse des in F i g. 2 dargestellten Raster-Elektronenmikroskops ist mit 1 bezeichnet Ab Strahlerzeuger kann eine Quelle üblichen Aufbaues verwendet
sein, die fai diesem Ausfflhnsngsbeispte! die Spitzenkathode 2, den Wehneltzylinder 3 und die Anode 4 enthält Beispielsweise kann die in der deutschen Patentschrift ! 03! 447 beschriebene Konstruktion für den
Strahlerzeuger Anwendung finden; auch eine Feldem
missionskathode kann verwendet werden.
In Strahlrichtung hinter dem Strahlerzeuger befinde
sich ein Ablenksystem, das in diesem Ausführungsbei spiel zwei Paare elektrostatischer Ablenkplatten 5, 5
s bzw. 6, 6' umfaßt. Zur Ablenkung in der zur Zeichene bene senkrechten Ebene sind zwei weitere Plattenpaa
re vorgesehen. Statt eines elektrostatischen Ablenksy stems kann man auch ein an sich bekanntes elektro
magnetisches Ablenksystem verwenden.
ίο Im Strahlengang befindet sich ferner als Kondensor
linse 7 eine magnetische Polschuhlinse, die den Über kreuzungspunkt des Elektronenstrahls vor der Kathode
möglichst punktförmig auf das Präparat 8 abbildet. Da: Präparat 8 kann in an sich bekannter Weise in einen·
Präparatverstelltisch angeordnet sein. Mit 9 ist ein De tektor bezeichnet, der vom Präparat 8 beeinflußte Bildsignale empfängt und diese Signale zum Bildaufbau ar
eine Fernsehbildröhre weiterleitet Im Strahlengang sind zwei Blenden B\ und Bi an
geordnet. Die Blende Bi umfaßt entsprechend Fig. Ib
zwei Bereiche 1 und It. Beide Blenden weisen mehrere
ringförmige, konzentrisch angeordnete, offene, strahlungsdurchlässige Felder auf. Die Blenden Bt und lh
sind insofern komplementär zueinander ausgebildet, als
2s jeweii. ein offenes Feld der Blende B\ einem geschlossenen Feld des ersten Bereiches 1 der Blende Bi zugeordnet ist. so daß also Teile des beleuchteten Strahls,
die von der Blende BX durchgelassen werden und das Präparat 8 ungestreut durchsetzen, von den geschlosse
nen Feldern der Blende Bi abgefangen werden. Zum
Detektor 9 gelangen demnach nur solche Elektronen, die im Präparat 8 elastisch oder unelastisch gestreut
werden. Wie die Figur zeigt trägt dabei ein großer Teil derjenigen Elektronen zur Bilderzeugung bei. die vom
Präparat 8 innerhalb des Primärstrahlkegels mit dem Öffnungswinke! 2« gestreut werden. Dabei ist es ferner
wesentlich, daß auch die außerhalb des Primärstrahlkegels gestreuten Elektronen, die das breite offene Feld
des Blendenbereiches II durchsetzen, zur Signalerzeu
gung im Detektor 9 beitragen.
Bei dem Strahlengang nach F i g. 2 wird der Elektronenstrahl durch das Teil-Ablenksystem 5. 5' zunächst
aus der Achse herausgelenkt und durch das Teil-Ab lenksystem 6, 6' wieder zur Achse zurückgelenkt, und
zwar derart daß sich der unabgelenkte und der abgelenkte Strahl in der Blende Bt schneiden. Dei Elektronenstrahl hat also unabhängig von seiner Ablenkung
eine konstante Lage relativ zur Blende Bt. Ferner liegt die Blende ft m der Broniebene der Kottdensoflinse 7;
So das hat zur Folge, daß jeder Teilstrahl, wie auch aus der
Figur ersichtlich ist während der Ablenkung seine Ein faltrichtung am Präparat 8 beibehält
Die Figur zeigt ferner, daß sich behn Abtasten des
Präparates 8 mit dem Brennfleck auch der bifdseitige
Primärstrahlkegel relativ zur Blende Bi verschiebt Insbesondere dann, wenn die Blenden Bt und Bi m ihren
Maßen genau komplementär ausgebildet sind, kann es vorkommen, daß die Blende Bi nicht nur gestreute,
sondern auch ungestrente Strahlung durchläßt. Man
kann dies dadurch vermeiden, daß man die geschlossenen Felder des Bereiches I der Blende Bi etwas breiter
macht als es den offenen Feldern der Blende δι entspricht, muß dann allerdings einen Verlust an Streustrahlung in Kauf nehmen. Mh Vorteil kann man je-
doch zwischen dem Präparat 8 and der Blende Bi ein weiteres Ablenksystem 10, W vorsehen, das synchron
mit dem bestrahlungsseitigen Ablenksystem 5. 5'. 6. 6' betrieben wird und die durch dieses Ablenksystem be-
wirkte Ablenkung derart, kompensiert, daß die Lage des Strahls in der Ebene der Eilende Bi während der
Abtastung der Präparates nicht verändert wird.
Die Durchmesser und Breiten der offenen bzw. ge- »chlossenen Felder der Blenden öi und Bi (Bereich I)
können an sich beliebig gewählt werden; die Breiten de; Felder können beispielsweise gleich groß sein. Es
ist lediglich darauf zu achten, daß der Bereich 1 der Blende Bi ein — gegebenenfalls vergrößertes oder verkleinertes
— negatives Abbild der Blende Bi darstellt, derart, daß beide Blenden gemeinsam für den direkten
Strahlengang undurchlässig sind.
Bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Blende Bi als phasenkorrigierende
Zonenplatte ausgebildet ist, die nur solche Teilstrah-Ieη
zum Präparat gelangen läßt, die nach Durchtritt durch die Kondensorlinse wenigstens annähernd gleiche
Phase haben. In diesem Falle richten sich die Abmessungen der offenen und geschlossenen Felder der
Blende B\ — und entsprechend auch des Bereiches I ao der Blende Bi — nach dem öffnungsfehler der Kondensorlinse
7. Die Blende B\ kann auch so ausgebildet sein, daß sie einen etwa vorhandenen Astigmatismus
der Kondensorlinse 7 korrigiert; die Felder der Blende ßi sind dann nicht mehr kreisförmig. Zur Korrektur »5
eines Astigmatismus der Kondensorlinse 7 kann jedoch auch ein Stigmator in den Strahlengang eingefügt werd?n.
Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 3, in der dieselben Bezugszeichen verwendet sind wie in F i g. 2. zeichnet
sich dadurch aus. daß die Blenden B\ und Bi in koordinierten optischen Ebenen der Kondensorlinse 7
angeordnet sind, so daß der Bereich I der Blende Bi das
Negativ eines Bildes verkörpert, das die Kondensorlinse 7 von der Blende ßi entwirft. Da auch hier das Ablenksystem
5, 5'. 6, 6' so ausgelegt ist, daß abgelenkte und unabgelenkte Teilstrahlen sich in der Ebene der
Blende B\ schneiden, werden diese Teilstrahlen in zugeordneten
Punkten der Blende Bi wieder vereinigt. Das bedeutet, daß der bildseitige Primärstrahlkegel bei
der Strahlablenkung seine Lage in der Ebene der Blende Bi nicht ändert. Es sind daher keine zusätzlichen
Maßnahmen erforderlich, um die komplementäre Wirkung der beiden Blenden während der Ablenkung zu
sichern. Dafür muß allerdings in Kauf genommen werden. daß die Einfallrichtung des Strahls auf dem Präparat
8 nicht ganz konstant ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind die Blenden B\ und ß? von der Kondensorlinse 7 jeweils
ma die doppelte Brennweite entfernt; sie sind daher
gleich groß. Man kann jedoch für die Lage der Blenden
ßi und Bi jedes andere Paar von Gegenstands- and Bildebene bezüglich der Kondensorlinse 7 wählen.
In F i g. 4 ist der untere Teil des Strahlengangs nach
F i g. 3 mit einer anderen Ausführung der Blende Bi dargestellt. Die offenen Felder der Blende 82 sind hier
durch ringförmige Detektoren 11 bis 14 ersetzt: in der Achse der Anordnung ist ein weiterer zentraler Detektor
15 vorgesehen. Die freien Abstände zwischen den Detektoren 11 bis IS entsprechen den geschlossenen So
Feldern der Blende Bi in F i g. 3; die hier einfallenden
Elektronen werden nicht ausgewertet. Die Detektoren 12 bis 15 bilden gemeinsam den Bereich I. der breite
Detektor 11 den Bereich II der Blende Bi.
Die Detektoren II bis 15 sind je für sich mit Ausgängen
11a usw. versehen, die nacheinander an eine Bildwiedergaberöhre
oder gleichzeitig an verschiedene Bildwiedergaberöhren angeschlossen werden können.
Mit der Anordnung nach Fig.4 ist es daher möglioh,
wahlweise nur solche Elektronen zur Bilderzeugung heranzuziehen, die durch das Präparat 8 mit einem bestimmten
Winkel gestreut wurden.
Die Detektoren 11 bis 15 können beispielsweise als Halbleiter-Strahlungsdetektoren ausgebildet sein. Dies
sind Halbleiterkörper mit einem pn-übergang, die in Sperrichtung vorgespannt sind und bei Auftreffen eines
Elektrons eine impulsartige Erhöhung des Sperrstromes zeigen. Detektoren dieser Art haben den Vorteil
großer Empfindlichkeit, da sie es ermöglichen, einzelne
Elektronen zu zählen und zur Bilderzeugung auszunutzen.
Zur Verbesserung der Abbildungsgüte oder zur Gewinnung von Aufschlüssen über die stoffliche Zusammensetzung
des Präparates kann es erwünscht sein, im gestreuten Strahl Elektronen unterschiedlicher Energie,
insbesondere elastisch und unelastisch gestreute Elektronen, voneinander zu trennen. Eine hierfür geeignete
Anordnung zeigt F i g. 5. Hier ist dem Raster-Elektronenmikroskop ein üblicher elektrostatischer oder magnetischer
Geschwindigkeitsanalysator 16 nachgeschaltet, der an seiner Vorderwand 17 eintretende Elektronen
je nach deren Energie an verschiedenen Stellen der Rückwand 18 fokussiert. Die Blende B2 liegt hierbei in
der Vorderwand 17. An der Rückwand 18 sind mehrere Detektoren 19 bis 22 angeordnet, deren Ausgänge
wahlweise an eine Bildwiedergaberöhre angeschlossen werden können. Es ist auf diese Weise möglich. Bilder
des Präparates 8 zu erzeugen, zu denen jeweils nur Elektronen einer bestimmten Energie beigetragen haben.
Auf der linken bzw. rechten Seite der Fig.b sind
zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, bei denen die erste Blende Bi als phasenkorrigierende
Zonenblende ausgebildet ist. Die Figur zeigt schema· tisch einen Teil des Rastermikroskops, z. B. in der Anordnung
nach Fig.2, mit der Blende ßi. de' Linse 7,
dem Präparat 8. der Blende Bi und dem Detektor 9.
Die über der Blende B\ aufgetragene Kurve φ stellt
die Phasen dar. mit denen die Teilstrahlen, die die betreffenden Punkte der Blende ßi durchsetzen, nach
Durchtritt durch die mit einem öffnungsfehler behaftete Linse 7 den Brennfleck auf dem Präparat 8 errei
chen. Bei der Ausführungsform nach der linken Seite der F i g. 6 sind die geschlossenen Felder Fn der Blende
Bi gerade so breit, daß sie sämtliche Teilstrahlen mii
negativer Phase abblenden (schraffierte Bereiche dei Kurve φ), während sämtliche Teilstrahlen mit positive!
Phase durch die offenen Felder Fi 2 durchgelassen wer
den. Die geschlossenen Felder der korßpfementär aus
gebildeten Blende Bi sind mit Fi\, die offenen Felde
mit F21 bezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach der rechten Seite de F i g. 6 sind die geschlossenen Felder Fn' der Blende β
gegenüber der links dargestellten Ausführungsfom verbreitert so daß sie nicht nur die Teilstrahlen mi
negativer Phase, sondern auch Teilstrahlen mit kleine positiver Phase abblenden. Die offenen Felder Fi?' sini
entsprechend schmäler, so daß bei gleicher Intensitä der Elektronenquelle die Intensität des Brennflecks au
dem Präparat 8 verringert ist. Dafür sind jedoch gemäl
der rechten Sehe der F i g. 6 die offenen Felder Fn' de
Blende Bi ebenso verbreitert wie die geschlossene
Flächen Fu' der Blende Bi. so daß mehr Streustrahlun;
vom Präparat 8 durch die Blende Bi zum Detektor ' gelangen und zu dessen Signal beitragen kann. Di
Ausführungsform nach der rechten Seite der F i g. 6 ei
409 582/21
möglicht es also, bei verringerter Strahlenbelastung des
Präparates 8 ein Detektorsignal gleicher Höhe zu erzielen. Die Abbildungsgüte des Systems, d. h. die Schärfe
des Brennflecks, wird durch die Verbreiterung der Felder Fn' der Blende B\ nicht verschlechtert.
Die Blende B\ kann auch zwischen dem Strahlerzeuger 1 bis 4 und detf. Ablenksystem 5,5', 6,6', innerhalb
der Kondensorlinse 7 oder zwischen dieser und dem Präparat 8 angeordnet sein.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
- Patentansprüche:J, Raster-Korpuskularstrahlmikroskop mi« einem Strahlerzeuger, einem Ablenksystem for den Strahl, tiner Kondensorlinse zur Fokussierung des Strahls auf ein abzubildendes Präparat, einer Blendenanordnung zur Dunkelfeldabbildung des Präparats, die tine zwischen Strahlerzeuger und Präparat angeordnete Blende enthält, sowie mit einer Detektüranordnung, in der bei Durchstrahlung des Präparats gestreute Teile des Strahls registriert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zwitchen Strahlerzeuger (1 bis 4) und Präparat (8) angeordnete erste Blende (Bi) mehrere offene strahjungsdurchlässige Felder aufweist und daß zwischen Präparat und Detektoranordnung (9) eine zweite Blende (Bi) mit einem zentralen ersten Bereich und einem diesen umschließenden zweiten Bereich angeordnet ist, wobei der erste Bereich (I) kompiementär zur erstem Blende (B\) derart ausgebildet ist, daß seine geschlossenen strahlungsundurchlässigen Felder die von den offenen Feldern der ersten Blende (Bi) durchgelassene ungestreute Strahlung abfangen, während der zweite Bereich (II) aus einem offenen strahlungsdurchlässigen Feld besteht, dessen Fläche groß ist gegenüber den Flächen der einzelnen offenen Felder des ersten Bereichs (I).
- 2. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Felder der ersten Blend f£i,/und die komplementären Felder des ersten Bereichs (I) der zweiten Blende (Bi) ringförmig und konzentrisch sind.
- 3. Raster-Korpuskularstrahlmik oskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Blende (Bi) als phasenkorrigierende Zonenblende ausgebildet ist, die nur solche Teilstrahlen zum Präparat (8) gelangen läßt, die nach Durchtritt durch die Kondensorlinse (7) Phasen gleichen Vorzeichens haben.
- 4. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossenen Felder der ersten Blende (Bt) eine Breite haben, die größer ist als die zur Abblendung aller Teil-Strahlen mit Phasen des einen Vorzeichens erforderliche Mindestbreite.
- 5. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Präparat (8) und zweiter Blende (Bi) ein weiteres Ablenksystem (10, 10') angeordnet ist, das die Strahlablenkung durch das erste Ablenksystem (5, S', 6,6') kompensiert.
- 6. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenksystem aus zwei in Strahlrichtung aufeinanderfolgenden Teilsystemen (5, 5' bzw. 6, 6') besteht, von denen das erste (5, 5') den Strahl aus der optischen Achse (1) des Mikroskops auslenkt und das zweite (6, 6') den ausgelenkten Strahl derart zurücklenkt, daß die Achse des zurückgelenkten Strahls die optisehe Achse zumindest ungefähr in der Ebene der ersten Blende (Bi) schneidet.
- 7. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste (Bi) und die zweite (Bi) Blende in koordinierten optisehen Ebenen der Kondensorlinse (7) liegen.
- 8. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ersteBlende (B\) in der Brennebene der Kondensorlinsi
- 9. Raster-Korpuskularstrahlmikroskop nach An spruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die offenei Felder der zweiten Blende (Bi) als Eintrittsflächei konzentrischer ringförmiger Strahlungsdetektorer (11 bis 15) ausgebildet sind.
- 10. Raster-Korpuskularstrahlniikroskop nach An spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dei zweiten Blende (Βι)€\χι Geschwindigkeitsanalysatoi (16) angeordnet ist
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