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Feine Aspirationenadel für die Biopsie der Prostata Die Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen für die Biopsie, insbesondere auf eine Vorrichtung
für die Biopsie der Prostata unter Anwendung zytologischer Untersuchungen für die
prsumptive Diagnose.
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Die Biopsie der Prostata unter Anwendung zytologischer Untersuchungen
als Basis für eine präsumptive Diagnose wurde erstmals in Schweden entwickelt und
in der Praxis durchgeführt, und es hat sich bei der Feststellung der Malignität
der Prostata oder dergleichen als sehr vorteilhaft erwiesen. Jedoch ergeben sich
bei diesem Verfahren insofern Nachteile, als die dafür verwendete Vorrichtung häufig
Abmessungen hat, die zu erheblichen Unannehmlichkeiten des Patienten führen.
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er Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die
Biopsie der Prostata unter Anwendung zytologischer Untersuchungen als Basis für
die präsumptive Diagnose zu schaffen. Dabei soll eine Vorrichtung zum Führen einer
Biopsienadel vorgesehen werden, die das
Einführen der Nadel in das
Rektum des Patienten und in die Substanz bzw. in die Masse der Prostata wesentlich
erleichtert. Die Vorrichtung zum Führen mit der Biopsienadel und das Verfahren sollen
insbesondere so ausgestaltet werden, daß die Entfernung von Zellmaterial aus der
Prostata für Zwecke der Biopsie verbessert wird. Weiterhin soll mit der Erfindung
ein Verfahren zum Präparieren von Objekt trägern aus dem Zellmaterial geschaffen
werden, das aus der Prostata für eine bessere Diagnose deren Malignität herausgenommen
wurde.
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Schließlich soll mit der Erfindung ein verbessertes Verfahren und
eine Vorrichtung für die Biopsie der Prostata vorgeschlagen werden, durch das bzw.
durch die die Sichtbarmachung der Nukleolen bzw. Kernkörperchen erheblich gesteigert
wird.
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Nach der Erfindung wird eine in besonderer Weise ausgestaltete Vorrichtung
zum Führen vorgesehen, die auf dem mit einem Handschuh überzogenen Finger der Bedienungsperson
mittels eines Ringes angeordnet wird. Danach kann über den Finger und die Vorrichtung
zur Sterilhaltung und zum leichteren Einführen des Fingers und der Führungsvorrichtung
in das Rektum eines Patienten ein üblicher Fingertiberzug übergezogen werden. Hierauf
wird durch die Führung und transrektal in die Substanz der Prostata die Biopsienadel
eingeführt. An der Nadel wird eine Spritze angebracht, wobei durch Ziehen am Kolben
der Spritze eine Saugwirkung erzeugt wird. Während diese Saugwirkung ausgerbt wird,
wird die Spritze und die Nadel hin und her oder einwärts und auswärts bewegt, so
daß durch diese Bewegung das Prostatagewebe in ausreichendem Maße gestört wird und
Prostatazellen und Fluid in die Nadel angesaugt werden. Die Saugwirkung wird danach
unterbrochen und die Nadel aus dem Gewebe herausgezogen. In dem Wohlraum der Nadel
bleiben Zellteilchen hängen und die Nadel wird danach aus der Führung herausgezogen.
Zur Analyse der Zell teilchen werden daraufhin verschiedene Objekt träger oder Solides
präpariert. Die Menge der Teilchen oder Bruchstücke der Zellen und das Präparieren
der Objektträger ergibt hervorragende nukleäre Einzelheiten, so daß eine Klassifikation
der Zellen nach den Papanicolaou-
Kriterien möglich ist. Ein hervorstechendes
Ergebnis, das durch Studium des erfindungsgemäß präparierten Objektträgers möglich
ist, ist die Sichtbarmachung der Nukleolen. Der Pleomorphismus der Nukleolen und
die Vergrößerung der Anzahl der Makronukleolen kann leicht festgestellt werden,
so daß eine frühere Diagnose der Malignität der Prostata möglich ist. Damit ergibt
die Erfindung eine Verbesserung der eingangs beschriebenen Art der Biopsie vor allem
auch dadurch, daß ein erheblicher Fortschritt in der Frühdiagnose erzielt wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der Fig. 1 in einer Seitenansicht
eine feine Aspirationsnadel für die Biopsie darstellt, die erfindungsgemäß ausgestaltet
und an der Hand einer Bedienungsperson angebracht ist.
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Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung zum Führen der Nadel.
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Fig. 3 zeigt Teilschnitte dieser in Fig. 2 dargestellten Führungsvorrichtung
Mit 10 ist allgemein eine Nadelführung bezeichnet, die eine langgestreckte Röhre
12 umfaßt, an deren einem, offenem Ende 13 zum leichteren Einführen einer Biopsienadel
16 eine sich nach außen erweiternde Hülse 14 befestigt ist. Das gegenüberliegende
Ende 18 der Röhre 12 ist gleichfalls offen, so daß die Nadel 16 für den nachfolgend
näher beschriebenen Zweck vollständig durch diese Röhre geschoben werden kann. Am
Ende 18 der Röhre 12 ist auf geeignete Weise ein Ring oder ein ringförmiges Teil
20 befestigt. Dieser Ring 20 ist mit einem verbreiterten Umfangsabschnitt 22 mit
einer Längsbohrung 24 versehen, die sich zur Aufnahme des Endabschnittes 18 durch
diesen erstreckt. Das Ende 18 kann in dieser Bohrung 24 zur Befestigung des Ringes
20 an der Röhre 12 angelötet oder in
anderer Weise starr befestigt
werden.
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Weiterhin ist eine Scheibe 26 mit einer diametral verlaufenden Hülse
28 vorgesehen, die auf deren einer Seite befestigt ist und die Röhre 12 verschiebbar
aufnimmt. An einer Bohrung 32 in der Hülse 28 ist zweckmäßigerweise eine sich nach
außen erstreckende weitere Hülse 50 befestigt, die zur Aufnahme einer Feststellschraube
34 innen mit einem Gewinde versehen ist. Damit kann die Scheibe 26 praktisch an
Jeder erwünschten Stelle auf der Röhre 12 angeordnet werden, damit diese während
des Gebrauchs stabilisiert wird, wobei sie in der gewählten Stellung durch Festziehen
der Schraube 34 in der Hülse 30, bis diese auf dem Außenumfang der Röhre 12 anliegt,
festgehalten wird. Die Röhre 12 ist vorzugsweise mit einem gekrümmten Abschnitt
35 in der Nähe des Endes 18 versehen, wodurch die Gesamtgestaltung der Röhre 12
im allgemeinen der Ausbildung der inneren Körperbereiche entspricht, in die die
Vorrichtung eingeführt werden muß. Die Scheibe 26 kann natürlich auch zum leichteren
Halten während der Handhabung der Vorrichtung 10 an irgendeiner Stelle auf der Röhre
12 angeordnet werden.
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Beim Gebrauch zieht die Bedienungsperson zunächst die Ublichen sterilisierten
Handschuhe 36 über, worauf die Führung 10 mittels des Ringes 20 an dem geschützten
Zeigefinger 38 der Bedienungsperson befestigt wird. Danach wird der übliche, nicht
dargestellte Fingerüberzug am Finger 58 über die Führungsvorrichtung 10 gezogen,
damit die Sterilität aufrechterhalten und das Einführen des Fingers in das Rektum
des Patienten erleichtert wird. Der Patient ist vorzugsweise in der normalen Lithotomie-Stellung
abgedeckt oder eingehüllt und es sind keine speziellen Vorbereitungsmaßnahmen im
Untersuchungeraum oder dergleichen notwendig. Es sind lediglich die Vorbereitungen
erforderlich, die normalerweise für Zystoskop-Untersuchungen bei in einem Krankenhaus
untergebrachten Patienten in der chirurgischen Abteilung getroffen werden.
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Es hat sich herausgestellt, daß eine vorherige Injektion eines
geeigneten
milden analgetischen Mittels ausreicht, um übermäßige Beschwerden des Patienten
zu vermeiden, wenn das diagnostische Verfahren nach der Erfindung in einem Untersuchungsraum
durchgeführt wird.
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Wenn die Führungsvorrichtung 10 am Finger 38 angebracht ist, kann
die Scheibe 26 längs der Röhre 12 zur leichteren Handhabung der Führung 10 und zur
stabilen Halterung der Röhre 12 verschoben und angeordnet werden. Wie Fig. 1 zeigt,
kann die Scheibe 26 vorzugsweise in der Nähe des Hand tellers oder beispielsweise
auch nahe dem unteren Abschnitt des Fingers 38 angeordnet werden. In Jedem Falle
liegt das offene Ende bzw.
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die sich nach außen erweiternde Hülse 14 der Röhre 12 in der Nähe
des Hand tellers zur Aufnahme der Biopsienadel 16 frei.
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Wenn die Führungsvorrichtung 10 in zweckmäßiger Weise an der Hand
der Bedienungsperson befestigt ist, wird der Zeigefinger 38 in das Rektum des Patienten
eingeführt und die Prostata (und/oder ein Knötchen, soweit vorhanden) in an sich
bekannter Weise abgetastet. Die Formgebung der Führung 10 entspricht im wesentlichen
dem inneren Aufbau des Körpers in diesem Bereich, so daß das Einführen der Führung
10 und des Fingers 38 erleichtert wird. Hierauf wird die Nadel 16 in die sich nach
außen erweiternde Hülse 14 eingeführt und durch die Röhre 12 transrektal in die
Substanz der Prostata oder des Knötchens eingeschoben. Es kann irgendein geeigneter
Typ einer Nadel verwendet werden, jedoch wird vorzugsweise eine Nadel von ca.
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24,8 cm und 556zu (9 3/4 inch 22 G) verwendet, die entweder eine lange
Abschrägung oder eine kurze Abschrägung haben kann.
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Eine Nadel mit langer Abschrägung ist besonders bei der Durch führung
einer Routinebiopsie und eine Nadel mit kurzer Abschrägung beim Ansaugen eines einzelnen
Knötchen oder eines verdächtigen Bereiches brauchbar. Bei einer Boutinebiopsie werden
vorzugsweise zwei Sätze von nicht dargestellten Objektträgern hergestellt und dazu
zwei Nadeln verwendet, damit beide seitlichen lappen geprüft werden können.
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Wenn die Nadel 16 in die Substanz der Prostata eingeführt lßt, wird
eine dafür geeignete Spritze 40 am äußeren Ende der Nadel 16 in üblicher Weise befestigt
oder angesetzt. Die Spritze 40 kann irgendeinen geeigneten Aufbau haben. Es hat
sich herausgestellt, daß eine Spritze mit 20 ccm sehr zufriedenstellend arbeitet.
Gleichzeitig mit der durch die Spritze hervorgerufenen Saugwirkung wird die Spritze
40 und die Nadel 16 hin und her oder ein- und auswärts bewegt. Der Zweck dieser
Bewegung ist, das Gewebe der Prostata oder des betreffenden Knötchen in ausreichendem
Maße zu stören, so daß in die Nadel 16 Prostatazellen und Flüssigkeit eingesaugt
werden.
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Die durch den Kolben der Spritze ausgeübte Saugwirkung wird danach
langsam vor dem Herausziehen der Nadel aus dem Gewebe abgebaut. Damit können nicht
dargestellte Zellteilchen in dem nicht gezeigten Hohlraum der Nadel 16 verbleiben,
die dann aus dem Gewebe der Prostata oder des Knd.tchens und aus der Führung 10
herausgezogen wird.
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Aus dem Zellmaterial oder den Bruchstücken der Zellen werden mehrere~nicht
dargestellte Objektträger präpariert. Dies erfolgt dadurch, daß ein Tropfen der
Blutflüssigkeit (Zellteilchen) auf jedem ObJektträger ausgepreßt und die Flüssigkeit
mit der flachen Seite eines zweiten Objektträgers sehr vorsichtig verwischt bzw.
verschmiert wird, wobei dafür Sorge getragen werden muß, daß keine Gewebeelemente
außerhalb des Endes des Objekt trägers ausgebreitet werden. Man läßt dann den Abstrich
an der Luft trocknen,bis der Glanz oder Schimmer verschwunden ist, worauf der Abstrich
mit mehreren Tropfen 95 %igen Alkoholes fixiert und wieder an der Luft getrocknet
wird. Der Objektträger ist dann fertig zum Kontrastfärben.
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Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft, um ein entsprechendes
Gewebe und Zelimaterial ffir die zytologische Untersuchung zu erhalten. Wenn der
Objekt träger mit Giemsa eingefärbt und mit Eosin differenziert wird, erhält man
hervorragende nukleäre Einzelheiten, die eine Klassifikation der Zellen nach den
Papanicolaou-Kriterien ermöglichen. Das hervorragende
Merkmal dieser
Kontrastfärbung ist Jedoch die Sichtbarmachung der Nukleolen bei Verwendung dieser
Kontrastfärbetechnik. Der Pleomorphismus der Nukleolen und die Vergrößerung der
Anzahl der Makronukleolen kann leicht abgelesen werden. Es ergibt sich damit ein
weiterer Schritt in Richtung auf die Frühdiagnose der Malignität der Prostata. Hinzu
kommt, was die Verfahrensweise betrifft, daß die Maßnahmen einfach, schnell und
relativ atraumatisch und sicher vorzunehmen sind und es haben sich bisher noch keinerlei
Komplikationen bei der Anwendung dieses Verfahrens ergeben.
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Hieraus geht hervor, daß die Erfindung ein neuartiges Verfahren und
eine neue Vorrichtung für die Biopsie der Prostata unter Anwendung zytologischer
Untersuchungen als Basis für eine präsumptive Diagnose schafft. Es wird ein Führungsteil
in besonderer Weise zur Anbringung am Zeigefinger und an der Hand der Bedienungsperson
ausgebildet, wodurch die Biopsienadel leichter und schneller transrektal in die
Substanz der Prostata oder eines- Knötohens eingeführt werden kann. Eine in Verbindung
mit der Nadel verwendete Spritze erleichtert das Erfassen der Zellteilchen oder
des Gewebes zum Zwecke einer anschließenden Prüfung. Aus dem Gewebe oder den Zellproben
werden Objektträger präpariert, aus denen man hervorragende Einzelheiten hinsichtlich
des Kernaufbaues zur leichteren Klassifikation der Zellen nach den Papanicolaou-Kriterien
erhält, wobei die Sichtbaiinachung der Nukleolen durch Kontrastfärbung wesentlich
verbessert wird. Zusätzlich ist die Vorrichtung wie auch die Verfahrensweise einfach
und bei Erzielung wirksamer Ergebnisse schnell zu handhaben bzw.
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durchzuführen.