DE2040484A1 - Verwendung eines Bindemittels fuer die Herstellung von durch Waermebehandlung und/oder Dampfhaertung zu erhaertenden Bauelementen - Google Patents
Verwendung eines Bindemittels fuer die Herstellung von durch Waermebehandlung und/oder Dampfhaertung zu erhaertenden BauelementenInfo
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Description
2040484 Andrejewski & Honke Patentanwälte
Diplom-Physiker
Dr. Walter Andrejewski
Anwaltsakte: 34 loVH- ^Jf ,
Dr(ng. Manfred Honke
Essen, den 2. JuIi 197° Kettwiger Straß· 36
Hüttenwerk Oberhausen
Aktiengesellschaft
42 Oberhausen, Essener Str. 66
Verwendung eines Bindemittels für die Herstellung von durch Wärmebehandlung und/oder Dampfhärtung zu
erhärtenden Bauelementen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Bauelementen
(z.B. Steinen und anderen Formkörpern), wobei übliche Grundsubstanzen, z.B. Qarzsand, Brechsand, Gesteinsmehl, andere
silikatische Stoffe, wie Schlacken und Aschen, unter Verwendung
von Kalk als Bindemittel nach der Formgebung einer Dampfhärtung bzw. Wärmebehandlung unterzogen werden.
Solche Maßnahmen sind umfangreich bekannt. Beispielsweise
ist es bekannt, Kalksandsteine aus feinkörnigem Sand mit einem Zusatz von 6-7 % Kalk zu Steinen zu pressen und in Härtekesseln
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einem Dampfdruck von mehr als 8 at eine zeitlang auszusetzen. Es bildet sich ein Calciurahydrosilikat, welches die Sandkörner
verkittet,- PUr Baustoffe, die einer Wärmebehandlung bzw. Dampfhärtung unterzogen werden, sind Bindemittel umso wirksamer,
je höher ihr Anteil an Calcium-Silikaten ist. Es ist daher auch bekannt, zur Herstellung von Bauelementen hydraulische
Bindemittel, die Calcium-Silikate enthalten, zu verwenden, und zwar bei Herstellungsprozessen, die ohne Temperaturerhöhung
vor sich gehen, als auch bei der Herstellung wärmebehandelter und dampfgehärteter Bauelemente. So werden Hüttensteine, d.h.
Mauersteine dadurch hergestellt, daß Hochofenschlacke, zumeist in Form von granuliertem Hüttensand, mit geeigneten hydraulischen Bindemitteln, die Calcium-Silikate enthalten, versetzt
und nach Formgebung einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
In früheren Zeiten sind Bindemittel aus Hochofenschlacken und Kalk als Anreger verwendet worden, deren Anteil an Kalk-Hydrat zwischen Io - 2o# lag. In neuerer Zeit werden hierzu
üblicherweise Normenzemente verwendet, die sich wegen der hohen Anfangsfestigkeit in gehärtetem Zustand für diese Zwecke
als besonders geeignet erwiesen haben. Die Normenzemente sind als Bindemittel jedoch verhältnismäßig teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem einfachen und einfach herstellbaren Bindemittel Bauelemente zu erzeugen,
die nach Wärmebehandlung und/oder Dampfhärtung überraschende Festigkeit aufweisen.
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Patentanwälte Dr. W. Andrefewski, Dr. M. Honke, 43 Essen, Kettwiger Straße
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines feinkörnigen
Bindemittels aus granulierter Hochofenschlacke plus Stahlwerksschlacke für die Herstellung von durch Wärmebehandlung und/oder
Dampfhärtung zu erhärtenden Bauelemente» . Vorzugsweise wird man
mit Siemens-Martin-Schlacke und/oder LD-Schlacke arbeiten. Besonders wirksam ist das erfindungsgemäß zu verwendende
Bindemittel,wenn die granulierte Hochofenschlacke und die Stahlwerkschlacke
auf eine spezifische Oberfläche von J5 5oo bis
k 5oo cm /g gemeinsam vermählen werden. Das Mischungsverhältnis
soll so liegen, daß das Bindemittel 6o - 4o Gew.-% Hochofenschlacke und 4o-6o Gew.-% Stahlwerksschlacke enthält. Der
Zusatz von 5-10 Gew.-# Gips oder Anhydrit ist zweckmäßig,
wenn kurze Erhärtungszeiten angestrebt werden. Die Hochofenschlacke
ist grundsätzlich beliebig. Da sie bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemittel den hydraulisch reaktionsfähigen Bestandteil
bildet, empfiehlt es sich, die Hochofenschlacke schnell abzukühlen, so daß sie einen hohen Anteil an glasigen und daher
hydraulisch reaktionsfähigen Bestandteilen enthält.
Anders ausgedrückt ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von dampfgehärteten Baustoffen unter Verwendung
eines aus zwei Komponenten bestehenden Bindemittels, bei dem
die eine Komponente schnell gekühlte granulierte Hochofenschlacke mit einem hohen Anteil an glasigen und daher hydraulisch
reaktionsfähigen Bestandteilen ist, während als Anreger urtd gleichzeitig als zweite bei der Wärmebehandlung von Dampfhärtung
am Erhärtungsvorgang teilnehmende Komponente Stahlwerksschlacke, und zwar Siemens-Martin-Schlacke und/oder
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Patentanwälte Dr. W. Andrejewski, Dr. M. Honke, 43 Essen, Kettwiger Straße
LD-Schlacke, zur Verwendung gelangt. Diese Stahlwerksschlacken haben einen hohen Gehalt an gebundenem CaO, nämlich
~5o - 4o % und einen mäßigen Gehalt an freiem CaO, der zwischen
1 und 6% liegt. Der in der Stahlwerksschlacke enthaltene
freie Kalk dient als Anreger für den hydraulisch wirkenden Hüttensand, während andererseits die in den Stahlwerksschlacken
enthaltenen Calcium-Silikate, wie insbesondere Bicalcium-Silikat
und Tricalcium-Silikat, für die Erhärtung bedeutungsvoll sind.
Überraschend ist, daß bei der Wärmebehandlung bzw. Dampfhärtung von Bauelementen mit dem beschriebenen Bindemittel
Festigkeiten erzielt werden, die denen der Verwendung von wesentlich aufwendigerem Normenzement entsprechen.
Getrockneter Hüttensand und Stahlwerksschlacke wurden in
einem Mischungsverhältnis von 4o Gew.-% Hüttensand und
50 Gew.-^ Stahlwerksschlacke mit 5-10 Gew.-% Gips bzw. Anhydrit
auf eine Feinheit von etwa 4ooo cm /g nach Blaine vermählen,
mit silikatischen Zuschlagstoffen vermischt, verformt und die geformten Bauelemente einer üblichen Dampfhärtung
unterzogen. Die so behandelten Steine wiesen Druckfestigkeiten
von 172 kp/cm auf. Die in den Normen festgelegten Eigenschaftsanforderungen
wurden damit erfüllt.
Ansprüche
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Claims (4)
- Patentanwälte Dr. W. Andrejewsici, Dr. M. Honke, 43 Essen, Kettwiger StraßeAnsprüche:) Verwendung eines feinkörnigen Bindemittels aus granulierter Hochofenschlacke plus Stahlwerksschlacke für die Herstellung von durch Wärmebehandlung und/oder Dampfhärtung zu erhärtenden Bauelementen.
- 2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die granulierte Hochofenschlacke unddle Stahlwerksschlacke auf eine spezifische Oberfläche von 35oo - 45oo cm /g gemeinsam vermählen werden.
- 5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet/ daß das Bindemittel 6o-4o Gew.-^ Hochofenschlacke und 4o-6o Gew.-# Stahlwerksschlacke enthält.
- 4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis J>, dadurch gekennzeichnet« daß das Gemisch zusätzlich 5-10 Gew.-^ Gips oder Anhydrit enthält.PAe Dr.Andrejewski,Dr.Honke209808/10A6
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