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Elektrisches Schaltgerät, insbesondere Schaltschlitz, mit einer Verklinkungsvorrichtung
für das bewegliche Schaltstück Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät,
insbesondere ein Schaltschütz, mit einer Verklinkungsvorrichtung für das bewegliche
Schaltstück des Schaltgerätes, bei welcher Verklin-kungsvorrichtung in einem hülsenförmigen
Halteglied ein Stössel axial verschiebbar angeordnet und der Stössel mit dem Halteglied
durch eine Wälzkörpersperre mit mindestens einem Wälzkörper verriegelbar ist, wobei
ein axial verschiebbarer Schieber den in Entriegelungsstellung befindlichen Wälzkörper
tangierende OberfAächenteile aufweist, über die für den Wälzkörper bei einer in
axialer Richtung auf den Schieber wirkenden Kraft eine im Sinne einer Verriegelung
wirkende Kraftkomponente erzeugt wird.
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Es kommt häufig vor, dass ein elektromagnetisch betätigtes Schaltgerät,
meisten ein Schütz, für längere Zeit,
u.U. für Monate oder Jahre
im angezogenen Zustand gehalten werden soll, such wenn der Erregerstrom abgeschaltet
ird oder aus irgendwelchen Gründen ausfällt. Für solches F;Lle werden Schaltgeräte
verwendet, deren bewegliches Schaltstück durch eine von Hand oder vorzugsweise elektromagnetisch
lösbare Verklinlungs- oder Verriegelungsvorrichtun in der beim Einschalten des Schaltgerätes
eingenommenen Stellung festgehalten wird.
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Bei bekannten Schaltgeräten dieser Art besteht die Verklinkungsvorrichtung
z.B. aus einem mehr oder weniger komplizierten Hebel- oder Klinkenmechanismus, der
aus vrrhältnismässig vielen und/oder sperrigen Einzelteilen zusammengestellt und
damit nicht nur unwirtschaftlich in der Herstellung, sondern auch störanfällig ist
und häufig eine Kleinstbauweise des Schaltgerätes verhindert.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung solcher ochaltgeräte enthält
ein Gehäuse der Verklinkungsvorrichtung einen mit dem beweglichen Schalt stück kraftschlüssig
verhundenen Stössel und mindestens zwei Wälzkörper, vorzugsweise Walzen, welche
in Richtung der Stösselachse hintereinanderliegend angeordnet sind und den Stössel
an der ihm gegenüberliegenden Gehäusewand abstützen, wobei die Wälzkörper eine äusserst
laLile Gleichgewichtslage einnehinen.
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Zur Entriegelung des Stössels werden die Wälzkörper mittels eines
seitlich im Gehäuse angeordneten Auslösestiftes angestossen, so dass sie aus ihrer
Gleichgewichtslage rollen und den Stössel für eine Verschiebung In das Gehäuse hinein
freigeben. Eine befriedigende Erschütterungsunerapfindlichkeit kann hierbei im allgemeinen
jedoch nur durch zusätzliche t4assnahmen und Konstruktionsteile erreicht werden,
durch welche die Herstellung dieser Geräte wiederum verteuert wird.
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Bekannt sind ferner sogenannte Kugel- oder Walzensperren, bei welchen
in einem hülsenförmigen Halteglied ein, üblicherweise ebenfalls hülsenförmiger,
als Kugel- oder Walzenkäflg ausgebildeter Schieber und im Schieber ein Stössel konxial
und gegeneinander verschiebbar
angeordnet sind. Der Stössel und
das llalteglied weisen Ausnehrrmngen auf, in die die im Schieber gelagerten Wälzkörper
einrasten können. Ist ein Wälzkörper in einer Ausnehmung des Stössels eingerastet,
so ist der Stössel mit dem Schieber verriegelt und ljeiae Teile können zusammen
im Halteglied verschoben werden bis eine Stellung erreicht wird, in der dem Wälzkörper
eine AusneEumung des Haltegliedes gegenüberliegt. Nach dem Einrasten des Wälzkorpers
in die Ausnehmung des Haltegliedes ist der Schieber mit dem Halteglied verriegelt
und kann nicht mehr verschoben werden, der Stössel hingegen ist verschiebbar und
kann insbesondere in eine Stellung gebracht werden, in welcher er den Wälzkörper
in der Haltegliedausnehmung eingerastet hält und damit eine Blockierung der Verriegelung
oder Verklinkung des Schiebers bildet. Um den Wälzkörper in radialer Richtung nach
aussen oder innen zu bewegen, weisen die Ausnehmungen imStössel und Halteglied konische
Flächen oder statt -dessen entsprechende Kanten auf, über die für den wälzkörper
eine radial nach aussen, auf das Halteglied hin gerichtete Kraftkomponente erzeugt
wird, wenn der Wälzkörper in der Ausnehmung des Stössels eingerastet ist und auf
letzteren eine Kraft in axialer Richtung wirkt, bzw. über die für den Wälzkörper
eine radial nach innen, auf den Stössel hin gerichtete Xraftkomponente erzeugt wird,
wenn der Wälzkörper in einer Ausnehmung des Haltegliedes eingerastet ist und auf
den Schieber eine Kraft in axialer Richtung wirkt.
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Zweck der Erfindung ist, ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere
ein Schütz, mit einer eine Wälzkörper-Sperre der vorstehend beschriebenen Art enthaltenen
Verklinkungsvorrichtung zu schaffen, das hinsichtlich der Verklinkung einfach im
Aufbau und damit wirtschaftlich in der Herstellung ist, bei welchem die Verklinkungsvorriehtung
wenig Raum beansprucht, so dass eine Herstellung von Klein-Schaltgeräten möglich
ist, und bei welchem die zum
Verklinken des beweglichen Schalt stückes
und Lösen der Verklinkung benötigte Kraft klein gegenüber der im Schaltgerät wirkenden
Rückstellkraft ist, so dass die Betätigungskraft des Schaltgerätantriebes praktisch
nicht stärker zu sein braucht, als für das entsprechende Schaltgerät ohne Verklinkung
des beweglichen Schaltstiickes.
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Das erfindungsgemässe elektrische Schaitgerät mit einer aus einem
bülsenf)nnien LIalteglied, einem Schieber, einem Stössel und mindestens einem Wälzkörper
bestehenden Verklinkungsvorrichtung für das bewegliche Schalt stück des Schaltgerätes
ist dadurch gekennzeichuet, das auf den Stössel in der verklinkten Stellung die
Rückstellkraft des beweglichen Scha]tstückes einwirkt und der Schieber unter der
Wirkung mindestens einer Druckfeder steht, welche in der Ruhestellung des beweglichen
Schaltsttickes gespannt ist, um für den Wälzkörper die auf das lialteelied hin gerichtete
Verriegelungs-lt aftkornponente zu erzeugen und nach Verriegelung des Stössels mit
dem Halteglied den Schieber ih eine diese Verriegelung blockierende Lage zu schieben.
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Bei dem erfindungsgemäss ausgebildeten Schaltgerät ist die zurn Verklinken
aufzuwendende, vom Antrieb des Schaltgerätes zusätzlich aufzubringende Kraft sehr
klein und vor allen klein gegenüber der üblicherweise von einem Elektromagneten
erzeugten Betätigungskraft des Schaltgerätes, da beim Verklinken lediglich die Reibung
der Wälzkörper sowie die Reibung des Stössels, die leicht niedrig gehalten werden
kann, zu überwinden ist. Die Druckfeder braucht nur so kräftig zu sein, dass sie
beirn Entspannen den Schieber verschiebt und dabei den oder die vorgesehenen Wälzkörper
zum Einrasten bringt.
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Um auf einfache Weise das Schaltgerät gegen Verschmutzurg zu schützen
und zu verhindern, dass bei angezogenem Schaltstück Fremdkörper den Schieber blockieren,
kann im hülsenförmigen Halteglied der Schieber und zwischen diesem und dem Halteglied
der Stössel
verschiebbar angeordnet sein, wobei der Schieber mit
dem Stössel durch die Druckfeder gekuppelt und durch die Wälzkörpersperre der Stössel
in Ruhestellung des beweglichen Schalt stückes mit dem Schieber und in angezogener
Stellung des Schaltstückes mit dem Halteglied verriegelt sein kann, und wobei jeder
Wälzkörper der Wälzkörpersperre zweckmässig im Stösser gelagert ist und das Halteglied
den bei der Verriegelung mit dem Stössel in Ausnehmungen eingerasteten Wälzkörper
tangierende Oberflächenteile aufweist, um durch die auf den Stössel wirkende Rückstellkraft
des Schaltgerätes für den Wälzkörper eine auf den Schieber hin gerichtete Entriegelungs-Kraftkomponente
zu erzeugen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Schaltgerätes kann der
Schieber aussen am hülsenförmigen Halteglied verschiebbar angeordnet und mit dem
Halteglied durch mindestens eine Druckfeder gekuppelt sein, wobei durch die Wälzkörpersperre
in Ruhestellung des beweglichen Schaltstückes der Schieber mit dem Halteglied verriegelt
ist, und wobei jeder Wälzkörper der Wälzkörpersperre zweckmässig im Halteglied gelagert
ist und der Stössel den bei Verriegelung von Halteglied und Stössel in letzterem
eingerasteten Wälzkörper tangierende Oberflächenteile aufweist, um durch die auf
den Stössel wirkende Rückstellkraft des Schaltgerätes für den Wälzkörper eine auf
den Schieber hin gerichtete Entriegelungs-Kraftkomponente zu erzeugen.
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Das Lösen der Verklinkung, d.h. das Zurückschieben des Schiebers
und gleichzeitigea Spannen der Druckfeder kann von Hand oder beispielsweise mittels
einer Magnetspule elektromagnetisch erfolgen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei spielen
und der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
1 schematrsc. ein erfindunesgemäss allsgebildetes Scnaltgerät in e liiLer stellung
mit einer Verklinkungsvorrichtung, bei der der Schieber und der Stössel im hülsenförmigen
Halteglied verschiebbar angeordnet sind, ?ig. 2 das Schaltgerät in der Fig. 1 in
verklinkter Stellung, Fig. 3 zur Erläuterung der Kräfteverhältnisse in der verklinkten
Stellung einen vergrösserten Ausschnitt der Fig. 2 mit eingezeichneten Kraftvektoren,
Fig. 4 im Schnitt ein praktisches Ausführungsbeispiel für ein Schaltgerät mit einer
Verklinkungsvorrichtung gemäss den Fig. 1 und 2, wobei die Verklinkungsvorrichtung
elektromagnetisch lösbar ist, Fig. 5 schematisch ein Schaltgerät in entklinkter
Stellung mit einer Verklinkungsvorrichtung, bei der der Stössel im hülsenförmigen
Halteglied und der Schieber aussen am Halteglied verschiebbar angeordnet ist und
die Rückstellung des beweglichen Schaltstückes durch eine Zugkraft erfolgt, Fig.
6 das Schaltgerät der Fig. 5 in verklinkter Stellung, Fig. 7 schematisch ein Schaltgerät
in entklinkter Stellung mit einer der in Fig. 5 gezeigten ähnlichen Verklinkungsvorrichtung
bei dem die Rückstellung des beweglichen Schaltstückes durch eine Druckkraft erfolgt,
Fig. 8 das Schaltgerät der Fig. 7 in verklinkter Stellung, und die Fig. 9 bis 11
drei verschiedene Ausführungsbeispiele für eine elektromagnetische Auslösung für
die in Fig. 5 gezeigte Verklinkungsvorrichtung.
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Bei der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Verklinkungsvorrichtung besteht
daa Halteglied 1 aus einer zylindrischen Stahlhüise mit einem Aussenflansch 10 zum
Befestigen an der Crundplatte 11 des Schaltgerätes (Fig. 4). Das Halteglied 1 weist
eine innenliegende
Schulter 9 auf, deren Tiefe kleiner ist als
der Radius der bei dieser Ausführung als Wälzkörper 6 benutzte Stahlkugeln.
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Im Halteglied 1 ist ein in Form einer zylindrischen, einerends abgeschlossenen
Kunststoffhülse ausgebildeter Stössel 3 axial verschiebbar angeordnet. Zwei Wälzkörper
6 sind in zwei diametral einander gegenüberliegenden Oeffnungen 12 radial verschiebbar
im Stössel 3 gelagert. Die Dicke des Stösselmantels 3a ist kleiner als der Radius
der Wälzkörper 6. Am abgeschlossenen Ende ist der Stössel 3 kraftschlüssig mit dem
beweglichen Schaltstück 5 des Schaltgerätes verbunden. In der Zeichnung ist das
bewegliche Schaltstück 5 der Einfachheit halber als Kontakt und die kraftschlüssige
Verbindung desselben mit dem Stössel 3 als Pfeil 8 dargestellt. Das bewegliche Schaltstück
5 sei durch einen Elektromagneten 7 betätigt.
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Der in Stössel 3 axial verschiebbare Schieber 2 ist ein aus Eisen
oder Stahl gefertigter Drehteil und weist eine ringsumlaufende Nut als Ausnehmung
13 zum Einrasten der Wälzkörper 6 auf, die so tief ist, dass ein eingerasteter Wälzkörper
6 nicht über die äussere Mantelfläche des Stössels 3 vorsteht. Der dem offenen Ende
des tössels 3 zugekehrte Schieberteil, der Schieber 2a, bildet die Führung für den
Schieber 2, der andere Teil des Schiebers, der Schieberfuss 2b,weist eine axial
Bohrung 15 zur Aufnahme einer sich am Stösselboden abstützenden Druckfeder 4 auf.
Der zylindrische Körper des Schieberfusses 2b ist im Durchmesser kleiner als der
Schieberkopf 2a und dient als Widerlager für die Wälzkörper 6, wenn diese vor der
Schulter 9 im Halteglied 1 liegen, wobei die Höhe der Schulter 9 und die Dicke des
Stösselmantels 3a ausserdem so gewählt sind, dass die vor der Schulter 9 liegenden
Wälzkörper 6 über die Innenflächedes Stösselmantels 3a vorstehen und, wie Fig. 2
zeigt, einen Anschlag für einen radial abstehenden Kragen 16 des Schieberflusses
2b bilden, um den Schieberhub beim Verschieben nach aussen zu begrenzen. Die am
Schieberfluss 2b liegende Seitenwand 14 der ringnutförmigen Ausnehmung 13 ist konisch.
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Bei in Ruhestellung befindlichem bewetrlicllem Schaltstück 5 ist,
wie Fig. 1 zeigt, der Schieber 2 durch die Wälzkörper 6 mit dem Stössel 3 verriegelt,
die im Sctieberfluss 2b liegende Druckfeder 4 ist gespannt und versucht den Schieber
2 vom Stösselboden weg nach aussen zu drücken, wobei die Wälzkörper 6 durch eine
über die konische Fläche 14 wirkende Kraft komponente radial nach aussen und an
das Halteglied 1 angedrückt werden.
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Bei Betätigung des Schaltgerät-Antriebes 7 wird durch das bewegliche
Schalt stück 5 über die kraftschlüssige Verbindung 8 der Stössel 3 zusammen mit
dem Schieber 2, den Wälzkörpern 6 und der gespannten Druckfeder 4 in das hülsenförmige
Halteglied 1 eingeschoben, bis die Zentren der Wälzkörper 6 in Höhe der Schulterkante
9a zu liegen kommen. Die Wälzkörper 6 werden dann durch die radial nach aussen gerichtete
Kraftkomponente hinter die Schulter 9 gedrückt, wobei sie den Stössel 3 mit dem
Halteglied verriegeln und die Verriegelung mit dem Schieber 2 aufgehoben wird, so
dass der Schieber 2 von der Druckfeder 4 nach aussen geschoben werden kann. bis
der Kragen 16 auf den Wälzkörpern 6 aufruht. In dieser Stellung der Wälzkörper 6,
in der der Stössel 3 mit dem Halteglied 1 verriegelt ist, ist das bewegliche Schaltstück
5 des Schaltgerätes verklinkt und die Verklinkung ist zudem durch den die Wälzkörper
6 in der ausgeschwenkten Stellung haltenden Schieberfluss 2b sicher und rüttelfest
blockiert. Wird nun der Antrieb des Schaltgerätes ausgeschaltet, so bleibt das bewegliche
Schaltstück 5 infolge der mechanischen Vcrklinkung in der angezogenen Stellung.
Um das bewegliche Schaltstück 5 in die angezogenen Stellung zu bringDerl und zu
halten, genügt es demnach, wenn der Antrieb des Schaltgerätes ein kurzer £nergiesto-,s
zugeführt wird. Fig. 2 zeigt die Veri.linkungsvorrichturlg in der verklinkten Stellung.
Da in der verklinkten Stellung die Druc-kfcder 4 nahezu entsclrlnt itt, wirkt, wie
Fig. , zeigt, bei abgeschaltetem Antrieb auf die Wälzkörper
6
praktisch nur die lQückstellkraft des Schaltgerätes, die üblicherweise von einer
Rückstellfeder geliefert ist.
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Die Rückstellkraft des Schaltgerätes sucht den Stössel 3 aus dem
Halteglied 1 heraus zurück in die Ausgangslage zu ziehen, wobei die Wälzkörper 6
durch den Stössel 3 an die Schulterkante 9a angedrückt werden. Durch die Schulterkante
9a wird die Rückstellkraft F in zwei Komponenten F1 und F2 aufgeteilt, von welchen
die eine Komponente F2 radial nach innen gerichtet ist und die Wälzkörper 6 im Sinne
einer Entriegelung vom Halteglied 1 weg auf den Schieber 2 hin drückt.
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Zum Lösen der Verklinkung muss lediglich die Verriegelungsblockierung
durch Eindrücken des Schiebers aufgehoben werden. Der Schieber 2 muss hierbei so
weit in den Stössel 3 eingedrückt werden, bis die Wälzkörper 6 in die Ausnehmung
13 des Schiebers einrasten können. Die zum Lösen erforderliche Lösekraft FA (Fig.3)
ist ebenso wie die zum Verklinken benötigte Kraft klein. Da beim Einschieben des
Schiebers die Druckfeder 4 gespannt ist, müssen durch die Lösekraft FA die verschiedenen,
in Fig. 3 mit dem Pfeil FR bezeichneten Reibungskräfte, vor allem die Reibung der
Wälzkörper 6 am Schieber und die Federkraft FF der Druckfeder 4 überwunden werden.
Diese Kräfte sind jedoch kleiner als die Rückstellkraftdes Schaltgerätes, sodass
von dem Augenblick an, in dem die konische Seitenwand 14 der Schieberausnehmung
13 die Wälzkörper 6 berührt, der Schieber 2 durch die Wälzkörper 6, die unter Wirkung
der radial nach innen gerichteten Komponente F2 der Rückstellkraft F stehen, weiter
eingedrückt wird.
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Das Lösen der Verklinkung, d.h. das Einschieben oder Einrücken des
Schiebers 2 kann von iland oder z.B. elektromagnetisch erfolgen. Eine Verklinkung
mit elektromagnetischer Auslösung ist im Schnitt in Fig. 4 gezeigt. Bei dem in Fig.
4 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Schieber 2 über einen
Ansatz 17 am Schieberkopf 2a in einer Traverse 18 aus Eisen gelagert, welche in
Führungen 19 geführt bezüglich der Grundplatte 11 in dichtung der 'vchieberachse
beweglich angeordnet und unter der Wirkung von Rückzugfedern 20 steht, durch die
die Traverse 18 auf die Grundplatte 11 hin gedrückt wird. Auf das Halteglied 1 ist
ein topfförmiger magnetischer Rückschluss 21 und eine Magnetspule 22 aufgeschoben
und befestigt. Bei Erregung der Magnetspule 22 wird die Traverse 18 angezogen und
damit der Schieber 2 in das Halteglied 1 hineingedrückt und die Verklinkung gelöst.
Die Rückzugfedern 20 für die Traverse 18 sind schwächer als die Druckfeder 4. Auf
der Grundplatte 11 können zusätzliche Hilfsschalter 23 angeordnet sein, die durch
an der Traverse 18 befestigte Stössel 24 betätigbar sind.
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Bei den in den Figuren 5 bis 8 gezeigten zwei weiteren Ausführungsbeispielen
des Schaltgerätes sind im Halteglied 1 der Verklinkungsvorrichtung die Wälzkörper
6 radial verschiebbar gelagert.
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Das Halteglied 1 weist wiederum einen Flansch 10 zum Befestigen der
Verklinkungsvorrichtung an der Grundplatte des Schaltgerätes auf. Der Schieber 2
ist in Form eines Ringes ausgebiNdet und auf das hülsenförmige Halteglied 1 leicht
gleitend aufgeschoben. Auf der flanschseitigen Stirnfläche enthält der Schieber
2 mehrere Bohrungen 25, in die Druckfedern 4 eingelegt sind. Die Druckfedern 4 sind
gespannt, wenn der Schieber 2 bis zum Flansch auf das Halteglied 1 aufgeschoben
ist. Auf der dem Flansch 10 des Haltegliedes 1 abgekehrten Stirnseite ist die Oeffnung
des Schiebers 2 soweit erweitert, dass durch die Ausnehmung 28 zwischen flaltegliedmantel
und Schieber 2 ein ringförmiger Raum gebildet ist, in die Wälzkörper 6 einrasten
und das Halteglied 1 mit dem Schieber 2 verriegeln, wenn der Schieber 2 bis zum
Flansch 10 vorge choben ist.
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i)ic durch die Ausnehmung 28 im Schieber 2 {geformte Schulter weist
eine konische Fläche 14 auf, an die die Wälzkörper 6 in der genanrlten
Schieberlage
anliegen. Die gespannten Druckfedern 4 suchen den Schieber 2 vom Flansch 10 wegzuschieben,
wobei über die konische Fläche 14 Kraftkomponenten erzeugt werden, durch die die
Wälzkörper 6 nach innen gedrückt werden und die demnach im Sinne einer Entriegelung
von Schieber 2 und Halteglied 1 wirken (Fig. 5 und 7).
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Der mit dem beweglichen Schalt stück 5 kraft schlüssig verbundene
Stössel 3 bzw. 3 ist in Halteglied 1 axial verschiebbar angeordnet und besteht aus
einem Stösselkopf 3a bzw. 3'a, welcher in Halteglied 1 geführt ist, und einem Stösselschaft
3b bzw. 3'b mit einem entsprechend kleineren Durchmesser, so dass die Wälzkörper
6 hinter die zwischen Stösselschaft und Stösselkopf gebildete Schulter einrasten
können, um den Stössel mit dem Halteglied 1 zu verriegeln, wobei die konische Fläche
9b bzw. 9c der Schulter an den Wälzkörpern anliegt.
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Im entklinkten Zustand des Schaltgerätes (Fig. 5,7) ist die Verriegelung
von Halteglied 1 und Schieber 2 durch den Stösselkopf 3a bzw. 3'a blockiert, wobei
der Stössel im Halteglied frei verschiebbar ist. Im verklinkten Zustand des Schaltgerätes
(Fig. 6,8) ist die Verriegelung des lialtegliedes 1 und Stössel 3 bzw. 3' durch
den Schieber 2 blockiert. Für die genannten Blockierungen müssen Stössel und Schieber
nur um je eine Strecke verschoben werden, die ungefähr gleich dem Wälzkörperdurchmesser
ist. Dies führt zu einer besonders niedrigen Bauhöhe der Verklinkungsvorrichtung
und ermöglicht bei einer elektromagnetisch ausgelösten Verklinkungsvorrichtung,
dass der Anker direkt am Schieber befestigt werden kann, wie nn späterer Stelle
noch dargelegt wird.
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Bei detr in £?ig. 5 und 6 gezeigten Schaltgerät erfolgt die Rückstellung
des beweglichen Schaltstückes 5 durch eine Zugkraft F Z Bei dieser Ausführung ist
der Stössel 3b kraftschlüssig mit dem beweglichen Schaltstück verbunden, wobei der
Stösselschaft 3b länger als der Stösselkopf 3a ist.
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Das bewegliche Schaltstück 5 des in Fig. 7 und 8 dargestellten Schaltgerätes
wird durch eine Druckkraft FD zurückgestellt. In diesem Falle ist der Stösselkopf
3'a kraftschlüssig mit dem beweglichen Schalt stück verbunden und länger als der
Stösselschaft 3'b. Die hauptteile der Verklinkungsvorrichtung sind demnach für beide
Arten Schaltgeräteverwendbar und jeweils muss nur der richtige Stössel eingesetzt
werden. Statt dessen kann auch ein Stössel benutzt werden, der als Kombination der
beiden Stösselformen ausgebildet ist.
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Fig. 9 zeigt die Verklinkungsvorrichtung der Fig. 5 mit elektromagnetischer
Auslösung. Am Halteglied 1 ist ein Magnetkern 26 mit einer koaxial zum Halteglied
angeordneten Magnetspule 22 befestigt. Der Schieber 2 trägt einen topfförmigen Anker
27, der bei Erregung der magnetspule angezogen wird und den Schieber 2 in Richtung
des Halteglied-Flansches 10 verschiebt, wodurch die Blockierung der Wälzkörper 6
aufgehoben wird. Wegen der kurzen hierzu nötigen Verschiebungsstrecke dient der
Schieber 2 gleichzeitig als Führung für den Anker 27 und die Rückstellung des Ankers
27 erfolgt durch die Druckfedern 4, sodass die in der Verklinkungsvorrichtung nach
Fig. 4 notwendige Anpassung von Druckfedern und Rückstellfedern für den Anker in
Fortfall kommt. Die in r'ig. 9 gezeigte elektromagnetisch auslösbare Verklinkungsvorrichtung
kann im durchmesser klein gehalten werden, ist aber wegen der auf den Stössel aufgesetzten
Nagnetspule verhältnismässig hoch. Eine flachere Bauweise zeigt Fig. 10.
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Bei der Verklinkungsvorrichtung der iXlig. 10 ist das Malteglied
1 als Topfkern mit em Flansch 10' als >odentcil und einem Aussenmantel löa ausgebildet
und besteht aus einem magnetischen Werkstoff, z.B. aus Kitahl. Die in den ?upfkern
eingelegte Magnetspule 22' hat einen solchen Durchmesser, das der Schieber 2 reibungsfrei
eintauchen kann. kn Schieber 2 ist ein plattenförmiger Anker 18a befestigt. Diese
e1ektomagnetisch auslösbare Verklinkungsvorrichtung
hat im Ganzen
gesehen die Form eines Zylinders, dessen Durchmesser zwar grösser ist, als der der
Verklinkungsvorrichtung der Fig. 9, dessen Höhe aber nur um die Dicke des Ankers
18a grösser ist als die von Hand betätigbare VerklinRungsvorrichtung der Fig. 5.
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Um eine schmale und niedrige Verklinkungsvorrichtung mit elektromagnetischer
Auslösung zu erhalten, können, wie Fig. 11 zeigt, z.B. zwei Magnetspulen 22 vorgesehen
sein, deren Eisenkerne lOb miteinander durch einen flachen Steg 10" verbunden sind.
Am Steg 10" ist das hülsenförmige, aus einem nichtmagnetischen Werkstoff bestehende
Halteglied 1' befestigt. Der am Schieber 2 befestigte flache Anker 18b kann die
gleichen Masse wie der Steg 10" haben. Auch bei diesen beiden, in Fig. 10 und Fig.
11 gezeigten Ausführungen von elektromagnetisch betätigten Verklinkungsvorrichtungen
sind für den Anker 18a bzw. 18b weder zusätzliche Führungen noch Rückstellfedern
erforderlich.
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Verklinkungsvorrichtungen der vorstehen beschriebenen oder ähnlichen
Art bestehen aus nur wenigen, leicht herstellbaren Einzelteilen, die bei der Montage
auf einfache Weise zusammengesetzt und befestigt werden können. Statt der Kugeln
als Wälzkörper können auch Walzen verwendet werden, wobei dann zweckmässig Halteglied,
Schieber und Stössel z.B. rechteckigen Querschnitt erhalten.
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Zur Verminderung der Reibung können Schieber und Stössel in Kugel-oder
Wälzlagern gelagert sein, was beispielsweise dann von Vorteil ist, wenn Schieber
und Stössel nicht als Dreh- sondern als Flachteile ausgebildet sind und der Stössel
mit einer seiner Seitenflachen an der Innenwand des hülsenförmigen Haltegliedes
anliegt.