DE2039910A1 - Tieftemperaturzaeher Stahl und Waermebehandlungsverfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Tieftemperaturzaeher Stahl und Waermebehandlungsverfahren zu dessen Herstellung

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DE2039910A1 DE19702039910 DE2039910A DE2039910A1 DE 2039910 A1 DE2039910 A1 DE 2039910A1 DE 19702039910 DE19702039910 DE 19702039910 DE 2039910 A DE2039910 A DE 2039910A DE 2039910 A1 DE2039910 A1 DE 2039910A1
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    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/08Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing nickel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
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    • C22C38/16Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing copper

Description

  • Tieftemperaturzäher Stahl und Wärmebehandlungsverfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung betrifft einen tieftemperaturzähen Stahl und ein Wärmebehandlungsverfahren zur Erzielung einer hohen Festigkeit und zugleich einer sehr hohen Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen, insbesondere bei extrem tiefen Temperaturen wie -196°C, dem Siedepunkt von flüssigern Stickstoff, bei einem Stahl mit 4 bis 7,5% Ni.
  • In jüngster Zeit wird ein Stahl mit 9% Ni in weitem Umfange cils Stahl für niedrige Temperaturen verwendet. Die Verwendung diese Stahls ist jedoch auf besondere Z Zwecke beschränkt, da er teuer ist. Durch die vorliegende Erfindung wurde ein Stahl mit 6X Nickel entwickelt, der dieselbe hohe Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen oder sogar eine noch größere Zähigkeit als der Stahl mit 9X Nickel aufweist, ohne daß das teure Nickel in großem Umfange venvendet wird. Die Wärmebehandlung jedoch der Stähle dieser Art zur Herstellung von Endprodukten unterworfen werden müssen, war von erheblichen betrieblichen Schwierigkeiten begleitet, da sich die Anlaßsprödigkeit, die gewöhnlich in niedrigen Temperaturbereichen hervorgerufen wird, und die zur Zeit der Wärmebehandlung in hohen Temperaturbereichen ausgeschiedene austenitische Phase auswirkten, so daß die Anlaß- bzw. Temperbehandlung unter optimalen Bedingungen eines relativ engen Bereiches nach Härtung aus dem austenitischen Bereich zur Erzielung einer optimalen Zähigkeit durchgeführt werden mußte.
  • In Bezug auf die Wärmebehandlung von Nickelstählen liegen bereits verschiedene Veröffentlichungen vor. Zum Beispiel haben Kron et al einen Artikel mit dem Titel "Contribution à l'etude de mode d'action du nickel (jusqu'a 9%) sur les propriete rnecaniques des aciers à bases temperatures" in "Mémosires Scientifiques Rev. Metallurg", Band LV III, Nr. 12, 1961 veröffentlicht, in dem Ergebnisse von Experimenten wiedergegeben werden, die mit 9%-Nickel-Serienstählen und 3,50Nickel-Serienstählen durchgeführt wurden. Aus den Ergebnissen ihrer Experimente leiten Kron et al folgende Schlüsse her: a) Wenn der Stahl getempert wird, nachdem er Zweistufen-Normalisierungen bei einer Temperatur oberhalb des Ac3 Punktes einschließlich einer Erwärmung auf 9000C und einer Abkühlung von dieser Temperatur sowie eine Erwärmung auf 790°C und einer anschließenden Abkühlung unterworfen worden ist, so verhindern die während des Temperns gebildeten stabilen Austenitinseln ein Weiterbrechen nicht, und darüber hinaus ist die Kerbschlagzähigkeit nicht direkt proportional der Menge von stabilem Austenit.
  • b) Eine Zweistufen-Temperbehandbung, bestehend aus einem ersten Tempern bei 580 bis 700 C und einem nachfolgenden zweiten Tempern bei 5000C, einer Ferritstraktur, die Martensitinseln enthält (die durch die erste Temperstufe bei 600 bis 640°C erzielt werden), bewirkt dieselbe Kerbschlagzähigkeit, wie eine gewöhnliche, einstufige Temperbehandlung bei 5800C.
  • Das heißt, Kron et al stellten heraus, daß Austenit in der Endstruktur die Zähigkeit eines Stahl es nicht verbessert.
  • Das erfindungsgemäße Wärmebehandlungsverfahren ähnelt dem Zweistufen-Temperbehandlungsverfahren von Kron et al. Es unterscheidet sich von diesem jedoch grundlegend dadurch, daß das erfindungsgemäße Verfahren darauf abzielt, die gesamte Struktur des Stahls dadurch zu verbessern, daß ein ultrafeines und extrem stabiles Austenit in der Endstruktur hervorgerufen wird. Entsprechend dem Experiment von Kron bleibt der nach der ersten Temperstufe erhaltene Austenit in Form von Körnern, die sich vergröbern, da sie während der zweiten Temperstufe in der Form, in der sie vorliegen, weiter wachsen. Mit einer solchen Struktur läßt sich keine Zähigkeit im Hochtemperatur-Temperbereich erzielen. Wenn dagegen der angestrebte Stahl der vorliegenden Erfindung der erfindung sgemäßen ärmebeharidlung unterworfen wird, läßt sich eine feine Struktur mit ultrafeinen Austenitkörnern, die sich neu abgeschieden haben, durch die Temperbehandlung erhalten0 Für den Fall, daß der Stahl eine solche, oben erwähnte Struktur aufweist, kann der Temperbereich zu höheren Temperaturgrenzen erweitert werden, und es läßt sich eine höhere Zähigkeit erzielen. Weiterhin ist eine Anzahl der oben erwähnten Experimente von Kron et al deshalb unterschiedlich gegenüber der vorliegenden Erfindung, da die Ni- und Æl-Gehalte der jeweils von beiden verwendeten Stählen unterschiedlich sind. Der durch die vorliegende Erfindung angestrebte Stahl beruht auf dem Gedanken, eine große Menge Mn hinzuzugeben, jedoch den Ni-Gehalt zu verringern. Das enspricht der Feststellung der Tatsache, die sich als Ergebnis von Experimenten vom Standpunkt der ultrafeinen Austenitkornbildung ergeben hat7 daX die Zugabe von Mn das verteilte Auftreten von ultrafeinem Austenit, der durch die erfindungsgemäße Wärmebehandlung erzeugt wird, erleichtert und stabilisiert. Es läßt sich daher sagen, daß der erfinderische Gedanke der vorliegenden Erfindung von dem Experiment von Kron et al deutlich abweicht, und zwar in Bezug auf den Stahl selbst, der durch die vorliegende Erfindung auf der Grundlage der oben genannten Überlegungen hergestellt werden soll, und in Bezug auf das spezielle Warmebehandlunqsverfahren zur Herstellung dieses Stahles, wie es im folgenden erklärt werden soll.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stahl zu schaffen, der eine ausgezeichnete und stabile Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen aufweist wie sie bei keinem der herkömmzeichen Nickelstähle zu erzielen ist. Weiterhin soll erfindungsgemäß ein Stahl mit ausgezeichneter Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen auch dann hergestellt werden können, wenn derTemper-Temperatur-Bereich bei dem Herstellungsverfahren erweitert wird. Zudem soll erfindungsgemäß ein Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Stahles angegeben werden, bei dem eine spezielle Wännebehandlung einmal oder mehrmals vor der Temperbehandlung durchgeführt wird, wie im folgenden erklärt werden soll. Diese spezielle Behandlung besteht in der Erwärmung eines Stahles mit den unten angegebener, Gehaltsbereichen in einen Temperaturbereich von einer Temperatur unterhalb des Ag3-Umwandlungspunktes bis zu einer Temperatur o'elhalb des Ac1-Umwandlungspunktes, vorzugsweise von 620 bis 750°C.
  • Die chemische Zusammensetzung eines für die erfindungsgemäße Wärmebehandlung geeigneten Stahl es ist folgende (% = C weniger als 0,2% Ni 4 bis 7,5% Nn 0,3 bis 5% Si 0,05 bis 0,4 Neben diesen Hauptbestandteilen können zusätzlich folgende Zusatzelemente vorgesehen sein: Mo 0,05 bis 1% (ein Teil oder das gesamte Mo kann durch W ersetzt werden) Cu 0,1 bis 2% Cr 0,1 bis 1,5% Al (säurelöslich) weniger als 0,05% weiterhin Nb, V usw.: weniger als 1% bei Bedarf Im folgenden wird die Erfindung in beispielsweisen Ausführungs formen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
  • Alle Figuren beziehen sich auf Proben von 6%-Nickel-Serien-Stählen.
  • Fig. 1 ist eine photographische Aufnahme, die die Struktur einer Probe bei Betrachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung entsprechend dem Replica-Verfahren zeigt, wobei diese Probe einer erfindungsgemäßen Zwischenbehandlung (Abschreckung oder Luftkühlung aus dem Temperaturbereich von Acl bis Ac3) unterworfen wurde.
  • Fig. 2 ist eine Phototgraphie der Endstruktur einer Probe bei Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung nach dem Replica-Verfahr-en, wobei diese Probe durch Tempern des Stahles (A) nach Fig. 1 entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurde.
  • Fig. 3 ist eine Photographie der Struktur einer Vergleichsprobe zum Vergleich mit der Probe der Fig. 2, die durch Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop rnit 4500 facher Vergrößerung entsprechend dem Replica-Verfahren hergestellt wurde, wobei die Vergleichsprobe nicht der erfindungsgemäßen Zwischenbehandlung unterworfen wurde.
  • Fig. 4 ist eine Photographie der Struktur einer Probe bei Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung entsprechend dem Replica-Verfahren, wobei diese Probe durch Tempern des Stahls (A) gemäß Fig. 1 entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren, jedoch bei einer anderen Temperatur als im Falle der Probe der Fig. 2, hergestellt wurde.
  • Fig. 5 ist eine Photographie der Struktur einer Vergleichsprobe zum Vergleich mit Fig. 4, die durch Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung entsprechend dem Replica-Verfahren hergestellt wurde, wobei diese Vergb ichsprobe nicht der erfindungsgemäßen Zwischenwärmebehandlung unterworfen wurde.
  • Fig. 6 ist ein Schaubild, das die Abhängigkeit des Charpy-V-Kerbwertes (V-notched Charpy impact value) bei -1960C von der Tempertemperatur zeigt.
  • Fig. 7 ist ein Schaubild, das die Abhängigkeit der Vickers-Härte von der Tempertemperatur darstellt.
  • Fig. 8 ist eine Photographie der Struktur einer Probe bei Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung nach dem Replica-Verfahren, wobei diese Probe der erfindungsgemäßen Zwi schenwärmebehandluncJ (Luftkühlung) unterworfen wurde.
  • Fig. 9 ist eine Photographie der Struktur einer Probe bei Beobachtung mit dem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung nach dem Replica-Verfahren, wobei diese Probe dadurch hergestellt wurde, daß das Material der Probe nach Fig. 8 dem erfindungsgemäßen Temperverfahren unterworfen wurde.
  • Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt in der Herstellung einer feinen Struktur, bestehend aus einer feinen Ferrit-Struktur und getempertem Martensit, worin ein stabiles, ultrafeines Austenit verteilt abgeschieden ist, durch Unterwerfung eines warmgewal zten Stahlbleches, das notwendig die oben genannten Elemente in den genannten Bereichen enthält, oder einesStahlbleches, das durch Härten oder Luftkühlen des warmgewalzten Stahlbleches erzeugt wird, und in einerspeziellen Wärmebehandlung aus Erwärmung und Kühlung auf und von eincr Temperatur zwischen dem Ac, -Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt, sowie in einer anschließenden Unterwerfung des so behandelten Stahlbleches unter eine Temper-bzw. Vergütungsbehandlung, wodurch der Stahl eine ausgezeichnete Zähigkeit bei sehr niedrigen Temperaturen erhält.
  • Es wurde im Rahmen der erfindungsgemäßen Untersuchungen fastgestellt, daß eine relativ gute Zähigkeit, sogar bei niedrigen Teinperatureii, erreicht werden kann, wenn ein Stahl, der Nickel in verhältr.ismäßi g großem Maße enthält, wie ein Stahl mit 9% oder 6; Nickel, den üblichen Härtungs- und Tempertemperaturen unterworfen wird. Es wurde jedoch weiter festgestellt, daß dann, wenn ein warmgewalztes Stahlblech mit der oben erwähnten Zusammensetzung der durch die vorliegende Erfindung bestimmten Wärmebehandlung, das heißt einer Erwärmung auf eine Temperatur im Bereich zwischen dem Ac1-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt und einem nachfolgenden Abschrecken oder Luftkühlen von dieser Temperatur herab, unterworfen wird, eine ausgezeichnete Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen erzielt wurde, wie sie niemals bei irgendeinem bekannten, Nickel-enthaltenden Stahl mit etwa 9% oder 6% Nickel vorgelegen hat. Dadurch kann die Verwendung von Stahl zum Gebrauch bei niedrigen Temperaturen sehr ausgeweitet werden. Da weiterhin eine solche bemerkenswerte Verbessserung in der Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen mit einem geringeren Gehalt an Nickel als bei herkömmlichen 9%-Ni- oder 6%-Ni-Stählen erzielt werden kann, ist eine sehr wirtschaftliche Herstellung eines ausgezeichnet zähen Stahl es zur Verwendung bei niedrigen Temperaturen möglich.
  • Beim Herstellung sverfahren des erfindungsgemäßen Stahl es kann der Schmelzprozess in jedem bekannten Stahl ofen, wie einem Konverter, einem offenen Ofen (Siemens-Martin-Ofen), einem Elektroofen, einern Hochfrequenzofen oder dergleichen durchgeführt werden. In Bezug auf das Schmelzen besteht keine Schwierigkeit. Der geschmolzene Stahl, der durch Schmelzen in einem der genani-iten Öfen hergestellt wurde, wird in seiner Zusammensetzung durch Zugabe der erforderlichen Legierungielemente einreguliert. Er wird als Rohbramme vergossen, platiniert und warmgewalzt. Sodann wird das so erhaltene warmgewalzte Stahlblech entsprechend der vorliegenden Erfindung wärmebehandelt.
  • Das erfindungsgemäße Ausgangsmaterial ist ein warmgewalztes Stahlblech, wie oben erwähnt. Erfindungsgemäß kann das warmgewalzte Stahlblech sofort der erfindungsgemäßen, speziellen Wärmebehandlung unterworfen werden (eine Festlösungsbehandlung kann dieser speziellen Behandlung vorweggehen), oder das warmgewalzte Stahlblech kann sofort auf eine Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktes, jedoch unterhalb der Kristallkorn-Vergröberungstemperatur erwärmt werden, wobei eine Festlösungsbehandlung vor der speziellen Wärmebehandlung erfolgen kann. In diesem Falle ist es nicht wünschenswert, daß das Stahlblech auf eine Temperatur oberhalb der Kristallkorn-Vergröberungstemperatur erhitzt wird, weil die Zähigkeit des Stahl es dadurch verschlechtert wird. Dieser Erwärmung folgt eine Abschreckung oder eine Luftkühlung. Die Struktur des Stahl es nach dieser Behandlung wird martensitisch oder gemischt martensitisch und bainitisch (oder ein gemischte Struktur aus Martensit, Bainit, Ferrit je nach den Umständen).
  • Das Stahlblech, das warmgewalzt oder weiterhin in der Wärmehandlung bei einer Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktes unterworfen und anschließend abgeschreckt oder luftgekühlt wurde, wie oben erwähnt ist, wird weiterhin einer spezielle Wärmebehandlung ausgesetzt, dos., einer Erwärmung auf eine Temperatur in einem Bereich zwischen dem Acl- Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt und einer nachfolgendenAbschreckung oder Luftkühlung von dieser Temperatur herab entsprechend dem Gehalt an Mn.
  • Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt gerade in dieser speziellen Wärmebehandlung, d.h., einer Erwärmuny auf eine Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem .Nc3-Umwandlungspunkt-und einer nachfolgenden Abkühlung aus dieser Temperatur. Durch diese Wärmebehandlung wird eine feine Struktur des Stahls hergestellt, wodurch die Zähigkeit und die Verarbeitbarkeit des Stahl es sehr stark verbessert -werden können, ohne daß die Festigkeit bei niedriger Tempern tur verringert wird. Das heißt, wenn das oben erwähnte Stahlblech, das warmgewalzt oder weiterhin der Wärmebehandlung bei einer Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktsund einer nachfolgenden Abschreckung oder Luftkühlung unterworfen worden ist, und anschließend weiterhin auf eine Temperatur in dem Bereich zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt erwärmt worden ist, daß sodann ein feines Austenit, das durch C, Ni, Mn und N und dergleichen angereichert ist,inselförmig an den alten Martensitkorngrenzen, Austenitkristallgrenzen oder Ferritko-rngrenzen durch einen Effekt der Diffusionsbeschleunigung durch die Anwesenheit einer großen Zahl Disloationsgruppen in der abgeschreckten oder luftgekühlten Struktur aufgrund der vorhergehenden Behandlung abgeschieden wird. Dieses Austenit steht im Gleichgewicht mit gut angelassenem und feinem Ferrit mit einer ausgezeichneten Zähigkeit, wodurch es zu einer Bildung einer Mischstruktur beider kommt. Daher ist es bei der vorliegenden Erfindung unerläßlich, daß die gemischte Struktur aus Austenit und Ferrit durch Erwärmung auf eine Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt'hergestellt wird. Der günstigste Bereich bei der oben erwähnten Erwärmung auf eine Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt liegt zwischen 620 und 800°C. Durch die nachfolgende Abschreckung oder Luftkühlung kann eine gemischte Struktur aus Ferrit und feinem, inselförmig verteiltem Martensit erhalten werden. Die Abschreckung oder Luftkühlung aus dem oben erwähnten Temperaturbereich kann einmal ausgeführt oder mehrfach wiederholt werden. Durch mehrfache Wiederholung dieser Behandlung wird die Martensitstruktur weiter verfeinert, wodurch die Zähigkeit des behandelten Stahles umso mehr verbessert wird. Das Abschreckmittel kann Wasser, Öl, Sprühnebel oder ein anderes Mittel sein, das eine Abkühlung bewirkt. In der Auswahl dieses Mittels besteht keine besondere Beschränkung.
  • Das so wärmebehandelte Stahlblech wird sodann bei einer Temperatur unterhalb des Acl-Umwandlungspunktes getempert, vorzugsweise in dern Bereich zwischen 540 und 6300C. Durch diese Temperbehandlung wird wiederum Austenit in sehr feiner Form an den feinen Martensitinseln verteilt abgeschieden. Schließlich entsteht eine gemischte Struktur aus reinem Ferrit, das durch das vorangegangene Tempern entsteht, einem getemperten Martensit und einem außerordentlich feinen, durch-Ternpern gebildeten Austenit, wodurch die Zähigkeit des Stahles bei niedriger Temperatur sehr verbessert wird, ohne daß sich die Festigkeit verringert. Weiterhin ist zu bemerken, daß der Ac1-Umwandlungspunkt bei der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung einen' Punkt darstellt, an dem sich eine plötzliche und starke Zusammenziehung des wärmegedehnten Stückes vollzieht.
  • Entsprechend den Experimenten von Kron et al mit einem 9%-Ni-Stahl wurde festgestellt, daß ein durch normale Wärmebew handlung gebildetes, stabiles Austenit keine Auswirkung auf die Verbesserung der Zähigkeit des Stahl es hat. Das oben erwähnte Austenit nach Kron' et al unterscheidet sich jedoch von dem durch die erfindUngsgemäße Wärmebehandlung gebildeten Austenit. Das heißt, das durch übliche Wärmebehandlung gebildete Austenit hat grobe Körner, und es kann folglich die Zähigkeit des Stahl es nicht verbessern. Das erfindungsgemäß erzielte Austenit dagegen entsteht durch neue Abscheidung durch Tempern der Martensit-Struktur, die durch die spezielle, erfindungsgemäße lärmebehandlung hergestellt wurde. Es besteht aus ultrafeinen Körnern, die mit Ni, Mn, Cu, N und C angereicllért sind. In diesem Falle tritt niemals eine Umwandlung des abgeschiedenen Austenit in Martensit auf, selbst bei derart niedrigen Temperaturen wie - 196 0C. Gleichzeitig erhält man ein ferritisches Gefüge, da Elemente wie Ni, Vin, Cu, N und C als dem ferritischen Gefüge in das abgeschiedene Austenit verlagert werden, wodurch die Zähigkeit des Stahles bei niedrigen Temperaturen weiter verbessert wird.
  • Im folgenden sollen kurz die Gründe angegeben werden, weshalb die Mengen an Legierungselementen in dem erfindungsgemäßen Stahl auf die angegebene Weise zu beschränken sind.
  • C verbessert die Härtbarkeit und erhöht weiterhin die Stabilität des Austenit bei niedrigen Temperaturen, da es in das Austenit, das während der Temperbehandlung abgeschieden wird, absorbiert wird. Wenn jedoch der C-Gehalt zu hoch ist, steigt die Menge an Festlösungskohlenstoff in dem Ferritgefüge an, wodurch nicht nur die Zähigkeit, sondern auch die Schweißbarkeit des Stahl es beeinträchtigt wird. Deshalb wird der C-Gehalt auf weniger als 0,2% begrenzt.
  • Si ist ein Element, das zur Stahlherstellung notwendig und gewöhnlich in einer Menge von mehr als 0,05% vorhanden ist.
  • Wenn die Menge jedoch 0,4% übersteigt, tritt eine Tendenz zur Abnahme der Zähigkeit auf.
  • Es ist bekannt, daß Ni ein geeignetes Element zur Verbesserung der Zähigkeit und Festigkeit von Stahl ist. Ni dient weiterhin zur Stabilisierung des durch Tempern gebildeten Austenit bei niedrigen Temperaturen, da es in das Austenit während der Temperbehandlung aufgenommen wird. Wenn Ni jedoch in zu großer Menge zugegeben wird, verteuert sich der Stahl. Daher wird die Zugabe auf 7, begrenzt. Andererseits kann bei einem Gehalt von weniger als 4% die erfindungsganäß vorgesehene Struktur nicht erhalten werden. Daher liegt der zu bevorzugende Bereich zwischen 4,5 und 6,5, Mn dient nicht nur zur Verbesserung der Ilärtbarkeit, sondern auch, wie Mi, Cu, N und C, zur Stabilisierung eines sehr feiten Austenit, das während der Temperbehandlung abgeschieden wird, und zur Erhöhung der Zähigkeit und Festigkeit des Ferritgefüges. Wenn es jedoch zu reichlich vorhanden ist, stabilisiert es Karbide bis zu einer erheblich hohen Temperatur und fördert so die Temperbrüchigkeit. Also liegt die Obergrenze bei 5%, vorzugsweise bei 3,5%. Mn ist weiterhin als ein Element zum Ersetzen von Ni geeignet. Daher ist der Mn-Gehalt abhängig von dem Ni-Gehalt zu bestimmen. Bei weniger als 0,3% Mn kann der erfindungsgemäße Stahl nicht erzielt werden.
  • In Verbindung mit der speziellen Wärmebehandlung, insbesondere mit der Geschwindigkeit der Abkühlung, die der Erwärmung auf eine Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt folgt, ist zu bemerken, daß die Verbesserung der Zähigkeit auch bei einer Verlangsamung der Abkuhlgeschwindigkeit erwartet werden kann, wenn die Mn-Menge erhöht wird.iIn diesem Falle beträgt der Mn-Gehalt vorzugsweise mehr als 0,9%. Die optimale Mn-Menge liegt im Bereich von 0,9 bis 3,5%. Ein Teil des Mnin einer Menge von 0,4 bis 0,9% innerhalb des erwähnten Bereiches kann durch äquivalentes Cu ersetzt werden.
  • Mo bewirkt, daß die optimale Tempertemperatur erhöht wird, daß der Verteilungszustand der tempergebildeten Austenitkörner verfeinert wird, und daß die Diffusion von Mn, Cu, N und C gefördert wird. Die Zugabe von Mo verhindert außerdem eine Temperbrüchigkeit. Zu diesem Zweck muß Mo in einem Bereich von 0,05 bis 1% zugegeben werden. Dieselbe Wirkung kann auch erzielt werden, wenn das Mo zum Teil oder ganz durch W ersetzt wird.
  • Cu kann im Bedarfsfalle zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und der Zähigkeit des Stahl es zugesetzt werden. Wie Ni und Mn gilt auch Cu als günstig für die Stabilisierung des tempergebildeten Austenit und zur Verfestigung des Festlösungsferritgefüges selbst. Zu diesem Zweck kann Cu in einer Menge von mehr als 0,1X und weniger als 2% zugegeben werden.
  • Cr wird im Bedarfsfalle zur Verbesserung der Festigkeit des Stahl es zugegeben. Cr dient weiterhin zur Erstreckung der optimalen Temperatur nach oben hin. Es muß in einer Menge von 0,1 bis 1,5% zugefügt werden.
  • Al ist notwendig zur Bindung des im Stahl als Verunreinigung enthaltenen Stickstoffes und wird außerdem als Deoxydationsmittel zugesetzt. Es kann wenigstens durch eines der anderen Nitrid bildenden Elemente wie Be, Nb, V und Ta und dergleichen ersetzt werden. Wenn der Al-Gehalt zu hoch ist, verschlechtert sich die Kerbzähigkeit des Stahl es bei niedrigen Temperaturen.
  • Daher ist Al auf einen Gehalt von 0,05% (in säurelöslicher Form) beschränkt.
  • weiterhin können erfindungsgemäß zumindest eines der Elemente aus der Gruppe V, Nb, Zr, Ti und B in einer Menge von weniger als 1% zur besonderen Verbesserung der Festigkeit des Stahles und zur Förderung der Kristallkornverfeinerung hinzugesetzt werden.
  • Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen weiter erläutert werden.
  • Beispiel 1 Tabelle 1 Chemische Zusammensetzung eines Stahlbleches (Gew.-%)
    C Si Mn Ni Mo Al N Fe und Verunreinigungen
    0,07 0,23 1,7 6,0 0,2 0,015 0,0012 Rest
    Ein warmgewalztes Stahlblech mit der in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung und einer Dicke von 13 mm wurde schnell af eine Temperatur von 700 bis 6000C erwärmt und 60 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten und sodann wassergekühlt Zum Vergleich wurde das oben erwähnte warmgewalæte Stahlblech getrennt 60 Minuten lang auf 800 0C gehalten und dann wassergekühlt. Daraufhin wurden die Stahlbleche auf gleiche Art einer Temperbehandlung unterworfen, die aus einer 60 Minuten langen Erhitzung auf 550 bzw. 6000C und einer anschliessenden Wasserkühlung bestand.
  • Die Kerbtestergebnisse bei -196°C sind in Tabelle 2 dargestellt.
  • Tabelle 2 2mm Charpy V-Kerbwert (kgm/cm2)
    Tempertemperatur 550°C x 1 Stunde 600°C x 1 Stunde
    Wasserkühlung Wasserkühlung
    Erfindungsgemäß
    behandelter Stahl 25,5 26,2
    Vergleichsstahl 4,6 13,0
    Anmerkung: Die Aci- - und Ac3-Umwandlungspunkte des in diesem Beispiel verwendeten Stahls legen bei 635 bzw.
  • 770°C.
  • Aus diesem Beispiel geht hervor, daß ein Stahl bei Unterwerfung unter das erfindungsgemäße Wärmebehandlungsverfahren im Vergleich zu einem auf herkömmliche Art behandelten Stahl eine sehr hohe Zähigkeit aufweist, gleichgültig ob die Tempertemperatur relativ hoch oder niedrig ist.
  • Beispiel 2 Dieselbe Probe, die in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde auf -eine Temperatur von 8000C bei 60 Minuten Haltezeit erwärmt und dann aus dieser Temperatur luft-abgekühlt. Diese Wärmebehandlung kann unmittelbar nach dem Warmwalzen oder nach einer Diffusionsbehandlung (einer Festlösungsbehandlung), die dem Warmwalzen folgt, erfolgen.
  • Nach der Luftabkühlung wurde das Stahlmaterial auf eine Temperatur von 7000C erwärmt und dort 60 Minuten gehalten und dann aus dieser Temperatur herab wasser-abgekühlt. Die durch diese Wärmebehandlung erzielte Struktur ist in Fig. 1 dargestellt (Material A). Bei Fig.lhandelt es sich um eine Photographie, die durch Beobachtung mit einem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung entsprechend dem Replica-Verfahren erhalten wurden. Aus dieser Photographie ist es erkennbar, daß bei dieser Wärmebehandlung ein feines Martensit, das mit C, Ni, Mn und N angereichert ist, in Inselform an den alten Martensitkristallkorngrenzen, den alten Austenitkristallkorngrenzen oder den Ferritkorngrenzen abgelagert wird und mit dem Ferrit in Gleichgewicht steht, wodurch eine gemischte Struktur beider Gefüge entsteht.
  • Sodann wird das Stahlmaterial A in einem Bereich von 500 bis 625 0C 60 Minuten lang getempert bzw. angelassen. Die dadurch erzielte Struktur ist in Fig. 2 dargestellt (Material B).
  • Das Stahlmaterial B ist eine Probe, die durch Tempern des Materials A bei einer Temperatur von 5500C entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde und wird in einer Photographie durch Beobachtung mit einem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung gezeigt. Das in Fig. 3 wiedergegebene Material C, das in einer Elektronenmikroskop-Aufnahme mit derselben Vergrößerung wie bei Fig. 2 gezeigt ist, ist eine Vergleichsprobe zum Vergleich mit dem Material B. Das Material C ist nicht der Zwischen-Wärmebehandlung (Abschreckung von 700°C) entsprechend der Erfindung unterworfen worden.
  • Fig. 4 (Material J) ) 1 ist eine Photographie, die die Struktur einer Probe bei Beobachtung mit einem Elektronenmikroskop mit 4500 facher Vergrößerung zeigt. Diese Probe wurde durch Tempern aus dem Material A, das aus 7000C abgeschreckt wurde, bei 6000C und- 60 Minuten hergestellt. Fig. 6 (Material E) zeigt ein Vergleichsmaterial zum Vergleich mit dem Material nach Fig. 4, das nicht der Abschreckung aus 700°C ausgesetzt wurde.
  • Aus diesen Figuren ist ersichtlich, daß in den Materialien B und Dj die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde, ein ultrafein verteiltes Austenit in einem getemperten Martensit abgeschieden ist, wodurch eine sehr feine Struktur hergestellt wird, wenn man mit den Vergleichsmaterialien C und E vergleicht, die nicht nach der erfindungsgemäßen Methode behandelt wurden.
  • Der Stahl mit der oben erwähnten Struktur, der durch das ch 5-gemäße Verfahren hergestellt worden ist, hat eine ausgezeichnete Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen, d.h., daß bei einem Vergleich der Charpy-V-Kerbweri bei -196 0C zwischen einem Stahl, der der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung unterworfen worden ist, mit einem Stahl, der dieser Behandlung nicht unterworfen worden ist, wie er in Fig. 6 dargestellt ist, das erfindungsgemäße Stahlmaterial einen sehr viel höheren Kerbwert, wie etwa 25 kgm/cm² besitzt, während das herkömmliche Material nur einen Kerbwert von 4 kgm/cm² für beispielsweise den Fall einer Temperung bei 5500 C aufweist. Weiterhin ist erkennbar, daß der Tempertemperaturbereich erfindungsgemäß stark erweitert ist. In der genannten Figur zeigt die gestrichelte Linie den erfindungsgemäß behandelten Stahl (entsprechend den Materialien B und D), während die durchgezogene Linie den Vergleichsmaterialien entspricht (entsprechend den Materialien C und E).
  • In Bezug auf die Festigkeit des Stahles ist kein nennenswerter Unterschied zwischen beiden Materialien, die oben verglichen wurden,lzu erkennen, wie Fig. 7 zeigt.
  • Beispiel 3 Ein warmgewalztes Stahlblech mit der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzung wird auf 800°C erwärmt und 60 Minuten gehalten und dann Luft-abgekühlt. Daraufhin wird das Stahlblech auf 6700C (60 Minuten) gebracht und sodann luftgekühlt.
  • Die durch diese Behandlung erzielte Struktur ist in Fig. 8 dargestellt (Photographie mit Hilfe eines Elektronenmikroskops mit 4500 facher Vergrößerung). Das Stahlmaterial wurde weiterhin einer Temperbehandlung bei 6000 C mit anschließender Wasserkühlung unterworfen. Die durch das Tempern entstandene Struktur ist in Fig. 9 gezeigt (Photographiebedingungen wie oben). Aus dieser Aufnahme ist klar ersichtlich, daß der erfindungsgemäß behandelte Stahl eine feine Struktur aufweist, in der ultrafeines Austenit verteilt abgeschieden ist.
  • Der Stahl dieser Struktur besitzt eine Vickers-Härte 2 0 HV = 256, und der Kerbwert beträgt 31,1 kgm/cm bei -196 C.
  • Das läßt eine außerordentlich gute Zähigkeit bei extrem niedrigen Temperaturen erkennen.
  • Beispiel 4 Erfindungsgemäße Stahlmaterialien (A und B), die in Tabelle 4 gezeigt sind, wurden der in Tabelle 5 angegebenen Wärmebehandlung unterworfen.
  • Tabelle 4 Chemische Zusammensetzung des Stahlbleches
    C Si Mn Ni Mo Al Fe und Verunreinigungen
    A 0,10 0,23 1,10 5,9 0,21 0,04 Rest
    B 0,07 0,23 1,68 4,5 0,18 0,012 Rest
    Tabelle 5 Wärmebehandlung und Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen
    Wärmebehandlungstemperatur °C Eigenschaften bei niedrigen
    Temperaturen
    Härtung Zwischenbe- Tempern Steilabfall Kerbzähigkeit
    handlung vTrs °C vE -196°C
    kgm/cm²
    A 800 670 600 < -200 21,5
    B 800 700 600 < -200 28,3
    Anmerkung: mit vTrs ist die Steilabfalltemperatur, bei der 50% der gewärmten Bruchfläche einen Zähigkeitsbruch darstellt, bezeichnet.
  • vE -196 ist ein Charpy-V-Testwert bei -196°C.
  • Die Probe B ist ein Stahl, der weniger Ni und mehr Mn als die Probe A enthält. Das bedeutet, daß eine ausgezeichnete Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen erhalten werden kann, wenn Mn in großen Mengen zugegeben wird, selbst wenn der-Ni-Gehalt verringert ist.
  • Wie oben erwähnt, verschwinden die Alt-Austenit-Korngrenzen bei dem erfindungsgemäß behandelten Stahl nach und nach, und statt dessenentsteht schließlich ein ultrafeines Austenit. Das erfindungsgemäß durch Ablagerung entstandene- Austenit ist so fein, daß es eine maximale Verteilungsdichte von etwa 0,1 bis 1,0 /u zeigt, während auf herkömmliche Art behandelte Stähle gewöhnlich 1,0 bis 2,0 µ aufweisen. Dadurch ist die Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen im Vergleich mit einem auf herkömmliche Art wärmebehandelten Stahl, d.h. einem einfach nach dem Warmwalzen getemperten oder vor dem Tempern einmal auf eine Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktes erwärmten und abgeschreckten oder luftgekühlten Stahl erheblich verbessert, ohne daß die Festigkeit geringer wird. Darüberhinaus kann der Temperaturbereich für die Temperbehandlung im Vergleich zu dem herkömmlichen Bereich stark erweitert werden, so daß die Zähigkeit selbst in einem Bereich der Tempersprödigkeit bei herkömmlichen Verfahren verbessert werden kann.

Claims (3)

Patentan sprüche
1. Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung eines Stahl es mit guter Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß ein warmgewalztes Stahlmaterial, das durch Warmwalzen eines Stahles mit 1 0,2 Gew.-% C, 0,05 bis 0,4% Si, 0,3.bis SX Mn (im Falle der Zugabe von Cu kann ein Teil des Mn im Bereich von 0,3 bis 0,9% durch äquivalentes Cu ersetzt werden) und 4 bis 7,5% Ni als Hauptlegierungselementen sowie außerdem 0,05 bis 1% Mo (ein Teil oder das gesamte Mo ist durch W ersetzbar), 0,1 bis 2% Cu, 0,1 bis 1,5% Cr,#1% Nb, #1% V, #0,05% säurelösliches Al (dieses Al kann durch andere Nitridbildende Elemente ersetzt werden), die wahlweise zugegeben oder im Bedarfsfalle enthalten sein können, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, hergestellt wird, einem Wärmebehandlungsverfahren, bestehend aus einmaligem oder mehrmaligem Erwärmen und Abschrecken oder Luftkühlen bei und aus einer Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt, unterworfen wird, und daß das so wärmebehandelte Stahlblech bei einer Temperatur unterhalb des Acl-Umwandlungspunktes getempert wird, wodurch eine gemischte Struktur aus Ferrit, getempertem Martensit und altrafeinem, abgelagertem Austenit entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial zuvor einer Wärmebehandlung in Form einer Erwärmung und Abschreckung oder Luftkühlung bei und von einer Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktes, jedoch unterhalb der Austeni'tkristall-Kornvergröberungstemperatur unterworfen wird.
3. Stahl mit ausgezeichneter Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung aus < 0,2 Gew.-; C, 0,05 bis 0,4X Si, 0,3 bis 5,0% Mn (im Falle der Zugabe von Cu kann ein Teil des Mn im Bereich von 0,3 bis 0,9% durch' äquivalentes Cu ersetzt werden), und 4 bis 7,5 Ni als Hauptlegierungselemente, außerdem 0,05 bis 1X Mo (ein Teil oder das gesamte Mo kann durch W ersetzt werden), 0,1 bis 2% Cu, 0,1 bis 1,5% Cr, # 1% Nb, 41; V, # 40,05X säurelösliches Al (dieses Al kann durch andere Nitridbildende Elemente ersetzt werden), die wahlweise zugesetzt oder im Bedarfsfalle enthalten sind, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei der Stahl durch Unterwerfung eines warmgewalzten Stahlmaterials der oben genannten Zusammensetzung unter ein Wärmebehandlungsverfahren in Form einer Erwärmung und Abschteckung oder Luftkühlung bei und aus einer Temperatur oberhalb des Ac3-Umwandlungspunktes, jedoch unterhalb der Austenitkristall-Kornvergröberungstemperatur, sowie eine daran anschließende Wärmebehandlung in Form einer ein- oder mehrmaligen Erwärmung und Abschreckung oder Luftkühlung bei und von einer Temperatur zwischen dem Acl-Umwandlungspunkt und dem Ac3-Umwandlungspunkt und schließlich durch ein Tempern des so wärmebehandelten Stahlblechs bei einer Temperatur unterhalb des Acl-Umwandlungspunktes hergestellt ist.
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