DE2039583C3 - Gemenge zu Erschmelzen von verwitterungsbeständigen silberaktivierten Phosphatgläsern für Dosimeter, insbesondere für Gammastrahlen - Google Patents
Gemenge zu Erschmelzen von verwitterungsbeständigen silberaktivierten Phosphatgläsern für Dosimeter, insbesondere für GammastrahlenInfo
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Description
Die in dem Hauptpatent 1 596 882 beschriebenen Dosimetergläser zeichnen sich durch niedrige Vordosis,
hohe Empfindlichkeit und sehr gute Oberflächenstabilisierung aus. Das Anklingverhalten, d. h.
die Zeit, die zwischen Bestrahlung und Erreichen eines bestimmten Fluoreszenzintensitätswertes verstreicht,
liegt bei Raumtemperatur bei etwa 3000 Stunden für 70% des Intensitälsendwerte.?.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Optimierung der Eigenschaften der Dosimetergläser
zu erreichen durch eine besondere Wahl der Zusammensetzung der Gemenge, aus denen die Gläser
erschmolzen werden.
Es ist hier an zwei Gruppen der Anwendung gedacht, die eine besondere Auswahl der Eigenschaften
notwendig machen:
1. Die Personendosimetrie
Die dazu notwendigen Gläser dürfen nur ein sehr kleines Fading besitzen, damit eine Messung der
ic effektiven Dosis nach vielen Monaten möglich wird
(man wird beispielsweise die von den Mitarbeitern eines Leistungsreaktors und wahrscheinlich auch die
von den im Umkreis des Reaktors lebenden Menschen empfangene Dosis im Jahr zwei- bis dreimal
messen wollen). In diesem Fall — es handelt sich stets um sehr kleine Dosen — wird man auf eine
sehr kleine Vordosis der Dosimetergliiser Wert legen. Hingegen spielt die Anklingzeit gar keine Rolle.
2. Die taktische Dosimeirie
Hier spielt die Vordosis kaum eine Rolle und auch nicht das Langzeitfading. Es muß spätestens nach
24 Stunden gemessen werden. Allerdings wird hier eine sehr kurze Anklingzeit notwendig. Dies kann
durch Erhöhung des Silbergehaltes erreicht werden. Hierdurch wird im allgemeinen wegen des Aufreißens
der Netzwerkstruktur der Gläser die Oberflächenbeständigkeit vermindert, so daß eine praktische
Anwendung der Dosimetergliiser unter normalen Umweltsbedingungen nicht mehr möglich ist.
Es wurde nun erfindungsgemäß festgestellt, daß bei bestimmten Zusammensetzungen der Gemenge
gemäß dem Hauptpatent eine Steigerung des Silbergehaltes möglich ist, ohne daß die Oberflächenstabili-
li sierung verschlechtert wird. In beiden Fällen ist die
beste Oberflächenstabilisierung von größter Wichtigkeit. In Tabelle 1 werden Meßergebnisse mitgeteilt.
Cilas-Nr.
Schmclz- | Klima vrechsel- | Em |
Nr. | bestiindigkeit | |
Do 538 | 2 | |
Do 539 | 2 | |
Do 541 | 2 | |
Do 542 | 2 | |
Do 543 | 2 | |
Do 544 | 2 |
Empfindlichkeit
65
73
72
62
56
49
73
72
62
56
49
Vordosis
(in R.)
(in R.)
Anklingzeiten | 90% | |
(in Stunden) | — | |
70% | 80% | — |
3000 | — | |
400 | 1000 | 3,1 |
6 | 100 | 1,5 |
0,4 | I | 0,5 |
0,12 | 0,35 | |
0,06 | 0,15 | |
Fading
in 10 Tagen
in 10 Tagen
■el
Hierin wurde die Klimawechselbeständigkeit nach der Methode bestimmt, die von den Jenaer Glaswerken
Schott & Gen., Mainz, im Katalog 3050 vom Oktober 1966 (Platt 111/3), beschrieben ist. Wie
aus der Tabelle 1 zu ersehen ist, gehören die aus den erfindungsgemäßen Gemengen erschmolzenen Gläser
nach der im Schott-Katalog gewählten Einstufung zur Klasse 2, d. h., sie weisen eine »gute« Klimawechselbeständigkeit
auf. Die »Empfindlichkeit« ist in Prozenten zu einem hochempfindlichen, aber nicht
klimawechselbeständigen Standardglas mit extrem kleiner Vordosis angegeben. Vordosis, Anklingzeit
und Fading sind mit den üblichen Methoden gemessen. Aus der Tabelle 1 ist ferner zu ersehen, daß eine
Verkürzung der Anklingzeit um mehrere Zehnerpotenzen möglich ist, ohne daß eine Verschlechterung
der Oberflächenbeständigkeit auftritt.
Tabelle 2
(Gewichtsprozent)
(Gewichtsprozent)
Glas- Nr. |
Schmelz- Nr. |
LiPO, | Al(POj), | AgPO, | NaNO2 |
1 | Do 538 | 44,3 | 41,50 | 2,20 | 2,0 |
2 | Do 539 | 42,7 | 41,50 | 3,80 | 2,0 |
3 | Do 541 | 39,5 | 41,50 | 6,0 | 2,0 |
4 | Do 542 | 36,1 | 41,50 | 10,4 | 2,0 |
5 | Do 543 | 32,9 | 41,50 | 13,6 | 2,0 |
6 | Do 544 | 29,8 | 41,50 | 16;; | 2,0 |
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
Es hat sich als praktisch erwiesen, nicht Silbermetaphosphat getrennt einzusetzen, da dann die
Gläser leicht verfärbt werden. Wird das Silbermetaphosphat
mit Lithiummetaphosphat gleichzeitig im Molverhältnis 1:1 gefällt, so erhält man ein Rohprodukt,
das beim Einschmelzen ohne Schwierigkeiten farblose Gläser ergibt. Wie aus der Tabelle 2 hervorgeht,
ist der Silbermetaphosphatanteil der Gemenge zum Erschmelzen der Gläser Nr. 4, 5 und 6
wesentlich größer als im Hauptpatent.
Der Tabelle 1 kann man entnehmen, daß die Gläser Nr. 1 bis 3 für die Personendosimetrie, hingegen
die Gläser Nr. 4 bis 6 für die taktische Dosimetrie optimiert sind. Durch technisch selbstverständliche
Variationen der Zusammensetzung der Gemenge in der Tabelle 2 können bestimmte in der Tabelle 1
aufgeführte Eigenschaften der Gläser noch weiter optimiert werden.
Zur Senkung der Vordosis, für die das Ag" mitentscheidend
ist, wird NaNO2 zugesetzt, das das Gleichgewicht der Reaktion Ag+ + ei=±Ag° zugunsten
ίο von Ag+ verschiebt.
Claims (2)
1. Gemenge zum Erschmelzen von verwitterungsbeständigen silberaktivierten Phosphatgläsern
Tür Dosimeter, insbesondere für Gammastrahlen, nach Hauptpatent 1 596 882, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Optimierung des Anklingverhaltens die Zusammensetzung
in folgender Weise abgewandelt ist:
29 bis 44,3 Gewichtsprozent LiPO3,
41,5 Gewichtsprozent A1(PO3)3, wobei
deren Summe 71
bis 86 Gewichtsprozent beträgt;
deren Summe 71
bis 86 Gewichtsprozent beträgt;
2 bis 17 Gewichtsprozent AgPO3,'
10 Gewichtsprozent BeO,
2 Gewichtsprozent NaNO2.
10 Gewichtsprozent BeO,
2 Gewichtsprozent NaNO2.
2. Gemenge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Silbetanetaphosphat als Silberlithiummetaphosphat
eingesetzt ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702039583 DE2039583C3 (de) | 1970-08-08 | Gemenge zu Erschmelzen von verwitterungsbeständigen silberaktivierten Phosphatgläsern für Dosimeter, insbesondere für Gammastrahlen | |
FR7128997A FR2104844B2 (de) | 1970-08-08 | 1971-08-06 | |
JP5933871A JPS5116448B1 (de) | 1970-08-08 | 1971-08-07 | |
GB3735671A GB1324200A (en) | 1970-08-08 | 1971-08-09 | Composition of mixtures of the melting of silver activated phosphate glasses |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702039583 DE2039583C3 (de) | 1970-08-08 | Gemenge zu Erschmelzen von verwitterungsbeständigen silberaktivierten Phosphatgläsern für Dosimeter, insbesondere für Gammastrahlen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2039583A1 DE2039583A1 (de) | 1972-02-24 |
DE2039583B2 DE2039583B2 (de) | 1974-01-03 |
DE2039583C3 true DE2039583C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
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