DE2038138A1 - Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem OEl - Google Patents

Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem OEl

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DE2038138A1
DE2038138A1 DE19702038138 DE2038138A DE2038138A1 DE 2038138 A1 DE2038138 A1 DE 2038138A1 DE 19702038138 DE19702038138 DE 19702038138 DE 2038138 A DE2038138 A DE 2038138A DE 2038138 A1 DE2038138 A1 DE 2038138A1
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DE
Germany
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oil
water
capillary material
hydrophobic
capillary
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Pending
Application number
DE19702038138
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English (en)
Inventor
Winfried Keller
Michael Mohr
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Avenarius & Co R
Original Assignee
Avenarius & Co R
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/68Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water
    • C02F1/681Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water by addition of solid materials for removing an oily layer on water

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Water Treatment By Sorption (AREA)

Description

  • Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem öl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem öl, und damit ein Verfahren, was insbesondere zur Bekämpfung der Verseuchung von Gewässern und Kisten durch ausgelaufenes öl von Schiffen oder beschädigten Tankern geeignet ist.
  • Die Beseitigung von auf Wasser befindlichem öl stellt wegen der häufig großen Ausdehnung der verseuchten Wasserflächen ein echtes Problem dar, dessen Lösung mit großen Schwierigkeiten und Kosten verbunden ist. Es sind bereits die verschiedensten Verfahren, das auf dem Wasser befindliche öl durch Chemikalien zu beseitigen, vorgeschlagen und mit mehr oder weniger großem Erfolg angewendet worden, jedenfalls was die Beseitigung des öls betrifft. Es haben sich Jedoch danach unerwünschte Folgen gezeigt, indem ReaktionsrUckstände an den Kästen angeschwemmt wurden und damit das Problem der oft schwierigen Beseitigung dieser Rückstände aufwarfen, und weiter, indem sich eine für die Flora und Fauna des entsprechenden Gewässers schädliche Einwirkung oder gar eine Vergiftung des Wassers ergab, deren Behebung unter Umständen ein noch ernsteres Problem als das aus der Verseuchung durch öl sich ergebende darstellt.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem öl zu schaffen, welches ~sauber" arbeitet, keine chemischen Reaktionsprodukte hinterläßt und keine Vergiftung des Wassers hervorruft.
  • Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung hydrophobes Kapillar material zur AuSnahme des öls verwendet. Es handelt sich also um ein Verfahren, das nicht auf chemischer Basis auBgebaut ist, sondern rein mechanische Kräfte, nämlicii Kapillarkräfte, zur Wirkung bringt, wobei aufgrund der hydrophoben Eigenschaft des verwendeten Materials das Wasser abgestoßen und praktisch nur das Öl von den Kapillaren Hohlräumen aufgenommen wird. Das solchermaßen mit öl getränkte Kapillarmaterial ist dann vergleichsweise leicht zu handhaben, da es aufgrund seines geringen Gewichtes auf der Wasseroberfläche schwimmt. Es kann beispielsweise schon auf dem freien Wasser erfaßt oder auch beim Antreiben an eine Küste gesammelt werden, ohne dassunerwirnschte Rückstände in Form chemischer Reaktionsprodukte verbleiben.
  • Zweckmäßig werden als Kapillarmaterial kurze Stücke hydrophober Kapillaren verwendet, und zwar wird als besonders vorteilhaft die Verwendung von aus hydrophoben Thernioplasten hergestellten Kapillaren angesehen.
  • Solche Kapillaren haben vorzug.sweise-eine Länge zwischen 3 und 20 mm und einen Durchmesser zwischen 0,2 und 0,8 mm bei einer Wandstärke von 10 - 20 my. Die Form der Kapillare kann gerade oder auch gekrtininit sein.
  • Als Thermoplast kann beispielsweise Polysterol Verwendung finden. So wurdéh in einem erfolgreichen Versuch Kapillaren aus Polysterol im Spinnverfahren hergestellt und anschließend mit einer Schneidevorrichtung auf die gewünschte Länge geschnitten. Es können jedoch auch andere Thermoplaste mit stark hydrophobem Charakter Verwendung finden, wie besspie weise Polyvenylchlorid, Polyolifine, Polynietacrylat, Polyacetobuterat, Polycarbonat u.dgl. mehr.
  • Die auf die Wasseroberfläche aufgebrachten Kapillaren schwimmen aufgrund ihrer geringen Dichte auf der Wasseroberfläche und bleiben so unbegrenzte Zeit aktiv, um beim Auftreffen auf öl dieses aufzunehmen.
  • Ein besonderer Vorteil der Thermoplaste besteht darin, daß sie sowohl physiologisch einwandfrei sind als auch im Wasser nicht abgebaut werden, so daß keine schädlichen Nebenprodukte entstehen können. Statt Thermoplasten können jedoch auch andere Materialien mit den vorgenannten Eigenschaften Verwendung finden.
  • Ein weiterer Vorteil resultiert daraus, daß die ölgesättigten Kapillaren zur Verfilzung neigen, so daß die Entfernung solcher Ansammlungen ölgesättigter Kapillaren mit einfachen Mitteln aus dem Wasser erfolgen kann.
  • Das erfindungsgetnäße Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft dadurch weiter ausgestalten, daß kontinuierlich Hohlfäden aus einem hydrophoben Material, beispielsweise einem Thermoplast, hergestellt, dann auf die gewünschte Länge zerkleinert und auf die Oberfläche des Öls bzw. Wassers verteilt, vorzugsweise verblasen werden. Dies gibt eine vorteilhafte Möglichkeit, die Herstellung des Kapillarmaterjais mit dem Aufbringen desselben auf die durch Öl verseuchte Wasserfläche zu koppeln, indem ein Wasserfahrzeug, beispielsweise ein Schiff, wie ei auch beim Gebrauch von chemischen Mitteln zum Einsatz kommt, mit einem Spinnaggregat für Hohlfäden ausgerUstet wird. Dem Spinnaggregat ist ein Stranggranulator nachgeschaltet, welcher die Hohlfäden zerkleinert, die anschliessend,beispielsweise mit Hilfe eines Gebläses, auf die Wasseroberfläche verteilt werden.
  • Da das Kapillarmaterial verhältnismäßig rasch das Öl aufnimmt, kann dieses schon nach kurzer Zeit eingeholt werden, bevor durch etwaige Strömungen des Gewässers eine Verbreitung über größere Flächenbereiche erfolgt. So kann zweckmäßig ein fUr die Herstellung der Hohlfäden verwendetes Schiff zugleich zum Einholen mittels in entsprechenem Abstand befindlicher Schleppnetze dienen. Es wird damit sozusagen in einem Arbeitsgang das öl unschädlich gemacht und unmittelbar darauf beseitigt. Es entfallen damit die bei bisher bekannten Verfahren üblichen Folgeschäden wie vergiften des Wassers, antreiben.
  • des Schlamms an den Kästen und/oder Verseuchung des Meeresbodens.
  • In besonders vorteilhafter Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, das öl aus dem gesammelten, getränkten Kapillarmaterial zurückzugewinnen. Dies kann vorzugsweise durch Auspressen, Jedoch auch durch andere geeignete Mittel wie Schleudern od.dgl. erfolgen.
  • Dabei ergibt sich der weitere Vorteil, daß auch das thermoplastische Material der Kapillaren zurückgewonnen wird. Die Erfindung ermöglicht es somit, von einem Schiff od. dgl.
  • Wasserfahrzeug aus kontinuierlich Kapillarmaterial herzustellen, auf die verseuchte Wasserfläche aufzubringen, das ölgetränkte Material einzusarmeln und durch eine an Bord befindliche Presse od.dgl. das öl aus dem Kapillarmaterial zu entfernen und letzteres für erneuten Einsatz zurückzugewinnen. Es entstehen daher keine Kosten für die Beschaffung laufend zu ergänzenden Materials und dessen Transport zur Einsatzstelle. Außerdem wird das öl nicht vernichtet, sondern wiedergewonnen, und schließlich hinterläßt das rein sechanische Verfahren der ölbeseitigung nach der Erfindung keinerlei das Wasser und die darin befindlichen Lebewesen vergiftende oder auch nur schädigende Reaktionsprodukte.
  • Der wesentliche, der Erfindung zugrundeliegende Gedanke der Verwendung von Kapillarkräften zur Aufnahme von Öl erschließt damit einen vollkommen neuen Weg zur Beseitigung von auf Wasser befindlichem öl unter Vermeidung aller den bisherigen Verfahren anhaftenden Nachteile und bietet darüberhinaus wesentliche Vorteile, indem er ein rasches und preisgünstiges Verfahren und dabei die Rückgewinnung des Öls ermöglicht, das bei den bekannten chemischen Verfahren vernichtet oder gar in andere schädliche Substanzen umgewandelt wird. Es wird praktisch eine saubere Trennung von Wasser und öl einerseits und zum anderen eine Möglichkeit der Aufnahme von öl generell, nämlich durch dessen Aufnahme in Kapillarmaterial, geschaffen, und damit eine Möglichkeit, das Öl in Gestalt des ölgetränkten Kapillarmaterials in besonders einfacher Weise zu handhaben, insbesondere abzulegen oder zu transportieren. Obwohl Kapillarmaterial aus hydrophobem Kunststoff der einfachen Herstellungsmöglichkeit wegen als bevorzugt angesehen wird, liegt natürlich auch die Verwendung von anderem Material mit einem hydrophoben Überzug im Rahmen der Erfindung.

Claims (9)

  1. Patentansprüche:
    Verfahren zum Beseitigen von auf Wasser befindlichem öl, dadurch gekennzeichnet, daß hydrophobes Kapillarmaterial auf die Oberfläche des öls bzw. des durch öl verunreinigten Wassers aufgebracht wird, worauf das öl von den kapillaren Hohlräumen des Eapillarmaterinls aufgenommen und dann das ölgetränkte Kapillarmaterial beseitigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kapillarmaterial kurze Stücke hydrophober Kapillaren verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus hydrophoben Thermoplasten hergestellte Kapillaren Verwendung finden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierlich Hohl fäden aus hydrophobem Material hergestellt, dann auf die gewünschte Länge zerkleinert und auf die Oberfläche des Öls bzw. Wassers verteilt, vorzugsweise verblasen, werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das ölgetränkte Kapillarmaterial, beispielsweise durch Schleppnetze, gesanelt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das öl aus dem gesammelten Kapillarmaterial, beispielsweise durch Auspressen, zurückgewonnen wird.
  7. 7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Wasserfahrzeug, das mit einem Spinnaggregat zum Herstellen von Hohlfäden, einem Stranggranulator und einer Verteilereinrichtung ausgestattet ist, über welche die zerkleinerten Hohlfäden auf die Wasseroberfläche aufbringbar sind.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserfahrzeug eine Einrichtung zum Auswerfen und Einholen von Schleppnetzen aufweist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserfahrzeug Einrichtungen zum Lagern und/oder Auspressen ölgetränkten Kapillarmaterials aufweist.
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