DE2037234A1 - Schaltgerat für hohe Spannungen - Google Patents
Schaltgerat für hohe SpannungenInfo
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Description
Schaltgerät für hohe Spannungen» 2037234
Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät für hohe Spannungen \
mit einer oder mehreren Schaltkammer(n), die mindestens eine aus zwei oder mehreren Schaltelektroden bestehende
Leistungs= oder Lastschaltstrecke und/oder Spannungstrennstrecke
und eine diesen Trennstrecken zugeordnete Erdelektrode, die im Schaltkammergehäuse angeordnet oder durch
dieses selbst gebildet ist, aufweist· Sämtliche oder auch. nur einige der Schaltelektroden sind gegeneinander isoliert
durch das aus Isoliermaterial und/oder Metall bestehende Schaltkammergehäuse geführt»
Die Möglichkeit, eine isolierte Trennstrecke, insbesondere
Schalt strecke von Leistungsschaltern als vorschriftsmäßige Spannungstrennstrecke verwenden zu können, wurde bereits erkannt.
Bei einem bekannten elektrischen Schalter ist zu diesem Zweck das isolierende Schaltkammergehäuse an einer
Stelle quer zur Trennstrecke durch eine metallische Elektrode geteilt und diese ist im ausgeschalteten Zustand des Schalters
über einen Erdungsschalter geerdet. Der bekannte Schalter führt zwar zur Integration der Funktionen "Schalten von
Last- und Kurzschlußströmen" und "Trennen" und somit zum Wegfall eines gesonderten Trennschalters, für die !Funktion
"Erden" ist jedoch ein separater Erdungsschalter erforderlich und die genannten Funktionen müssen außerdem mit einem
hohen Aufwand gegeneinander gegen Fehlbetätigungen verriegelt werden.
Das Anbringen von ortsveränderlichen Erdungseinrichtungen bereitet in gekapselten kleinräumigen Anlagen Schwierigkeiten·
Da derartige Einrichtungen im allgemeinen kein Einschaltvermögen besitzen, muß die Anlage vorher mit besonderen
Zusatzeinrichtungen auf Spannungsfreiheit überprüft werden* ohne daß damit ein absoluter Schutz des die Erdungseinrichtung
einlegenden Personals gewährleistet ist«
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Zweck der Erfindung ist es, die genannten Mangel zu beseitigen,
d· h» die Punktionen "Schalten von Last- und Kurzschlußströmen",
"Trennen", "Kurzschließen" und "Erden" auf kleinstem Baum mit geringsten Kosten zu realisieren und Fehlhandlungen
zu vermeiden "bzw. deren Auswirkungen klein zu halten·
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgerät anzugeben, das besondere Erdungsschalter einschließlich deren
separate Antriebe sowie aufwendige Verriegelungsmaßnahmen entbehrlich werden läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schaltgerät der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß in der Schaltkammer
außer der Leistungs- Oder Lastschaltstrecke und/oder Spannungstrennstrecke eine Erdungsschaltstrecke angeordnet
ist«
Die feststehende Erdungsschaltelekfcrode dieser ErdungsschaItstrecke
besteht aus mindestens einem in der verlängerten Bahn der beweglichen Schaltelektrode angeordneten und mit der Erdelektrode
leitend verbundenen Kontaktelement oder aus zwei in der verlängerten Bahn der beweglichen Schaltelektrode angeordneten
Kontaktelementen, von denen das eine mit der Erdelektrode und das zweite mit einer der feststehenden Schaltelektroden
in leitender Verbindung steht· Als bewegliche Erdungsschaltelektrode dient eine bewegliche Schaltelektrode·
Die Schließung der Erdungsschaltstrecke erfolgt durch eine über die Ausschaltstellung und/oder Spannungstrennstellung
hinausgehende Bewegung dieser beweglichen Schaltelektrode·
Die Schaltstüoke der Erdungsschaltelektroden bestehen aus
Materialien mit geringer Verschweißneigung, vorzugsweise Stahl, oder sie sind mit einem Oberzug aus solchen Materialien
versehen· Als Schaltkammern eignen sich vorzugsweise Vakuumschaltkammern oder solche Schaltkammern mit SF6-FuIlung·
In der Sohaltkammer können in an sich b#kannter Weisa Meßglieder
für Strom und Spannung untergebracht
Ein im Rahmen der Erfindung liegendes Merkmal besteht darin,
daß jeweils zwei oder mehrere Schaltkammern oder zwei oder mehrere Schaltstrecken innerhalb einer Schaltkammer parallel
geschaltet sind und daß jede Anschlußseite dieser Parallelschaltung eine Erdungs schalt strecke aufweist· Nach, der Erfindung
ist außerdem vorgesehen, zwei oder mehrere Schaltkammern oder zwei oder mehrere Schaltstrecken innerhalb
einer Schaltkammer elektrisch in Eeihe zu schalten und jeder Anschlußseite dieser Reihenschaltung eine Erdungsschaltstrecke
zuzuordnen·
Da eine Anschlußseite des erfindungsgemäßen Schaltgerätes mit der Sammelschienenseite und die andere Anschlußseite
mit der Abgangsseite der Schaltanlage in Verbindung steht,
können gleichzeitig oder unabhängig voneinander die Bammelschienen und der Abgang geerdet werden· Es ist auch möglich,
das wahlweise Erden von Sammelschienenseite und Abgangsseite
der Schaltanlage in der Weise zu realisieren, daß das Schaltgerät mit nur einer innerhalb der Schaltkammer angeordneten
Erdungsschaltstrecke im ausgeschalteten Zustand aus der
Anlage herausgezogen und mit vertauschten Anschlüssen, vorzugsweise durch Drehen um 180°, wieder eingeführt wird*
Das erfindungsgemäße Schaltgerät besitzt gegenüber bekannten
Schaltern zahlreiche Vorzüge. Die Integration der Funktionen Schalten, Trennen, Erden und Kurzschließen in feiner Schaltkammer
mit hohem Isoliervermögen und kleinsten Isolierabständen ermöglicht die Realisierung sämtlicher vorkommenden
Schaltaufgaben einer Schaltanlage auf kleinstem Raum und mit geringen Kosten· Die Erfindung schafft einen schnellwirkenden
Erdungsschalter bzw. Kurzschließer ohne zusätzlichen Antrieb, da ein und derselbe Antrieb sowohl für das Schalten als auch
für das Erden ausgenutzt ist»
Mit dem erfindungsgemäßen Schaltgerät können die an einer
Anschlußseite liegenden Schaltanlagenteile wahlweise geerdet oder durch Anschließen aller Pole an Erde kurzgeschlossen
werden» Die in der Schaltkammer untergebrachte
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Erdungssehaltstrecke kann auch dazu dienen, beim Versagen
der ßchaltstreckei z. B. eines Lastschalters bei Kurzschlüssen
im Schaltmoment oder eines Synchronschalters bei Ausfall der Steuerung, die Speiseseite der Schaltanlage sofort zu erden,
eo daß die Schadensauswirkungen an der Schaltstrecke und dem Gerät als ganzem gering bleiben* Ähnliches gilt beim
Auftreten von Störlichtbogen in der Anlage·
Die Zusammenfassung der Funktionen in einer Schaltkammer
gestattet es, das Schaltgerät fest in die Schaltanlage einzubauen, wenn nicht aus Gründen der Austauschbarkeit die Verbindung
mit der Schaltanlage unter Spannung lösbar sein muß.
Als ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schaltgerätes
muß auch die Tatsache gewertet werden, daß Fehlhandlungen zu keinen Störlichtbögen führen und sie weder
Schaltanlagenteile noch das Personal gefährden.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt ι
Fig· 1t den Längsschnitt einer Vakuumschaltkammer mit einer
feststehenden und einer beweglichen Schaltelektrode,
Fig. 2ι den Längsschnitt einer Vakuumschaltkammer mit zwei
feststehenden und einer als Schaltbrücke ausgeführten
beweglichen Schaltelektrode#
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltkammer ist aus einem hochevakuierten
zylinderförmigen Metallgehäuse 1 aufgebaut, das
an seinen Stirnseiten isolierende Abschlußplatten 2;3 aufweist, von denen eine die feststehende Schaltelektrode 4·
trägt und die andere als Führung für die bewegliche Schaltelektrode 5 dient. Die Schaltelektroden 4;5 sind so angeordnet,
daß sich ihre Kontaktstücke gegenüberliegen und in Anlage bewegbar und trennbar sind. Sie bilden gemeinsam eine
Leistungs- oder Lastschaltstrecke und, sobald die bewegliche Schaltelektrode 5 die Ausschaltstellung überschreitet,
auch eine Spannungstrennetrecke. Die Trennerbedingung ist
dadurch erfüllt, daß das Metallgehäuse 1 mittels eines Erdkontaktes
6 geerdet ist und es somit als Erdelektrode wirkt«
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Am Metallgehäuse 1 ist im Bereich der Schalte lektr öden 4}5
ein Schirm 7 über ein Isolierstück befestigt· Zur Abdichtung
der Schaltkammer an der Durchtrittsstelle der beweglichen SchaItelektrode 5 ist zwischen der Abschlußplatte 3 "und- dem
Schaft der beweglichen Schaltelektrode ein Balg 8 angeordnet» Gemäß dem Hauptkennzeichen der Erfindung ist innerhalb der
Schaltkammer eine Erdungsschaltstrecke angeordnet, deren bewegliche Erdungsschaltelektrode, durch die bewegliche
Schaltelektrode 5 und deren feststehende Erdungsschaltelektrode durch ein in der verlängerten Bahn der beweglichen
Schaltelektrode angeordnetes sowie mit dem als Erdelektrode dienenden Metallgehäuse 1 leitend verbundenes Eontaktelement
9 gebildet ist. Die Schließung der Erdungsschaltstrecke
erfolgt durch eine über die Ausschaltstellung und Spannungstrennstellung hinausgehende Bewegung der beweglichen
Schaltelektrode 3» so daß sich ein gesonderter Antrieb für
diese Aufgabe erübrigt*
Das Ausführungsbeispiel nach Pig· 2 unterscheidet sich von
ersterem im wesentlichen dadurch, daß die Leistungs- oder Lastschaltstrecke aus zwei über Durchführungen 12;13 durch
das geerdete Metallgehäuse 10 geführten feststehenden Schaltelektroden 14 und einer als Schaltbrücke ausgeführten beweglichen
Schaltelektrode 15, deren sie tragender Schaft aus Isoliermaterial besteht, aufgebaut ist. Als bewegliche
Erdungsschaltelektrode dient wiederum die bewegliche Schaltelektrode 15i während die feststehende Erdungsschaltelektrode
aus zwei in der verlängerten Bahn der beweglichen Schaltelektrode 15 angeordneten Kontaktelementen 19;19S von denen
das eine (19) mit dem geerdeten Metallgehäuse 10 und das zweite (19 *) mit einer der feststehenden Schalte lektr öden 14-leitend
verbunden ist, besteht. Das Schließen und öffnen der
Erdungsschaltelektrode geschieht durch die bewegliche Schaltelektrode
15·
Die übrigen Bezugszeichen der Pig. 2 betreffen Bauteile mit
gleicher Punktion wie in Fig. 1. Auf eine wiederholende Beschreibung
kann daher verzichtet werden·
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Claims (6)
1. Schaltgerät für hohe Spannungen, dessen Schaltkammer(n)
mindestens eine Leistungs- oder Lastschaltstrecke und/oder
eine Spannnngstrennstrecke aus zwei oder mehr Schaltelektroden,
von denen- sämtliche oder nur einige gegeneinander isoliert durch das aus Isoliermaterial und/oder
Metall bestehende Kammergehäuse geführt sind, und eine
diesen Trennstrecke(n) zugeordnete Brdelektrode, die im
Gehäuse angeordnet oder durch das Gehäuse selbst gebildet ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schaltkammer
außer der Leistungs- oder Lastschaltstrecke und/oder Spannungstrennstrecke eine Erdungsschaltstrecke angeordnet
ist#
2# Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die feststehende Erdungsschaltelektrode aus einem oder mehreren in der verlängerten Bahis der beweglichen Schaltelektrode
angeordneten und mit der Brdelektrode leitend verbundenen Kontaktelement(en) oder aus zwei in der verlängerten
Bahn der beweglichen Schaltelektrode angeordneten
Kontaktelementen besteht, von denen das eine mit der
Erdelektrode und das zweite mit einer der feststehenden Schaltelektröden in leitender Verbindung steht, gebildet
ist.
3· Schaltgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als bewegliche Erdungsschaltelektrode die bewegliche
Schaltelektrode oder eine der beweglichen Schaltelektroden
dient und daß die Schließung der Erdungsschaltstreck©
durch eine über die Ausschaltstellung uod/oder Spannungs™
trennstellung hinausgehende Bewegung dieser beweglichen
Schaltelektrode erfolgt.
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mm Π mm
4· Schaltgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltstücke der Erdungsschaltelektroden aus
Materialien mit geringer Verschweißneigung, vorzugsweise Stahl, bestehen oder mit einem Überzug aus solchen Materialien
versehen sind·
5· Schaltgerät nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch
die vorzugsweise Verwendung einer Vakuumschaltkammer oder einer mit SFg gefüllten Schaltkammer·
6. Schaltgerät nach Anspruch 1 bis 5t dadurch gekennzeichnet!
daß jeweils zwei oder mehrere Schaltkammern oder zwei oder
mehrere Schaltstrecken innerhalb einer Schaltkammer parallel geschaltet sind und daß jede Anschlußseite dieser
Parallelschaltung eine Erdungsschaltstrecke aufweist·
7· Schaltgerät nach Anspruch 1 bis 5 t dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehrere Schaltkammern oder zwei oder mehrere Schaltstrecken innerhalb einer Schaltkammer in Beine geschaltet
sind und daß jede Anschlußseite dieser Reihenschaltung eine ErdungsschaItstrecke aufweist·
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Leerseite
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