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Vorrichtung zum Abfräsen von überstehenden Graten oder dergleichen
an den Außenkanten von stumpfgeschweißten Eckverbindungen von Metall- oder Kunststoffprofilstücken
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abfräsen von obere stehenden Graten
oder dergleichen an den Außenkanten von stumpfgeschweißten Eckverbindungen von Metall-
oder Kunststoffprofilstücken mit einem Handfräsmotor, einem zylinderförmigen Fräser
und einem mit dem Fräsmotor verbundenen Anschlag mit einer tangential zum Fräser
verlaufenden Anschlagfläche.
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Bei einer solchen bekannten Vorrichtung besteht der Anschlag aus einem
oder mehreren, sich parallel zu dem als Schaftfräser ausgebildeten Fräser erstreckenden
Anschlagstiften. Die mit dem Handfräsmotor verbundenen Anschlagstifte begrenzen
durch ihre BerUhrung mit der Werkstückoberfläche den Zustellweg des Schaftfräsers.
Zur Führung und Ausrichtung des Handfräsgerätes gegenüber dem Werkstück ist bei
der bekannten Vorrichtung eine am Werkstück festzuklemmende Anschlagplatte erforderlich,
die mit ihrer Grundfläche auf dem Werkstück aufliegt. Gegenüber dieser Anschlagplatte
ist das Handfräsgerät in zwei Ebenen verschiebbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gegenüber der bekannten Vorrichtung
leichtere und einfacher zu handhabende Vorrichtung zu schaffen, mit der überstehende
Grate oder dergleichen an den Außenkanten von stumpfgeschweißten Eckverbindungen
von Metall- oder Kunststoffprofilstücken sauber abgefräst werden können.
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Das besondere Anwendungsgebiet solcher Vorrichtungen liegt in der
Herstellung von Fenster- und TÜrrahmen aus Metall- oder Kunststoffprofilen, die
an den Ecken auf Gehrung geschnitten und stumpf miteinander verschweißt werden.
Aluminium- oder andere Metallprofile werden im Abbrenn-Stumpfschweißverfahren verbunden;
Profile aus Kunststoff werden durch vorangehendes Erwärmen der Stoßkanten stumpfgeschweißt.
Beim Stumpfschweißen bildet sich an dem gesamten Umfang des Profils ein um mehrere
Millimeter vorstehender Wulst oder Grat, der durch Abfräsen entfernt werden muß.
Außerdem kann sich ein Versatz der miteinander zu verschweißenden Profilstücke ergeben9
der bei diesem Bearbeitungsgang ebenfalls ausgeglichen werden soll.
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Das hier und in dem nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiel
anhand der Herstellung von Fenster- oder Türrahmen erläuterte Problem tritt Jedoch
bei allen Stupfschxfeißungen von Profilstücken auf.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
der mit dem Fräsmotor verbundene Anschlag eine radial auf den Fräser gerichtete
Anschlagleiste mit zwei parallelen, tangential zur Umfangsfläche des Fräsers verlaufenden
seitlichen Anschlagflächen ist. Diese Anschlagleiste, durch die das Gewicht des
Handfräsgerätes nur gering~ fügig erhöht wird, bildet zwei Anschlagflächen, die
zugleich zur Führung der Vorrichtung an den Außenflächen der Profilstücke dienen,
so daß eine gesonderte Führungseinrichtung überflüssig wird. Zweckmäßigerweise liegt
die untere Fläche der Anschlagleiste in Höhe der unteren Stirnfläche des Fräsers
und die obere Fläche der Abdeckleiste in Höhe der oberen Stirnfläche des Fräsers.
Die Querschnittsfläche der Anschlagleiste ist somit gleich der Querachnittsfläche
des Fräsers im Achsschnitt. Damit wird erreicht, daß auch die untere und die obere
Fläche der Anschlagleiste als Führungsflächen
für die Führung des
Fräsers dienen können, weil diese beiden Flächen die beiden Ebenen bezeichnen, die
den Arbeitsbereich des Fräsers begrenzen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß auf der dem Fräsermotor zugekehrten, oberen Fläche der Anschlagleiste ein in
der Ebene dieser Fläche - vorzugsweise einrastbar - über die seitlichen Anschlagflächen
hinausschwenkbarer Anschlag vorgesehen ist, der vorzugsweise an dem dem Fräser abgekehrten
Ende der Anschlagleiste gelagert ist. Dieser Anschlag ermöglicht im ausgeschwenkten
Zustand, daß die Anschlagleiste und damit der Fräser genau an der Kante einer zu
bearbeitenden Fläche entlanggeführt wird. Wenn der Anschlag nicht benötigt wird,
wird er in seine Mittelstellung geschwenkt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß der Handfräsmotor ein Winkelgetriebe, einen seitlichen Haltegriff
und eine mit der Fräserwelle konzentrische zylindrische Klemmfläche aufweist, an
der ein über einen Steg mit der Anschlagleiste verbundener Klemmring in solcher
Stellung festklemmbar ist, daß die Anschlagleiste in der Ebene der Fräsermotorachse
verläuft. Ein solcher Fräsermotor mit Winkelgetriebe hat sich für den beschriebenen
Zweck als besonders handlich erwiesen; die Klemmbefestigung und die Ausrichtung
der Anschlagleiste in der Ebene der Fräsermotorachse, vorzugsweise parallel zu dieser,
ergibt eine besonders gute Handlichkeit der gesamten Vorrichtung. Zwecknäßigerveise
ist der Steg - in Längsrichtung der Anschlagleiste gesehen - schmäler als die Anschlagleiste,
vorzugsweise gleich den Durchmesser der Wräserwelle. Dieser schmale Steg ist bei
einer Verwendung der oberen Fläche der Anschiagleiste als Änschlag#äche nicht ii
Weg, da er nur
so viel Platz beansprucht, wie ohnehin für die FrEsèrwelle
vorgesehen sein muß.
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Als zweckmäßig hat sich auch erwiesen, den Fräser zur Spandickenbegrenzung
vor Jeder Fräserschneide mit einer von dieser zurückspringenden Abweiserfläche-zu
versehen. Dadurch wird das Führen der Vorrichtung von Hand noch erleichtert, weil
die Dicke des Jeweils abgenommenen Spanes durch die Abweiserfläche begrenzt ist
und somit ein Fräsen im Gleichlauf ermöglicht wird, was insbesondere bei der Bearbeitung
von Kunststoff von Vorteil ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der neuen Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Darstellung eines Ausführungsbeispiels und den
Figuren.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung, Fig. 3 eine Vorderansicht
dieser Vorrichtung, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 1, Fig. 5,
6 und 7 die Bearbeitung von verschiedenen Flächen an einem Profilstück, wobei die
zu bearbeitenden Profilstücke in den Figuren mit strichpunktierten Linien dargestellt
sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in einer Ausführungsform zur
Bearbeitung eines Fensterrahmens 1 aus Profilstücken
beschrieben.
Beim Stumpfschweißen der Profilstücke ist ein Schweißgrat 1a entstanden, der an
den Außenkanten entfernt werden soll.
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Die hierzu verwendete Handfräseinrichtung weist einen Fräsermotor
2, ein Winkelgetriebe 3 und eine Fräserwelle 4 auf, die einen Walzenfräser 5 trägt.
Konzentrisch zur Fräserwelle 4 ist am Gehäuse des Handfräsgerätes eine zylindrische
Klemmfläche 6 vorgesehen, an der ein Klemmring 7 festgeklemmt ist.
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Der Klemmring 7 ist über einen Steg 8 mit einer Anschlagleiste 9 verbunden.
Die Anschlagleiste 9 ist von rechteckigem Querschnitt und ist radial auf den Fräser
5 gerichtet. Sie weist zwei parallele seitliche Anschlagflächen 10 und 11 auf, die
tangential zur Umfangsfläche des Fräsers 5 verlaufen.
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Eine untere Begrenzungsfläche 12 der Anschlagleiste 9 liegt in Höhe
der unteren Stirnfläche 13 des Fräsers 5. Eine obere Begrenzungsfläche 14 der Anschlagleiste
9 liegt in Höhe der oberen Stirnfläche 15 des Fräsers 5.
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Auf der oberen Fläche 14 der Anschlagleiste 9 ist ein um einen Stift
16 schwenkbarer Anschlag 17 in Form eines länglichen Riegels angeordnet (Fig. 4).
Etwa in seinem mittleren Bereich ist der Anschlag 17 an seiner unteren Fläche mit
drei Vertiefungen 18 versehen, in die eine unter Federvorspannung in«iner Bohrung
der Anschlagleiste angeordnete Kugel 19 einrasten kann. Der Anschlag 17 ist ebenso
breit wie die Anschlagleiste 9, so daß er in seiner mittleren Raststellung nicht
über die beiden seitlichen Anschlagflächen 10 und 11 der Anschlagleiste 9 hinausragt.
In Jeder der beiden ausgeschwenkten Stellungen ragt der Anschlag 17 Jedoch über
die seitlichen Anschlagflächen 10 und 11 hinaus.
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Zur besseren Führung der Vorrichtung ist seitlich noch ein Handgriff
20 an der Vorrichtung angebracht. Der Steg 8 ist - in Längsrichtung der Anschlagleiste
9 gesehen - ebenso schmal wie die Fräserwelle 4. Der Fräser 5 besitzt vor Jeder
Schneidenkante 21 eine Abweiserfläche 22, die gegenüber der Schneidenkante 21 zurückspringt,
in Bewegungsrichtung des Fräsers Jedoch vor dieser Schneide 21 liegt.
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Zum Abfräsen eines aus einer Fläche des Profilstücks 1 herausragenden
Grates 1a wird die Fräseinrichtung mit einer der beiden Flächen 10 oder 11 an dieser
Fläche des Profilstücks 1 entlanggefilhrt. Der Fräser 5 nimmt dabei alles Material
weg, das aus dieser Fläche des Profilstücks herausragt. In den Fig. 3 bis 7, die
ein Profilstück 1 im Querschnitt zeigen, ist die Bearbeitung verschiedener Flächen
dargestellt. Dabei ist in Fig. 7 die Anwendung des schwenkbaren Anschlags 17 verdeutlicht.
Der Anschlag 17 verhindert ein Abrutschen der Fräsvorrichtung, indem er eine Führung
längs einer Fläche kante ermöglicht.
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In Fig. 3 ist zu erkennen, daß der schmale Steg 8 hinter der Fräserwelle
4 verschwindet, so daß mit dem Fräser 5, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser
der Fräserwelle 4 ist, auch eine vertieft liegende Fläche am sog. überschlag des
Fensterrahmenprofils bearbeitet werden kann.