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Die Erfindung betrifft ein Fliesenverleggitter zum
Verlegen von quadratischen oder rechteckigen Fliesen im Kreuzverband
auf Fuge .
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Hilfswerkzeuge für das Verlegen von Fliesen sind
hinlänglich
bekannt. Insbesondere ermöglichen Schnüre, Fugenbänder und
Fugenkreuze mehr oder weniger gut ein Ausrichten der Fliesen im
Kreuzverband und auf Fuge. Oftmals gehen die Hilfsmittel beim Fliesen
verloren, das heißt,
sie werden mit verfugt. Das ist beispielsweise bei Fugenkreuzen
der Fall, die Fliese für
Fliese als Abstandshalter an den Kreuzungspunkten von jeweils vier
Fliesen eingesteckt werden. Fugenkreuze sind zwar preiswert und in
verschiedenen Größen erhältlich,
jedoch eignen sie sich nicht für
das Fliesen größerer Flächen, beispielsweise
Hallen, da das Fugenbild erheblich unter den zulässigen Toleranzen in den Fliesenabmessungen
leidet. Somit ist auf größeren Flächen mit
Hilfe von Fugenkreuzen kein gleichmäßiges und sauberes Fugenbild
zu schaffen und der Fliesenleger ist nach wie vor sehr stark von
einem guten Augenmaß abhängig.
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Aus der
DE 42 16 360 A1 ist bereits
ein wiederverwendbares Fliesenverleggitter bekannt. Zunächst wird
eine Führungsschiene
auf einer Wand oder einem Boden befestigt. Dann wird Fliesenkleber auf
die Wand oder den Boden aufgetragen. Das Fliesenverleggitter wird
anschließend
an der Führungsschiene
befestigt und so eingestellt, dass es etwas von der Wand absteht,
wodurch es an Wänden
nicht mit dem Fliesenkleber in Berührung kommt. Sodann werden
die Fliesen zwischen die Felder des Gitters gesteckt und bei andrücken so
ausgerichtet, dass die Fliesen absolut gleichmäßig zueinander verlegt werden
können.
Hierzu sind die Felder des Gitters etwas größer als die Fliesen. Zuletzt
wird das Gitter von der Führungsschiene
gelöst
und seitlich entsprechend dem Abstand der verlegten Fliesen verschoben
und wieder befestigt. Es können nun
die nächsten
Fliesen verlegt werden. Das Verlegen der Fliesenverleggitter ist
somit ziemlich umständlich,
da von Fliesenreihe zu Fliesenreihe zunächst immer eine Führungsschiene
ausgerichtet und befestigt werden muss, an der wiederum das Fliesenverleggitter
zu befestigen ist. Für
das Verlegen von Fliesen in ein frisch vorbereitetes Estrichbett
eignet sich diese Vorrichtung schon deshalb nicht, weil das Estrichbett
durch die Führungsschiene
zerstört
würde.
Außerdem
muss beim Umsetzen des Fliesenverleggitters längs der Führungsschiene wiederum Augenmaß walten,
um den richtigen seitlichen Abstand zu finden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Fliesenverleggitter zu entwickeln, mit dem Fliesen insbesondere
in ein vorbereitetes Estrichbett gelegt werden können. Dabei sollen größenunterschiedliche
Fliesen ausgeglichen werden können,
so dass sich ein gleichmäßiges und
sauberes Fugenbild auch auf größeren Flächen ergibt.
Die Fliesen sollen vollflächig und
mit hoher Haftung auf dem Untergrund verlegt werden. Außerdem soll
der Arbeitsaufwand beim Ausrichten und Verlegen verringert werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Schutzanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
geben die Unteransprüche
an.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fliesenverleggitter
ist ein schnelles und exaktes Arbeiten möglich. Insbesondere das Ansetzen
eines Fliesengitters an bereits verlegte Fliesen und das Verlegen
weiterer Fliesen ist problemlos unter Einhaltung der exakten Fugenbreite
möglich.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels soll das erfindungsgemäße Fliesenverleggitter
und dessen Handhabung näher
erläutert
werden.
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In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Fliesenverleggitter in der Draufsicht,
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2 das
Fliesenverleggitter in der Seitenansicht und
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3 das
Fliesenverleggitter im Einsatz.
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Das Fliesenverleggitter besteht aus
einer Anzahl rechtwinklig über
Kreuz angeordneter und miteinander verbundener biegesteifer Schienen,
beispielsweise aus Kunststoff oder Metall, wodurch quadratische
oder gegebenenfalls rechteckige Felder für das Einlegen von Fliesen
entstehen. Zwei Eckschienen 1, 2 in etwa Fugenbreite,
beispielsweise also mit einer Stärke
von 2 mm, bilden einen rechten Winkel. Sie dienen zum satten Anlegen
an bereits gelegte Fliesenreihen. Alle anderen Schienen 3, 4 sind schwächer ausgebildet,
beispielsweise in einer Stärke
von 1,5 mm. Die Felder sind so groß, dass die zu verlegenden
Fliesen hineinpassen und zwar einschließlich der vom Hersteller angegebenen
maximalen Plustoleranz. Auch bei Kunststeinfliesen höchster Qualität kann diese
Plustoleranz 0,2 bis 0,4 mm betragen. Die Größe eines Fliesenverleggitters ist
abhängig
von der Anzahl der aufzunehmenden Fliesen, beispielsweise 16, 20,
25 oder mehr Stück, und
der Größe der Fliesen.
Grenzen sind insbesondere durch die Handhabbarkeit gesetzt. Die
Ränder der
Schienen 1, 2, 3, 4 stehen allseitig über, damit zum
einen das Fliesenverleggitter fluchtgenau in die Fugen bereits gelegter
Fliesen angelegt werden kann und zum anderen an den Außenrand
Fliesen in Fortsetzung des Fliesenverleggitters angelegt werden können.
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Zweckmäßigerweise arbeitet man mit
mehreren Fliesenverleggittern.
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Die Seiten des Fliesenverleggitters
mit den kürzeren Überständen liegen
zu den Wänden
ausgerichtet, auf die zugearbeitet wird. Sie dienen dem Einschieben
von mehr oder weniger schmalen Fliesenschnitten, mit denen der Wandabstand
letzt endlich ausgeglichen werden muss. Da diese Abstände gering
sein können,
sind auch die Überstände entsprechend
kurz.
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Insbesondere aus der Seitenansicht
gemäß 2 ist ein Handgriff 5 zu
erkennen, mit dessen Hilfe das Fliesenverleggitter gelegt und wieder
entfernt werden kann.
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Anhand der 3 soll die Arbeitsweise mit dem Fliesenverleggitter
erläutert
werden. Es sei angenommen, dass Fliesen an bereits verlegte Fliesen angesetzt
werden sollen, auf denen sich der Fliesenleger bewegt. Er legt das
Fliesenverleggitter auf den ausgezogenen und planierten Estrich,
der die Unterlage und Haftschicht bildet, vor sich auf. Dabei steckt er
das Fliesenverleggitter mit den Enden der Längsschienen, wobei die stärkere Randschiene 2 „unten" positioniert
ist, in die Fugen der letzten Fliesenreihe ein, und klopft es an,
wodurch er genau die gewünschte
Fugenbreite entsprechend der Stärke
der dickeren Randschiene 2 erhält. Die andere stärkere Randschiene 1 kann
beispielsweise linksseitig und entlang der Längsmittelachse eines Hallenbodens liegen.
Liegt das Fliesenverleggitter korrekt, werden nacheinander Fliesen
in die Gitterfelder eingelegt und alle nach derselben Richtung (dicke
Pfeile) randseitig ausgerichtet. Im Beispiel werden die Fliesen nach
links „unten"
bis zum Anschlag an die Schienen geschoben. Unter „unten"
ist die Richtung zum Fliesenleger hin zu verstehen. Rechtsseitig
und „oben" hat
die Fliese Luft. Es bildet sich dort ein mehr oder weniger großer Randbereich
aus, der abhängig
von den Toleranzen der einzelnen Fliese ist. Die nächste Reihe
wird in gleicher Weise gelegt, wodurch man erreicht, dass Reihe
für Reihe
und Zeile für
Zeile immer in Flucht liegen.
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Im Beispiel nach 3 ist ferner dargestellt, dass links von
der Längsmittelachse
weitere Fliesen gelegt werden, die bis zum Anschlag an die Schienen 1, 2 und 3 gestoßen werden
(gestrichelte Pfeile). Die Schienen 1 und 2 geben
wieder die Fugenbreite vor. Fliest man zunächst nur rechtsseitig von der Mittellinie,
so kann später
die linke Seite mit einem „linken" Fliesenverleggitter
gefliest werden. Bei einem solchen liegt die äußere starke Schiene rechts.
Dies kann durch getrennt angefertigte Fliesenverleggitter erreicht
werden oder durch Umsetzen des Handgriffs 5 auf die andere
Gitterseite, wodurch aus einem „rechten" Fliesenverleggitter
ein „linkes"
Fliesenverleggitter entsteht und umgekehrt.
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Nach dem Legen eines Abschnitts werden die
Fliesenverleggitter abgehoben und für den nächsten Abschnitt neu gesetzt.
Auf diese Weise arbeitet sich der Fliesenleger vor. Sind alle Fliesen
gelegt, werden die Fugen maschinell verfugt. Die Fliesen können sich
nun nicht mehr im Estrichbett verschieben. Zuletzt werden mit einer
Rüttelbohle
die Fliesenunterseiten innig mit dem Estrich verbunden und dabei
die Fliesen exakt eben ausgerichtet.
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Es versteht sich, dass für jede Fliesengröße Fliesenverleggitter
vorrätig
zu halten sind. Gängige Bodenfliesengrößen sind
beispielsweise 150 x 150 mm oder 200 x 200 mm. Aber auch innerhalb
einer Größe kann
es notwendig sein, verschiedenen Herstellern bzw. Toleranzgruppen
Rechnung zu tragen.
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Die 1 bis 3 sind nicht unbedingt maßstäblich, sie
sollen lediglich zur Erläuterung
des prinzipiellen Aufbaus eines Fliesenverleggitters dienen. So
wird beispielsweise der Handgriff 5 zweckmäßigerweise
im Schwerpunkt des Fliesenverleggitters liegen.