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Die Erfindung betrifft ein Kupplungselement zum
Kuppeln zweier übereinander
angeordneter Container, insbesondere an Bord von Schiffen, mit einem
in einem unteren Eckbeschlag des oberen Containers eingreifenden
oberen Kuppelstück
und einem in einen oberen Eckbeschlag des unteren Containers eingreifenden
unteren Kuppelstück.
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Derartige Kupplungselemente sind
als sogenannte Twistlocks oder Midlocks allgemein bekannt. Midlocks
werden immer dann eingesetzt, wenn zwei 20-Fuß-Container hintereinander auf einem Platz
für einen
40-Fuß-Container
an Bord eines Schiffes verzurrt werden. Zwischen den beiden benachbarten 20-Fuß-Containern
ergibt sich nur ein sehr schmaler Spalt von etwa 3 Zoll, so daß die Midlocks
zum Entriegeln beim Löschen
des Containers nicht zugänglich
sind. An den gegenüberliegenden,
freien Stirnseiten der Container werden die Twistlocks eingesetzt.
Diese können
vor dem Abheben des Containers manuell durch einen Stauen entriegelt
werden, so daß der
Container sich beim Löschen
zunächst schrägstellt
und sodann die Midlocks aus den Eckbeschlägen des unteren Containers
herausgleiten können
(
DE 198 20 361 A1 ).
Es sind also immer zwei unterschiedliche Kupplungsstücke erforderlich,
nämlich einerseits
Midlocks und andererseits Twistlocks, wenn 20-Fuß-Container auf Stellplätzen für 40-Fuß-Container
verladen werden.
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Es besteht en Bedarf für sogenannte
Vollautomaten, welche den vorgenannten Nachteil vermeiden, also
Kupplungsstücke,
die universell sowohl an den nicht zugänglichen Eckbeschlägen als
auch an den zugänglichen
Eckbeschlägen
verwendet werden können.
Ein Beispiel hierfür
ist das in der nachveröffentlichten
DE 102 38 895.4 beschriebene
Kupplungselement.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, weitere
Kupplungsstücke
vorzuschlagen, die als Vollautomaten, also in allen vier Eckbeschlägen eines
zu verladenden Containers, universell verwendet werden können.
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Zur Lösung dieses Problems ist das
erfindungsgemäße Kupplungselement
dadurch gekennzeichnet, daß das
untere Kuppelstück
zwei Verriegelungsnasen aufweist, die auf einander gegenüberliegenden
Seiten des unteren Kuppelstücks
angeordnet sind.
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Nach einer ersten Ausgestaltung der
Erfindung sind die beiden Verriegelungsnasen symmetrisch zu einer
Längsmittelebene
des unteren Kuppelstücks
angeordnet. Mit anderen Worten: Die Verriegelungsnasen befinden
sich auf gleicher Höhe.
In diesem Fall entspricht die Gesamtbreite des unteren Kuppelstückes, also
von einer äußeren Wandung
der einen Verriegelungsnase bis zur anderen äußeren Wandung der anderen Verriegelungsnase,
der Breite bzw. der Länge
des oberen Langlochs im oberen Eckbeschlag des unteren Containers.
Beim Löschen des
Containers, also wenn der obere Container mit einem Spreader abgehoben
wird, gleiten die unteren Staustücke
problemlos aus dem oberen Langloch des oberen Eckbeschlages des
unteren Containers heraus. Bei unbewollten Bewegungen infolge von Schiffsbewegungen
im Seegang werden die Container jedoch immer zunächst eine gewisse Bewegung in
Quer- oder Längsrichtung
des Containers ausführen.
Aus diesem Grunde werden bei ungewollten Abhebebewegungen des oberen
Containers immer die Verriegelungsnasen hinter das Langloch greifen
und so die Container verriegeln. Ein ungewolltes Lösen der
Container ist hierdurch verhindert.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung
sind die Verriegelungsnasen asymmetrisch ausgebildet. Konkret befinden
sie sich auf unterschiedlichen Höhen,
wobei die Breite des unteren Staustücks im Bereich jeder Verriegelungsnase
der Breite des oberen Langlochs im oberen Eckbeschlag des unteren
Containers entspricht. Bei einem ungewollten Abheben des oberen
Containers greift zunächst
die obere Verriegelungsnase hinter das Langloch und verriegelt. Sollte
es nun zu dem äußerst unwahrscheinlichen Fall
kommen, daß diese
Verriegelungsnase aufgrund von Querbewegungen des oberen Containers
freikommt, so daß der
Container theoretisch abheben könnte,
wird der Container jedoch noch von der unteren Verriegelungsnase „gefangen". Der Container ist also
auch in dieser Position sicher verriegelt.
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Die Verriegelungsnasen selbst sind
bei allen Varianten, vorzugsweise bezogen auf eine Längsmittelebene
des Containers, seitlich am unteren Kuppelstück angeordnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
mit einem Kupplungselement mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht
in unterschiedlichen Schiffsstellungen,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
mit einem Kupplungselement mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht
in unterschiedlichen Schiffsstellungen,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
für ein
Kuppelstück
mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht.
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Das in 1 gezeigte
Kupplungselement weist ein oberes Kuppelstück 10 und ein unteres Kuppelstück 11 auf.
Das obere Kuppelstück 10 weist in
ein Langloch 12 eines unteren Eckbeschlages 37 eines
oberen Containers, während
das untere Kuppelstück 11 in
ein oberes Langloch 13 eines oberen Eckbeschlages 38 eines
unteren Containers greift. Das obere Kuppelstück 10 ist dabei so
ausgebildet, wie dieses von herkömmlichen
Midlocks nach dem Stande der Technik bekannt ist.
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Dort, wo das obere Kuppelstück 10 in
das untere Kuppelstück 11 übergeht,
ist am oberen Kuppelstück 10 ein
umlaufender Wulst 14 in Form einer Schräge vorgesehen, der formschlüssig in
eine umlaufende Fase 15 am Langloch 12 des unteren
Eckbeschlages 37 greift. Eine untere Kante 16 am
Wulst 14 markiert den Übergang
vom oberen Kuppelstück 10 zum
unteren Kuppelstück 11.
An einem Hals 17 des unteren Kuppelstücks 11, dort, wo der
Hals 17 in das obere Kuppelstück 10 übergeht,
ist ebenfalls ein Wulst 18 vorgesehen. Dieser Wulst 18 ist
eine zum Wulst 14 gegenläufige Schräge entspricht in seiner Schräge der umlaufenden
Fase 19 am oberen Langloch 13 am oberen Eckbeschlag 38 des
unteren Containers. Dieser Wulst 18 ist jedoch zumindest
in seiner Breite oder seiner Länge
kleiner ausgebildet, als das Langloch 13, so daß sich ein
Spiel in Querrichtung und/oder Längsrichtung
ergibt.
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Das untere Kuppelstück 11 weist
am freien Ende des Halses 17 zwei einander gegenüberliegende
Verriegelungsnasen 20 und 21 auf. Diese wiederum
gehen in einen unteren Einführkegel 22 über. An ihrer
Oberseite weisen die Verriegelungsnasen 20, 21 schräge Schultern 23 auf,
durch die sichergestellt ist, daß die Verriegelungsnasen 20, 21 hinter
dem Langloch 13 freikommen, wenn der obere Container gewollt,
beispielsweise beim Löschen,
abgehoben wird.
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Die Verriegelungsnasen 20, 21 sind,
wie in 1 erkennbar, symmetrisch
zur Längsmittelebene des
Kuppelstücks 11 angeordnet.
Die Gesamtbreite des unteren Kuppelstücks 11 im Bereich
der Verriegelungsnasen 20, 21, also von einer
aufrechten Wandung 24 der einen Verriegelungsnase 20 zur
gegenüberliegenden
aufrechten Wandung 25 der anderen Verriegelungsnase 21,
entspricht in etwa der Breite des Langlochs 13. Der Hals 17 des
unteren Kuppelstücks
ist jedoch, wie ebenfalls in 1 und 2 gut zu erkennen ist, deutlich
schmaler als das Langloch 13. Dieser Konstruktion liegt
der Gedanke zugrunde, daß ein
Container bei ungewollten Bewegungen in Vertikalrichtungen (beispielsweise
durch Stampfen oder Rollen des Schiffes), durch die der obere Container vom
unteren Container abgehoben werden könnte, immer auch mit Quer-
und/oder Längsbewegungen des
oberen Containers einhergehen. In diesen Situationen wird also eine
der beiden Verriegelungsnasen 20, 21 immer das
Langloch 13 hintergreifen und so ein ungewolltes Abheben
verhindern. Die Container sind sicher miteinander verriegelt.
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Das Kupplungselement gemäß 2 unterscheidet sich von
dem Kupplungselement durch eine ausgeprägte Anschlagplatte 36 zwischen
dem oberen Kuppelstück 10 und
dem unteren Kuppelstück 11, wie
dieses auch bei bekannten Twistlocks oder Midlocks oft der Fall
ist. Im übrigen
sind die beiden Kupplungselemente gemäß 1 und 2 identisch, so daß Gleiches
in den Figuren mit den selben Bezugsziffern bezeichnet ist.
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Um hier das Rutschen des Kupplungselementes
auf dem oberen Eckbeschlag 38 des unteren Containers zu
erleichtern, ist diese Anschlagplatte 36 mit einer die
Reibung vermindernden Beschichtung, insbesondere mit einer Teflonbeschichtung
auf ihrer Unterseite, versehen.
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Das in
3 gezeigte
Kupplungselement entspricht im wesentlichen dem Kupplungselement, wie
es in der nachveröffentlichten
DE 102 38 895.4 beschrieben
ist. Es weist ein oberes Kuppelstück
26 auf, das im
wesentlichen dem Kuppelstück eines
bekannten Midlocks entspricht. Daneben weist das Kupplungselement
gemäß
3 eine Anschlagplatte
27 und
ein unteres Kuppelstück
28 auf,
wobei sich das obere Kuppelstück
26 und
das untere Kuppelstück
28 jeweils
von der Anschlagplatte
27 weg erstrecken. Am Übergang
zur Anschlagplatte
27 weist das untere Kuppelstück
28 zunächst eine
Einführschräge
29 auf,
sodann ist etwas tiefer an der der Einführschräge
29 gegenüberliegenden
Seite eine erste Verriegelungsnase
30 vorgesehen. Noch
einmal tiefer ist an der Verriegelungsnase
30, also unterhalb
der Einführschräge
29,
eine weitere Verriegelungsnase
31 vorgesehen. Diese Verriegelungsnase ist
wiederum mit einem Einführkegelstumpf
32 an
ihrer Unterseite versehen. An ihren Oberseiten weisen die Verriegelungsnasen
30,
31 jeweils
schräge Schultern
33 auf,
die ein Herausgleiten des unteren Kuppelstücks
28 bei gewolltem
Abheben des oberen Containers zum Löschen desselben erleichtern
sollen.
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Die Einführschräge 29 im Bereich der
Anschlagplatte 27 ist so ausgebildet, daß sie mit
einer Fase 34 am Langloch 35 des oberen Eckbeschlags des
unteren Containers korrespondiert. Hierdurch wird das untere Kuppelstück 28 immer
gegen die gegenüberliegende
Seite des Langlochs 35 gedrückt. Hebt der obere Container
und mit ihm das Kupplungselement ungewollt ab, hintergreift die
obere Verriegelungsnase 30 das Langloch 35. Der
Container ist gesichert. Sollte es nun aber aufgrund ungünstiger
Schiffsbewegungen doch dazu kommen, daß der obere Container querbewegt
wird, so daß das
untere Kuppelstück 28 doch
gegen die auf der Seite der Einführschräge 29 liegende
Wandung des Langlochs 35 stoßen sollte, so daß die obere
Verriegelungsnase 30 freikommt, könnte theoretisch bei weiterer
Abhebebewegung des oberen Containers diese Verriegelungsnase 30 durch
das Langloch 35 hindurchrutschen und so den oberen Container
entriegeln. In diesem Fall wird dann aber der Container durch die zweite,
untere Verriegelungsnase 31 gefangen. Der Container bleibt
sicher verriegelt.
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Alle Verriegelungsnasen 20, 21; 30, 31 der gezeigten
Varianten sind, bezogen auf eine Längsmittelebene des Containers,
seitlich angeordnet, obwohl, insbesondere bei der Variante gemäß 1 und 2, die Verriegelungsnasen 20, 21 auch
an der Vorder- und Hinterseite, also um 90° verdreht, angeordnet sein könnten.
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- 10
- Kuppelstück
- 11
- Kuppelstück
- 12
- Langloch
- 13
- Langloch
- 14
- Wulst
- 15
- Fase
- 16
- Kante
- 17
- Hals
- 18
- Wulst
- 19
- Fase
- 20
- Verriegelungsnase
- 21
- Verriegelungsnase
- 22
- Einführkegel
- 23
- Schulter
- 24
- Wandung
- 25
- Wandung
- 26
- Kuppelstück
- 27
- Anschlagplatte
- 28
- Kuppelstückl
- 29
- Einführschräge
- 30
- Verriegelungsnase
- 31
- Verriegelungsnase
- 32
- Einführkegelstumpf
- 33
- Schulter
- 34
- Fase
- 35
- Langloch
- 36
- Anschlagplatte
- 37
- Eckbeschlag
- 38
- Eckbeschlag